Endlosgeschichte - Sirius Black (10 Jahre alt) (Seite 5)

von Yunami Kotake (28.03.2012):

Ich hatte ihn noch nie so zerbrechlich gesehen. James war bewusstlos, daran gab es keine Zweifel, doch was mich noch mehr erschreckte, waren die vielen Blutflecken auf seinen Klamotten, im Gesicht und an den Händen. „Wir, wir müssen Hilfe holen!“, rief ich. „Verdammt, warum hast du keine Hilfe geholt?“, schnauzte ich den Schüler aus Ravenclaw an. „Ich dachte, ihr seid so schlau?!“
Remus hielt mich zurück und versuchte, mich zu beschwichtigen. Aber ich hatte mich in Rage geredet. Mein Freund lag vor meinen Füßen, verletzt und ohnmächtig! Das war, was zählte, denn ich machte mir unglaubliche Sorgen. „Du brauchst nicht abfällig zu werden“, entgegnete mir der Schüler aus dem anderen Haus. „Ich habe schon längst die Krankenschwester informiert. Sie wird gleich kommen. Nachdem ich bei ihr war bin ich ja gleich auf euch gestoßen und wir sind immerhin schnell gerannt. Sie müsste jeden Moment da sein.“
Ich nahm seine Worte gar nicht richtig wahr. Ich kniete mich neben den Verletzten und schaute in sein Gesicht. Die Augen waren geschlossen, doch Wunden klafften überall. Es war ein schauriger Anblick. Ich fragte mich, was ihm wohl zugestoßen sei, doch erst einmal konzentrierte ich mich darauf, meinem Freund Erste-Hilfe zu leisten. Auch wenn er es nicht mitbekommen würde, diese Platzwunden benebelten ganz meine Sinne und ich erinnerte mich an einen Zauberspruch zur Heilung einfacher Verletzungen. „Natürlich!“, murmelte ich und kramte ungeduldig nach meinem Zauberstab. Hatte denn sonst keiner an einen Heilzauber gedacht?
Ich richtete meinen Zauberstab auf die ärgsten Wunden und sprach deutlich „Episkey!“
Ich hatte gehofft, der unbekannte Zauber würde mir gelingen, doch das tat er nicht. Remus schaute mich nur mit verwirrtem Blick an, doch der Schüler aus Ravenclaw ging mir gleich zur Hand. „Auch wenn ich es nicht gerne zugebe“, begann ich und versuchte meinen Stolz zu bändigen, „aber ich brauche deine Hilfe. Beherrscht du diesen Zauber?“
Der Junge nickte nur und richtete seinen Zauberstab auf die Wunden. „Episkey!“
Und tatsächlich, er schaffte es im Nu, die schlimmsten und auffälligsten Wunden in Sekundenschnelle zu schließen. „Nicht schlecht“, sagte ich, doch in Gedanken war ich immer noch bei James. Ich hatte ein schreckliches Gefühl, mir war richtig übel. Ich machte mich selbst für diesen Unfall – oder was auch immer es gewesen war – verantwortlich. Immerhin war er so von seinen Affekten geleitet gewesen und das alles wäre womöglich nie passiert, wenn da nicht unser Missverständnis gewesen wäre.
Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Weg da! Lass mich ran!“, donnerte die Krankenschwester und schob mich unsanft zur Seite.
„Wir haben schon die blutigsten Wunden mit ‚Episkey‘ geheilt“, informierten wir sie, doch sie nickte nur.
Dann beugte sie sich über ihn, murmelte ein paar Zauberformeln von denen ich noch nie in meinem ganzen Leben gehört hatte und wandte sich schließlich wieder an uns.
„Könnt ihr bitte helfen?“
Etwas perplex richteten wir uns auf. „In den Krankenflügel.“
Ich verstand. Wir sollten ihr helfen, James zu tragen. Also packten wir alle mit an und trugen ihn vorsichtig durch das halbe Schloss, bis wir schließlich im Krankenflügel waren. Natürlich bekam die ganze Schule diese Rettungsaktion mit und James wurde alsbald zum Gesprächsthema Nummer Eins.
Doch ich hatte ganz andere Sorgen. Immer noch zermarterte ich mir Gehirn darüber, was wohl geschehen war und ob womöglich ein Schüler ihm das angetan hatte. Doch warum lag James dann in der Nähe des Büros des Schulleiters? Hatte dieser ihm womöglich…- schnell verwarf ich den Gedanken und grübelte weiter, obwohl ich wusste, dass eine Lösung des Rätsels erst erfolgen würde, wenn James wieder bei Bewusstsein war.
Die Krankenschwester hatte Remus und mich aus dem Zimmer gescheucht, nach dem wir ihn in ein Bett gelegt hatten und meinte, wir sollten ihm nun Zeit und Ruhe gewähren und heute Abend noch einmal vorbeischauen. Der Schüler aus Ravenclaw hatte sich auch verdächtig schnell aus dem Staub gemacht und nun saßen Remus und ich im dritten Stock im Flur auf dem Boden, wo die Sonne durch das Fenster schien und genossen die Wärme. „Ich versteh das nicht“, begann Remus und blickte mir in die Augen. In seinem Gesicht nahm ich eine mir bekannte Angst wahr, denn genau dieselbe brachte auch mich aus der Fassung. „Was ist?“, fragte ich ihn und wandte das Gesicht zur Sonne.
„Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte. Ich verstehe ja nicht mal, was überhaupt geschehen ist. Ich fühle mich schlecht. Wir hätten ihn nicht einfach so gehen lassen sollen. Und jetzt mache ich mir Vorwürfe.“
„Dann weißt du, wie es mir geht“, antwortete ich und seufzte.
„Hey!“, Remus klopfte mir auf die Schulter. „Er wird schon wieder! Alles wird schon wieder. So übel zugerichtet war er ja auch nicht, das musst du zugeben.“
„Ja“, flüsterte ich und vor meinem Auge erschienen die vielen Platzwunden, doch Remus hatte Recht, James lag nicht im Sterben.
„Lass uns zurück in den Gemeinschaftsraum gehen“, schlug ich vor.
Ich wollte einfach nur noch ins Bett. Ich wollte meine Ruhe. Wollte keine bohrende Fragen von anderen Schülern hören, wollte meinen Kopf klar kriegen und mich einfach ausruhen. Es war etwas Schreckliches passiert, wovon es sich zu erholen galt, und das mussten die anderen respektieren. Ich wusste, dass eine ganze Schülerschar auf uns zukommen würde, wenn wir in den Gemeinschaftsraum einträten, doch das nahm ich in Kauf. Remus nickte und stand auf. Auch er schien mit den Nerven am Ende zu sein und hatte sich auch eine Erholung verdient.
Doch als wir vor dem Portrait der Fetten Dame standen und das Passwort sagten, weigerte sie sich, den Weg freizugeben. „Gibt es ein Problem?“, fragte ich ungeduldig.
Probleme hatte ich heute schon genug erlebt
„Keinen Zutritt für Sie beide. Es tut mir wirklich leid. Anordnung des Direktors. Er war gerade hier, Sie sollen in sein Büro kommen.“
Ich verdrehte die Augen und machte mich mit Remus erneut auf den Weg zum Büro.
Doch als wir klopften, antwortete keiner. Dann merkten wir, dass die Tür auf war, öffneten sie und traten ein. Was wir dann sahen, hätten wir uns in unseren dunkelsten Träumen niemals vorstellen können.




von Eilish Murray (16.04.2012):

Einer der Tische war umgekippt und eine Menge Bücher lag am Boden. Und als wir in die Ecke des Büros blickten, konnten wir unseren Augen nicht trauen. Dort stand ein leibhaftiger, riesiger, furchteinflößender Hippogreif. Ich kannte den Hippogreif aus einem Kinderbuch, das mir mein Großvater einmal vorgelesen hatte, als ich noch klein war. „Wie ist der hier reingekommen?“, flüsterte Remus ängstlich. Ich war völlig ahnungslos. Es war nicht meine einzige Sorge, wie das große Tier reingekommen war. Wo war der Schulleiter? „Die fette Dame hat doch gesagt, dass der Schulleiter uns sehen will, oder hab ich das falsch verstanden?“, fragte ich Remus. Doch auch dieser meinte, dass er ganz sicher sei, was uns die fette Dame angewiesen hätte. Und zwar dass wir uns zum Büro des Schulleiters begeben sollten. Zögernd schlichen wir weiter in das Büro hinein, ich sah, wie uns der Hippogreif mit seinen Augen verfolgte. Plötzlich trat ich auf eine Schreibfeder, es knackte als die Feder zerbrach. Wir erstarrten. Der Hippogreif gab ein schnaubendes Geräusch vor sich und ich sah, wie Remus seinen Mund zu einem stummen Schrei geöffnet hatte. „Was geht hier vor?“, hörte ich eine erschrockene Stimme sagen. Ganz langsam, um den Hippogreif nicht angriffslustig zu machen, drehte ich mich um. Ich erblickte die Professorin, die Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtete. „Was geht hier vor?“, fragte sie ein zweites Mal. Flüsternd erklärte ich ihr, dass wir hergebeten worden waren und dass wir das Büro bereits so verwüstet vorgefunden hätten. Die Professorin nickte und wandte sich dem Hippogreif zu. Sie verbeugte sich leicht und ließ das Tier nicht aus den Augen. Schließlich tat es ihr der Hippogreif gleich und verbeugte sich ebenfalls. „Seht ihr, so macht man das“, sagte die Professorin, während sie den Hippogreif streichelte. Doch plötzlich erschraken wir, denn die Tür öffnete sich wieder.




von Alyce Dewey (20.04.2012):

Diesmal kam wirklich Professor Dumbledore, der Schulleiter herein. Er öffnete leicht den Mund und ich nahm ein Flackern in seinen Augen wahr. Ich schüttelte mich leicht und starrte aus dem Fenster. Jetzt hatte ich schon Halluzinationen - na toll! ,,Erklären Sie mir bitte das!", der Professor hatte eine heisere Stimme als hätte er sie kaum benutzt und die Professorin für Verteidigung gegen die dunklen Künste nahm er anscheinend nicht wahr.
Alles sprudelte so aus mir heraus: ,,Remus und ich ...also alles fing damit an, dass James verletzt und in den Krankenflügel gebracht wurde. Dann sind wir zurück in den Gryffindor-Turm gegangen wo uns die fette Dame mitteilte, Sie wollten uns sprechen. Also sind wir beide zu Ihrem Büro gegangen, welches wir genauso verwüstet vorfanden wie jetzt. Für den wilden Hippogreif haben wir leider keine Theorie, auch er war schon da , als wir den Raum betraten!". Dumbledore nickte, kaum merklich. Er wandte sich an die Professorin: ,,Bitte mein lieber Professor, wären Sie so freundlich und würden Hagrid holen?" Diese rauschte hinaus auf dem Weg zu Hagrids Hütte.
,,Momentan habe ich keine Erklärung hierfür und für Mr. Potter. Allerdings habe ich eine Vermutung. Und diese Vermutung werde ich heute Abend, allen Schülern mitteilen. Netterweise könnten Sie Ihre Freunde und andere Leute aus Ihrem Haus über den Vorfall informieren mit einer, wenn ich bitten darf, ernst gemeinten Stimme." Er schaute mich durch die Halbmondgläser seiner Brille scharf an und erlaubte uns schließlich zu gehen. Kaum 200 Meter vom Büro entfernt platzte ich los: ,, Wahnsinn! Das ist echt der helle Wahnsinn!". Remus schaute mich an um mir zu bedeuten, dass er mich verstanden hatte, schien aber mit den Gedanken ganz woanders. ,,Remus?", fragte ich deshalb zaghaft. Und daraufhin folgte ein langer Vortrag bis zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum. ,,Weißt du ich glaube zu wissen womit es zusammenhängt", fing er an, ,,weißt du noch wie James dich angeschnauzt hat, als er gesehen hat wie du mit Lily gesprochen hast? Natürlich mir ist klar, dass da zwischen euch nichts ist, aber James hat eine Schwäche für sie, das haben wir doch sofort gemerkt. Vielleicht liegt es daran, dass er sich vor lauter Schmerz in irgendein Abenteuer oder was weiß ich gestürzt hat , dem er nicht gewachsen war. Oder der Ravenclaw-Schüler hat gelogen und er kann James nicht ausstehen! Vielleicht kam er nicht gerade um die Ecke und bemerkte ihn erst dann sondern vielleicht trägt er die Schuld für seine Verletzungen!" Wir waren am Gryffindor-Gemeinschaftsraum angekommen und Remus ließ sich in den Sessel plumpsen. ,,Gar nicht mal so übel deine Theorien!", bemerkte ich, tief in meinen eigenen Gedanken versunken.......




von Yunami Kotake (06.05.2012):

„Allerdings haben wir keine Beweise, das weißt du, Sirius“, sagte Remus und in seiner Stimme schwang eine Enttäuschung mit.
„Noch nicht“, ergänzte ich und grinste.
Remus starrte mich mit runzelnder Stirn an. „Was…hast du vor?“
„Ich?“, sagte ich unschuldig und fing an zu lachen. „Ich habe gar nichts vor, nein, nein.“
Remus schüttelte den Kopf, erhob sich vom Sessel und zog mich mit sich. „Erzähl es mir! Ich will es wissen!“, drängte er und klang dabei fast wie ein kleines Kind.
„Remus“, begann ich, „wir sollten noch einmal mit dem Schüler aus Ravenclaw sprechen, finde ich. Ich kann mir sonst nicht vorstellen, wie das alles geschehen sein soll. Natürlich sieht es erst mal so aus, als habe der Hippogreif James angegriffen, aber ich glaube nicht, dass so ein Wesen daran denkt, die Tür hinter sich zu schließen, oder etwa doch? Das glaube ich eben nicht.“
Remus nickte langsam und erwiderte dann: „Weißt du, Sirius…die Sache ist doch eigentlich schon geklärt, oder? Ich meine….Der Schulleiter sagte doch, dass er es heute Abend verkündet. Also-“
„Schon klar!“, fiel ich ihm ins Wort. „Aber denk mal, Remus, was wäre, wenn dieser die Wahrheit gar nicht kennt sondern nur wir! Wenn er gar nichts ahnt, dann wären wir Helden, wenn wir das erzählen würden, was wirklich geschehen war!“
Jetzt schüttelte Remus energisch den Kopf. „Glaubst du wirklich, die Lehrer sind so töricht und forschen nicht selbst nach der Wahrheit?“
Darauf fiel mir keine Antwort ein. Doch genau in diesem Moment, hörten wir einen lauten Schlag außerhalb des Gemeinschaftsraumes.




von Ella Mcblack (28.05.2012):

Wir sprangen auf. Was war das? Wir liefen langsam in Richtung Tür. Zwischendurch schielte ich immer wieder zu Remus hinüber, der total angespannt zu sein schien. Warum? Ich hatte keine Ahnung. Als wir die Tür erreicht hatten, war draußen ein Tumult zu hören. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und öffnete sie.

Ich stöhnte, denn ich hatte mit etwas völlig anderem gerechnet und Remus offenbar auch. Da saß Snape am Boden und um ihn herum lagen seine ganzen Bücher verteilt. Lily war voll damit beschäftigt, die anderen zu verjagen.

Ich zog Remus seufzend wieder in den Gemeinschaftsraum zurück, wo wir erst einmal schweigend beieinander saßen. Dann öffnete sich die Tür und Lily trat ein. Sie steuerte direkt auf uns zu.

"Wo habt ihr denn euren Helden gelassen? Ist er wiedermal beleidigt davongezottelt?" Ich blickte auf. "Mal wieder? Soll das heißen, du beobachtest uns? Warum tust du das?" Sie sah mich an, als hätte ich ihr grade eine Ohrfeige verpasst.

Lily saß noch lange mit Remus und mir zusammen. Als es später und der Gemeinschaftsraum voller wurde, verzogen wir uns in eine Ecke, wo Lily dann das Gebrechen von Remus ansprach. Zu meiner Überraschung redete er recht offen mit ihr darüber. Unsere Wege trennten sich erst, als es Zeit war, ins Bett zu gehen. Peter schlief schon, als wir den Schlafsaal betraten. Ich lag noch lange wach und dachte über Lily nach, wie es sein konnte, dass sie so normal mit uns geredet hatte?

Die nächsten Tage verliefen wie immer. James machte sich wichtig von dem Moment an, als er wieder zu uns gestoßen war. Außerdem mussten wir lernen. Da blieb keine Zeit, nach Geheimgängen zu suchen oder irgendwelche anderen unvernünftigen Dinge zu tun.

Ich musste nun bald an meinen Ort des Schreckens zurückkehren. Noch eine Nacht in meinem Zuhause, in Hogwarts. Ab morgen dann bei meinen verhassten Eltern und der grünen Verwandtschaft sein, die mich ebenso sehr hassten wie ich sie.

Die Fahrt war schön. Wir saßen zu viert in einem Abteil und redeten, spielten Zaubererschach und vertrieben uns die Zeit, doch sie ging viel zu schnell vorbei. Ehe wir es uns versahen, waren wir in London angekommen.

Nach einem kurzen Gespräch mit den Eltern von James, die mich bereits einluden, die nächsten Ferien bei ihnen zu verbringen, sah ich sie. Ich verabschiedete mich herzlich von meinem Freund und zog den Koffer mit mir. Dann stand ich meiner Mutter gegenüber und sah zu ihr auf.




von Desiree Manchester (12.07.2012):

,,Ähm... hi, Mum!", war der erste Satz. Ich blickte immer noch hinauf in ihr junges Gesicht, in ihre kalten, grauen Augen. Kein Anzeichen von Freude, Glücklichsein, nein! Es war Hass, der sich in ihren Augen wiederspiegelte.
„Walburga wollen wir nicht endlich aufbrechen? Sonst stehen wir noch Jahre hier am Bahnhof - und das Abendessen wird kalt!", schlug Orion, mein ebenfalls verhasster Vater, vor. Gerade wandten wir uns zum Gehen, als mich eine Hand auf meiner Schulter davon abhielt. „Sirius beweg dich! Na los!", keifte Walburga Black sofort. Doch ich warf ihr einen verächtlichen Blick zu und drehte mich um. Vor mir stand James.
„Hey, wenn du willst, kannst du die Ferien bei mir verbringen. Es ist zwar nur eine Woche, aber naja, meine Eltern waren dieser Meinung, als sie sahen, wie es so mit dem Familienverhältnis aussieht!", stieß mein bester Freund atemlos hervor. Ohne ein weiteres Wort schnappte ich mir mein Gepäck und stieg in das Auto der Potters.

„Danke, du hast mich gerettet, Mann! Oder besser gesagt - deine Eltern!", bedankte ich mich. ,,Ach kein Problem!", trällerte Mrs Potter und James verdrehte die Augen. Das Auto startete und es wurde eine gemütliche Fahrt. Ich wurde ziemlich viel über meine Familie ausgefragt, doch da sie alle mich vor meiner verhassten Verwandtschaft gerettet hatten, sagte ich nichts. Schließlich waren wir da. ,,Das ist unser Haus!", sagte James ohne Umschweife und machte eine einladende Geste. ,,Wo-ow!", staunte ich. Wenn er glaubte, das Haus sei ganz natürlich für jedermann, musste ich ihn leider enttäuschen. Es war eine alte Villa- doch sie war keinesfalls ramponierend, sondern leuchtete geradezu in ihren Farben. ,,Tja, letztes Jahr renoviert!", grinste mein bester Freund. Wir stiegen aus. ,,Ferien ich komme!", rief ich und James unterbrach mich und meinte: ,,Kann man das wirklich so sagen?" „Seit wann achtest du darauf, ob man das so sagt! Hauptsache man weiß, was gemeint ist, oder nicht?", entgegnete ich und musste lächeln. Das wurde aber recht steif, als ich eine weitere Gestalt erblickte. ,,Hast du sie auch eingeladen?", fragte ich verblüfft. Vor uns stand die lebhafte Gestalt Lily Evans'.




von Ella Mcblack (19.7.2012):

James antwortete nicht. Er starrte sie mit offenem Mund an. Er schien unfähig zu reden. Also sprach ich sie an: "Wie kommst du hierher? Wo sind deine Eltern?" Sie antwortete nicht, schien genau so perplex wie James.

Ich entschied mich, kurzen Prozess zu machen und zog Lily zur Seite, um sie zur Rede zu stellen. "Warum bist du hier und warum alleine?" Mein Blick war durchdringend. Sie schluckte. "Eigentlich haben wir auf dem Heimweg in der Stadt angehalten, wo Godric Gryffindor gelebt hat. Stimmt doch, oder Sirius?" Ich nickte. Dann fuhr sie fort. "Ich bezweifle, dass ihr deswegen hier seid?" Ich schluckte. "Nein. Wir sind hier, weil James hier wohnt und wir stehen gerade exakt vor seinem Haus!"

Lily blinzelte. "Da drin wohnen die Potters?" Ich nickte. "Wow. So ein Haus will ich auch. Eigentlich bin ich auf der Suche nach der Kirche, weil ich dort in..." Sie blickte auf die Uhr. "... 10 Minuten meine Eltern wieder treffen will!" Ich überlegte kurz. "Ich bin zwar nicht das erste Mal hier, aber wo die ist... keine Ahnung!"

Ich drehte mich um und sah, dass die Eltern von James abwechselnd uns und ihren Sohn ansahen. "Komm." Lily folgte mir. Ich wandte mich an sie. "Sie ist auf der Suche nach der Kirche. Wärt ihr so lieb, den Weg zu erklären?" Ich sah die Traurigkeit im Gesicht meines Freundes. Aber das war mir jetzt egal.

Doch James‘ Eltern gingen da erst einmal nicht darauf ein. "Kennt ihr euch irgendwo her?" Lily sah kurz zu James und mir, dann zu den Eltern von James. "Wir sind in der Schule in derselben Klasse. Wer sind Sie?" Die Erwachsenen blickten einander an. Lily warf ein: "Ich weiß, dass es verboten ist, ansonsten könnte ich mir problemlos den Weg selber zeigen lassen." Dann ergriff Mrs Potter das Wort. "Komm mit, ich bring dich hin. Wollt ihr mit, Jungs?" Ich brannte darauf, Familie Evans kennenzulernen, aber James schüttelte nur ruckartig den Kopf. Ich war enttäuscht und ich glaube, Lily konnte das auch sehen, als sie abwechselnd zu mir und James sah.

Mir fiel nur eines ein. Ich ging zu James, packte ihn am Handgelenk und zog ihn mit uns, das heißt Lily, Mrs Potter und mir. Wir waren gerade um die nächste Straßenecke gebogen, da riss sich James ruckartig los und rannte heulend weg, zurück in Richtung Haus. Mrs Potter blieb stehen. "Kinder, bitte sagt mir, was mit meinem Sohn los ist." Lily und ich blickten uns an.

Für mich war Lilys Aussage eine offensichtliche Notlüge, aber Mrs Potter hatte selbstverständlich keine Ahnung. "Ich weiß nicht... wir haben uns mal gestritten, aber ich dachte, es wäre wieder Frieden." Mrs Potter zog die Brauen hoch, sagte aber nichts. Auf dem Weg flüsterte ich mit meiner Mitschülerin. "Woher kennst du Snape eigentlich?" Lily stellte sicher, dass ihre Begleitung nichts mitbekommen konnte. "Potter würde mir das nicht abnehmen, aber es ist so: Wir kannten uns schon vor Hogwarts, sind im selben Dorf aufgewachsen. Mach dich darauf gefasst, dass meine Schwester auf ihn anspielen wird und alles, was mit Zauberei zu tun hat, schlecht zu machen..."

Ich war entsetzt und wusste keine Antwort, aber das war auch nicht mehr wichtig. Vor uns war auf einmal eine großartige Kirche. Dann rannte eine Frau auf uns zu und umarmte Lily. "Wo warst du denn?" Doch sie ließ Lily nicht antworten.

"Danke, dass Sie meiner Tochter den Weg gezeigt haben. Darf ich Sie nach Ihrem Namen fragen?" Doch Mrs Potter wandte sich Lily zu. "Willst du uns vorstellen?" "Mum das sind Sirius und Mrs Potter. Von Sirius und James hab ich euch mal geschrieben und Mrs Potter ist die Mutter von James."

Plötzlich erschien ein anderes Mädchen hinter Lily. "Natürlich musstest du wieder weglaufen. Extrawürste wie immer!" Ich war entsetzt, aber Lily blieb ruhig. "Meine Schwester, Petunia." "Wenigstens hast du nicht IHN gefunden hier!"

Mrs Potter und Mrs Evans begannen ein Gespräch, dem ich nicht andeutungsweise zuhörte, auch nicht, als Mr Evans dazustieß. Stattdessen lauschte ich mehr oder minder entsetzt, wie Lily mit ihrer Schwester über Snape und Zauberei stritt.




Druckbare Version
Seitenanfang nach oben