Endlosgeschichte - Sirius Black (10 Jahre alt) (Seite 2)

Geschichte aus der Sicht von Sirius Black, als er 10 Jahre alt war (Seite 2)

von Cassandra Badger (25.04.2011):

Sie schwenkten Gryffindor-Banner und Schals in den Farben unseres Hauses herum, die Spieler wurden umdrängt, jeder wollte ihnen auf die Schulter klopfen und ihnen gratulieren. Die gute Laune steckte uns an und wir jubelten mit. Es wurde mit Kürbissaft angestoßen und dazu gab es Kürbispasteten, Kuchen und andere Süßigkeiten.
Es wollte keiner so recht ins Bett, bis Professor McGonagall, unsere Hauslehrerin, in den Raum trat und uns mit böser Miene mitteilte, dass jetzt Schluss sei. Doch in ihren Augen konnten wir auch Stolz lesen. Mit einem mürrischen Nicken räumten wir den Gemeinschaftsraum auf und gingen in unsere Zimmer. James ließ sich auf sein Bett fallen und holte sein Lieblingsspielzeug, den Schnatz hervor. Er ließ ihn frei und fing ihn wieder. Ich stand am Bettpfosten gelehnt und beobachtete das Schauspiel. „Schade, dass keine Erstklässler in das Team aufgenommen werden.“ Mein Freund fing erneut den Schnatz und sah mich an und nickte mir zu. „Ja, das ist echt grausam und unfair. Aber ich verspreche euch, nächstes Jahr werde ich im Quidditchteam sein und Sucher machen. Das nehme ich mir ganz fest vor.“ Remus und Peter wünschten ihm viel Glück und ich nickte ihm mit einem grinsen zu. Denn ich glaubte an ihn und wusste, dass er es schaffen wird.




von Annie McEvans (25.04.2011):

Inzwischen war in ganzer Monat vergangen, seit Remus das letzte Mal verschwunden war. Aber James und ich hatten unser Vorhaben nicht vergessen. Wir wichen kaum von seiner Seite, achteten aber darauf, dass er nicht misstrauisch wurde.
An diesem Abend gingen wir alle in unseren Schlafsaal, wie jeden anderen Abend auch, aber Remus wirkte irgendwie nervös und aufgedreht. James und ich wechselten einen bedeutungsvollen Blick und nahmen uns fest vor, so lange wach zu bleiben, bis Remus eingeschlafen war. Also warteten wir und warteten und warteten und dann schliefen wir ein. Ganz plötzlich übermahnte uns der Schlaf und so bemerkten wir nicht, wie eine schmale Gestalt aus dem Bett kroch, sich einen Umhang überwarf, zu meinem und James' Bett schlich und leise: "Es tut mir leid!", flüsterte. Nein, James und ich bemerkten es nicht, aber dafür jemand anderes. Peter! Der kleine, sonst so unnütze Peter war aufgewacht, weil er aufs Klo musste. Und in dem Moment, in dem er wieder aus dem Badezimmer rauskam, sah er, wie Remus den Schlafsaal verließ. In einem plötzlichen Anflug von Pflichtgefühl weckte er mich und James und zu dritt eilten wir unserem Freund hinterher. Die fette Dame war ziemlich missgelaunt, dass sie schon wieder geweckt wurde, aber James schenkte ihr ein charmantes Lächeln und fragte sie schmeichelnd und freundlich, ob sie möglicherweise wüsste, wo Remus hingegangen sei. Oh ja! Die fette Dame wusste gut Bescheid und keine zehn Minuten später waren wir auch schon draußen auf dem Schlossgelände. "Wo ist er hin?", zischte James. Wir sahen uns kurz um und dann entdeckte ich ihn: "Dort drüben bei der Peitschenden Weide ist jemand!"
"Das sind aber zwei Personen!", sagte James stirnrunzelnd und Peter nickte bestätigend. "Aber lass uns trotzdem näher rangehen, okay?" Ich war mir sicher, dass das nur eine rhetorische Frage war und tatsächlich. Kaum hatte ich den Mund wieder zugemacht, schlich James auch schon los. Als wir näherkamen, waren die zwei Personen verschwunden und da wir nicht wussten, wo sie hingegangen waren, blieben wir ratlos stehen. Denn wir hatten keine Lust, uns von der Peitschenden Weide verprügeln zu lassen. Doch auf einmal stand sie still. Ganz erstarrt war sie und in der Nähe der Wurzeln kam Bewegung auf. "Schnell! Versteckt euch!", flüsterte ich den anderen beiden höchst alarmiert zu. Aber dieser Aufforderung hätte es kaum bedurft. Wir zwängten uns hinter einen Busch und beobachteten das Geschehen. Die Person ging eilig aus der Schlagweite der Peitschenden Weide, hob den Zauberstab und murmelte etwas. Und auf einmal fing die Peitschende Weide wieder an um sich zu schlagen, doch als sie merkte, dass niemand in ihrer Nähe war, beruhigte sie sich ein wenig. Die Person nickte zufrieden und machte dann auf dem Absatz kehrt. Sie kam so nah an uns vorbei, dass wir trotz des noch fehlenden Mondes, problemlos erkennen konnten um wen es sich handelte. "Madame Pomfrey?" Peter schien völlig vergessen zu haben, dass wir in geheimer Mission unterwegs waren. Für ihn war Madame Pomfrey eine freundliche Dame die immer lieb und nett zu Schülern war. James und ich gaben ihm gleichzeitig einen Nasenstüber. Aber das war auch ein wenig unbedacht gewesen, da Peter jetzt auch noch ein empörtes "Aua!" von sich gab. Zum Glück nur ein leises. "Wer ist da?", die Schulkrankenschwester kam auf den Busch zu. Wir waren vor Entsetzen wie gelähmt. Doch auf einmal kam Bewegung in James. Er riss irgendetwas unter seinem Umhang hervor und warf es über uns. "Keinen Mucks!", knurrte er Peter an. Und dann wurden die Zweige auch schon auseinander gebogen. Madame Pomfrey sah uns genau in die Augen, aber ... sie sagte gar nichts. Sah uns nur misstrauisch an. Dann drehte sie sich wieder um und ging eilig zum Schloss. "WAS war DAS?" Ich sah den grinsenden James an. "Das", fing er an, "ist ein Tarnumhang! Ich hab ihn von meinem Vater geerbt!" Ich sah den Umhang beeindruckt an und berührte kurz das fließende Material. "Praktisch!", grinste ich und Peter nickte mal wieder bestätigend. Konnte der eigentlich auch alleine denken? Auf einmal riss uns ein lautes Heulen aus den Gedanken. Es kam von Peitschenden Weide. Oder doch von der Heulenden Hütte? Der Vollmond war aufgegangen...




von Ella Mcblack (27.04.2011):

Auf einmal bekam ich Angst. War das ein Werwolfsgeheul gewesen? Und da stellte James auch schon die alles entscheidende Frage. "Sicher, dass das vorhin wirklich Remus war?" Ich hoffte das nicht, denn es war irgendwie Angst einflößend. Remus war mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit kein Werwolf. Dafür hatte er als Kind genug gelernt: Werwölfe meiden die Menschen, leben nur unter Ihresgleichen. Sie waren eine eigene Population und wenn jemand zu einem Werwolf wurde, dann ging er zu seinesgleichen und verließ die Familie.

Nein, das war jemand anderes gewesen, da war ich gleicher Meinung wie James. Nur Peter sagte etwas von "Man weiß ja nie..." Aber wir hatten gelernt, ihn in solchen Situationen zu überhören. Aber wo war Remus dann, wenn er nicht die zweite Person war? Zu Madam Pomfrey gehen, das kam nicht in Frage.

Unverrichteter Dinge zottelten wir resigniert wieder ab. Die fette Dame schnaubte missmutig, als wir sie weckten, aber sie machte kein Theater, sondern ließ uns gleich ein. Remus war noch nicht zurück. Das Heulen hatte nicht mehr aufgehört. James und Peter waren gleich eingeschlafen, aber ich konnte es einfach nicht. Ich wälzte mich herum, aber es war nichts zu machen. Schließlich stand ich auf und ging zum Fenster. Der Vollmond stand da am klaren Himmel und so langsam schlich schon der erste Sonnenstrahl hinter den Bergen empor. Dann hörte ich ein Bett knarren und stand auf. Es war ein mies gelaunter James, der da vor mir stand. "Ist Remus wieder da?" Ich schüttelte den Kopf und er ließ ein wütendes Schnauben hören.

Wir schwiegen auf dem Weg in die Große Halle in der Hoffnung, unseren Freund dort vorzufinden, aber dem war nicht so. Es war noch eine Stunde Zeit bis zum Unterrichtsbeginn. Also gingen wir in den Krankenflügel, aber die Krankenschwester war nicht da. Wir mussten also unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Remus erschien nicht zum Unterricht. In der Mittagspause machten wir uns erneut auf den Weg zum Krankenflügel. Diesmal war Madam Pomfrey in ihrem Büro.




von Trissi Bangertos (29.04.2011):

„Wisst ihr was? Lassen wir es einfach… Remus hat bestimmt seine Gründe!“, sagte James entschlossen.

Und so verging der Tag und Remus erschien nicht zum Unterricht. Als wir abends in den Schlafsaal kamen, lag Remus in seinem Bett und schlief.
Ich beobachtete ihn heimlich unter meiner Bettdecke hervor und bemerkte die vielen Kratzer an Armen und Beinen und seinen erschöpften Gesichtsausdruck. Ich überlegte fieberhaft, was Remus wohl die letzte Nacht getrieben haben konnte.
Dieser Gedanke ließ mich auch in meinen Träumen nicht los und ich träumte von einer heulenden, alten Weide und einem um sich schlagenden Remus Lupin, der ebenfalls laut heulte. Dann träumte ich von einem unsichtbaren James, der mit einem sehr haarigen Remus den Lehrern Streiche spielte.

Am nächsten Morgen weckten wir Remus nicht zum Frühstück, denn selbst uns fiel es schwer, aus dem Bett zu steigen, und da wir nicht wussten, was Remus noch getrieben hatte, ließen wir ihn seinen Schlaf der Gerechten schlafen.

Am Frühstückstisch gab es wie immer eine reichhaltige Auswahl von Broten, Brötchen, Eiern, Speck, Toasts, Saucen, Cornflakes, Kakao, Tee, Milch, Kaffee, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, Quark, Nutella, Joghurt und Obst. Ich aß mir meinen Bauch für den Tag voll und ging zusammen mit James und Peter zu Zaubertränke.

Professor Slughorn hatte bereits frühzeitig mit dem Unterricht begonnen und nahm es uns nicht übel, dass wir etwas zu spät kamen. Remus tauchte auch in dieser Stunde nicht mehr auf und ich träumte davon, wie er nun noch im Bett zu liegen und weiter zu schlafen. Ich verpasste die ganze Stunde und Professor Slughorn gab uns die Hausaufgabe einen Aufsatz über diese Stunde zu halten. James beschloss, sich die Stunde noch einmal von Lily erklären zu lassen. Ich glaubte zwar nicht, dass sie damit einverstanden war, aber ich bewunderte James´ Optimismus.

In der nächsten Stunde hatten wir Verwandlung bei Professor McGonagall. Diese war eine der Lehrer, dessen Unterricht ich am wenigsten folgen konnte. Heute redeten wir über die Materie. Es war ein, wie ich fand, interessantes, aber schwer zu verstehendes Thema. Ab einem gewissen Punkt kam ich nicht mehr mit und zeichnete sinnlose Dinge in mein Heft. Ich zeichnete einen riesigen Hund und daneben Remus. Bei den beiden war eine gewissen Ähnlichkeit zu erkennen, was ich auf meine schlechten Zeichenkünste zurückführte. Endlich klingelte es zur Mittagspause.

Wir gingen in den Gemeinschaftsraum und trafen Remus in einem Sessel sitzend und erschöpft lächelnd an.

"Wo warst du in den letzten Stunden, Remus? Ich habe mir Sorgen gemacht. Es hätte ja sonst was passiert sein können und vor allem, wo warst du letzte Na...", sagte James doch wurde von Peter unterbrochen:
"Psssssst!"

"Spioniert ihr mir etwa hinterher?", fragte Remus.

"Findest du das so verwunderlich? Wir sind deine Freunde, und wenn du in einer Nacht fehlst, machen wir uns natürlich Sorgen und suchen dich", sagte James aufgebracht.

"Bis wohin seid ihr mir gefolgt?", fragte Remus besorgt.

"Bis zur Peitschenden Weide", antwortete ich.

"Nun gut, lasst uns nicht mehr drüber sprechen. Ich werde euch sowieso nichts erzählen!", sagte Remus und wir gehorchten und nickten.

Wir gingen nun zu unserer nächsten Stunde, nämlich Zauberkunst. Professor Flitwick erwartete uns im Ostflügel und wir lernten die beiden Zauber Lumos und Nox kennen. Wir durften ein paar Mal in den stockdüsteren Kerkern mit Lumos und Nox herumexperimentieren. Bei den Schülern von Slytherin war vor allem der Zauber Nox beliebt, weil sie immer, wenn einer der Schüler von Gryffindor den Zauber Lumos erfolgreich durchgeführt hatte, "Nox!" sprachen und somit den Zauber rückgängig machten. Alles in allem war es eine spaßige Stunde.

"Das hat Spaß gemacht, vor allem, wie die Slytherins nachher noch Nachsitzen von Professor Flitwick bekommen haben!", sagte James.

"Da g-g-geb ich dir R-Recht, James!", stotterte Peter, der immer noch Angst vor den für ihn großen und mächtigen Slytherins hatte.




von Ella Mcblack (03.05.2011):

„Du bist doch nicht etwa neidisch? Du hast doch nicht dorthin gewollt?!?" Peter beeilte sich, verneinend den Kopf zu schütteln. James blickte ihn mit einem Blick an, in dem man eine Mischung aus Abscheu, Ekel und Verwirrung lesen konnte. Ich schwieg. Ich hatte von Beginn an Zweifel, dass Peter wirklich nach Gryffindor gehörte. Andererseits war er ein solcher Feigling, dass nicht einmal Slytherin ihn verdient hätte...

Was dachte ich da eigentlich? Er war ein Freund... aber irgendwie doch nicht.

Egal. Wir hatten im Moment andere Probleme! Die Idee von James, sich von Lily den Stoff erklären zu lassen, war natürlich misslungen. Er hatte eine nicht sehr höfliche Abfuhr bekommen und dementsprechend war natürlich auch seine Laune. Remus war heute auch nicht gerade hilfreich, wenn es darum ging, die Stimmung ein bisschen zu heben. Peter hatte sich sogar verzogen.

Ich tat alles, aber letzten Endes verkroch ich mich hinter meinen Büchern. Ich konnte nur beten, dass morgen alles zwar nicht vergessen, aber gemildert sein würde.

Tatsächlich war zumindest Remus wieder bei Laune. Wir machten nach dem Unterricht einen Ausflug zu Hagrid und zogen James mit uns. Von Peter war im Gemeinschaftsraum nichts zu sehen, genausowenig wie im Schlafsaal. Ich wollte gar nicht wissen, was er gerade trieb. Ich wusste nur eines: es hieß nichts Gutes, wenn er alleine loszog!

Die frische Luft tat gut. Als wir unten am Rand des Verbotenen Waldes ankamen, hatte sich sogar James geändert. Da kam uns eine Idee und wir entschieden, nicht zu Hagrid zu gehen, sondern stattdessen den Wald zu erkunden.

Gesagt, getan. Wir kamen immer weiter in den immer dunkler werdenden Wald. Auf einmal hörten wir Geräusche und kurz darauf glaubten wir, eine Horde Pferde, die dicht an uns vorbei rauschte, zu hören. Und dann geschah es: wir hatten uns verlaufen.

Alles war vergebens. Wir fanden den Rückweg nicht. Dann kam die Dämmerung und eine letzte Hoffnung blieb nur noch. Wir ließen rote Funken über dem Wald an dem Ort, an dem wir uns befanden, gen Himmel aufsprühen.




von Cassandra Badger (07.05.2011):

Wir hofften, dass irgendjemand unser Hilferuf sehen würde. Uns war klar, dass wir eine Menge Ärger bekommen würden, wenn man uns finden würde. Schließlich war es verboten den Wald zu betreten. Trotzdem hat es Spaß gemacht. Der Wald war interessant und ein klein wenig unheimlich. Aber wir hatten leider keine magischen Tierwesen gesehen, nur welche gehört. Um etwas aufzuspüren, waren wir auch eindeutig zu laut gewesen. „Sollten wir noch mal versuchen, den Ausgang zu finden?“
„James, bist du verrückt? Wenn wir weitersuchen, dann verlaufen wir uns noch mehr. Und außerdem haben wir doch gerade rote Funken in die Luft gezaubert, damit uns hier jemand findet.“ Ich nickte nur, denn Remus hatte Recht. Mit einem Seufzen setzte ich mich an den Stamm eines hohen Baumes und die anderen beiden taten es mir gleich. Remus murmelte nur, dass er immer wieder in solchen Schlamassel geriet, wenn er sich von mir und James überreden ließ.

Wir warteten, aber irgendwie schien keiner unser Hilferuf gesehen zu haben. Ich sah zu den Gipfeln des Baumes hoch und wollte den Himmel sehen, doch es war kein Durchkommen.

Nach etwa einer Stunde versuchten wir es erneut, in der Hoffnung, dass jetzt jemand hierher schauen würde.

Wir waren gerade am Einnicken, als wir etwas hörten. Äste knackten und das Gebüsch vor uns raschelte. Wir waren sofort wieder hellwach und erhoben uns schlagartig.




von Cassandra Badger (12.05.2011):

Wir fassten uns an den Händen und hielten unbewusst den Atem an. Unser Blick war auf das Gestrüpp vor uns gerichtet, aus dem plötzlich ein großer strubbeliger Kopf auftauchte. Wir atmeten wieder aus und sagten wie aus einem Munde: „Hagrid.“ Auf der einen Seite waren wir erleichtert, dass wir nun gerettet waren. Doch auf der anderen Seite wussten wir genau, dass Professor McGonagall nicht begeistert ein würde. „Jungs, was treibt ihr hier? Ihr wisst doch genau, dass es Schülern verboten ist, den verbotenen Wald zu betreten. So leid es mir tut, aber ich muss euch leider zu eurer Hauslehrerin bringen.“

Gesagt getan. Kaum waren wir draußen, wurden wir zu dem Büro von Professor McGonagall gebracht. Als wir eintraten, nickte sie Hagrid knapp zu, ehe er wieder verschwand und ich konnte der Professorin schon ansehen, wie sauer sie war. „Setzt euch.“ Wir gehorchten und nahmen vor ihrem Schreibtisch Platz. Sie selber atmete tief durch und wandte sich dann erst zum Fenster und dann uns zu. „Seid ihr denn verrückt? Euch hätte im Wald sonst was passieren können! Ihr wisst, dass es verboten ist. Dafür muss ich Gryffindor 60 Punkte abziehen, 20 Punkte pro Kopf. Und zusätzlich werdet ihr am 28.03 nachsitzen. Die genaue Uhrzeit und den Ort werde ich euch noch mitteilen. Ihr dürft dann gehen.“ Wir nickten nur und verließen eiligst das Büro, bevor ihr noch was einfiel.

“Warum ausgerechnet einen Tag nach meinem Geburtstag?“ Remus sah James fragend an.
„Ist das dein einziges Problem? Gryffindor hat wegen uns gerade 60 Punkte verloren.“
Ich hingegen winkte nur ab. „Ach, das holen wir durch Schulische Leistungen wieder ein.“

Leicht geknickt gingen wir zurück in unseren Gemeinschaftsraum, wo wir schon von Peter erwartet wurden.




von Ella Mcblack (19.05.2011):

"Wo warst du?" Normalerweise war ich kein Mensch, der so direkt fragte. Das tat James. Ich sagte gerne etwas durch die Blume. Das hatte ich zuhause gelernt, weil ich meine ehrliche Meinung nicht kundtun durfte.
Peter sah mich an. "Warum?"
"Warum??? Wir sind verschwunden und dir fällt nichts Besseres ein, als im Gemeinschaftsraum rumzugammeln und zu warten, ob wir kommen, oder halt nicht?"
Er sah mich trotzig an: "Ich war mit jemandem am See."
Ich hakte nach: "Und mit wem denn bitteschön?"
Er wandte sich ab. "Das geht euch nen Dreck an. Ihr habt ja auch eure Geheimnisse!"
Ich schaute zu Remus. Er schien innerlich zu kochen. Dann brach es aus ihm heraus, wie ich es noch nie erlebt hatte: "Aber im Gegensatz zu dir hat das nicht mit schwarzer Magie zu tun!"

Dieses Verhalten von Remus war mir befremdlich und plötzlich unheimlich. Was zur Hölle war mit ihm los? Remus ließ sich auf den nächsten Sessel fallen und warf das Gesicht in seine Hände, sodass dieses verdeckt war. Gerade als ich mich zu ihm setzen wollte, sprang er auf und rannte aus dem Raum nach oben zu den Schlafsälen.

James sprintete hinterher, doch er kam ohne Remus zurück. "Der schaut grade irgendein Heft an. Sagt, dass er etwas vergessen hat und das unbedingt noch machen will..." James setzte sich zu mir auf ein Sofa und Peter nahm auf einem anderen Platz. Ich blickte beide fragend an, doch keiner wusste etwas dazu zu sagen.

Dann begann James an Peter gewandt zu reden: "Also, warum kannst du uns nicht sagen, wo du warst? Sind wir keine Freunde?" Ich schaute James irritiert an. Dann begriff ich. Das war wahrscheinlich die effektivste Variante, etwas aus ihm heraus zu locken.

Es kam nie zu einer Antwort, denn in diesem Moment hörten wir, wie die Tür zum Gemeinschaftsraum zufiel.




von Quintessa Blackwood (22.05.2011):

Remus hatte den Gemeinschaftsraum verlassen. Ich schaute James an, er schaute zurück.
"Irgendwas stimmt gar nicht.", meinte ich.
"Hundertpro. Warum will er es uns nicht einfach verraten?", erwiderte James.
"Es muss schon was echt Heftiges sein..." Ich.
"...sonst würde er es uns ja sagen…" James.
"Und die ganzen Kratzer…“ Ich.
„Denkst du das, was ich denke?" Er sah mir direkt in die Augen.
"Ganz genau." Ich nickte.
"Lange wird er dieses Geheimnis nicht mehr haben!"
"Was ist los?!", rief Peter dazwischen. Ich verdrehte die Augen. Wie immer war Peter schwer von Begriff, oder? „Wollt ihr damit sagen, dass ihr Remus wieder nachspionieren wollt, aber dieses Mal mit in die Peitschende Weide gehen wollt?“, fragte er erstaunt. „Eigentlich schon“, antwortete ich also nur und wartete, ob er noch etwas sagen würde. „Seid ihr verrückt!?“, rief Peter aufgeregt. „Kann sein, ja. Ich glaube mal, dass es stimmt“, meinte James und grinste. Peter verdrehte die Augen. Ich lachte. Wir waren schon ein seltsames Grüppchen. „Also, schnell hinterher!“, meinte ich und sprang auf. „Ehm, Sirius?“, fragte James. „Ja?“, erwiderte ich. „Er ist bestimmt schon Meilen entfernt“, er sah mich an, als ob ich den Verstand verloren hätte. „Ja, ich weiß. Ist doch egal, suchen wir ihn einfach. Was sind seine Lieblingsorte?“, fragte ich und grinste. „Der See“, sagte James wie aus der Pistole geschossen. „Bei der Peitschenden Weide?“, gab Peter leise von sich. „Im Krankenflügel!“, meinte ich enthusiastisch. „Der Krankenflügel?“, wieder dieser Blick von James. Urgh! „Ja! Er hat doch immer diese Kratzer und Verletzungen. Außerdem ist er zur Peitschenden Weide mit Poppy gegangen! Das sind doch voll die Hinweise“, meinte ich belehrend und fügte hinzu: „Jeder geht jetzt den Ort überprüfen, den er genannt hat. Wer ihn findet, beobachtet ihn, und teilt uns später dann mit, was mit ihm ist oder was man herausgefunden hat, okay? Alles klar?“ Die beiden nickten und wir stürmten gemeinsam aus dem Gemeinschaftsraum. Erst liefen wir zusammen, an der Großen Halle trennten wir uns jedoch. Wir machten noch schnell aus, dass der Gemeinschaftsraum unser Treffpunkt sein würde. Ich rannte nach rechts, Peter weiter geradeaus, James nach links.
„Sirius!“, hörte ich plötzlich eine sehr bekannte Stimme. Nicht das noch, dachte ich genervt und drehte mich zu meiner Cousine um. „Was willst du?“, fragte ich sichtlich desinteressiert. „Ich wollte dir nur sagen, Sirius, dass du hier nicht herumrennen solltest. Oder würdest du etwa Punktabzug vom Vertrauensschüler bevorzugen?“, Narcissa grinste gehässig. Ich schüttelte den Kopf. „Mann, bist du dämlich“, sagte ich nur, rannte weiter und ließ ihren sauren Black hinter mir. „Zwanzig Punkte ABZUG!“, rief sie mir hinterher und ich lachte, sowas würden die Lehrer nicht genehmigen, besonders Professor McGonnagall nicht.
Als ich an den Punktegläsern vorbei kam, wurde ich jedoch sichtlich geschockt. „Spinnt die eigentlich?“, rief ich aus und sah, wie immer mehr Kieselsteinchen davon rieselten. Bei 20 Punkten Abzug blieb alles wie, es war. Anscheinend durfte ein Vertrauensschüler, egal welchen Grund es gab, einem lausige Punkte abziehen. Aber trotzdem war ich wütend, das würde ich Narcissa noch heimzahlen. „Sirius?“, fragte Remus verwundert, als er aus dem Krankenflügel kam und mich bei den Punktegläsern sah. „Remus?“, meinte ich perplex. Ich hatte meinen eigenen Plan vermasselt! „Ist was? Du siehst ziemlich… sauer aus“, sagte er und ging zu mir. „Guck dir das mal an!“, rief ich und deutete mit meinem Finger auf das Rote Punkteglas. Er sah erstaunt erst zum Punkteglas, dann zu mir: „Was hast du denn schon wieder ausgeheckt?“ „Ich? ICH?!“, rief ich. Man, ich kam ja richtig in Fahrt. „FRAG ERSTMAL NARCISSA, DIESEN MIESEN VERTRAUENSFURZI!“ „Beruhig dich, ganz ruhig!“, sagte mein bester Freund. „Ich. Soll. Mich. Beruhigen?“, ich betonte jedes einzelne Wort und atmete dann tief ein und dann wieder tief aus. „Und jetzt erklär mal was los war.“ „Na gut…“, grummelte ich. „Ich, James und Peter haben bemerkt wie du weggegangen bist. Also sind wir dir, nachdem wir uns in verschiedene Gebiete aufgeteilt hatten, hinterher geeilt. Und als ich zum Krankenflügel wollte, kam meine Cousine Narcissa. Sie wollte, dass ich aufhöre zu rennen, ja ich weiß, ich hab ne hirnkranke Cousine, und drohte mir mit Punktabzug! Ich sagte einfach, sie sei dämlich und bin weitergerannt. Deswegen hat sie mir 20 Punkte abgezogen“, erzählte ich und seufzte. Toller Tag! „Aber sag mal, Remus, was wolltest du überhaupt im Krankenflügel?“




von Ella Mcblack (01.06.2011):

Er schwieg und sah auf den Boden, als würde ihn etwas schwer bedrücken. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. "Gehen wir in den Gemeinschaftsraum zurück?" Remus lief mir willenlos hinterher. Er war völlig durch den Wind.

James und Peter waren nicht da. Ich setzte mich zu Remus auf ein Sofa. "Was zur Hölle ist denn los mit dir?" Doch er schüttelte nur den Kopf. Mir wurde klar, dass er uns die Sache verschwieg, weil er Angst hatte. Weshalb auch immer. "Du kannst uns doch alles erzählen. Wir lassen dich nicht im Stich. das schwör ich!" Anstatt eine Antwort zu geben sagte er: "Wo sind James und Peter? Wo wollten sie mich suchen?"
"Wir haben an Orte gedacht, wo du gerne bist. James ist an den See gegangen und Peter zur Peitschenden Weide."

Remus schrak hoch. "Peter zur Weide? Seid ihr verrückt???"
"Ähhmmm. Wo liegt das Problem?"

Remus schien seine Worte schon fast bereut zu haben. "Er...Er...", stotterte Remus panisch. Dann holte er tief Luft. "Ach, vergiss es." Ich sprang auf und drückte ihn zurück aufs Sofa. "Ich lass dir die Wahl. Entweder du erzählst mir dein Geheimnis oder du sagst uns, wer oder was Peter wirklich ist. Vertraut hab ich ihm persönlich noch nie."

Plötzlich saß ein anderer Remus vor mir, der mir fest in die Augen blickte. "Wie du willst. Aber es wird dir nicht gefallen!" Er atmete durch. "Peter ist doch häufiger am See und trifft IRGENDWEN." Ich nickte. "Dieser irgendwer ist..." Er geriet ins Stocken. Ich machte ihm Mut. "Komm schon. Du kannst das. Egal, wie es für mich sein wird. Es ist die Wahrheit, und der muss man ins Auge blicken."

Noch einmal atmete Remus tief durch. "Er trifft sich fast jeden Tag dort mit ihm." Noch einmal atmete er durch und schloss kurz die Augen. "Es ist Lucius Malfoy." Ich war geschockt. Malfoy war Vertrauensschüler der Slytherins. Das konnte doch nicht wahr sein. "Bist du dir echt sicher?" Remus nickte. "Ja!" Ich war total perplex. "Woher weißt du das?"

Nun schien Remus verwirrt. "Was hast du vorhin über James gesagt? Er ist mich dort suchen gegangen, weil das einer meiner Lieblingsplätze ist." Er hatte Recht. "Und was jetzt?" Ich wusste nichts Besseres. "Du hast nicht zufällig mal etwas über diese Treffen mitbekommen?" Remus schüttelte den Kopf.

Verflucht. Es war eine Qual, dasitzen zu müssen und nicht zu wissen, was mit James los war. Peter war mir nun noch egaler als zuvor. "Irgendwie müssen wir Peter überführen. Was gibt er diesen Slytherins für Informationen? Warum gibt er sich überhaupt mit ihnen ab?“ Fragen über Fragen taten sich in meinem Kopf auf und auf keine wusste ich eine Antwort.

Langsam wurde ich echt nervös. Ich wollte gerade Remus vorschlagen, James zu suchen. In diesem Moment kam dieser in den Gemeinschaftsraum. Aus seinem Gesichtsausdruck konnte ich nichts Gutes lesen.




von Ayana Kathleen Poseidonius (31.07.2011):

Als er Remus und mich sah, hellte sich seine Miene etwas auf. Doch irgendetwas in seinem Blick ließ trotzdem nichts Gutes ahnen. „Mensch, Remus. Da bist du ja“, sagte er freudig und fügte etwas beleidigt hinzu, „Ich hab dich gesucht.“
Remus lächelte zaghaft. Es schien ihn nicht sehr zu erfreuen, dass wir ihm auf Schritt und Tritt folgten. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr konnte ich ihn verstehen.
„Es war kalt draußen“, fügte James hinzu und ließ sich in einen Sessel fallen, „Ich wäre fast erfroren.“
„Das hättest du dir erspart, wenn du es nicht nötig gehabt hättest, mir nach zu spionieren“, meinte Remus.
„Uns bleibt ja nichts anderes übrig, wenn du uns nichts erzählst“, erwiderte James. „Und da wir gerade von Geheimnissen reden. Remus, da bist du nicht der einzige. Ich-“ er stand auf und zeigte auf sich, während er mit heldenhafter Stimme weitersprach, „Ich habe ein weiteres Geheimnis aufgegriffen. Ihr werdet nie erraten, was für eines.“
„Peter trifft sich am See mit Lucius Malfoy, dem Vertrauensschüler aus Slytherin“, sagte ich gelangweilt.
James sah mich erstaunt an und fragte dann, ein wenig geknickt darüber, dass er nicht der Erste mit dieser Neuigkeit war: „Woher weißt du das?“
Ich zeigte auf Remus: „Von ihm.“
James blickte mit großen Augen zu dem jungen Lupin. „Woher weißt du das?“ Er sprach schon etwas hysterisch.
„Ich hab sie beobachtet.“
James ließ sich auf den Sessel zurück fallen.
„Und hat der heldenhafte James Potter auch eine Erklärung aufgegriffen?“, fragte ich belustig.
„Steckt noch in Arbeit“, murrte James leise, „Es sei den Remus weißt da schon was?“
„Nein, in dieser Situation bin ich überfragt.“
„Verdammt“, meinte ich und die anderen nickten zustimmend.
Es war wirklich frustrierend nicht den leisesten Hauch einer Ahnung zu haben, was Peter Malfoy erzählte oder was sie planten. Und so entwickelten wir einen Plan, um ihnen auf die Schliche zu kommen. Remus‘ eigenartiges Verhalten sollte nun erstmal warten. Schließlich traf sich Peter mit einem Slytherin und das machte die ganze Sache persönlich.




von Ayana Poseidonius (02.08.2011):

Wir redeten noch ein wenig über Quidditch und hörten uns den Plan von James an, irgendwann ein berühmter Quidditchspieler zu werden. Danach gingen wir ins Bett. Auf Peter warteten wir nicht.

Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug fielen schon die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster. Meine Zimmergenossen schienen noch zu schlafen. Ich grinste, als ich hörte wie James im Schlaf die Appleby Arrows anfeuerte.
Still stieg ich aus meinem Bett, zog mich an und putze mir schnell die Zähne. Ich versuchte, so leise wie möglich zu sein. Ein wenig Zeit allein, um über das Vergangene nachzudenken, würde mir vielleicht wieder einen klaren Kopf verschaffen.
Schweigend stieg ich die Treppen hinunter und schweifte in meinen Gedanken immer wieder von Remus zu Peter. Warum konnte Remus nicht einfach sagen, was er in den vergangenen Nächten gemacht hatte? Und bei Peter… bei Peter versuchte ich mich immer davon zu überzeugen, dass es bestimmt einen Grund für die Treffen mit Malfoy gab.
Ahnungslos, wo ich überhaupt hinging, wanderte ich aus dem Gemeinschaftsraum, während mein Kopf auf Hochtouren arbeitete.
Wahrscheinlich wäre ich den ganzen Tag durch Hogwarts spaziert und hätte versucht, auf einen grünen Zweig zu kommen. Hätte mich irgendwo niedergelassen und gehofft, dass sich alles von selbst lösen würde.
Aber es war nicht so. Stattdessen wurde ich von einem Mädchen umgerannte, das gutgelaunt und putzmunter um eine Ecke gebogen war.
„Oh, Entschuldigung, das wollte ich nicht“, sagte sie während sie ihre Bücher zusammensuchte, die ihr heruntergefallen waren.
„Nichts passiert“, erwiderte ich und half ihr, ihren Lesestoff einzusammeln. Ich stieß auf ein besonderes Exemplar, Alles über Werwölfe; von Amanda Greenwood. „Ähm, um was geht es denn da?“, fragte ich und versuchte dabei nicht auffällig zu wirken. „Naja, um Werwölfe halt. Die Gefahren die sie darstellen, wie man sich wehren kann, ihre Kennzeichen und, und, und.“
Ich starrte auf das Buch. Vielleicht würde es mir weiterhelfen. „Du kannst es dir ruhig ausleihen, ich hab es schon gelesen“, meinte sie.
„Wirklich?“
„Nein, war nur ein Scherz. Natürlich wirklich.“
Ich nickte. „Oh, bevor ich’s vergesse. Ich bin Sirius.“
„Lia“, grinste sie.
Wir unterhielten uns noch eine Weile. Ich fand heraus, dass Lia in Ravenclaw war. Außerdem wollte sie anscheinend genauso gern wie James im Quidditch-Team spielen.
„Gut, ich glaube, ich muss los“, meinte sie nach einer Weile, „Wir sehen uns.“
„Jap, danke für das Buch“, verabschiedete ich mich und stieg die Treppen nach oben zum Gemeinschaftsraum. Das Buch hielt ich fest umklammert. Und ich war überzeugt, dass ich in ihm sicher eine Antwort finden würde.




von Trissi McNight (06.08.2011):

Ich ging nach oben und wollte Remus und James von meinem Fund berichten, doch als ich oben im Gemeinschaftsraum ankam, überrumpelten mich die beiden und ich legte das Buch beiseite.

"Wie kriegen wir heraus, was Peter mit diesem schleimigen Malfoy treibt?", frage Remus.

"Wir dürfen Peter auf jeden Fall erst mal nichts von irgendwelchen Plänen erzählen, die er dann sofort zu diesem Bastard schleppt!", meinte James.

"Ach, seid doch nicht so streng zu ihm, wer weiß, ob er ihm überhaupt irgendwelche Pläne weitergibt. Und vor allem, was haben wir schon für geheime Pläne?", fragte ich.

"Nun, auf jeden Fall weiß er zu viel. Er weiß von meinem Tarnumhang und was wir damit schon alles getrieben haben. Stell dir vor, dass würde an die Ohren eines Lehrers gelangen. Wir würden alle drei sofort den Schulverweis erhalten und man würde uns aus der Zaubererwelt verbannen. Stellt euch das mal vor. Ein Leben unter Muggeln. Das würde ich nicht aushalten!", sagte James.

"Da geb ich dir recht. Wir müssen Peter daran hindern, Malfoy irgendetwas Geheimes zu erzählen", sagte Remus.

"Wo ist Peter überhaupt?", argwöhnte ich.

***

Zur selben Zeit am Ufer des Sees.


"Wir sollten sie uns vom Hals schaffen!", sagte Lucius Malfoy, "Wenn das rauskommt, haben wir ein großes Problem."

"Aber ich brauche sie! Ohne sie verliere ich den Rest meines Ansehens! Ich werde von den anderen doch nur akzeptiert, weil ich sie habe!", sagte Peter.

"Von mir aus können wir sie tauschen. Ich will die drei unbedingt haben, du bekommst dafür 5 von meinen! Komm, schlag ein!", sagte Lucius mit verführender Stimme.

"Hast du denn wirklich 5 davon?", fragte Peter.

"Aber ja, ich habe sie sogar mitgebracht!", sagte Lucius und fummelte an seinem Umhang rum und zog schließlich 5 Schokofroschkarten heraus.

"Oh mein Gott, die fehlen mir noch! Lass uns tauschen!", rief Peter aufgeregt und hielt Lucius seine drei Karten hin.

Nachdem Peter und Lucius die Karten getauscht hatten, ging Peter ins Schloss zurück und verabschiedete sich von Lucius, der in den Gemeinschaftsraum der Slytherin in den Kerker ging, während Peter sich auf den Weg zur großen Treppe machte, das Porträt der fetten Dame erreichte und schließlich den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betrat. Er wollte direkt in den Schlafsaal gehen, doch Remus, James und ich hielten ihn auf.

"Wo bist du gewesen?", fragte James.

"Warst du wieder mit diesem Malfoy unterwegs?", sagte Remus und ging einen Schritt auf ihn zu.

"Leute, Leute, beruhigt euch!" sagte ich und drängte Remus und James mit sanfter Gewalt zurück.

Peter war zusammengezuckt und ihm liefen Tränen über die Wange.

"Wir haben nur Schokofroschkarten getauscht, mehr nicht", beteuerte der ängstliche Peter.

"Jaja, du hast doch nur Angst und steckst deine Fahne immer genau dahin, wo der Wind gerade ist. Du bist nicht treu! Du bist Abschaum!", platzte es aus James heraus, "wahrscheinlich hast du ihm auch von meinem Umhang erzählt, damit sie mich rausschmeißen. Denk da mal drüber nach!"

Der ganze Gemeinschaftsraum hatte sich uns zugewandt und die meisten hatten, als James von seinem Umhang gesprochen hatte, die Schultern gezuckt.

"Schrei nicht so James, oder willst du deinen Umhang gleich Professor McGonnagall aushändigen?", zischte Remus.

Wir gingen zu Bett und ich lag noch lange wach und dachte nach.

Hatte Peter uns angelogen? Hatte er wirklich nur Schokofroschkarten mit Lucius getauscht? Warum gab sich Peter überhaupt mit einem Slytherin ab?

Ich wusste keine Antwort auf diese Fragen und auch am nächsten Morgen konnte ich meinen Kopf nicht davon frei machen, doch wie sollten wir die Wahrheit erfahren? Er war immerhin unser Freund und Veritaserum erschien mir nicht als die passende Lösung.

Meine Gedanken wurden erst beim Frühstück von Peter abgelenkt.
Die Quidditchmannschaft von Gryffindor, darunter auch James, waren in Quidditchumhängen am Tisch der Gryffindors in der großen Halle versammelt. Und jetzt erinnerte ich mich. Gryffindor spielte heute gegen Slytherin. Ich sah rüber zum Tisch der Slytherins. Auch deren Mannschaft war bereits vollzählig versammelt, darunter auch Lucius Malfoy, der in der Mannschaft der Slytherins als Sucher spielte, ebenso wie James bei den Gryffindors.

Nachdem wir alle gefrühstückt hatten, ging es hinunter zum Quidditchfeld. Der Weg kam mir unendlich lang vor. Ich hatte leider nicht einmal eine Fahne dabei, sodass Remus mir eine seiner kleineren abgab. Auf der Fahne waren ein Löwe und darunter der goldene Schriftzug "Gryffindor" zu sehen.
Ich suchte mir einen guten Platz auf den Rängen und wartete auf den Spielbeginn.

Die Spieler kamen auf das Spielfeld, die Kapitäne schüttelten sich die Hand und das Spiel wurde angepfiffen. Am Anfang war es recht langweilig, es passierte lange Zeit nichts. Als jedoch ein Treiber der Slytherins James seinen Schläger voll an den Kopf klatschte und James fast von seinem Besen fiel, gab es einen Freiwurf für Gryffindor, den ein Jäger der Gryffindors perfekt verwandelte. Nach diesem Tor erwachte das Spiel zum Leben. Es waren spannende Momente dabei, zum Beispiel gab es eine Situation, in der ein Jäger der Slytherins sich kurz vor einem Ring befand. Den Quaffel hatte er in der Hand und er war drauf und dran ein Tor zu werfen, doch unser Hüter hatte den Ball noch mit der Besenspitze zu einem unserer Jäger geworfen, der daraufhin ein Tor warf. Es wurde gejubelt ohne Ende. Am Ende gewann Gryffindor verdient mit 210:40. James hatte den Schnatz genial Malfoy vor der Nase weggeschnappt.
Auf dem Weg zurück zum Schloss schwenkte James seine Fahne und traf eine Eule am Kopf. Das kümmerte ihn allerdings nicht weiter. Ich ging schnell hin, heilte sie mit einem kurzen Zauberspruch und schickte sie hoch in die Eulerei. Als wir unseren Gemeinschaftsraum betraten, war die Party schon in vollem Gange.

Am nächsten Morgen gingen wir zu unserer ersten Stunde, nämlich Zauberkunst. Professor Flitwick erwartete uns im Ostflügel und wir lernten die beiden Zauber Lumos und Nox kennen. Wir durften ein paar Mal in den stockdüsteren Kerkern mit Lumos und Nox herumexperimentieren. Bei den Schülern von Slytherin war vor allem der Zauber Nox beliebt, weil sie immer dann, wenn einer der Schüler von Gryffindor den Zauber Lumos erfolgreich durchgeführt hatte, "Nox!" sprachen und somit den Zauber rückgängig machten. Alles in allem war es eine spaßige Stunde.

"Das hat Spaß gemacht, vor allem wie die Slytherins nachher noch Nachsitzen von Professor Flitwick bekommen haben!", sagte James.

"Da g-g-geb ich dir R-Recht, James!", stotterte Peter, der immer noch Angst vor den für ihn großen und mächtigen Slytherins hatte. Doch da lag nicht nur Angst in seiner Stimme, sondern auch Bedauern. Lag es daran, dass auch Lucius Malfoy Nachsitzen und Strafarbeiten aufgebrummt bekommen hatte?

Da wir alle noch ein wenig lernen wollten, gingen wir in die Bibliothek und ich entdeckte ein spannendes Buch, welches ich sofort an James weitergab.


"Quidditch - Tipps und Tricks", las James vor.
Er blätterte ein wenig darin herum, legte es auf den Tisch und klappte es wieder zu: "Das ist für Anfänger. Da sind ja sogar die Grundregeln nochmal erklärt. Das weiß ich nun wirklich alles schon"

James ging ein wenig umher und kam mit einem dicken Wälzer wieder.

"Duellieren leicht gemacht", las ich laut vor.

"Psssssst!", kam es von Madam Pince, der Bibliothekarin.

"Ist ja schon gut!", sagte James.

"Mit wem willst du dich denn duellieren?", fragte ich.

"Ach, wer weiß, wann ich diesem Malfoy das nächste Mal allein begegne", sagte James augenzwinkernd und alle außer Peter lachten.

James fand ein paar sehr interessante Zaubersprüche und hatte die Duellierbewegungen gelernt. Er beklagte sich die nächsten Tage dauernd, dass es auf Hogwarts kein Fach gab, in dem man sich duellieren musste.




von Ayana Poseidonius (13.08.2011):

Die nächsten Wochen vergingen und ich hatte relativ wenig Zeit, um mich mit etwas anderem als Hausaufgaben zu beschäftigen. Selten fand ich Zeit, um irgendwo anders zu sein als in der Bibliothek, was sich wohl auf Dauer auf meine Laune auswirkte. Es kam öfters vor, dass ich irgendwen anschnauzte oder „fälschlicherweise“ etwas gegen Snape sagte. Und das Nachsitzen besserte diesen Umstand nicht wirklich.
Deswegen war ich umso erfreuter, als ich eines Abends im Schlafsaal saß und zum ersten Mal Lias Buch aufschlagen konnte. Nicht dass ich mich so sehr aufs Lesen gefreut hatte, aber eines der Rätsel von meinen Freunden zu lösen, würde mir das Leben sicher nicht erschweren.
Das Buch war ziemlich alt. Einige Seiten waren schon herausgerissen und auf manchen musste sie sich etwas angestrichen haben, um es nicht zu vergessen. Ravenclaws…
Ich blätterte es ein wenig durch. Mit 7897 Seiten würde ich dieses Buch wahrscheinlich noch im Grab lesen. Seufzend und schlug ich die erste Seite auf. Wenn Remus das nicht zu schätzen wusste, dann glaubte ich nicht mehr an diese Welt.

Kopfschmerzen. Das war das erste Gefühl, was ich spürte als ich am nächsten Tag die Augen öffnete. Die Sonne, die mir sofort ins Gesicht schien, half da nicht gerade. Es war eindeutig viel zu hell.
Ich watschelte benommen ins Bad und klatschte mir erst mal 10 Liter kaltes Wasser ins Gesicht. Als ich in den Spiegel blickte, sah mir ein Junge mit zerzauster Mähne und müden Augen entgegen. Wenn man nicht wusste, dass ich gelesen hatte, würde man glauben, ich wäre ein Zombie.
So konnte das nicht weitergehen. Ich hatte gestern nur die Hälfte vom ersten Kapitel geschafft und nichts Interessantes gefunden. Ich würde nicht jeden Tag mit einem steifen Genick und üblen Kopfschmerzen aufwachen um mit 60 herauszufinden, dass mir dieses Buch im Grunde nicht die Antwort gab, die ich suchte.
Fest entschlossen nahm ich das Buch in die Hand und wanderte die Treppe hinunter, durch den Gemeinschaftsraum, in die Große Halle.
Ich blickte kurz mich kurz um und entdeckte am Ravenclawtisch ein Mädchen, das mürrisch einige Cornflakes in sich hinein schaufelte.
Als sie mich erblickte, huschten ihre Augen kurz zu dem Buch, dann sah sie mich skeptisch an. „Sag nicht, dass du das schon fertig gelesen hast“, meinte sie etwas geschockt.
„Ich hab noch nicht mal richtig angefangen“, erwiderte ich und ließ mich auf die Bank fallen. Ich wusste nicht warum, aber sie schien richtig erleichtert. „Und ich glaube, dass ich nicht die Geduld aufbringen werde, dieses Buch auch irgendwann fertig zu lesen“, sagte ich, „Deswegen frage ich einfach dich, was mich interessiert.“
„Ähm, okay.“
„Also“, ich schob das Buch vor ihre Nase, „Was sind denn so die Merkmale von Werwölfen?“
„Naja. In den Tagen vor und nach den Vollmondnächten sind die besagten Personen sehr schwach und müde. Haben Augenringe, blasse Haut und so weiter. Meistens leben Werwölfe in Rudeln, verwandeln sie sich jedoch alleine, kratzen und beißen sich oft selbst. Das kann man dann auch sehen, wenn sie wieder ihre menschliche Gestalt annehmen. Überall Kratzer und Bissspuren-“
„Wie wird man zum Werwolf?“, unterbrach ich Lia.
„Wer den Biss eines Werwolfs überlebt, steckt sich mit dieser Krankheit, der sogenannten Lykanthropie, an. Man verwandelt sich von nun an selbst jede Nacht bei Vollmond.“
„Kann man denn nicht geheilt werden?“
Lia schüttelte traurig den Kopf. „Einmal ein Werwolf, immer ein Werwolf. Bis jetzt zumindest. Vielleicht gibt es irgendwann mal eine Medizin dagegen.“
Ich überlegte, was mich noch interessierte.
„Neben den schrecklichen Folgen, die die Zwangsverwandlung für Betroffene ohnehin hat, leiden sie unter der gesellschaftlichen Ächtung ihrer Krankheit. Werwölfe werden gemieden und aus dem Freundeskreis und öffentlichen Schulen ausgeschlossen. Wenn jemand als Werwolf geoutet wird, verliert er meist den Beruf und seine Freude…“, sagte Lia leise. „Das ist grauenvoll.“
Ich nickte. Kurz hingen wir beide unseren Gedanken nach. Dann schüttelte ich kurz den Kopf um wieder klar zu werden. „Gut. Danke. Hier hast du dein Buch wieder. Wir sehen uns im Unterricht…“ Ich stand auf und rannte in den Gemeinschaftsraum. Ich musste unbedingt James davon erzählen.




von Ella McBlack (19.09.2011):

Aber James war nicht da. Wahrscheinlich spionierte er wieder Peter nach, vermutete ich. Also was tun? Mit Remus konnte ich auf keinen Fall reden, also gab es nur eine Möglichkeit: Ich musste selbst das Gehörte in Puzzlestücken mit den Fakten zusammensetzen. Diese Kratzer… und die Augenringe, die Müdigkeit… da gab es so viele Übereinstimmungen…
Andererseits, wäre es überhaupt ratsam, James das zu erklären? Er würde nur die Feststellung machen, dass es so sein muss und gar nichts überdenken. Und so entschied ich, der Sache selbst und vor allem alleine auf den Grund zu gehen. Vielleicht stand ja etwas Genaueres im Buch von „Verteidigung gegen die dunklen Künste“. Erstens war das dünner und zweitens musste man es nicht von vorne bis hinten durchlesen, sondern es hatte vorne drin ein Inhaltsverzeichnis mit den einzelnen Themen. Also ging ich nach oben in den Schlafsaal.
Ich war alleine und so brauchte ich auch nichts geheim zu halten. Doch die Ernüchterung kam schnell. „Werwölfe“ war erst in höheren Klassen an der Reihe. Eine Weile lag ich noch gedankenversunken auf meinem Bett, dann machte ich mich wieder auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Auf dem Weg blieb ich abrupt stehen. Natürlich… im Raum unten hing ein großer Kalender, und wenn ich mich recht erinnerte, dann waren auch die Mondzyklen eingezeichnet. Ich eilte hinunter an die Stelle, wo er an die Wand geheftet war und da erschrak ich.
Morgen war Vollmond! Langsam dämmerte es mir. Ich machte mich schleunigst auf in Richtung Krankenflügel. Auf halbem Weg kam mir Remus entgegen und, wer hätte es erwartet, aus der Richtung, in der der Krankenflügel lag.
Er war recht blass und sah müde aus. Ich dachte an Lias Worte. „Kann ich mal kurz mit dir sprechen?“ Remus nickte nur schwach und so gingen wir nach draußen, wo wir uns auf eine Hintertreppe setzten.
„Hör zu: ich werde weder mit James noch mit Peter darüber reden, ja?“ Remus nickte langsam, als wüsste er, was nun kommen würde. „Du siehst heute wieder furchtbar aus, das sieht jeder, aber ich… ähm… hab auf den Kalender geschaut, und…“ Ich brach ab. Remus hatte sich weggedreht und begonnen, leise zu weinen, weshalb ich ihn in den Arm nahm. „Hör zu. Ich werd dich nicht alleine lassen, und wenn du willst kann ich auch versuchen, James davon abzuhalten, dir nachzuspionieren. „Aber das geht nur, wenn du sagst, was wirklich los ist. Und ich glaub, du weißt welchen Kalender ich meine, oder?“
„Du meinst den Mondkalender, stimmt‘s?“ Es war nur ein Wimmern, aber ich verstand es klar und deutlich. „Ja, stimmt. Ich schwör dir, ich mag dich so, wie du bist und hab ehrlich gesagt, keine Ahnung, wie James reagieren würde. Peter mal ausgenommen.“ Er drehte sich um. „Lüg nicht!“ Energisch schüttelte ich den Kopf. Morgen bist du ja wieder weg, oder?“ Er nickte. „Wie lange im Normalfall?“ „Kommt auf die Uhrzeit an. Wahrscheinlich übermorgen Nachmittag.“ Ich nickte. „Und was machen wir mit James?“
Wir blieben noch eine Weile, bis sein Gesicht nicht mehr verweint aussah. Dann machten wir uns auf den Weg zurück in den Gemeinschaftsraum.
James und Peter waren nicht da, also konnten wir im Schlafsaal ruhig und vor allem ohne Zuhörer reden. Remus würde sich wie immer in der Nacht davonschleichen, damit es nicht auffiel, aber James… wie wäre es möglich, dass er tatsächlich nicht folgte bzw. zur Weide oder woandershin schlich? Dann hatten wir DIE Idee: Remus war „zuhause, weil seine Mutter krank war“.
Es war seltsam. Ich verstand mich bestens mit einem Werwolf. Einer Kreatur, die seit jeher geächtet war, sobald sie sich geoutet hatte... Bis James reinstürzte. „Was macht ihr denn hier? Ich hab was Interessantes!“ Um Remus nicht in Verlegenheit zu bringen, begann ich sofort zu reden. „Wir waren zu faul, zum rausgehen. Aber lass hören!“ Zwei neugierige Gesichter starrten James an.
„Ich war grade Nachsitzen bei Slughorn und der hat nebenbei interessante Sachen geredet. Denen müssen wir sofort nachgehen.“ Ich fürchtete das Schlimmste und war dementsprechend erleichtert. „Er meinte, dass es mehrere Geheimgänge gibt. Sieben an der Zahl, aber nur drei seien je gefunden worden. Das ist unsere Chance!“ Ich machte große Augen. „Aber diese Woche nicht mehr. Wir müssen noch sooo viele Hausaufgaben machen!“ Ich warf Remus einen kurzen Blick zu. James sah etwas niedergeschlagen aus. „Okay, wir sind ja auch noch in der Ersten, aber je eher, desto besser!“ Wir nickten.
Als wir uns schlafenlegten, betete ich inständig, dass James es erst am Morgen bemerken würde, dass sein Freund fehlte. Peter schlief bereits, als Remus zu meinem Bett kam. James war grade noch unter der Dusche. „Versprichst du‘s mir?“ Ich legte den Arm auf seine Schulter. „Von mir werden beide es nie erfahren. Das schör ich dir!“ Ich hatte so leise wie möglich gesprochen, damit Peter es auch nicht hören konnte. Remus nickte nur kurz. Sein Lächeln war bereits müde.
Ich lag noch lange wach und hörte, wie Remus um kurz nach Mitternacht aufstand. Zu meiner Verwunderung kam er noch kurz an mein Bett, als hätte er gewusst, dass ich wach bleiben würde. Er hauchte ein „Danke!“ und verschwand.
Ich war überraschend schnell eingeschlafen, nachdem Remus verschwunden war und überhörte offenbar trotzdem den Wecker. James rüttelte mich wach. „Was denn los?“ stöhnte ich verschlafen. Dann kamen die Erinnerungen an den vergangenen Tag. Wo Remus jetzt wohl war?
Ich hätte den Grund wissen müssen, warum er mich weckte. „Wach auf, Sirius. Remus ist wieder verschwunden!“ Jetzt war die Überzeugung gefragt. Ich setzte mich auf. „Ich weiß.“ James sah mich an als verstehe er nur Bahnhof. „Der hat mich heute Nacht geweckt. Er muss heim, weil seine Mutter krank ist. Ich war aber zu müde um zu fragen, was sie hat.“ James nickte. „Die Arme!“
Er hatte angebissen. Den ganzen Tag redete James nur davon, ob er Remus eine Eule schicken sollte mit einer Mitleidsbekundung, aber am Nachmittag war es mit dem Frieden vorbei, denn ich beobachtete, wie der Mond langsam über die Berge emporstieg. Jetzt war eine gehörige Portion Angst im Spiel und noch viel mehr Überzeugungskraft gefragt.




von Maja Jany (05.10.2011):

Um mich abzulenken, sagte ich zu James: "Komm, wir gehen rein. Ich habe den Aufsatz für Geschichte nicht fertig und um dich zu erinnern: du hast noch nicht einmal angefangen. Wenn du den nicht machst, dann fällst du wahrscheinlich durch, falls du dich nicht mehr an die Worte unseres Herrn Professors erinnerst!" James sah mich böse an. Die miese Laune stand ihm mehr als offensichtlich im Gesicht, aber er folgte mir.

Ich zitterte auf dem ganzen Weg nervös und war auf das Schlimmste gefasst. Wir nahmen unsere Geschichtsbücher, Tinte, Feder und Pergament mit – James hatte alle Mühe in seinem Chaos von Koffer noch irgendeine Pergamentrolle zu finden – und machten uns wieder auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Wir ergatterten gerade noch den letzten freien Tisch und ich betete weiter, denn die Wahrheit war, dass mir nur noch ein Absatz fehlte...

James war gerade beim zweiten Absatz angelangt, da geschah es. Das Wolfsgeheul schreckte nicht nur James auf. Einige, vor allem Mädchen, schrien und klammerten sich aneinander. Aus allen Richtungen strömten Schüler aus den Schlafsälen in den Gemeinschaftsraum. Ich biss mir auf die Lippen um mich zu beruhigen.

Dann ergriff der Vertrauensschüler das Wort. "Bleibt ruhig. Euch kann hier nichts passieren. Das kam definitiv von draußen!" James aber blieb nicht ruhig, sondern brüllte mit voller Lautstärke zurück. "Und woher willst du das bitteschön wissen?"




von Ella Mcblack (29.10.2011):

Genau diese Frage stellte ich mir in diesem Moment auch. James sah mich an. "Woher will er das wissen?" Ich konnte nur mit den Schultern zucken. In dem Moment erhob der Vertrauensschüler wieder das Wort: "Bleibt alle hier und ruhig. Ich hole Professor McGonagall!"

Doch das war nicht nötig. Er hatte noch nicht einmal den Ausgang des Gemeinschaftsraumes erreicht, da kam sie auch schon herein. "Was ist denn hier los?" Der Vertrauensschüler schilderte die Sache, was mit weiterem Heulen unterstrichen wurde.

Ich glaubte zu wissen, was James dachte. Er dachte an Remus! Den Beweis für diese Tatsache setzte er mir auch gleich vor. Er packte mich und wir zogen uns in eine ruhige Ecke zurück. "Bist du ganz sicher, dass Remus wirklich zuhause ist?" Sein Blick war beängstigend intensiv. "Natürlich. Oder glaubst du, er würde uns anlügen? Niemals. Er verheimlicht irgendwas, aber so anlügen? Remus? Nie im Leben!" James sah mich mit einer Mischung aus Unsicherheit und Enttäuschung an. Die kurze Zeit des Schweigens nutzte ich zur Ablenkung. "Wo verflucht treibt sich Peter wieder rum?" James hatte nur eine kurze Antwort parat: "Keine Ahnung!"

Mist. Was nun? Da fiel es mir wieder ein. "Wolltest du nicht deinen Aufsatz noch machen?" James sah mich murrend an, wusste aber, dass ihm dieses Mal keine Wahl blieb und so setzten wir uns wieder dorthin, wo wir zuvor unsere Sachen gelassen hatten. Ich nahm das Heulen als Hintergrundmusik an. Es war allerdings ein bisschen nervig. Konzentrieren konnte ich mich nicht. Remus musste gerade schreckliche Qualen erleiden, da war ich sicher.

Immer wieder schaute ich, soweit es möglich war, aus dem Fenster, doch ich konnte den Mond nirgends erkennen. Es war so deprimierend, untätig zusehen zu müssen, wie ein so guter Freund sich so schrecklich quälen musste. Ich beschloss, ihn in einer ruhigen Minute - ohne James und Peter versteht sich - zu fragen, warum er ein Werwolf war. Ich wusste schließlich, dass es nur zwei Möglichkeiten gab, Werwolf zu werden: Entweder man hatte zumindest einen Elternteil, der ein Werwolf war, oder man wurde von einem Werwolf gebissen. Soviel hatte ich zuhause gelernt.

Der Nachmittag zog sich dahin. Als James mit seinem Aufsatz - er hatte zu meiner Verwunderung das allererste Mal eine ganze Pergamentrolle beschrieben - fertig war, gingen wir in unseren Schlafsaal. Zu unserer Überraschung saß Peter auf seinem Bett und war ebenfalls mit dem Aufsatz beschäftigt, den James soeben fertiggestellt hatte. Er drehte sich kurz um, als er die Tür hörte, dann widmete er sich wieder dem Buch, dem Pergament und seiner Feder. James und ich tauschten Blicke aus. Wir brachten unsere Sachen zu unseren Betten und er kam dann wieder zu mir. Schweigend starrten wir Peter an. Schließlich fragte James: "Was hast du den ganzen Tag getrieben?"




von Mathis Louis Lacro (04.12.2011):


Die Frage, die wir ihm eben gestellt hatten, hallte noch im Raum wider, verebbte und schließlich war nur Stille zu hören. Peter schien mit sich zu ringen, er starrte auf das bräunliche Pergament vor sich, sah dabei zu, wie die Tinte von der Feder hinab tropfte, wenn auch nur ganz langsam. Langsam schloss er die Augen, es schien ihn einiges an Kraft zu kosten, die Worte auszusprechen. „Das ist mein Geheimnis.“ Und wie aus Angst, dass wir es aus ihm heraus pressen könnten, fing er plötzlich an ganz geschäftig seine Schulsachen zusammenzupacken und in seine Tasche zu stopfen, wobei er nicht gerade zimperlich vorging, eher schon fast panisch. Das kannten wir gar nicht von ihm. Vor allem James beobachtete ihn argwöhnisch, während ich mich schon schweigend auf mein Bett gesetzt hatte. Peters mehr als merkwürdiges Verhalten zog James‘ ganze Aufmerksamkeit auf sich und ich war froh, dass nicht wieder Remus‘ Abwesenheit zum Gesprächsthema wurde. Und dann tat James etwas, mit dem ich nicht gerechnet hätte: er zuckte einfach mit den Schultern, und sagte: „Wie du gesagt hast, du hast deine Geheimnisse, wir haben unsere. Ist nur seltsam, dich nicht dabei zu haben.“ Nach allem waren sie doch noch Freunde, egal wie nervig Peter wohl manchmal sein konnte und auch wenn es James genoss, von Peter angehimmelt zu werden. Mit einem erleichterten Laut ließ ich mich nach hinten auf mein Bett fallen und starrte den dunkelroten Baldachin an.

Erneut ertönte das Wolfsgeheul, doch keiner von uns nahm an diesem Abend noch groß davon Notiz. Fast schon als ob wir uns daran gewöhnt hätten, aber James schien immer noch unruhig zu sein, und ich bemühte mich mehrmals, das Thema der Hausaufgaben aufzuarbeiten, während Peter bei jedem erneuten Heulen zusammenzuckte wie ein kleines Mädchen. Vielleicht hätte auch ich ein wenig mehr Angst vor dieser 'offensichtlichen Gefahr', wenn ich nicht wüsste, dass es Remus war. Und Remus war doch nun wirklich nicht gefährlich. Oder?

Die Stunden verstrichen, wir alle gingen irgendwann spätnachts schlafen, und irgendwie war mein Schlaf nicht wirklich ruhig, was daran liegen konnte, dass ich mir einfach noch immer Sorgen machte, trotz allem.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, wusste ich, dass Remus heute zurückkehren würde, dennoch versuchte ich den Unwissenden zu spielen, während James das alles wohl noch immer nicht so wirklich glauben konnte. Der Unterricht verstrich, wir mussten unsere Aufsätze abgeben und ich hoffte doch wenigstens auf eine halbwegs gute Bewertung, aber alles, an was ich wirklich denken konnte, war, heute Nachmittag mit Remus zu sprechen, wenn sich denn die Möglichkeit ergab alleine zu sein. Ich hatte so viele Fragen, die ich ihm stellen wollte. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass James ihn erst mal aus den Augen lassen würde, sicher hatte er auch schon einige Vermutungen.

An diesem Abend kehrten wir alle schweigend in den Gemeinschaftsraum zurück, und als wir endlich unseren Schlafsaal betraten, wartete er dort schon auf uns. Er saß auf seinem Bett und sah müde aus. Seine Augen waren ganz unterlaufen, und scheinbar hatte er auch ein paar neue Kratzer und Schnittwunden. Diese waren aber schon wieder soweit verheilt dass sie unter der Zahl der anderen praktisch untergingen. Sofort stürzte sich natürlich James auf ihn, bekundete seine Besorgnis und löcherte ihn auch ein wenig wegen seiner Mutter. Remus erzählte uns, dass sie oft krank wäre und sein Vater einfach nicht die Geduld und Nerven hatte sich immer um sie zu kümmern. Auf jeden Fall schien er sich eine gute Geschichte ausgedacht zu haben, die so glaubwürdig war, dass sogar James keine Fragen mehr stellte. Hoffentlich würde das beim nächsten Vollmond auch wieder funktionieren. So wie wir noch an diesem Abend und in dieser Nacht zusammensaßen, wir alle vier, war es fast so, als ob James nie irgendwelche Verdächtigungen ausgesprochen und Peter nicht irgendwelche Geheimnisse vor uns hatte. Wir lachten, machten Witze, und waren genau so, wie Jungs in diesem Alter waren. Erneut sprachen wir über die Geheimgänge, über die James etwas in Erfahrung gebracht hatte, kurz bevor Remus verschwunden war und planten schon für das nächste Wochenende, uns auf Erkundungstour zu begeben.




von Ella Mcblack (25.12.2011):


Der Rest der Woche wurde jedoch noch einmal stressig, denn wir mussten drei Aufsätze innerhalb von vier Tagen schreiben: Zaubereigeschichte, Verteidigung gegen die dunklen Künste und Verwandlung. James redete indes nur über die Geheimgänge. Ich und Remus mussten ihn dutzende Male daran erinnern, dass die Warnung vor den Strafen, falls er es nicht tun würde, bis Ostern noch Bestand hatte. Aber irgendwie schafften wir es und Donnerstagabend schlossen Remus und ich das Tintenfass. James brauchte nur eine Stunde länger.

An diesem Abend war es soweit: wir saßen alle vier im Schlafsaal am Boden und berieten uns über die Geheimgänge. "Ich finde, wir sollten zuallererst einmal die bereits entdeckten Geheimgänge auskundschaften!", schlug Remus vor. Ich konnte da nur zustimmen und das tat auch James. Peter schien keine eigene Meinung zu diesem Thema zu haben und nickte nur eifrig, wie ich aus den Augenwinkeln sehen konnte.

Zu meiner Überraschung begann Remus zu berichten. "Also, ich habe mir mal das Buch 'Geschichte Hogwarts' durchgeschaut und es gibt verschiedene Geheimgänge, sowohl innerhalb des Schlosses als auch vom Schloss aus nach Hogsmeade. Ein Teil davon wird durch Statuen versteckt, wo man ein Passwort braucht. Zu denen steht aber nichts Genaueres. Es heißt jedoch, dass auch in jüngerer Zeit noch Geheimgänge erschafft wurden, die nicht schriftlich festgehalten wurden." Wir saßen alle mit offenem Mund da. Wir hatten viel erwartet, aber nicht das! Der Musterschüler Remus Lupin macht sich auf die Suche nach Geheimgängen... wow!

James erkundigte sich erst einmal, ob bestimmte Statuen genannt waren, aber Remus schüttelte den Kopf. Dann holte er sein Exemplar des Buches aus dem Regal und blätterte zu den Zettelchen, die er auf manchen Seiten befestigt hatte. Schließlich hielt er inne. "Da steht 'Statuen verdecken diese Gänge und es heißt, dass auch ein Wandspiegel dazugezählt wird, was jedoch nur als Gerücht aufgefasst wird, da es nie stichhaltige Beweise gab.' Hört sich gut an, oder?" Wir stimmten voll und ganz zu. Wir würden das Schloss zuallererst nach Wandspiegeln absuchen.

Letztendlich fanden wir vier Wandspiegel im ganzen Schloss. Einen im zweiten, zwei im vierten und einen im sechsten Stock, doch keiner ließ sich öffnen.

Ostern rückte näher und wir hatten immer noch keinen Weg gefunden, den Wandspiegeln ihr Geheimnis zu entlocken. Wir grübelten, was ich über die Ferien in dieser Hinsicht machen könnte. Remus würde mir auf jeden Fall sein Buch mit den Zettelchen dalassen, denn ich blieb als einziger Gryffindor zurück. James fuhr mit seiner Familie aufs Festland, um Bekannte zu besuchen und Skifahren zu lernen. Ein Muggelsport, der ihn offenbar faszinierte.

Ich winkte allen dreien traurig nach, als sie das Schloss verließen und spürte trotzdem eine seltsame Erleichterung. Ich konnte, durfte in der Schule bleiben. Ich musste nicht heim!

Als ich in den Gemeinschaftsraum zurückkehrte, bemerkte ich, dass ich gar nicht ganz alleine war. Zwei Mädchen waren ebenfalls nicht nach Hause gefahren. Ich kannte die beiden zwar vom Sehen, kannte aber von keiner den Namen. Sicher war nur, dass sie nicht in dieselbe Klasse gingen. Mir war langweilig, also ging ich nach oben, holte sicherheitshalber mein eigenes Exemplar von 'Geschichte Hogwarts' und ging wieder nach unten.

"Darf ich mich zu euch setzen?" Die Mädchen sahen überrascht auf. "Klar", sagte die ältere. "Ich dachte eigentlich, dass nur wir zwei dageblieben wären. Aber warum sollten wir etwas gegen Gesellschaft haben?" Sie lächelte und ich versuchte zurückzulächeln. Ich machte es mir auf dem nächsten Sessel bequem. "Das habe ich auch gedacht!", entgegnete ich.

Wir saßen eine Weile gedankenversunken da, dann setzte die jüngere der beiden an. Ich schätzte sie auf die dritte Klasse. "Ich hab dich schon gesehen. Du bist Erstklässler, oder?" Ich nickte. "Ach, jetzt fällt es mir wieder ein. Du bist der, der die vielen Heuler bekommt, stimmt's? Darf ich nachfragen, warum?“






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