Endlosgeschichte - Tom Riddle (Seite 2)

Geschichte aus der Sicht von Tom Riddle - Wie Einsamkeit den Menschen zerstören kann (Seite 2)

von Ella Mcblack (03.05.2011):

Das konnte nicht wahr sein. Das war die Prüfung? Diesen Hut aufsetzen? Das war eine unverschämte Äußerung gewesen!

"Dieser Hut kennt euch in eurem Innersten. Er wird richtig entscheiden, auch wenn mancher das nicht am ersten Tag schon bemerken werdet. Doch dies ist nur selten der Fall. Und nun bitte ich Mira Anders zu mir." Es ging also nach Alphabet. Es dauerte eine Weile, dann rief der Hut in die Runde HUFFLEPUFF.

Tom sah zu, wie viele eingeteilt wurden. Es hielt sich in etwa die der Waage. Nur Slytherins gab es relativ wenig. Er wollte erst darüber nachdenken, wenn er das Haus ein wenig kennen gelernt hatte, das beschloss er. Antonin kam ziemlich bald an die Reihe. Er hatte den Hut kaum auf dem Kopf gehabt, da rief dieser schon SLYTHERIN aus. Genau wie es die anderen taten, eilte er zu dem jubelnden Tisch, der ihn mit Freude empfing. Ob sie das bei Tom auch machen würden? Er hatte schließlich keinen Namen, der einen Slytherin symbolisierte. Das war seine größte Angst. Wegen seinem Namen nicht aufgenommen zu werden in die Gemeinschaft.

Dann plötzlich rief Dumbledore: "Tom Riddle bitte." Der Junge trat vor. Komisch, dass er zitterte. Es war eine Anspannung, die er noch nie in seinem Leben gekannt hatte. Der Hut machte es spannend, während Tom nur zitterte, dass er nur ja in Slytherin landen möge.

"Ich sehe viel Talent. Sehr viel Mut, aber auch List. Oh und diese Abstammung. Du willst nach Slytherin, bist du wirklich sicher, bei einem Muggelvater? Nun gut, wenn du so darauf brennst. Ach ja, da ist noch ein Talent, das Slytherin alleine besaß. Oh, die anderen Tiere, die dieser zum Opfer fallen mögen. Aber bedenke: Halbblüter sind in diesem Haus nicht gerne gesehen. Aber ich sehe die List, dies nie jemandem zu erzählen. Na dann, wenn ich dich nicht umstimmen lässt... SLYTHERIN!" Es war vorerst eine Erleichterung, doch tatsächlich wurde er nicht so herzlich empfangen wie Antonin.

Später, als sie in den Schlafsaal gingen, da lernte Tom zum ersten Mal alle anderen Mitschüler aus ihrem Jahrgang kennen. Sie waren fünf Jungs, aber nur zwei Mädchen in Slytherin. Dann saß Tom mit den anderen vieren am Boden.




von Cassandra Badger (16.05.2011):

Bereits im Schlafanzug saßen die fünf Jungs im Kreis und sahen sich abwechselnd an. Sie musterten sich gegenseitig. Alle Unsicherheit fiel von Tom ab, da er nun hier in dem Haus saß, wo er hin wollte. Er war in Hogwarts, in Slytherin, was sollte ihn jetzt noch aufhalten. Tom unterbrach die Stille und begann ein Gespräch.

„Ich würde sagen, unsere Schulzeit kann beginnen. Wie es aussieht, werden wir uns die nächsten sieben Jahre das Zimmer teilen. Daher sollten wir uns wohl erstmal vorstellen. Mein Name ist Tom Riddle und ich bin sehr stolz darauf, hier in diesem Haus zu sein, genauso wie meine Vorfahren.“

Tom war sich sicher, da er Parsel sprach genau wie der Gründer dieses Hauses, Salazar Slytherin, dass auch seine Vorfahren hier gewesen waren. Sein Blick ging zu dem nächsten Jungen, der dann ebenfalls das Wort ergriff, die Vorstellungsrunde ging reihum:

„Mein Name ist Theodore Nott und mein Vater, sowie mein Großvater waren schon hier in diesem Haus. Ich bin ebenfalls stolz, es weiterzuführen.“

„Ich bin Antonin Dolohow und möchte in diesem wunderschönen Haus eine interessante Schulzeit verbringen.“

„Ja, ich bin Augustus Rookwood und ich bin stolzer Erbe der reinblütigen Familie Rookwood und ich möchte meine Familie stolz machen.“

„Dann bin ich wohl als letztes dran. Mein Name ist Amycus Carrow und in der höheren Klasse ist meine Schwester. Natürlich auch in Slytherin, weshalb ich schon über einiges Bescheid weiß, was in Hogwarts so vorgeht.“

Damit hatten sich alle vorgestellt und nach einer gemütlichen Runde, die nun weniger steif war, gingen sie ins Bett. Als Tom im Bett lag, schwor er sich, dass er keine Freunde brauchte, nur Handlanger. Auch würde er den Lehrern gegenüber der Strebsame und unkomplizierte Schüler sein, doch hinter der Fassade… mit einem zufriedenen Grinsen schlief er ein.




von Ella Mcblack (22.05.2011):

Als Tom am nächsten Morgen aufwachte, erschrak er. Er war nicht mehr in seinem Bett im Kinderheim. Oh Gott, wo hatte man ihn nur hingebracht?

Als er sich umsah, fiel es ihm wieder ein: er war ja in Hogwarts. Er war zuhause. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er stand auf und ging ans Fenster, oder zumindest dorthin, wo er das Fenster vermutete, aber was er sah, waren Wasser und Schilf. Was hatte er in dem erlaubten Buch gelesen? "Der Gemeinschaftsraum der Slytherins liegt unter dem See. Deshalb erscheint das Licht grün.“ Irgendwann klingelte ein Wecker.

Fertig angezogen machten sie sich auf den Weg in die Große Halle. Das einzige, was sie über den heutigen Tag wussten, war, dass heute die Stundenpläne verteilt werden.

Als sie in die Große Halle kamen, klappte Tom der Mund auf. So viel zu essen hatte eer sein Leben lang nie gesehen. Sie setzten sich an den Slytherintisch und stopften sich den Magen voll, als würden sie eine Woche lang hungern müssen.

Dann ging es los. Alle Erstklässler versammelten sich vor der Großen Halle und jeder bekam den Zettel mit ihren Stundenplänen in die Hand gedrückt. Slytherin hatte alle Fächer mit Ravenclaw. Nur Fliegen war mit Gryffindor. Am meisten freute sich Tom auf Verteidigung gegen die dunklen Künste. Da würde er ganz viel über schwarze Magie lernen können. Und die würde er in nicht allzu ferner Zukunft auch brauchen. Er hatte nämlich vor, die Kammer des Schreckens zu finden und zu öffnen, das wollte er auf jeden Fall. Da würde er mehr als sein Parsel dafür benötigen.

Tom war so aufgeregt, dass er überhaupt nicht mehr wusste, was eigentlich um ihn herum geschah. Er ließ sich einfach von der Menge treiben.

Eine halbe Stunde später saßen sie an den Pulten , jeder mit einer Ratte vor sich, und wurden von Professor Dumbledore begrüßt.




von Cassandra Badger (01.06.2011):

„Willkommen in dem Fach Verwandlung. Ihr habt mich ja bereit kennen gelernt. Für die, die gestern mit den Gedanken woanders waren: mein Name ist Professor Dumbledore. Ihr seht vor euch eine Ratte, die sollt ihr mit dem Zauber „Lapidufors“ in einen anderen Gegenstand verwandeln. Genauer gesagt, diese Ratte soll am Ende ein Stein werden.“
Tom lauschte Dumbledores Worte und da er ein gutes Gedächtnis hatte, musste er noch nie wirklich viel lernen. Das würde ihm hier sehr viel helfen. Dumbledore erklärte die Bewegung und als er es vorführte, staunten alle Schüler nicht schlecht. Nun durften sie alle selber. Im Klassenraum hörte man nur ein Wort „Lapidufors“. Der Unterschied war deutlich zu hören, denn jeder sprach es anders aus und so passierte bei jedem auch was anderes. Tom selber ignorierte die anderen und konzentrierte sich nur auf seinen Pult und die Ratte. Er rief sich noch mal ins Gedächtnis, was er tun sollte, und dies tat er dann auch. Und wie es so kam, schaffte er es nach zwei Versuchen. Tom grinste zufrieden und hatte nichts anderes erwartet, denn immerhin hatte er sich ein hohes Ziel gesteckt. Bevor er noch was denken konnte, wurde er von Dumbledore unterbrochen, da er nun an seinem Tisch stand. „Sehr gut gemacht. Nehmt euch ein Beispiel an Mr. Riddle.“

Als nächstes ging es in den Kerker, denn nun hatten sie eine Doppelstunde Zaubertränke bei Professor Slughorn, ihrem Hauslehrer.





von Ella Mcblack (15.06.2011):

Bei ihm musste er einen besonders guten Eindruck machen, das war klar.

Sie saßen gemeinsam mit den Gryffindors in den Kerkern und warteten. Slughorn kam spät. Aber er kam und stapfte eilig nach vorne. Sein Aussehen ähnelte mehr einem dicken Walross, aber man soll die Menschen ja nicht nach ihrem Äußeren bewerten, rief Tom sich ins Gedächtnis.

Tom hörte aufmerksam zu, was er über die hohe Kunst der Zaubertranklehre zu hören bekam. Ein striktes Experimentierverbot herrschte hier. Kein Zweifel, daran würde er nicht zu rütteln versuchen. Warum auch? Er wollte sich schließlich nicht selber in die Luft jagen. Dafür nahm sich Tom vor, die aktuellen Tränkt mit voller Perfektion zu meistern. Dann stellte er noch eine wichtige -zumindest war sie das in Toms Augen- Frage: "Da wir zwei Häuser hier haben. Wer von euch ist Gryffindor?" Erst jetzt merkte Tom, dass sie völlig getrennt saßen. Ohne dass es befohlen wurde. Die Slytherins in der linken und die Gryffindors in der rechten Hälfte. "Gut. Ich möchte für die, die es noch nicht wissen, nur noch hinzufügen, dass ich der Hauslehrer von Slytherin bin. Aber Gryffindors: Ihr habt nichts zu fürchten, denn nur ein neutraler Lehrer ist ein guter Lehrer."

Auf der Seite der Gryffindors machte sich Getuschel breit."Darf ich um Ruhe bitten! Ich würde jetzt gerne beginnen."

Er ließ die Klasse einen Trank zur Heilung von Furunkeln zubereiten. Es war primitiv, wie Tom es empfand. Tatsächlich blieb Slughorn, der seine Runde drehte, neben ihm stehen. "Ein großartiger Trank!" sagte er, aber nicht sehr laut und gleich darauf kam der Grund dafür. "Du bist mir in meinem Haus herzlich willkommen, doch sag, warum kenne ich deinen Namen nicht aus unseren reinblütigen Familien?" Tom wusste nicht recht, was er sagen sollte."Na ja. Ich, ähm, hab keine Ahnung. Ich weiß nur, dass mein Vater so hieß und mir meine Mum ihren richtigen Namen nie verraten hat. Aber ich bin Slytherin… Durch und durch!"

Der Professor schien ein wenig verwirrt zu sein, aber der letzte Satz ließ ihn schmunzeln. "Na dann." Der letzte Satz. Ja. Er war durch und durch Slytherin.

"Kommt alle mal her und schaut euch den Kessel von Mr. Riddle an. In Prüfungen wäre das ein glattes Ohnegleichen!" Tom wurde beinahe rot.

Nach der Stunde beeilte er sich, den Raum zu verlassen. Er wollte unbedingt detaillierteren Fragen ausweichen. Zumindest heute, denn erst einmal musste er den Charakter dieses Mannes durchdenken.

Nach dem Mittagessen kam Zaubereigeschichte bei Professor Binns. Endlich würde er etwas über sich erfahren.

Dann kam die große Enttäuschung.




von Maja Jany (30.06.2011):

"Hallo, meine Lieben. Wie ich sehe, sind die Jahrgangsstufen in zwei Gruppen aufgeteilt." Diese Feststellung verwirrte Tom. Er hob seinen Arm und als der Professor ihm zunickte, fragte er: "Entschuldigen Sie, aber ist das nicht jedes Jahr so?" Er lächelte Tom zu. "Mein Lieber..." Er sah Tom fragend an. "Tom Riddle" "Mein Lieber Mr. Riddle. Ich kann es Ihnen nicht verübeln, da Sie erst seit Kurzem hier sind, aber es handelt sich in diesem Jahr um einen ungewöhnlich großen Jahrgang."

Dann begann er mit der Stunde. "Wir werden dieses Fach mit der Geschichte Merlins beginnen." Nichts mit der Geschichte von Hogwarts'. Wieder meldete er sich. Er wollte schließlich einen guten Eindruck machen. Doch auf die Frage, ob es nicht wichtig sei, die Geschichte von Hogwarts zu behandeln, antwortete der Professor nur schmunzelnd: "Alles zu seiner Zeit."

Merlin war einfach nur vertane Zeit. Tom hätte in dieser Zeit lieber etwas Sinnvolles gemacht. Zum Beispiel nach der geheimen Kammer Slytherins gesucht. Er grinste in sich hinein. Aber nun ab zum Abendessen. Mit dem Suchen würde er sich wohl noch eine Weile gedulden müssen. Noch waren die Erstklässler zu sehr unter Beobachtung. Mist!

Die Wochen vergingen. Im Unterricht geschah nichts Besonderes, außer dass Antonin in Zaubertränke so talentiert war, dass er innerhalb einer Woche zwei Mal den Kessel in die Luft jagte, aber was störte das Tom schon. Er hatte so viel anderes zu tun.

Die Suche nach der Kammer war weiterhin nicht möglich. Deshalb beschloss Tom, sich etwas anderem zu widmen. Dieser Name. Tom RIDDLE. Wo kam er her? Er musste herausfinden, wer sein Vater war. Also war er damit beschäftigt, diesen Namen loszuwerden. Irgendwie musste es doch einen edleren Namen geben, den er - wenn auch nur im Geheimen - annehmen konnte.

Mit der Suche nach seinem Vater kam Tom allerdings nicht wirklich voran. Er hatte bereits die ganze Bibliothek durchwühlt, aber nicht auch nur andeutungsweise war irgendwo der Name RIDDLE erwähnt. Außerdem hatte Salazar, wie Tom ihn nun nannte, seine ganze Familie von der Schule genommen. Sein Zweitname MARVOLO half ihm da auch nicht weiter. Mist!

Irgendwann beschloss Tom: Mein Vater muss ein Muggel gewesen sein! Das machte ihn wütend. Wütend auf seine Mutter. Wütend auf seinen Vater, der es gewagt hatte, eine Frau solch edler Abstammung zu benutzen. Einfach wütend auf alle und alles und diese Tatsache zu überspielen, war alles andere als leicht.

Er hatte nun momentan nur eine Variante: Er musste einen anderen Namen für sich finden. Es sollte einer mit seinen eigenen Buchstaben sein, dass er weiterhin seine bisherige Identität in sich begraben und verstecken konnte. Er grübelte lange. TOM MARVOLO RIDDLE. Waren 1xA 2xD 1xE 1xI 2xL 2xM 3xO 2xR 1xT und 1xV.

Das zu kombinieren, war eine enorme Herausforderung, aber eines war klar: Es würde ein Name werden, der ihn zu etwas Großen machen würde. Wie wäre es mit einem Lord? Ja eine ganz fabelhafte Idee. Dann blieben noch A,D,E,I,L,M,M,O,O,R,T,V. Eine schwierige Aufgabe!

Er mischte die Buchstaben wieder und wieder. Das war eine Arbeit von Wochen. Dann hatte er es raus: "I AM LORD VOLDEMORT".

Tom war mehr als zufrieden mit sich, aber wie sollte er den Namen "LORD VOLDEMORT" unter die Menschen bringen?




von Mathis Louis Lacro (1.12.2011):

Seinen neuen Namen unter die Zauberer zu bringen würde sicher nicht einfach werden. Und vor allem: er musste es langsam angehen. Denn er hatte außer seinem Namen noch andere Dinge zu erledigen. Gut, er wusste nun, dass seine Mutter diejenige war, die ihm sein magisches Blut vererbt hatte, aber jetzt musste er herausfinden, wer sie gewesen war. Und das würde sicherlich nicht leicht werden, da er nur den Namen seines Vaters kannte. Aber sicher musste irgendwo doch etwas stehen, irgendjemand musste doch jemals ein Wort darüber verloren haben, dass eine Hexe einen Muggel geheiratet hatte! Das konnte doch nicht unbemerkt geblieben sein.

Aber was wenn seine Mutter seinen Vater gar nicht geheiratet hatte? Nein. Nein das konnte nicht sein. Nein. Einmal mehr würde er alle Verzeichnisse, und Dokumentationen durchforsten, einmal mehr, vielleicht hatte er nur etwas übersehen, ja er musste etwas übersehen haben. Irgendetwas. Tom Riddle, das war der Name seines Vaters, und sein Großvater hieß Marvolo, damit müsste sich doch etwas anfangen lassen.

Also wälzte er wieder und wieder Bücher, Zeitungsausschnitte bis er irgendwann etwas fand, eine Anzeige, nun eigentlich war es keine wirkliche Anzeige, sondern nur eine kurze Informationsmitteilung die besagte dass eine gewissen Frau Gaunt eine gesunde Tochter zur Welt gebracht hatte, und dass der stolze Vater Marvolo Gaunt wäre. Marvolo. Wie oft kam dieser Name wohl in der Zaubererwelt vor? Also forschte er weiter und weiter, die Tochter hieß Merope, so viel hatte er schon heraus finden können. Das hieß, sie war seine Mutter? Sie hatte ihm ihr magisches Blut vermacht, weshalb er jetzt auf diese Schule hier gehen konnte und das alles erleben durfte? Irgendwie war er zufrieden, freute sich über seinen Fund, und war… vielleicht sogar ein klein wenig dankbar dafür. Ein Leben als Muggel? Nein, das passte nicht zu ihm.

Er war Lord Voldemort, und er würde niemals das Leben eines Muggels führen, niemals. Er hatte schon immer gewusst, dass er anders war, dass er etwas Besonderes, etwas Besseres war als alle anderen Kinder, die mit ihm in diesem Waisenhaus gelebt hatten. Und er hatte es ihnen bewiesen, er war etwas Besonderes, denn nur er ging von all ihnen nach Hogwarts. Schon sehr bald fand er auch heraus dass Merope nicht nur seine Mutter war und Marvolo sein Großvater, nein er fand sogar heraus, dass sie direkte Nachfahren von Salazar Slytherin waren, dem Gründer des Hauses Slytherin, dem Haus, dem auch er zugeteilt worden war. Das bedeutete, dass er sozusagen der Erbe Slytherins war, dem Mann, den er so verehrte.

Jetzt wusste er, wer er war, woher er kam. Aber was sollte er mit all dem anfangen? Ja, er hatte da so langsam eine Idee… ein Gedankenblitz.




von Xeni Hawk (08.12.2011):

Denn was wäre, wenn er, der Erbe von Salazar Slytherin, die Welt von denen befreien würde, die unwürdig sind, von denen, die ihm und seiner Macht nicht gewachsen waren, genauso wie Slytherin es immer gewollt hatte? Den Muggeln und Muggelgeborenen. Aber um das erreichen zu können, musste er endlich in die Kammer gelangen, dem Ort, wo er Salazar und seinen Idealen nahe sein konnte.
Und wenn er sein Werk vollendet hatte, dann würde sich jeder vor seinem Namen fürchten und Lord Voldemort, wäre der mächtigste Zauberer seiner Zeit und jeder der, sich gegen ihn stellte, müsste sterben! Doch da fiel ihm ein neues Problem ein: Wenn er diesen Plan verwirklichen wollte, brauchte er Gefolgsleute, die bereit waren, für das größere Wohl zu töten.
Es müssten Leute von reinem Blut sein, denen Nichts wichtiger war, als dieses zu wahren. Leute, denen der Tod von Schlammblütern und Muggeln nichts bedeuten würde, und was wäre ein passenderer Name für seine Anhänger als „Todesser“?
Aber als Erstes fasste er sich ein kleineres Ziel: ganz Hogwarts von Unwürdigen befreien.
Doch beim wem sollte er anfangen? Klar, die Slytherins würden seine Gefolgsleute werden, aber wer in der ganzen Schule war am nervigsten? Und wem konnte er alles in die Schuhe schieben, wenn man einen Schuldigen suchen würde?
Aber diese Fragen beantworten sich schon bald von selbst, als er an der heulenden Myrthe vorbeikam, die wie sooft schon weinend in einer Ecke saß. Und als er den Monster-fanatischen Rubeus Hagrid kennenlernte, naja, wohl eher lernte, ihn zu meiden... Ja, zu diesem Zeitpunkt war ihm klar, wer seine beiden Opfer sein würden. Er hatte auch schon eine Idee, wie er in die Kammer kommen konnte, immerhin konnte er ja mit Schlangen sprechen, die auch das Wappentier von Salazar Slytherin waren. Demnach konnte er ja anfangen, einfach im Schloss herumzuschleichen und irgendwas in Parsel zu sprechen.




von Mathis Louis Lacro (12.12.2011):

Doch bevor er diese legendäre Kammer öffnen konnte, musste er sie erst einmal finden. Seine Idee, mit Schlangen Kontakt aufzunehmen, die ja das Wappentier seines Hauses waren, war gar nicht so dumm. Allerdings stellte es sich als wesentlich schwieriger heraus, eine Schlange im Schloss aufzutreiben, die hier auch lebte, und die Geschichten kannte. Immer wenn er alleine durch die Gänge schlich, zischte er die Worte in Parsel, aber fürs Erste blieben sein Begehren und seine Rufe ungehört. Schon sehr bald erweiterte er den Umkreis seiner Suche auf das komplette Schulgelände, bis er schließlich eine Schlange gefunden hatte, die ihm sagen konnte, was er wissen wollte, und die sich außerdem bereit erklärte, ihm zu dienen. Sie erzählte ihm von der Kammer, von den Geschichten, die sich um diese rankten, und gab dabei mehr Preis, als es jeder Mensch hätte tun können. Natürlich begehrte sie auch zu wissen, weshalb er die Kammer suchte. Verständlicherweise erzählte er ihr nicht gleich alles, um es spannend zu machen, denn er mochte einen gewissen Grad an Nervenkitzel, doch sobald sie erkannte, dass jemand dabei sterben würde, bot sie ihm ihre Hilfe an. Zumindest schienen sie sich gewisse Ansichten zu teilen. Von da an war diese Schlange sein ständiger Begleiter. Jedenfalls wusste er, dass sie da war, denn sie bewegte sich in den Abflussrohren der Schule; er konnte sie hören, während sie nach dem Zugang der Kammer für ihn suchte. Es war leicht, und vor allem angenehm, jemand anderem die Arbeit aufzuerlegen, denn solange konnte er unter den Augen Dumbledores weiterhin den braven Musterschüler spielen. Erstaunlich war, dass er sich in diesen Wochen dieser Schlange mehr anvertraute, als er das je bei einem Menschen getan hatte. Zwar sprach er nicht besonders viel, doch durch ihr gemeinsames Ziel, die Kammer zu finden und zu öffnen, fühlte er sich ihr näher als jedem anderen.

Während dieser ganzen Zeit beobachtete er seinen Mitschüler Rubeus Hagrid. Die Legende besagte dass diese Kammer etwas Schreckliches beinhalten sollte, und sollte es zu einem Zwischenfall kommen, würde er nur die perfekte Gelegenheit brauchen, um jemanden dafür verantwortlich zu machen. Und dieser Junge war mehr als perfekt dafür, er war gutgläubig, naiv und tölpelhaft. Es würde so einfach werden, das ahnte er schon jetzt.
Die Zeit verging, Monat um Monat, Jahr um Jahr, und dann war es endlich soweit. In seinem fünften Schuljahr konnte er endlich, dank der Schlange, der er mittlerweile einen Namen gegeben hatte, die Kammer öffnen. Nachdem er sich in eines der Mädchenklos geschlichen und den Zugang geöffnet hatte, war er das Abflussrohr entlang hinab geglitten. Dort unten traf er auch wieder auf die Schlange, die ihm geholfen hatte. Sie standen vor dem großen Tor, und er flüsterte in Parsel, hörte, wie sich ein Mechanismus bewegte, und die Schlangen auf diesem großen Emblem den Weg frei gaben. Gemeinsam mit seiner „Gefährtin“ betrat er die sogenannte Kammer des Schreckens. Noch wusste er nicht, was ihn dort unten erwarten würde.

Die Halle war riesig, ein großer, langgezogener Raum, der in grünes Dämmerlicht getaucht war. Voller Ehrfurcht sah er sich um. Das hier war sein Erbe, er war der Erbe Slytherins. Und das alles hier gehörte ihm. Am Ende des Raumes stand eine große und gewaltige Statue von Slytherin, er empfand sie als perfekt, genauso wie auch er perfekt war.

Auf einmal konnte er eine andere Stimme hören, er wusste von Anfang an, dass die Worte in Parsel ‚gesprochen‘ waren, und die Schlange die bei ihm war, zischte ihm zu, dass er die Augen schließen sollte. Er wusste, dass er ihr vertrauen konnte, sonst hätte sie ihn niemals hierher geführt. Keinen einzigen Moment lang war er aufgeregt, als er hörte, wie etwas kam, das auf jeden Fall größer war, als er es sich wohl vorstellen konnte. War dies das Monster, von dem die Legende sprach? Er konnte hören, dass es direkt vor ihm erschien, um ihn herum glitt, ohne ihn dabei zu berühren oder zu verletzen. „Was begehrssst du?“ hörte er sie, und es wunderte ihn, dass sie ihn nicht sofort angegriffen hatte. Sobald er darüber nachgedacht hatte, wusste er, was das für ein Monster war. Kein Wunder dass die Schlange ihm geraten hatte, seine Augen zu schließen! Es war doch nur allzu offensichtlich: ein Basilisk. Welches andere Geschöpf hätte es sonst sein sollen? Es symbolisierte Slytherin, und alles wofür er stand, und dieses ‚Monster‘ war geradezu perfekt um seine Wünsche zu erfüllen.

„Ich bin der Erbe Slytherins, und ich will das beenden, was Salazar Slytherin begonnen hat. Eine Säuberung der Schule, um sie zu einer echten Zaubererschule zu machen, ohne diese Schlammblüter und Muggel-Sympathisanten.“ Seine Stimme hallte selbstsicher in der Kammer wider.




von Juergen Finke (26.12.2011):

Der Basilisk antwortete ihm: "Du bist der wahre Auserwählte, der wahre Erbe Slytherins. So solle es geschehen."
Riddle befahl nun, dass die Säuberung sofort stattfinden sollte und nannte einige mögliche Opfer, allesamt "Schlammblüter".
Der Basilisk versprach, sich darum zu kümmern und willigste auch auf Riddles Vorschlag ein, es so aussehen zu lassen, dass Rubeus Hagrid der Verursacher sei.
Zufrieden verließ Riddle die Kammer und ging in die Große Halle, um zu essen.
Wenig später kam vollkommen aufgeregt Professor McGonagall in die Halle gestürmt und berichtete, dass ein Mädchen angegriffen und versteinert worden sei und alle Schüler sofort in ihre Schlafsäle gehen sollten.
Riddle war vollkommen zufrieden und gehorchte.
Rubeus Hagrid, der direkt in der Nähe vom Tatgeschehen gesehen worden war, bestritt, etwas damit zu tun zu haben und man ließ ihn vorerst in Ruhe.
Doch es blieb nicht nur bei diesem einen Angriff.
Innerhalb kürzester Zeit wurden mehrere Muggelstämmige angegriffen und versteinert und Rubeus Hagrid war meist in der Nähe.
Eines Tages jedoch kam es dann zum Höhepunkt:
Riddle ging in die Kammer zu dem Basilisken und forderte den Basilisken dazu auf, nun ein Mädchen zu töten und zwar so, dass Hagrid wieder bei dem Opfer war und es nun keinen Zweifel mehr geben würde, dass Hagrid an allem schuld sei.
Der Basilisk verstand, willigte ein und tat, wie ihm geheißen.
Gegen Abend fand man die Leiche des kleinen Mädchens. Hagrid, total aufgelöst und weinend, kniete daneben und wurde von Riddle, der dies alles gut inszenierte hatte, beschuldigt, dass er an allem schuld sei.
Hagrid verneinte, doch Riddle wusste genau, dass er ihn nun drankriegen würde.
Er forderte Hagrid auf, endlich zu gestehen, dass er Aragog, eine Spinne, in seinem Besitz hatte. Diese Spinne war aber keine gewöhnliche, sondern eine Acromantula und somit eine große Gefahr für alle Bewohner von Hogwarts.
Hagrid gestand schlussendlich. Aragog krabbelte jedoch weg und Riddle konnte die Spinne nicht mehr schnappen, denn sie verschwand in Richtung Verbotenen Wald.
Hagrid selbst ging dann zum Schulleiter Armando Dippet und gestand alles. Er wurde der Schule verwiesen und sein Zauberstab wurde zerbrochen.
Riddle strahlte und war innerlich hochzufrieden. Doch sein Durst war noch nicht gestillt...




von Ella Mcblack (05.01.2012):

Einige Tage später stand Tom in Gedanken versunken da. Die Sonne schien auf ihn herab, als wolle sie ihn für seine Taten rühmen. Er hatte bereits zu Mittag gegessen und blickte in Richtung des Verbotenen Waldes. Da drinnen irgendwo trieb dieses Biest nun sein Unheil.

"Was machst du hier, Tom? Der Unterricht beginnt gleich wieder." Tom schnellte herum und sah, dass Professor Dumbledore vor ihm stand. "Ich, nun ja, ich wollte noch ein wenig Kraft an der Sonne tanken, Sir." Im Grunde wusste er, dass der Professor ihm kein Wort abnahm, aber die Wahrheit zu sagen... er wäre wahnsinnig gewesen! "Tom, da ich dich nun grade so alleine vor mir habe: Gibt es etwas, das du mir vielleicht sagen möchtest?" Was sollte das denn? Tom musste sich zusammenreisen, um nach außen seine Schale zu bewahren. Eine Schale, die ihm zur Weltherrschaft verhelfen sollte! "Nein Professor. Nichts!" Er erwartete, dass Dumbledore nachhaken würde. "Nun gut, Tom dann geh in den Unterricht. Beeile dich, damit du nicht zu spät kommst!"

Eiligst und schrecklich erleichtert verschwand Tom. Dumbledore beschattete ihn. Der Lehrer, den er nie gemocht hatte, der ihm jedoch die Botschaft seiner Berufung verkündet hatte.
Im Unterricht hörte er kaum zu. Aber es war ihm ohnehin ein Rätsel, wofür man das Fach Wahrsagen überhaupt brauchte und so schweiften Toms Gedanken immer weiter ab. Er dachte zurück an die Zufriedenheit, die er durch den Tod von diesem Schlammblutmädchen empfunden hatte. Es dürstete ihm nach mehr Morden, aber... Wäre es ratsam, seinen treuen, untergebenen, tierischen Freund noch einmal frei zu lassen? Dumbledore würde ihn Zeit seiner Schulzeit nicht mehr unbeobachtet lassen. Tom entschied sich also dagegen.

Aber an seinem Ziel, oder besser dem seines Vorfahren Salazar Slytherin, würde auch Dumbledore ihn nicht stoppen können. Er musste einen Weg finden, in späterer Zeit das Werk fortsetzen zu können. Vielleicht sogar auf eine Art, die nach seinem eigenen Tod geschehen könnte. Tom erschrak. Nach seinem eigenen Tod? Tom Marvolo Riddle durfte niemals sterben! Nie!

Den Rest des Tages grübelte Tom. Es musste doch einen Weg geben, der einen davon abhielt zu sterben. Es gab einen, da war Tom sich sogar sicher, nur welchen? Da schoss es ihm wie ein Lichtblitz durch den Kopf. Die Bibliothek. Die verbotene Abteilung. Es gab nur diesen einen Weg!




von Mathis Louis Lacro (07.01.2012):

Er hatte schon von der verbotenen Abteilung der Bibliothek gehört: Diesen ganzen Büchern, die Geheimnisse bargen, die sich niemand vorstellen konnte. Die er sich noch nicht vorstellen konnte, bei Weitem nicht.

Die Unterrichtsstunde war zum Glück sehr bald vorbei und er konnte sich von seinem Platz erheben. Sein Weg führte ihn direkt in die Bibliothek, da er heute sonst keinen weiteren Unterricht haben würde. Sein Blick glitt durch die Gänge, auf die Schüler und die Buchreihen. Es war noch nicht besonders viel los, dennoch wurden sie alle immer ständig von der Bibliothekarin Madame Pince beobachtet. Sobald nur einer hustete, sah sie auf. Wenn sie ständig alle und alles kontrollierte, wie sollte er da in die Verbotene Abteilung kommen? Noch hatte er keinen Plan. Noch nicht. Doch so leicht würde er sich von einer einzigen Frau nicht aufhalten lassen. Er ging durch die Reihen, nahm sich ein Buch aus einem der Regale. Dieses würde er für seine Hausaufgaben brauchen. Immer schön den Schein wahren. Das war Etwas, an das er sich bis zum Ende seiner Ausbildung halten musste. Aber eine Maske zum Schein aufzusetzen war nun wirklich ein Kinderspiel. Darin war er ein Meister.

Er setzte sich also an einen der Tische, blätterte durch den Wälzer, und beobachtete dabei das Verhalten von Madame Pince. Er wollte herausfinden, in welchen Zeiträumen sie durch die Gänge ging und was ihren Ohren und Augen alles entging - oder eben auch nicht. Nur so konnte er lernen. Klar, es war offensichtlich, dass er es zur normalen Tageszeit niemals schaffen würde, die verbotene Abteilung zu betreten, doch er musste seine Sinne schärfen. Wissen war Macht.

Da sein eigentlicher Plan nicht aufgehen würde, würde er sich nachts in die Abteilung schleichen müssen. Was nicht gerade ein einfaches Unterfangen werden würde. Doch er würde seine kleine Freundin dafür benutzen: Die Schlange, die ihn nun schon so lange begleitete. Wenn er sie voranschicken würde, würde er Chancen haben, sich nachts durch die Gänge schleichen zu können. Vor allem war die Chance, erwischt zu werden, dann wesentlich geringer. Immerhin hatte sie Sinne, über die er nicht verfügte.

Wieder musste er an Professor Dumbledore denken und seine Worte. Als ob er ihm etwas zu erzählen hätte. So ein Unsinn! Doch es machte ihn ein wenig nervös, das musste er zugeben. Mit einem Kopfschütteln versuchte er diesen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen. Er durfte nicht zögern, sondern musste gerade auf sein Ziel zugehen. Mit einem lauten Knall schlug er das Buch vor sich zu, erntete einen bösen Blick der Bibliothekarin, und steckte es in seine Tasche. Sein Ziel. Darauf zugehen. Nicht Zögern. Das waren seine Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, während er sich auf den Weg zurück machte. Aber nicht in seinen Schlafsaal. Nichts sprach dagegen, immer wieder regelmäßig die Kammer des Schreckens aufzusuchen. Dieser Ort war praktisch seine Zuflucht geworden. Dort fühlte er sich wohl und vollkommen sicher. Hier konnte ihn niemand finden.




von Taylor Church (08.01.2012):

Tom saß auf dem nassen Steinboden der Kammer. Auch wenn es kalt war, hier fühlte er sich wohl. Und hier war auch der beste Platz, um nachzudenken und einen Plan auszuhecken. Eigentlich wusste er schon sehr genau, was er tun würde: Sich nachts in die Bibliothek begeben und nach Büchern in der Verbotenen Abteilung suchen. Doch das konnte man nicht einfach so tun. Man musste es noch ein wenig ausfeilen. Noch eine Sache war ihm klar: Seine getreue Schlange Nagini, wie er sie nannte, würde in seinem Plan die Hauptrolle spielen. Sie würde Madame Pince aus der Bibliothek locken, sodass Tom freien Zugang zu den Büchern hatte. Noch einmal dachte er über die Worte Dumbledores nach. Ein kleiner Schauer lief ihm über den Rücken, doch er fasste sich wieder: Der Erbe Slytherins, wohl der talentierteste Schüler, den Hogwarts je gesehen hatte, würde sich von einem Lehrer namens Dumbledore doch nicht einschüchtern lassen! So feilte er immer noch begeistert an seinem Plan. Nagini war inzwischen bei ihm und hatte seinen Plan verstanden, denn Tom Riddle konnte ja Parsel sprechen.
Es wurde Abend und der Vollmond tauchte das Schloss in ein glänzendes Licht. Alle Lampen waren aus - stockfinster. Tom kletterte aus der Kammer und schlich, so leise wie möglich, zur Bibliothek. Da- ein Knarzen, oder doch Schritte? Tom hielt inne. Er hätte es nie gedacht, jedoch überkam ihn jetzt eine eiskalte Welle von Panik. Entmutigt schlich er weiter. Da sah er auch schon die Kupferklinke der Tür der Bibliothek. Tom versteckte sich hinter einem Schrank, und achtete sorgfältig darauf, ja nicht gesehen zu werden. Da kam Nagini ins Spiel. Sie fing an zu zischen, so dass Madame Pince es auch auf gut 50 Metern noch hören konnte, aber auch so leise, dass es außer ihr niemand bemerkte. Nagini war einfach perfekt. Die Bibliothekarin verließ verunsichert die Bibliothek und ging dem Zischen nach. Tom berührte mit seiner blassen Hand, die Kupferklinke und war drauf und dran, endlich in die Verbotene Abteilung gehen, da hielt er wieder inne. Und jetzt war er so panisch, dass er seine Hand von der Klinke zog. Was war mit ihm los? Er hörte schon wieder Schritte - diesmal sehr deutlich. Sie kamen immer näher....




von Mathis Luis Lacro (14.01.2012):

Die Schritte hallten im Flur wider. Sie kamen immer näher, wurden immer lauter. Ihr Echo prallte an den Wänden ab und wurde dann zu seinen Ohren getragen. Er war so nah dran! Er musste doch einfach nur die Klinke runter drücken und in die Bibliothek huschen. Es war doch so einfach! Warum nur blieb er wie gelähmt stehen? Welche Angst hatte von seinem Herzen Besitz ergriffen? Als der Schatten am Ende des Ganges immer größer wurde und langsam Gestalt annahm, schlüpfte Tom in eines der nahe liegenden Klassenzimmer.

Sein Herz hämmerte wie wild gegen seine Brust. Er konnte es in seinen Ohren hören. Tock. Tock. Und dann immer noch die Schritte auf dem Gang, die immer noch näher kamen. Er versuchte seinen lauten Atem zu beruhigen, damit er nicht doch noch erwischt werden würde. Ein kühler Kopf, das war es, was er jetzt brauchte. Sich nur nicht hineinsteigern. Er presste sein Ohr gegen die Tür, um die Schritte besser wahnehmen zu können, und er hörte, wie sie einfach an ihm vorbeigingen. Dabei konnte er auch das Fluchen von Argus Filch, dem Hausmeister, hören. Wahrscheinlich sprach dieser schon wieder mit seiner dummen Katze. An ihn hatte er natürlich nicht gedacht! Wie naiv er doch war! Er hätte es besser wissen müssen.

Als die Schritte dann vorbeigegangen waren und er nichts mehr hören konnte, öffnete er die Tür des Klassenzimmers wieder einen Spaltbreit. Er ließ seinen Blick nach draußen gleiten und konnte nichts erkennen. Wie denn auch? Es war stockfinster und nur das Ende des Flurs wurde von einer der Fackeln beleuchtet. Er schritt hinaus zurück auf den Gang, sah sich um. Warum hatte er immer noch so ein dumpfes Gefühl in sich, dass gleich jemand hinter ihm auftauchen würde?




von Taylor Church (15.01.2012):

Tom hatte keine Antwort. Seine Absicht war, einfach in den Gemeinschaftsraum zu gelangen und einen neuen Plan auszuhecken, denn dieser hier war deutlich gescheitert. Über den Misserfolg machte Tom sich jetzt keine Gedanken. Immer noch beschlich ihn dieses dumpfe Gefühl. Doch der Weg klappte ohne Komplikationen.
Im Korridor, durch den er zum Gemeinschaftsraum schlich, hörte er wieder diese Schritte - es hörte sich allerdings eher wie ein Watscheln an. Tom dachte an Filch und wollte auf der Stelle verschwinden, doch jetzt waren die Schritte so nah! Sie hallten an der steinernen Wand wider und Tom überkam eine eiskalte Welle der Panik , die sich messerscharf und unangenehm anfühlte. Er konnte eine Gestalt hinter sich erkennen - sie war groß.
„Tom was schleichen Sie noch nachts hier rum, während alles und jeder in seinem Bett liegt?", ertönte eine Stimme. Es war Slughorn. Erleichtert, dass es nicht Filch war, der ihn erwischte hatte, drehte Tom sich um und schaute in das walrossähnliche Gesicht seines Zaubertrank - und Hauslehrers. „Ich höre?", nörgelte Professor Slughorn.
Tom musste sich eine Ausrede überlegen , für ihn war dies kein Problem - darin war er ein Genie. So antwortete er blitzschnell: „Ach, wissen Sie, Professor Slughorn , ich verspürte den Drang zur Toilette zu gehen - gewiss verstehen Sie dies?" Er legte eine gekünstelte Pause ein. „Es tut mir sehr leid, Sie geweckt zu haben, Sir. Ich schäme mich dafür und ich finde es selbstverständlich, wenn Sie mir Punkte abziehen wollen, Professor Slughorn!" Um es noch wirkvoller zu gestalten und damit seine Lüge nicht durchschimmerte, schaute Tom, soweit er es konnte , betreten zu Boden.
Professor Slughorn ließ sich von der Lüge blenden: „Oh, ich verstehe es sehr gut! Sie haben so eine reizende Entschuldigung hingelegt, da verzeihe ich es doch leicht. Ich denke, fünf Punkte für Slytherin sind gerecht verteilt, allein schon für Ihre Bescheidenheit! Warum kommen Sie nicht in mein Büro, Mr. Riddle? Ich denke, Sie müssen sich von dem Schock erholen und jetzt noch schlafen, ich glaube...also nur wenn Sie wollen, Tom!", lächelte Slughorn.
„Gern!", antwortete Tom und unter großer Freudigkeit ging er dem Professor auf die Nerven, indem er sich inständig und jede Minute für seine Großzügigkeit aufrichtig bedankte. Slughorn winkte alles ab: „Tom, Tom... Sie sind wohl der begabteste Schüler, den Hogwarts je gesehen hat!"
„Ja, das kann man wohl so sagen!", dachte Tom voller Genugtuung. Er folgte seinem Hauslehrer auf dem Weg zu dessen Büro. Dort angekommen knarzte die Tür, als der Lehrer sie aufstieß. Tom betrat den Raum und es empfing ihn eine angenehme Wärme. „Setzen Sie sich!", sprach der Professor. Tom setzte sich auf einen Sessel nah am Kamin und Slughorn ließ sich ebenfalls nieder, mit einem Glas Wein in der Hand. „Nun..wir sind hier alleine, also darf ich Ihnen Fragen stellen?", flüsterte Slughorn. Tom verwirrte dies, doch er nickte. „Wie läuft es denn so in Ihrem Leben? Bestimmt haben Sie viel Erfolg in der Schule und auch bei den Mädchen, denn Sie haben ein gutes Aussehen. Das Einzige, was nicht gerade perfekt ist, ist die Abstammung...!", fing er an. Und Tom wusste was jetzt kam. Er wurde über seine Abstammung ausgefragt, über sein Leben, über seine Eltern, über seine Fähigkeiten. Brav beantwortete Tom die Fragen, ohne sich anzumerken lassen, dass ihn dies sehr langweilte. Insgeheim fand er das Verhalten seines Hauslehrers merkwürdig und ungewöhnlich...




von Mathis Louis Lacro (17.01.2012):

Eigentlich empfand er es sogar als eine Beleidigung, dass er ihn einfach so ausfragte. Das gehörte sich nicht. Aber um sich weiterhin das Wohlwollen des Lehrers zu sichern, ließ er es über sich ergehen. Dabei lächelte er sogar. Auch wenn es immer sein kühles, distanziertes Lächeln war. Doch so ein einfältiger Lehrer wie Professor Slughorn konnte den Unterschied nicht bemerken. Dieser war geblendet von Toms Talent, und von seinem Charme. Leider war Professor Dumbledore nicht so einfältig, sonst würde Tom es wohl wirklich einfach an der Schule haben. Aber die Herausforderung nahm er an.

Natürlich erzählte er seinem Lehrer für Zaubertränke nicht, was er herausgefunden hatte. Stattdessen berichtete er ihm ein wenig davon, wie er in dem Waisenhaus groß geworden war. Genauso erzählte er ihm auch von den anderen Kindern, wie sie ihn gefürchtet und gemieden hatten. Da Slughorn sehr viel von ihm hielt, saugte dieser die Informationen regelrecht auf, das konnte Tom ihm an der Nasenspitze ansehen. Es war so einfach. Schon fast lächerlich. Natürlich würde er niemals auf die Tränendrüse drücken, dafür war er zu stolz. Slughorn bewunderte seine Stärke, und seinen Mut, so einfach über diese Dinge reden zu können. Jeder andere hätte sich wohl geschämt. Aber er gab ihm sowieso nur die Informationen, die Dumbledore ohnehin schon hatte, immerhin hatte dieser ihn damals ja da raus geholt.

Doch das Thema hatte er schon sehr bald hinter sich gelassen. Nun ging es um seinen Alltag in Hogwarts. Wie leicht er sich doch zurechtfand und wie interessant er all die Fächer fand. Dabei betonte er natürlich absichtlich vor allem das Fach Zaubertränke. Slughorn ließ sich so leicht um den Finger wickeln. Das würde Tom sicher noch öfter nützlich sein, wenn dessem sein Vertrauen vollkommen für sich gewinnen konnte. Slughorn wollte natürlich alles wissen, die Fortschritte die er machte, welche Fächer ihn besonders interessierten. Diese ganze Fragerei war natürlich seltsam, aber er konnte sich sehr gut vorstellen, wer seinen Hauslehrer darauf angesetzt hatte. Es war so offensichtlich, dass er amüsiert auf dieses Spiel einging. Was für ein Spaß.




von Xeni Hawk (19.01.2012):

Denn genau dadurch konnte er Dumbledore den Eindruck vermitteln, er wäre ein ganz normaler Junge aus Slytherin, der nur versuchte, Ansehen durch gute Noten zu erreichen. Doch schon im nächsten Moment schlich sich ein Gedanke in seinen Kopf: Wieso griff sein Lehrer zu diesen Mitteln? War er etwa zu unvorsichtig gewesen oder wusste Dumbledore vielleicht bereits schon, was er vorhatte?

Während er diesen Gedankengängen nachging, redete Slughorn über Erdbeeren und wie lecker er diese finde. Nachdem er dem Vortrag über die roten Beeren weitere fünf Minuten gelauscht hatte, stand er auf und sagte zu seinem Lehrer: „Verzeihung Professor, aber wenn man Spaß hat, vergeht die Zeit so schnell. Sehen Sie nur, es ist schon fast eine Stunde vergangen, seitdem wir uns getroffen haben, und ich denke, es wäre für alle beteiligten das Beste, wenn ich mich nun in mein Bett begebe.“ Es hatte den Anschein, als ob der Professor seine Worte nicht so recht verstand, bis er irgendwann antwortete: „Aber natürlich, aber natürlich, Tom, gehen Sie nur. Wir wollen ja nicht, dass Sie wegen mir doch noch Ärger bekommen. Gute Nacht.“

Tom verließ das Büro seines Lehrers, doch an Schlaf war für ihn nicht mehr zu denken. Denn er musste Vorkehrungen treffen, die es ihm ermöglichen würden, den begabtesten Zauberer, zumindest bis jetzt, zu täuschen. Aber wie sollte er das anstellen, er hatte Dumbledore ja bereits seine wohl wichtigste Gabe genannt, sein vermutlich größter Fehler. Er hatte bisher nur sehr wenige Verbündete und das waren die Schlangen. Aber wenn er eine Armee von Schlangen hier aufmarschieren ließe, würde Dumbledore doch sofort Bescheid wissen, wer dafür verantwortliche war. Doch just in diesem Moment bemerkte er, was er brauchte: Verbündete. Und zwar solche, die bereit waren, sich für ihn einzusetzen. Aber mit den anderen Slytherins konnte er jetzt wohl noch nicht rechnen, denn die misstrauten ihm immer noch ein bisschen, was nicht unbedingt das Beste für ihn war...
Doch was wäre, wenn er alle anderen Lehrer auf seine Seite ziehen könnte, so wie Slughorn? Er müsste einfach alle davon überzeugen, dass er keiner Fliege etwas antun könnte, dass der Hut bei der Häusereinteilung wohl einen Fehler gemacht hatte und so schwer könnte das ja wohl nicht werden.




von Mathis Louis Lacro (21.01.2012)

Der nächste Tag brach schneller an, als er es sich gewünscht hätte. Er war in der letzten Nacht problemlos in seinen Schlafsaal zurückgekehrt, nur von einem gesunden und erholsamen Schlaf konnte man nicht sprechen. Bis in die letzten Morgenstunden hatte er nachgedacht, über Slughorn, die Schüler, und über Professor Dumbledore. Es war wichtig, sein Vertrauen zu gewinnen, aber er durfte es nicht plump und direkt angehen. Er musste listig sein, genauso wie der Sprechende Hut sein Haus und dessen Schüler beschrieben hatte. Slughorns Vertrauen hatte er ja schon für sich gewinnen können, auch wenn ihn das Gespräch über Erdbeeren nicht gerade wirklich unterhalten hatte. Aber eines hatte er dadurch gelernt: Wie man das Vertrauen von jemanden gewinnen konnte.

Dabei ging es darum, Interesse zu heucheln. Er musste also erst einmal Gesprächsthemen finden, Gemeinsamkeiten und eine Basis erschaffen. Auf dieser Basis würde es so leicht werden, ihnen etwas vor zu machen. Als ob so einfache Gemüter ihm jemals etwas bedeuten könnten! Lachhaft. Sie würden ihm so leicht ihre Geheimnisse anvertrauen und so konnte er ergründen, ob sie genauso dachten wie er. Er hatte es schon öfter bemerkt. Es gab tatsächlich Schüler, die nicht damit einverstanden waren, dass Schlammblüter hier zur Schule gingen und unterrichtet wurden. Es gab also eine gewisse Grundlage. Doch wer von ihnen war bereit, dafür ein Leben zu beenden? Aber das waren Dinge die noch Zeit hatten.

Jetzt waren die Schüler erst einmal dran.

Wie alle anderen schälte er sich aus seinem Bett, warf die Decke zurück. Obwohl er kaum eine Minute geschlafen hatte, fühlte er sich nicht müde. Gut, vielleicht ein wenig erschöpft. Doch wirkte er nicht gerade so, als ob er gerade die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. Wie praktisch.

Zum Frühstück setzte er sich wie gewohnt zwischen seine Klassenkameraden, doch statt zu schweigen ergriff er das Wort. Natürlich musste er dabei langsam vorgehen, sonst würden sie sein geheucheltes Interesse sofort durchschauen. Er musste sie kennen lernen, das war unabdingbar. Sobald er sie alle analysiert hatte, konnte er ergründen, wer wohl von ihnen ausgezeichnete Verbündete sein würden. Er würde kluge Köpfe brauchen, aber auch ein oder zwei Idioten waren nie verkehrt. Diese konnten dann die Drecksarbeit machen. Die einzige Voraussetzung: Sie mussten loyal sein. Immer wieder ging er auf das eine oder andere Thema ein, während er sein Frühstück zu sich nahm. Dann und wann nickte er zustimmend, oder korrigierte Aussagen, die an den Haaren herbei gezogen waren. Dabei hielt er sich natürlich noch immer zurück, manchmal lauschte er den Gesprächen nur, als es dann auch schon Zeit für die erste Unterrichtsstunde an diesem Tag war.




von Xeni Hawk (24.01.2012):

In der ersten Stunde setzte er sich, nicht so wie sonst immer, allein irgendwohin, sondern ganz gezielt neben Amycus Carrow. Tom hielt ihn nicht gerade für einen der Hellsten, weswegen er es am geschicktesten fand, beim schwächsten Glied anzusetzen.

Während Professor Binns mal wieder in seinem üblichen monotonen, einschläfernden Ton redete, begann Tom ein Gespräch mit dem anderen Slytherin. „Hey Amycus, du bist doch auch immer zu den Treffen mit Slughorn eingeladen, weißt du, wann da das nächste ist?“ , flüsterte er ihm zu, obwohl er eigentlich auch in normaler Lautstärke hätte reden können, weil der Geist es eh nicht mit bekommen hätte. Amycus sah ihn leicht verwundert an, denn noch nie hatte Tom wirklich ein Gespräch mit jemandem angefangen, aber nachdem er sich vergewissert hatte, dass dies soeben wirklich geschehen war, antwortete er: „Nee, keine Ahnung, aber vorerst nicht, würde ich sagen, wegen… naja... du weißt schon den 'unglücklichen' Vorkommnissen.“ Und während er dies sagte, grinste er heimtückisch. Das war genau das Zeichen, worauf Tom gewartet hatte und sofort erhellte sich seine Miene, soweit dies eben bei ihm möglich war.

„'Unglückliche Vorkommnisse' vielleicht für die anderen. Ich finde, es war überfällig, was wollen solche wie das Schlammblut überhaupt hier? Meiner Meinung nach sollte es einem nach dem anderen so gehen.“ Amycus' Grinsen wurde noch fieser „Na, du bist ja doch gar nicht so ein Flubberwurm, wie wir alle gedacht haben. Es gäbe da möglicherweise etwas, das dich interessieren könnte, also nur wenn du möchtest.“ Tom verstand so ungefähr, was er meinte, aber er musste sich vergewissern.

Während er Amycus in die Augen sah, mit einem Blick, dem es nicht möglich war zu entkommen, entgegnete er gespielt schockiert: „Du meinst doch nicht etwa, dass ihr gegen die Regeln verstoßt...“ Amycus Augen blitzten auf „...und das ohne mich.“

Er beobachtete, wie Amycus sich kurz im Raum umschaute, ob sie eventuell überflüssige Aufmerksamkeit bekamen. Als dem nicht so war, kritzelte er hastig ein paar Worte auf ein Stück Papier und ließ es dann zu Antonin Dolohow hinüber schweben. Dieser blickte sich verwundert um, bevor er zu lesen begann. Sobald er wieder aufblickte, lächelte er selbstgefällig und nickte Amycus leicht zu.

Dieser wandte sich nun wieder an Tom „Sieht so aus, als ob wir du demnächst eine Verabredung mit ein paar äußerst netten Slytherins hättest.“ Tom lächelte ein charmantes Lächeln, so wie nur er es konnte, erwiderte aber nichts mehr. Er hatte sein erstes Etappenziel erreicht: Finde Verbündete.




von Mathis Louis Lacro (28.01.2012):

Der Geschichtsunterricht verlief weiterhin schleppend und einschläfernd. Dennoch unterhielt er sich mit Amycus, fragte ihn ein wenig aus, auch wenn dieser beteuerte, nicht zu viel verraten zu können. Scheinbar schien er unter Dolohows Fuchtel zu stehen. War der etwa der Kopf dieser kleinen Bande von Slytherins? Das würde definitiv interessant werden. Amycus grinste immer wieder süffisant, machte Anspielungen, ja, er genoss die Aufmerksamkeit scheinbar sehr. Er, Tom, musste eine unglaubliche Wirkung auf andere Menschen haben, sogar auf Schüler. Die Stunde war dann doch schneller verflogen als alle anderen Geschichtsstunden bisher. Ein paar Momente später, nachdem er seine Sachen in seine Tasche gepackt hatte, fand er sich auch schon wieder auf dem Flur wieder.

Doch diesmal ging er nicht alleine in die nächste Unterrichtsstunde. Amycus blieb ihm dicht auf den Fersen, quatschte ihn auf dem Gang weiter zu. Allerdings ließ er die brisanten Themen dabei aus, um die Spannung zu erhöhen. Was für diese Dummköpfe spannend war, war für ihn wohl eher ein langweiliger Zeitvertreib. Es war wirklich anstrengend, das Vertrauen von anderen gewinnen zu wollen. Auch wenn es ihn nicht im Geringsten interessierte, ließ er es so aussehen, als ob er ihm seine volle Aufmerksamkeit schenken würde. Klar, er musste sich ein paar Details merken, um die sogenannte Basis aufbauen zu können, aber die wichtigsten Informationen konnte er leicht herausfiltern. Hoffentlich würde sich Amycus nicht als ein Schwätzer herausstellen.
Die nächste Stunde fand im Kerker statt, natürlich war es der Zaubertränke-Unterricht. Wie immer würde er diese Stunde entspannt genießen können. Das dachte er jetzt noch. Slughorn überraschte die Slytherins nie mit unangenehmen Fragen, aber er duldete es auch nicht, wenn man seinen Unterricht störte. Allerdings hatten die Schüler des Slytherin-Hauses jetzt einen entscheidenden Vorteil: Tom.

Dolohow gesellte sich zu den beiden, auch er wollte sich jetzt mit Tom unterhalten. Scheinbar konnte das nicht bis zur Pause warten. Man konnte an seiner Stimme sogar hören, dass er ein wenig nervös, ja sogar aufgeregt war. Sie waren alle viel zu unbesonnen! „Hätte nie gedacht dass du so einer bist, Riddle.“ Gespielt rollte Tom mit den Augen, grinste dann aber charmant. „Stille Wasser sind tief, noch nie davon gehört?“ Und wie er sich vorstellen konnte, dass diese Kleingeister noch nie etwas davon gehört hatten. Es war ein Wunder, dass die beiden überhaupt lesen konnten.

Nachdem Dolohow, nach ein paar entsprechenden Blicken von Professor Slughorn, nicht aufgehört hatte zu reden, wollte dieser ihnen gerade Punkte abziehen. „Dolohow! Ich tue das wirklich nicht gerne, aber Sie lassen mir scheinbar keine andere Wahl!“ Doch Tom fiel ihm praktisch ins Wort, um die Situation noch entschärfen zu können.
„Entschuldigen Sie, Professor. Wir haben uns nur gerade gefragt, unter welchen Umständen dieser Trank am besten einzusetzen wäre, Sir.“ Seine Worte waren wie immer ausgesprochen höflich, sodass sich Slughorns Wut über die zwei anderen Störenfriede praktisch sofort in Luft auflöste. „Oh, ja, natürlich.“ Slughorn strich sich mit seinen beiden Händen über seinen jetzt schon etwas dicklichen Bauch, und räusperte sich anschließend. „Das ist wirklich eine gute Frage. Wer also kann sie mir beantworten?“ Amycus und Dolohow sahen Tom darauf staunend an, da sich der Lehrer für Zaubertränke einfach so von ihnen abgewandt hatte, ohne ihnen auch nur einen einzigen Punkt abzuziehen. „Guter Fang, Amycus. Das muss ich zugeben.“ Dolohow grinste breit, klopfte dann Tom kurz auf die Schulter. Wie er das hasste von anderen angefasst zu werden! Doch er ließ es über sich ergehen. „Du wirst uns noch von großem Nutzen sein.“ Toms Gedanken waren ähnlich. Diese Idioten würden vor allem ihm nützlich sein.




von Aschdar el Assil (07.02.2012):

Nachdem die zwei Zaubertrankstunden vorbei waren, machte sich Tom auf den Weg zum Slytherin Gemeinschaftsraum. Er brauchte etwas Ruhe, um seine nächsten Schritte zu planen. Den Basilisk konnte er nicht mehr freilassen, sonst würde man auf den Gedanken kommen, dass Hagrids Spinne wohlmöglich doch nicht Schuld an dem Tod des Mädchens war. Wie hieß sie nochmal? Er hatte es vergessen. Naja, wen scherte schon ein dummes Schlammblutmädchen aus Ravenclaw? Doch irgendwas musste er doch tun! Er konnte doch nicht mit ansehen, wie diese altehrwürdige Schule den Bach runter ging. Er war jetzt am Ende der fünften Klasse. Zwei Jahre blieben ihm noch. Und danach? Tom wusste es nicht. Hogwarts war das einzige Zuhause, das er je hatte. Irgendwie musste er doch etwas bewirken können.
Inzwischen war Tom im Gemeinschaftsraum angekommen. Er murmelte ein leises „Schlangengift“ und betrat sein Zuhause. SEIN Zuhause. Und nicht das irgendwelcher Schlammblüter. Bei dem Gedanken an Schlammblütern in einen Slytherin Gemeinschaftsraum stieg Wut in ihm hoch, die er nur mühsam unterdrücken konnte.
Bei all seiner Grübelei hatte er gar nicht bemerkt, dass Carrow und Dolohow ihm gefolgt waren. Er stöhnte. Doch ergab er sich seinem Schicksal und ließ sich süffisant lächelnd in einen der Sessel fallen. So sehr sie auch nervten, sie gaben ihm das wunderbare Gefühl, wichtig zu sein. Er war etwas. Er lächelte noch etwas breiter. Dann schaute er Dolohow direkt in die hässlichen, schmalen Augen und beugte sich zu ihnen rüber. „Schlimm war das heute in Zaubertränke. Statt uns Punkte abziehen zu wollen, sollte sich Slughorn lieber um die … beiden mit den Muggeleltern kümmern. Kriegen keinen vernünftigen Trank hin und nennen sich Zauberer.“
Dolohow und Carrow guckten ihn an. Sie brauchten eine Weile um zu verstehen, was er meinte. Riddle fuhr fort: „Habt ihr euch noch nie gefragt, warum die eigentlich auf Hogwarts sind? Woher wissen sie überhaupt, dass Hogwarts existiert? WIR haben es von unseren Eltern erfahren und deswegen auch den Brief bekommen. Aber Kinder von Muggeln? Wo soll ihre Zauberkraft überhaupt herkommen? Ich wette, in ein paar Jahren verschwindet sie wieder! Und dann haben Menschen, die eigentlich Muggel sind, alles über die Zauberer rausgefunden! Dabei sollten wir über die Muggel herrschen und ihnen nicht alles von uns preisgeben! Das ist eine verkehrte Welt!“
Tom spürte, wie er die beiden in seinen Bann gezogen hatte. Dass eine magische Feder jede Geburt eines kleinen Kindes mit magischer Kraft aufzeichnete, davon wussten die beiden offenbar nichts. Kein Wunder, er, Tom, war ja auch der einzige, der je alle Geheimnisse über Hogwarts erfahren hatte. Doch genau in dieser Feder lag der Fehler! Auch wenn diese Muggelkinder Zauberkräfte besaßen, sie blieben Muggle! Und das bisschen magische Kraft würden sie ohne richtige Ausbildung nie in sich entdecken. Die Zauberer waren die herrschende Schicht und dabei sollte es bleiben! Wenn jeder so dumm wie seine Mutter wäre und einen Muggel als Ehepartner nähme, wo sollte das denn hinführen? Irgendjemand muss doch die Ordnung der Welt regeln und schwache Muggel waren dafür bestimmt nicht fähig. Am Schluss würde das rein magische Geschlecht noch aussterben? Große Raubkatzen paarten sich schließlich auch nicht mit gemeinen Hauskatzen. Der Löwe ist der König der Steppe und das ist gut so.
Tom war in seinem Element. Man sah förmlich das Feuer in seinen Augen. Dolohow und Carrow sahen zu ihm hinauf. Wie Hunde wirkten sie. Riddles Ton wurde jetzt beschwörerisch. So leise, dass sie sich zu ihm vorbeugen mussten, flüsterte er: „Wir sollten Muggeln auf unserer Schule zeigen, wo sie hingehören. Das ist eine Zaubererschule, hier wird zaubern gelernt und keine Rechentricks. Wenn sie merken, dass sie nicht erwünscht sind, werden sie schon von alleine gehen und dort leben, wo sie leben sollen. Vielleicht merken sie dann auch, dass sie eigentlich gar nicht zaubern können. Mal im Ernst, wer von denen bringt schon eine vernünftige Verwandlung zustande? Dumbledore muss ihnen immer wieder helfen! Dreckiges, unreines Blut haben sie. Kein Blut, das hier nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, gehört. Schlammblut!“
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in seinen Schlafsaal. Ihm schwirrte der Kopf. Er hatte es auf den Punkt gebracht. Das musste er festhalten. Er kramte in seinem Koffer und fand schließlich ein kleines Buch, das er bei seinem letzten Besuch in Hogsmeade gekauft hatte. Er fand es einfach schön mit seinem Ledereinband und den Pergamentseiten. Bücher hatten ihn immer schon angezogen. Nun tauchte er eine Feder in Tinte und schrieb. Tom schrieb einfach alles, was er im Kopf hatte. Seine Ideen, seine Gedanken, seine Identität. Auf seinem Himmelbett sitzend schrieb er die ganze Nacht. Klassenkameraden traten in den Schlafsaal und legten sich schlafen, doch machte er sich nichts draus. Das Schreiben brachte ihm eine Befriedigung, wie er sie lange schon nicht mehr verspürt hatte. Als es morgen wurde, schob er sein Buch vorsichtig unter sein Kopfkissen und lächelte. Müde fühlte er sich überhaupt nicht…




von Misery Micklewhite (10.02.2012)

Nach dem Frühstück eilte Tom noch schnell in seinen Schlafsaal, um nach seinem Buch zu schauen. Als er es sah, muss er wieder lächeln. Fast die Hälfte war mit schwarzer Tinte beschrieben und es wirkte dick und schwer. Gleichzeitig strahlte es etwas Magisches aus. Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein. Doch nein! Er, Lord Voldemort, bildete sich nie etwas ein.
Er legte das Buch zurück unter sein Kopfkissen und ging zu Verwandlung. Er hasste dieses Fach. Nicht, weil er darin nicht begabt war. Natürlich war er das. Nein, er hasste Prof. Dumbledore, diesen Fanatiker. Tom verstand immer noch nicht, warum Dumbledore der einzige war, der den Schüler Tom Riddle nicht mochte.
Als er den Raum betrat, musterte Dumbledore ihn über seine Halbmondgläser hinweg. „Setzen Sie sich Tom!“, sagte er mit ruhigem Ton. Tom fühlte sich unbehaglich. Er mochte diese Stimme nicht, alles in ihm wehrte sich. Warum sollte er ihm eigentlich gehorchen? Kein anderer Lehrer war so unfreundlich zu ihm. Zögernd stand er da. Dumbledores Augen blitzten. „Tom, was stehen Sie dort herum? Ich habe Sie aufgefordert, sich zu setzen!“ Schon wieder diese unnatürlich ruhige Stimme. Tom lief ein Schauer über den Rücken. Doch er setzte sich.
Missmutig ließ er die Stunde über sich ergehen. Dumbledore hatte ihm mal wieder den Tag verdorben. Beim Mittagessen schürfelte er ein bisschen Milchreis in sich hinein und wollte gerade wieder gehen, als sich Dolohow zu ihm setzte. „Du, Riddle wegen unserem Gespräch gestern abend: Ich hab nochmal nachgedacht... hört sich ziemlich vernünftig an, was du da gesagt hast, was? Hehe, dumme Muggel.“ Sofort verbesserte sich Toms Laune. Natürlich hatte er Recht. Doch er gab nur ein überhebliches „Aha“ von sich. Dolohow war sichtlich eingeschüchtert. „Ähm... treffen wir uns heute Abend wieder im Gemeinschaftsraum? Ich bring noch ein paar andere mit, dir auch an einem guten Vortrag interessiert wären. Lucius zum Beispiel. Junger Kerl, aber gar nicht dumm, das Ding. Nicht so genial wie du... Naja oder McNair. Wie wärs?“ Tom überlegte. Das ganze hörte sich ziemlich verführerisch an... „Also gut, ein geheimes Treffen, heue um halb neun. Aber es dürfen nur die besten Slytherins kommen, schließlich sind wir ja was ganz Besonderes, oder?“ Dolohow war begeistert.




von Aschdar el Assil (11.02.2012)


Es war Abend. Tom saß im Gemeinschaftsraum auf dem bequemsten Sessel vor dem Kamin. Um ihn herum hatten sich ungefähr zehn Slytherins versammelt, sie alle schauten ihn gespannt und ehrführchtig an. Er schaute ihnen allen der Reihe nach in die Augen. Alle schauten sofort weg. Schließlich räusperte sich Tom leise und fing an zu flüstern: „Wir sind heute hier, weil uns einige... Missstände aufgefallen sind. Hier, in der besten Schule für Hexerei und Zauberei hat sich ein Pack reingeschlichen, dass nicht hier her gehört. Ich alle wisst, wovon ich spreche.“ Einige nickten, andere schauten ihn weiterhin mit großen Augen an. „Ein Pack, dass nicht das RECHT hat, zu zaubern. Ein Pack, dass sich einbildet, mit uns auf einer Stufe zu stehen. Meine Freunde, ihr seid Zauberer reinen Blutes. Ihr habt von Natur aus, die Begabung, die nur wenigen zuteil wurde. Da ist es natürlich, dass einige minderwertige Muggel ebenfalls an unserem Ruhm teilhaben wollen. Schlammblüter nennt man sie. Sie tauchen hier auf und meinen zaubern zu können. Habt ihr schon jemals ein Schlammblut gesehen, dass eine ordentliche Verwandlung zustande gebracht hat?“
Stille war eingekehrt. Alle dachten über seine Worte nach, hingen an seinen Lippen. Es wirkte, als gehe ihnen ein Licht auf. Als hätten sie eine Antwort auf viele ungeklärte Fragen gefunden. Noch leiser fuhr Tom fort: „Natürlich nicht! Ein Schlammblut ist ein Schlammblut und kein Zauberer! Sie sind wie Squibs, nur andersherum! Minderwertig! Selbst Hauselfen besitzen größere Zauberkräfte. Und Hauselfen sind da, um uns zu dienen. Versteht ihr es, meine Freunde? Hogwarts gehört uns, die Zauberwelt gehört uns!“ Er meinte, irgendwo außerhalb seines Kreises ein geflüstertes „Spinner!“ zu hören. Tom drehte sich in die Richtung, aus der er meinte, das Wort gehört zu haben. Zwei Mädchen saßen dort zusammen und sahen ihn an. Er schaute sie böse an. Sie wurden ganz rot und beugten sich schnell wieder zu ihren Hausaufgaben hinunter.

Er blickte in die Runde. Alle erwarteten, dass er weiter sprach. Doch er stand nur auf und ging die Treppe zu seinem Schlafsaal hoch. Hinter ihm begann eine aufgeregte Tuschelei.




von Mathis Louis Lacro (13.02.2012)


Spinner! Man hatte ihn einen Spinner genannt! Sie hatte ihn Spinner genannt! Nicht nur, dass sie ein Mädchen war, war sie überhaupt reinen Blutes? Er musste einen Moment lang nachdenken. Sie war ein Halbblut, genau, daran konnte er sich erinnern. Das würde sie noch büßen! Niemand beleidigte ihn, und schon gar nicht vor einer Versammlung. Doch er lächelte nur amüsiert darüber, sie war es nicht wert, dass er sich wirklich darüber aufregen würde. Sie würde ihre gerechte Strafe dafür noch bekommen, dessen war er sich absolut sicher.

Wie gut, dass er noch alleine in seinem Schlafsaal war. Er lächelte ein wenig als Nagini, seine kleine, wunderschöne Freundin, unter dem Bett heraus gekrochen kam. Sie wäre nicht hier, wenn sie sich nicht absolut sicher fühlen würde, immerhin hatte er ihr beigebracht nur auf ihn zu warten, wenn sie alleine waren. Er ging in die Hocke, streckte seine Hand nach ihr aus, und sie kam direkt auf ihn zu. Ihre kleine, feine Zunge, berührte dabei die Fingerspitzen seiner Hand. „Du hast es auch gehört, nicht wahr?“ lächelte er amüsiert, und sie nickte kurz. Seine Worte waren natürlich wie immer in Parsel gesprochen, ob er sich dessen eigentlich bewusst war? Er konnte es nicht genau sagen, das hier war für ihn so natürlich, dass er es nie in Frage stellen würde. „Du weißt was zu tun ist. Aber töte sie nicht, vergifte sie nur, das sollte fürs Erste genügen.“ Das würde ihr eine Lektion sein! Sie nickte wieder. Geschickt schlängelte sie sich einmal um ihn herum, ehe sie durch ein kleines Loch im Gemäuer, direkt unter seinem Bett, verschwand. Er hatte dafür gesorgt, dass sie immer zu ihm kommen konnte.

Nachdem sie verschwunden war, warf er seine Robe achtlos auf sein Bett, und ging an das Bullauge um ein wenig seinen Gedanken nachzuhängen.




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