Endlosgeschichte - Sirius Black (10 Jahre alt) (Seite 1)

Geschichte aus der Sicht von Sirius Black, als er 10 Jahre alt war (Seite 1)

von Annie McEvans (März 2011):

„ Siruis! Bist du endlich fertig? Die Familie kommt gleich und du sollst dich nicht wie letztes Jahr verdrücken. Bellatrix und Narzissa sind doch so liebe Mädchen. Gut, das du Andromeda nicht magst, kann ich ja noch verstehen. Sie ist viel zu Muggelfreundlich. Aber ihre Familie wird ihr schon zeigen wie man sich ordentlich benimmt. Schließlich sind wir alle Reinblüter und…“

Sie redete und redete. Ich legte mich auf mein Bett, zog mir die Decke über den Kopf, damit ich ihr Gekeife nicht hörte und überlegte wie ich mich dieses Jahr geschickt aus der Affäre ziehen könnte. Mit fünf Jahren hatte ich noch brav an der Tafel gesessen und Bellatrixs Angeberei zugehört aber seit meinem 7. Geburtstag, also seit drei Jahren, ging ich diesen Familientreffen geschickt aus dem Weg indem ich mir allerlei Ausreden überlegte. Einmal waren Kopfschmerzen meine Ausrede gewesen. Im nächsten Jahr hatte ich mir Daddys Zauberstab geschnappt, das ganze Haus ins Chaos versetzt und „aus Versehen“ den Esszimmertisch angezündet. Daraufhin war die Feier abgesagt worden. Letztes Jahr, hatten Mum und Dad dann aus Vorsicht ihre Zauberstäbe nicht mehr aus den Augen gelassen und mich ständig beobachtet. Doch in dem Jahr war mir der Zufall zu Hilfe gekommen. Als Mum mich nach oben schickte um ein Medallion zu holen, mit dem sie vor ihrer Schwester angeben wollte, stolperte ich auf der Treppe und verknackste mir den Fuß. Daraufhin durfte ich in meinem Bett liegen bleiben, bis die Besucher weg waren. Für dieses Jahr war mir noch nichts eingefallen. Und mit dem Gekeife meiner Mutter im Hintergrund konnte ich nicht sonderlich gut denken. Auf einmal bimmelte die Haustürglocke.

„SIRIUS!! REGULUS!! Der Besuch ist da!!“

Fluchend stieg ich aus meinem Bett und trottete zur Tür. Im Schneckentempo schlurfte ich die Treppe runter. Und dann stand ich auch schon vor ihnen. Meinen verhassten Cousinen. Bellatrix, die mit ihren 18 Jahren schon den Schulabschluss gemacht hatte musterte mich abschätzig. Sie konnte mich ebenso wenig leiden wie ich sie. Das war aber auch das einzige in dem wir uns einig waren. Ihre langen schwarzen Haare waren ordentlich gekämmt und sie trug ein dunkelgrünes Kleid, das zu ihren Haaren wirklich gut aussah. Aber sie hätte ein pink, goldenes Glitzerkleid anhaben können. Ich hätte sie genau so wenig beachtet wie jetzt.

Dann kam ihre Schwester Andromeda. Sie war die einzige, die ich mochte. Ihre Haare waren ein wenig heller als die von Bellatrix. Wir schüttelten uns die Hand und Andromeda lächelte freundlich. Sie ging in die 6. Klasse und strebte eine Karriere im Ministerium an. Ihre Eltern waren damit allerdings alles andere als einverstanden. Nun wandte ich mich wiederwillig der jüngsten der drei Schwestern zu. Narzissa Black. Sie war 14 Jahre alt und schon fast genau so schlimm wie Bella. Zissa, wie sie von allen genannt wurde, hatte hellblonde Haare, blaue Augen und war immer totenbleich. Sie sah aus wie eine Ertrunkene. Wir warfen uns einen unfreundlichen Blick zu. Nun kam meine Tante Druella auf mich zugestürzt. Sie drückte mich an ihre Brust und quetschte mir fast die Luft ab. „Kei..keine Luft…!“, röchelte ich. Doch sie ließ mich erst los, nachdem sie mir noch einen dicken Schmatzer verpasst hatte. Ich stöhnte. Es war jedes Jahr dieselbe Folter. Mein Onkel Cygnus musterte mich misstrauisch. Er konnte mich aus irgendeinem Grund nicht leiden. Gut, vielleicht hatte das etwas mit der Tatsache zu tun, dass ich vor 4 Jahren eine Stinkbombe unter seinem Stuhl hatte hochgehen lassen. Aber das war echt ein Unfall gewesen! Eigentlich hatte die Bombe unter Bellatrixs Stuhl losgehen sollen. Ich hätte nämlich gerne gesehen, was sie für ein Gesicht gemacht hätte. Leider hatte Narzissa mir ein Bein gestellt und ich war direkt und Onkel Cygnus Stuhl gelandet wo natürlich sofort die Stinkbombe aufging und ihren Geruch weitläufig verbreitete. Mann, hatte das gestunken! Also, seit dem Tag konnte er mich nicht mehr leiden.

Als alle sich begrüßt hatten, gingen wir in das Esszimmer und unser Hauself Kreacher kam mit einem Tablett hereingetrippelt. Er servierte die Suppe. Gerade als ich meinen Löffel in die hellgrüne Brühe eintauchen wollte, hörte ich, wie etwas am Fenster klopfte. Alle Köpfe wandten sich zu dem einzigen Fenster im Raum und wir sahen eine Eule dort sitzen. Regulus, der alte Schleimer, sprang sofort auf und riss der Eule den Brief vom Bein. Das hellbraun gefiederte Tier gab empörte Laute von sich und ich stand seufzend ebenfalls auf und sie zum Käfig unserer Eule, wo sie ein paar Schlucke Wasser trinken konnte.

„Der Brief ist für Sirius“, hörte ich die Stimme von meiner Mutter, „er kommt aus Hogwarts!“

Ich erstarrte. Dann durchströmte mich ein warmes Prickeln und ich stürzte in das Esszimmer um den Umschlag entgegenzunehmen. Ungeduldig riss ich ihn auf. Drei Blatt Papier waren darin. Ich nahm das erste zur Hand und faltete es auseinander.


„Sehr geehrter Mr. Black,

wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass sie nunmehr an der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind.

Das Schuljahr beginnt am 1.September.

Anbei finden sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.“


Mit freundlichen Grüßen

Minerva McGonagall



Zufrieden starrte ich auf den Brief. Ich würde nach Hogwarts gehen! Ich würde endlich bis auf die Sommerferien von meiner Familie getrennt sein! Welch ein Lichtblick! Mit diesen Nachrichten würde ich jetzt auch diese Familienfeier überstehen!




von Hedwig Meynell (26.03.2011):

Abends im Bett ließ ich mir den Tag noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen. Der Tag, vor dem ich mich seit Wochen gefürchtet hatte, war zu einem der schönsten Tage in meinem Leben geworden. Und das durch einen simplen Brief, durch einfache drei Seiten Pergament. Naja, wobei. So simpel war es nun auch wieder nicht gewesen, das war der Brief auf den ich gewartet hatte seitdem ich denken konnte. Kein Tag verging an dem ich nicht durch meine Eltern daran erinnert worden wäre.
Da wären wir ja auch schon beim Thema: Meine Eltern. Direkt nachdem der Brief gekommen war hatte sich nicht nur meine Laune erheblich verbessert, nein, auch meine Eltern waren plötzlich in Hochstimmung – auch wenn vermutlich aus ganz anderen Gründen als ich. Für sie war das lediglich die Bestätigung, dass sie Reinblüter waren und auch ihr Sohn Sirius von nun an nach Hogwarts gehen würde. Für mich bedeutet Hogwarts jedoch Freiheit. Ich hatte keinen Grund mehr, mich zu verstellen oder irgendwem was vorzuspielen. Ganz im Gegensatz zu meinen Eltern hatte ich auch nicht die Absicht nach Slytherin zu kommen: Nein, ich wollte nach Gryffindor und nirgendwo anders hin. Meinen Eltern hatte ich das selbstverständlich noch nicht gesagt und ich glaubte in dem Moment auch nicht, dass ich das tun würde: Sie würden mich vermutlich auf irgendeine ausländische Schule stecken, bevor ihr Sohn in ein anderes Haus als Slytherin gesteckt würde.
Halt. Das war nicht der Moment, mir Sorgen wegen meinen Eltern zu machen, ich sollte glücklich sein.




von Marli Becker (26.03.2011):

Voller Stolz zeigte meine Familie mich unseren Verwandten vor.

Alle waren der festen Überzeugung, dass ich ein weiterer gerissener Nachfahre werde und immer treu Salazar Slytherin dienen würde. Meine Familie kam gar nicht mehr aus dem vielem Prahlen heraus.

Doch am Abend vor meinem ersten Reiseantritt nach Hogwarts, fragte mich meine Mutter, ob ich mir schon grundlegende Gedanken gemacht hatte, wie ich mein Bett im Slytherin Gemeinschaftsraum einrichten würde.

Ich durchdachte diese Frage sehr genau und zog es schauderhaft in Erwägung, dass ich so werden würde wie der Rest der Familie.

Das wollte ich doch nicht, oder doch?

Also hatte ich mich gewagt zu fragen: „Und was ist, wenn der sprechende Hut mich in ein anderes Haus einteilt?“.

Schon diese eine einzige Frage, die ihrer Befürchtung tief in sich drin nah gekommen war, brachte sie aus der Fassung.

Mein Vater ließ abrupt das Messer fallen, sodass es laut im Essenssaal schepperte.

Meine Mutter hob erschrocken ihre Hand vor den Mund und unterdrückte einen Schrei.

Regulus, der andere und kleinere Stolz der Familie schaute mit gesenktem Blick auf den Teller. Er spürte, genau wie ich auch, den herannahenden Wutausbruch meines Vaters.

Und da geschieh es auch schon – er erhob sich mit geschwollener Brust, ging mit raschen Schritten auf mich zu und blieb kurz vor mir stehen, ehe er ausholte und mir mit voller Wucht ins Gesicht schlug.

Ein stechender Schmerz durchzuckte meinen Körper und ich dachte, mein Kopf würde entzwei gespalten werden.

Ich kann es nicht genau sagen, aber ich glaube, in diesem Moment ist etwas in unserem Inneren zerbrochen.

Es gibt Dinge, die ein Vater einfach nicht tun darf. Ungesprochene Regeln, die dennoch jeder kennt.

Und genau die hatte er gebrochen. Indem er seinen Stolz über die familiäre Liebe stellte.

Genauso wie meine Mutter, die einfach nur stumm da saß und nichts tat.

Sie hat mich in diesem Moment genauso im Stich gelassen, indem sie meinen Vater gewährte.

Wutentbrannt stand ich auf und raste in mein Zimmer und während ich den Gang entlang flüchtete schrie ich lauthals: „Und ich werde definitiv NICHT nach Slytherin kommen! Ich bin nicht so wie ihr!“




von Hedwig Meynell (26.03.2011):

Ich schlug die Augen auf.
Heute war es soweit, heute war der große Tag: Ich würde nach 11 Jahren langem Warten nach Hogwarts gehen!
Ich sprang aus dem Bett – und dann fiel es mir wieder ein: Der Streit mit meinen Eltern. Ich seufzte, nein, dieser Tag war zumindest erst mal kein Grund zur Freude. Ich musste irgendwie das Frühstück durchstehen und den ganzen Weg zum Bahnhof lang meine Eltern ertragen.

Aber gut, wenn es schon sein musste, dann wollte ich das Ganze jetzt auch so schnell wie möglich hinter mich bringen: Ich zog mich an und ging hinunter, um wie üblich zusammen mit meiner Familie zu frühstücken.
„Guten Morgen!“. Meine Fröhlichkeit war vorgespielt, aber ich hielt es immer für besser, einfach so zu tun, als ob ich einen Streit mit meinen Eltern vergessen hatte.
„Morgen!“ – na, da war ich wohl der Einzige, der den vergessen haben wollte. Der Ton meiner Mutter war dermaßen scharf und mein Vater hielt es erst gar nicht für nötig mir zu antworten, sondern begnügte sich mit einem missmutigen Blick in meine Richtung. Der ach-so-liebe Regulus hatte sich noch nicht aus seinen Federn bequemt, so wie es aussah.
Ich setzte mich schnell und würgte ein paar Bissen runter. Viel Essen konnte ich sowieso nicht, auch wenn im Speisesaal bessere Stimmung geherrscht hätte: Was die Begrüßung meiner Eltern mir nicht an Appetit genommen hatte, das hatte mir vorher schon die Aufregung geklaut.





Ich atmete auf: Wir waren endlich am Bahnhof! Jetzt konnte ich mich dieser schweigenden Familie entledigen und das für das nächste halbe Jahr. Und ich wollte jetzt schon nicht wissen, wie sie dann mit mir umgehen würden - ich hatte nämlich trotz allem nicht vor, nach Slytherin zu kommen, auch wenn es mir meine Familie kosten würde.
Ich bugsierte meinen Gepäckwagen durch das Gedränge im Bahnhof. Gleis 9 3/4… ich hatte mir nie wirklich Gedanken gemacht, wie man überhaupt dort hin kam, also wandte ich mich mit einem fragenden Blick zu meinen Eltern um. Beide gingen wortlos an mir vorbei und einfach durch die Absperrung zwischen den beiden Gleisen hindurch und dann waren sie verschwunden. So einfach sollte es sein?
Ratlos musterte ich die Absperrung. Dann zuckte ich die Schultern und ging auf die Wand zu.




von Trissi Bangertos (26.03.2011):

Als ich durch die Absperrung trat und auf den dichtbevölkerten Bahnsteig trat, traute ich meinen Augen nicht! Überall spitze Hüte und Kessel und Haustiere; doch als ich die scharlachrote Dampflok erblickte stockte mir der Atem. Sie war so wunderschön und groß.
Ich ging neben meiner Mutter in Richtung des Hogartsexpresses. Sie setzte mich in ein Abteil, in dem ausschließlich Schüler aus Slytherin saßen. Von draußen hörte ich einen gellenden Pfiff, meine Mutter verließ den Zug und der Hogwartsexpress begann seine Reise.

Schon nach zwei Minuten hatte ich das Abteil der Slytherins wieder verlassen und begab mich in das nächstbeste Abteil eines anderen Hauses, denn eigentlich war es mir egal in welches Haus ich kam, solange es nicht Slytherin war.
Ich betrat das Abteil und sah einige Rot-goldene Wimpel von der Decke baumeln. Ich schmunzelte, denn Gryffindor war insgeheim mein Lieblingshaus geworden.
Ich wurde freundlich begrüßt und setzte mich grinsend auf einen Platz. Ich beobachtete den Jungen, der mir gegenüber saß einige Zeit und mir fiel auf, dass auf seinem Umhang noch kein Gryffindor Abzeichen prangte; er musste ebenso wie ich noch ein Erstklässler sein.

"Hey du, wer bist du eigentlich?", fragte der Junge.
Ich überlegte eine Weile, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte.
"Sag mir erst, wer du bist, dann sag ich es dir.", sagte ich.
"Ich bin James Potter", sagte der Junge.
Ich hatte noch nie von der Familie Potter gehört.
"Ich bin Sirius Black", sagte ich schließlich.
Ein unbestimmbarer Ausdruck machte sich auf den Gesichtern ringsherum breit. Mir war ganz mulmig zumute und mir war klar, dass ich etwas falsches gesagt hatte.
"Black?!", sagte James.
"Ja, aber es ist nicht so, wie du-", begann ich.
"BLACK?!", rief Potter," was tust du im Abteil der Gryffindors? Ich kenne deine Familie. Allesamt in Slytherin und der schwarzen Magie verfallen. Los verschwinde!"
Er zeigte in Richtung der Tür.
Ich versuchte mich zu wehren doch ich wurde vor die Tür gestoßen.




von Aschdar el Assil (26.03.2011):

Ich versuchte ein paar Tränen zu unterdrücken. Es war so unfair! Seit zehn Jahren wurde mir eingetrichtert, dass die Familie Black zu den besten in der Zaubererwelt gehört, doch bei anderen schien meine Herkunft nur negativ besetzt zu sein. Wenn ich genauer überlegte, konnte ich die anderen durchaus verstehen.

Ich ging weiter, auf der Suche nach einem neuen Abteil, der schweren Koffer hinter mir herziehend. Überall saßen die Schüler in den Abteilen unterhielten sich, begutachteten ihre neuen Schuluniformen und lachten. In einem Abteil saßen nur Slytherins, einer trat heraus und sagte: Hey, du bist doch ein Black, oder? Komm herein, hier wirst’e bestimmt kein Schlammblut finden!“ Er lachte. Ich schüttelte nur kurz den Kopf und ging weiter. Schließlich fand ich ein Abteil, wo nur zwei Schüler eine Schuluniform mit einem Hausabzeichen trugen, beide waren gelb. Sonst schienen hier nur Erstklässler zu sein.

Einer von Ihnen hatte eine Eule dabei, sie war wunderschön weiß. Auch ich hatte eine Eule bei mir, einen Kauz, wie ihn alle in meiner Familie besaßen. Ich hatte ihn geschenkt bekommen, als mein Brief aus Hogwarts ankam. Ich wollte ihm einen Namen geben, doch bekam ich nur die barsche Antwort meiner Mutter: „Du brauchst dem Viech keinen Namen geben, es soll nur deine Post transportieren!“ Ich schaute sie an und erwiderte nichts, doch insgeheim hatte ich beschlossen, sie „Trotz“ zu taufen.

Einer mit den gelben Abzeichen fragte: „Hey, wer bist du?“

„Ich bin Sirius B… ich bin Sirius.“, „und ich will nicht nach Slytherin!“

Der andere lachte. „Ja, da wollte ich auch nicht hin, aber wer kann sich das schon aussuchen? Ich bin dann nach Hufflepuff gekommen, keine schlechte Wahl, wenn du mich fragst!“

Das Haus Hufflepuff schien mir auf einmal äußerst sympathisch. Ich frage einen Erstklässler: „Und wo möchtest du hin? Ich wäre gerne in Gryffindor…“

„Nach Gryffindor wollen viele, aber ich fänd es auch toll, ein Gryffindor zu sein. Ich habe gehört, Dumbledore soll in Gryffindor gewesen sein. Hufflepuff wäre aber auch toll, glaube ich.“

Das Dumbledore der Schulleiter von Hogwarts war, wusste ich natürlich. Meine Eltern hatten sich schon oft abschätzig über ihn geäußert. Ich beschloss, lieber nichts zu sagen, meine Familie hatte ich schließlich hinter mir gelassen.

Stattdessen antwortete ich: „Kennst du schon jemanden aus Gryffindor? Wie heißt du eigentlich?“

„Nein, aber mein Dad war früher dort. Ich bin übrigens Remus Lupin, schön dich kennen zu lernen!“

Er gab mir die Hand. Schon ging es mir viel besser und die Aussicht, Freunde auf Hogwarts zu finden, schien mir sofort viel wahrscheinlicher.




von Ella Mcblack (27.03.2011):

Diese Begegnung machte mich mutiger. Ich schlug ihm vor, in das Abteil zu gehen, aus dem mich Potter gerade verjagt hatte. Ich würde dieses Mal nicht einfach wieder abhauen. Ich würde die Tapferkeit zeigen, die man den Gryffindors nachsagte! Als wie kurz davor waren, sagte ich zu Remus: "Der Junge ist James Potter und total abgefahren auf Gryffindor!" Dann sahen wir durch die Glaswand in das Abteil. James saß gelangweilt da, hatte sich in seinem Sitz zusammengerollt und lauschte offenbar dem Gespräch eines Jungen mit schwarzen, überlangen Haaren und einem rothaarigen Mädchen. Beide offenbar waren Erstklässler. Als Remus die Tür öffnete schnellte er herum, als würde er auf einen potentiellen Freund warten. Er begrüßte Remus freundlich, dann sah er mich. "Du schon wieder? Verzieh dich Black!" Nun, immerhin hatte er bei diesem Mal nicht geschrien. Vielleicht bedeutete das, dass er sich über seine Reaktion von vorhin Gedanken gemacht hatte, oder schlicht, dass er den Namen Lupin kannte. So oder so, ich würde in jedem Fall das Abteil bis nach Hogsmeade nicht mehr verlassen!




von Aschdar el Assil (27.03.2011):

Wir führten eine ganz angenehme Unterhaltung während wir weiter nach Hogwarts fuhren. Remus Lupin und ich verstanden uns einfach super! Es war ziemlich lustig, mal mit Altersgenossen zu reden, weil sonst durfte ich hauptsächlich nur Kontakt mit meinen Verwandten und deren engsten Freunde haben, doch die waren auf die Dauer ziemlich anstrengend. Ich fühlte mich einfach vollkommen wohl hier. Im Laufe der Fahrt kam sogar Potter zu uns und sprach dann mit Remus und warf mir währenddessen böse Blicke zu. Ich wollte ihm zeigen, dass ich nicht so bin wie meine Familie! Hier waren die Leute und deren Einstellung, die mir gefiel. Als wir uns dem Ende näherten, riss Remus einen Witz und wir verfielen alle in aufheiterndes Lachen. Dann kam der Zug zum stoppen und wir pressten unsere Stirnen an das Fenster um einen Blick auf Hogwarts zu erhaschen… Da war es, wunderschön und riesig groß. Die Türme ragten bis zur Wolkendecke und die Länderei war bombastisch. Der Rasen so grün wie der schönste saure Apfel, der See lag verborgen hinter dichtem Wald. Wir stiegen alle gemeinsam aus und hüpften aufgeregt hin und her. Es kam ein riesiger wuschliger Mann auf uns zu, der sich als Hagrid vorstellte. Ich mochte ihn auf den ersten Blick. Er führte uns zu kleinen Booten, während die schon größeren Schüler sich in Kutschen zwängten, die ohne Pferde losfuhren. Wow, das war ziemlich beeindruckend! Wir quetschten uns alle in die Boote und achteten gar nicht darauf, was sie anderen taten. Wir starrten nur auf dieses riesige Schloss vor uns und freuten uns, dass wir dort für jedes Schuljahr wohnen durften. Als wir an Land ankamen, huschten wir sofort auf den Kiesweg, der sofort zur Eingangstür von Hogwarts führte. Und dann rannten wir los. Hechelnd kamen wir an und schon wurde die Tür durch Zauberhand aufgerissen und eine ältere Hexe lächelte uns höflich an, ehe sie uns durch eine Geste mitteilte, dass wir eintreten durften.
Sie war groß und hatte strenge Gesichtszüge. Sie wirkte noch recht jung. „Ich begrüße Sie herzlich hier auf Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei. Mein Name ist Professor McGonagall, folgen Sie mir!“
Sie drehte sich um und ging mit energischen Schritten den Gang hinunter. Wir beeilten uns ihr zu folgen. Neben mir ging Remus, der nette Junge aus dem Zug. Weiter vorne war auch Potter, ich glaube sein Name war James. Er war gerade damit beschäftigt, vor einem rothaarigen Mädchen mit seiner neuen Eule zu protzen. Ich lächelte. So sehr von mir überzeugt wie dieser Kerl wäre ich auch gerne.
Professor McGonagall führte uns in einen kleinen Raum ohne Möbel. Aus der Ferne hörte man hunderte von Füßen die Gänge entlang laufen. Mein Herz fing an zu pochen. Was wäre, wenn ich doch nach Slytherin käme? Meine Mutter würde mich selbstgerecht von oben herab ansehen, Remus Lupin würde mir vielleicht einen mitleidigen Blick zuwerfen und die Slytherins würden mich gar nicht beachten, war ich doch eben wortlos an ihrem Abteil vorbei gelaufen. Ich schüttelte den Kopf, ich musste nur fest daran denken, nicht nach Slytherin zu kommen.
Professor McGonagall räusperte sich vernehmlich. „Gleich werde ich Sie in die Große Halle führen, dort werden Sie in eines unserer vier Häuser eingeteilt werden. Es gibt Hufflepuff, Ravenclaw, Gryffindor und Slytherin. Ihr Haus wird gleich ihrer Familie sein, gute Leistungen werden belohnt, schlechte bestraft.“ In meinem Kopf entstand das Bild meines Vaters, der mir ins Gesicht schlug. Ich schüttelte mich. Hier würde alles anders werden, hier würde ich endlich ich selbst sein können. Professor McGonagall sah mich an, als hätte sie bemerkt, dass meine Gedanken abgedriftet waren. „Benehmen Sie sich also gut, ihr Haus wird es Ihnen danken. Am Ende des Schuljahres wird der Hauspokal vergeben, das Haus mit den meisten Punkten, also mit den besten Leistungen, wird ihn gewinnen. Ich hoffe, Sie alle werden eine Bereicherung für Ihr Haus sein.“ Sie ließ Ihren Blick über die Gruppe schweifen. „Am besten, Sie machen sich noch ein wenig zurecht, gleich werden tausend Blicke nur auf Sie gerichtet sein.“
Ich sah an mir herunter, ich fand, ich wirkte einigermaßen ordentlich. Nur einen Fingernagel hatte ich abgekaut, vor lauter Aufregung wahrscheinlich. Ich schob meine Hände in die Hosentaschen.
Professor McGonagall führte uns nun einen breiten Flur entlang. Vor einem großen Portal blieb sie stehen. „Stellen Sie sich in Zweierreihen auf und folgen Sie mir!“ Es gab ein kurzes Gedrängel, bis wir uns ordentlich aufgestellt hatten. Das Portal schwang ganz von alleine auf und vor uns erstreckte sich eine riesige Halle, die noch größer war als unsere Halle zuhause. Überall saßen Schüler an vier Tischen verteilt und ihre Blicke waren allesamt auf uns gerichtet. Am Kopf der Halle saßen viele erwachsene Leute, in der Mitte ein Zauberer mit silbernem Haar und einem langen Bart, in dem noch die Reste des ursprünglichen Brauns zu erkennen waren. Dies musste Professor Dumbledore sein. Er wirkte über alles erhaben und lächelte uns freundlich an. Wie ich diesen Mann bewunderte! Ehe ich den ganzen Raum erfassen konnte, setzen wir uns auch schon in Bewegung, den Mittelgang hinunter, vorbei an allen vier Tischen. Am Ende blieben wir stehen und Professor McGonagall stellte einen Stuhl mit einem dreckigen Hut vor uns. Erstaunt bemerkte ich, dass die Krempe des Hutes sich öffnete und eine Stimme erscholl:




von Hedwig Meynell (27.03.2011):

Ihr denkt, ich bin ein alter Hut,
mein Aussehen ist auch gar nicht gut.
Dafür bin ich der schlauste alle Hüte,
und ist's nicht wahr, so fress ich mich, du meine Güte!
Alle Zylinder und schicken Kappen
sind gegen mich doch nur Jammerlappen!
Ich weiß in Hogwarts am besten Bescheid
und bin für jeden Schädel bereit.
Setzt mich nur auf, ich sag euch genau,
wohin ihr gehört - denn ich bin schlau.
Vielleicht seid ihr Gryffindors, sagt euer alter Hut,
denn dort regieren, wie man weiß, Tapferkeit und Mut.
In Hufflepuff dagegen ist man gerecht und treu,
man hilft dem anderen, wo man kann, und hat vor Arbeit keine Scheu.
Bist du geschwind im Denken, gelehrsam auch und weise,
dann machst du dich nach Ravenclaw, so wett ich, auf die Reise.
In Slytherin weiß man noch List und Tücke zu verbinden,
doch dafür wirst du hier noch echte Freunde finden.
Nun los, so setzt mich auf, nur Mut,
habt nur Vertrauen zum Sprechenden Hut!

Die Stimme des Sprechenden Hutes hallte noch magisch in der Halle nach.
Alle hielten begeistert den Atem an.
Glitzernde Augen in jedem Gesicht.
Ich fühlte mich wie in einem wundervollen Traum gefangen, der mich mit tiefster Freude erfüllte. Dann auch noch das Wissen, dass es eben kein Traum war, versetzte mich in ein Hochgefühl, wie ich es noch nie erlebt hatte.
So glücklich wie in diesem Moment war ich noch nie gewesen!
Doch still und leise kehrte wieder die Furcht in mir zurück…
Was wäre nur, wenn ich nach Slytherin kommen würde?
Doch ehe ich angestrengter darüber nachgrübeln konnte, fing Professor McGonagall auch schon an, die einzelnen Namen der neuen Erstklässler aufzurufen.
Marie Abbott wurde aufgerufen und während sie mit ihren dünnen Beinen zum Sprechenden Hut lief, konnte ich ihre Anspannung spüren. Sie war mindestens genauso Aufgeregt wie ich selbst.
Sie setzte sich auf den Stuhl und Professor McGonagall setzte ihr den Hut auf den Kopf.
Ihre Augen weiteten sich erschrocken, als der Hut ihr etwas ins Ohr flüsterte.
Es dauerte nicht lange, ehe der Hut für alle laut und deutlich „Hufflepuff!“ ausrief.
Ein glückliches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht und rote Flecken tanzten auf ihren Wangen, als sie unter jubelnden Schreien an den Hufflepuff Tisch lief.
Dann kehrte wieder Stille auf und die Professorin räusperte sich vernehmlich.
„So, nun bitte ich Sirius Black zu mir!“
Als sie meinen Namen nannte, fing mein Herz wie wild an zu rasen. Meine Beine fingen an zu zittern und ich fing wie von selbst an, nach vorne zu gehen. Ich spürte jeden einzelnen Blick auf mir, was mich nicht gerade beruhigte.
Ich setzte mich auf den alten Stuhl und schloss die Augen, als mir der Hut aufgesetzt wurde.
In mir war nur noch der Wunsch, auf gar keinen Fall nach Slytherin zu kommen.
Mir wäre jedes Haus recht gewesen, nur bitte nicht Slytherin! Ich wollte einfach nicht so werden, wie der Rest meiner Verwandtschaft.
„Hmmmh, nanu, wen haben wir denn da?“, fing der Hut an zu flüstern.
„Ein weiterer Black…? Aber nein, mein Junge, du scheinst anders… Wo stecken wir dich am besten hin? Du hast eine Menge im Köpfchen, kannst allerdings auch recht Listig sein. Du würdest alles für deine Freunde tun… und Mut, ja, du hast überaus sehr viel Mut…“, ich hielt vor Spannung meinen Atem an und betete weiter, dass ich nicht nach Slytherin kommen würde.
„Also am besten packen wir dich nach… GRYFFINDOR!“, das letzte Wort schrie der Hut weg und ich glaubte, vor Freude zu platzen.
Ich sprang auf und grinste den Gryffindor Tisch an, während sie mich jubelnd bei sich aufnahmen.
Nein, ich war ganz bestimmt nicht so wie meine Familie. Da hatte der Hut durchaus mehr als Recht.




von Trissi Bangertos (28.03.2011):

Alles war wie in einem wunderschönen Traum. Alle waren nett zu mir und wollten mit mir reden und keinem machte meine Herkunft etwas aus. Ich blickte hinüber zum Tisch der Slytherins und sah nur mürrische Gesichter und keinen, der applaudierte oder die neuen Erstklässler in irgendeiner Art und Weise begrüßen. Ich hatte zwar schon viel von Hogwarts gehört, allerdings nur die düsteren Erzählungen meiner Mutter über das Haus Slytherin und dessen Gründer, Salazar Slytherin.
Plötzlich tauchten links und rechts neben mir James Potter, Remus Lupin und ein kleiner, schmächtiger Junge auf.

"Hey, Black!", sagte James, "ich hab mich wohl in dir geirrt! Willkommen im Haus Gryffindor."

"Auch von mir ein herzliches Willkommen", sagte Remus.

"Vielen Dank, Freunde. Das sind wir doch jetzt oder?", fragte ich.

"Aber ja!", antworteten die beiden im Chor.

"Das hier ist übrigens Peter Pettigrew, ebenfalls im besten Hause Hogwarts´!", erklärte mir James.

"Hallo...", begrüßte mich Peter mit leiser Stimme.

"Hey Peter!", begrüßte ich ihn viel lauter, was ihn anscheinend erschreckte, denn er machte ein paar Schritte zurück.

"Ich geh dann mal...", sagte Peter.

Als Peter gegangen war fragte ich James und Remus: "Ist Gryffindor nicht das Haus der Mutigen und Starken?"

"Ja wieso?", antwortete Remus.

"Naja, Peter kommt mir nicht gerade mutig oder stark vor", meinte ich.

"Noch nicht! Du wirst sehen, der sprechende Hut irrt sich nie", erklärte James.

So gingen wir nach oben in unseren Gemeinschaftsraum und öffneten die Tür, die von einer ziemlich fetten Dame bewacht wurde, welche uns mit ihren Gesangskünsten beglückte. Zumindest war sie der Meinung, dass sie singen könne.


Am nächsten Morgen stand ich auf und zog mich an. Ich war im selben Schlafsaal untergebracht worden, wie James, Remus und Peter. Wir gingen die große Treppe hinunter und Remus, der voranging, trabte geradewegs in eine Trickstufe und wir konnten ihn nur mit vereinter Kraft wieder aus dem Loch ziehen.
Dann ganz plötzlich stellten wir fest, dass sich die Treppen bewegten und wir landeten statt in der Eingangshalle in einem dunklen Korridor, den wir jedoch schnell wieder verließen.

Als wir unten ankamen verteilte Professor McGonagall gerade die Stundenpläne. Ich nahm meinen in Empfang und las vor:

Montags:
1. Stunde Zaubertränke (Kerker)
2. Stunde Pflege magischer Geschöpfe (dieser Unterricht findet draußen statt)
-Pause-
3. Stunde Zauberkunst (Klassenräume im Ostflügel)
4. Stunde -frei-
5. Stunde Zaubereigeschichte
6. Stunde Zaubereigeschichte

Ich las die Tage Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag vor und war zufrieden mit meinem Stundenplan.

Gleich nach dem Frühstück, welches sehr lecker war, machten wir uns auf in Richtung der Kerker...




von Jordan Ulysses (28.03.2011):

Unsere erste Stunde war Zaubertränke. Als wir die Kerker betraten, schauderten wir wohl alle ein bisschen zusammen – es war kalt, die Wände waren aus purem Stein und nur von Zeit zu Zeit wachte eine gruslige Statue über die Gänge.
Wir drängten uns im Licht einer Fackel vor der Tür zum Klassenraum zusammen. Leise flüsterte ich mit James. Remus blickte in das Schulbuch und in unserer Nähe stand Peter, der versuchte, jedes unserer Worte zu erhaschen.
„Ich verstehe einfach nicht, wie man sich hier wohlfühlen kann. Hier ist es so kalt und dunkel … gar nicht gemütlich.“
„Ich habe gehört“, verschwörerisch sah James mich an, „dass der Gemeinschaftsraum der Schlangen unter dem See liegen soll. Überleg doch mal, wie schräg das ist. Ich glaube, da würde ich auch meschugge werden.“
Wir grinsten.

Nach und nach kamen weitere Erstklässler hinzu und ich erblickte einen schmächtigen, bleichen Jungen mit schwarzen, fettigen Haaren, an dessen Brust das Wappen der Schlangen prangte.
„Hey James … wollen wir den da mal fragen, wie es sich so im See lebt?“
James wandte sich mit einem erwartungsvollen Grinsen um.
„Na klar. Nur komisch, dass seine Haare da so fettig sind.“
Während wir lachten, trat ein rothaariges Mädchen zu dem Jungen. Ich hatte James schon mehrmals dabei beobachtet, wie er vor ihr geprahlt hatte und dass sie jetzt vertraulich mit Fetthaar sprach, schien James gar nicht zu gefallen.

„Hey Evans!“, rief er da schon über den Gang, „Seit wann gibst du dich denn mit Schleimbeuteln und Unterwasserbewohnern ab?“
Das Mädchen, welches, wie ich zugeben musste, wirklich hübsch war, warf ihm nur einen unbeeindruckten Blick zu und sprach dann weiter mit dem Jungen.
James knurrte wütend.

In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Klassenraum und ein dicklicher, gemütlich aussehender Mann bat uns, einzutreten. Es gab ein Gerangel an der Tür und in diesem schaffte es James, zu Fetthaar zu kommen. Ich war direkt hinter ihm.

„Hör mal … wie heißt du eigentlich?“
Ein feindseliger Blick war die einzige Antwort, die er bekam.
„Nun, wenn du es mir nicht sagst … Sirius, wie wollen wir ihn nennen?“
„Wie wärs mit Fetthaar?“
„Aber dann ignorieren wir ja ganz seine Nase. Die ist wirklich eindrucksvoll, oder nicht?“
Hinter uns hörte ich Peter lachen.
„Hm … Schniefel … Schnuffel … Sirius, hilf mir!“
„Schniefelus.“
Der so getaufte sah mittlerweile wirklich wütend aus, was uns noch mehr anspornte.

„Was ich sagen wollte … Schniefelus ...“, James legte seinen Arm um die Schulter des Jungen, „
… halt dich von Evans fern. Sie ist einfach zu gut für dich und ...“
Im nächsten Moment sank James zu Boden. Peter schrie auf und ich sah, wie Schniefelus lächelnd seinen Zauberstab einsteckte. Bevor ich etwas tun konnte – es wäre sehr unvernünftig gewesen – herrschte uns die Stimme des Professors an. Ich bekam nicht viel von seiner Tirade mit, denn ich half James auf und bugsierte ihn ins Klassenzimmer. Ich hörte nur etwas von „Strafarbeit für Sie, Mr. Snape“ und zufrieden lächelte ich.




von Aschdar el Assil (28.03.2011):

Dann fuhr der Professor leise fort: „Und Sie, Mr. Potter benehmen sich in Zukunft! Glauben Sie ja nicht, das ich nicht mitbekommen habe, wie Mr. Snape schon seinen ersten Spitznamen bekommen hat. Das gleiche gilt für Sie, Mr. Black! Schade übrigens, dass Sie nicht in mein Haus gekommen sind.“
Er watschelte in den Klassenraum, während James und ich tuschelten. „Was heißt hier ‚mein Haus‘? Soll das etwas heißen, dass dieser Kerl Hauslehrer von Slytherin ist?“
„Ich denke schon“, antwortete James. „Ich habe schonmal davon gehört, dass der Hauslehrer der Slytherins ganz und gar nicht wie ein Slytherin aussehen soll. Aber wie soll ein Slytherin schon aussehen? Es kann ja nicht jeder so hässlich sein wie unser Freund Schniefelus!“ Die letzten Worte sprach er etwas lauter und bekam dafür einen bösen Blick von dem Professor, der sich räusperte. „Darf ich Sie jetzt endlich um meine Aufmerksamkeit bitten? Ich weiß ja, dass die ersten Tage hier aufregend für Sie sind, doch jetzt müssen wir dringend mit dem Unterricht anfangen. Mein Name ist Professor Slughorn und ich unterrichte Sie in dem geheimnisvollen Fach der Zaubertränke! Und jetzt hören Sie mir gut zu…“
Während Professor Slughorn mit dem Unterricht anfing, erfanden James und ich Geschichten, wie Schniefelus wohl zu seiner Shampoo Allergie gelangt sein könnte. Zwischendurch warf Remus auch ein paar Kommentare ein wie: „Ihr habt ja Recht, aber das Gemeinsein können wir doch den Slytherins überlassen, oder?“ Peter sagte gar nichts. Nach dem Unterricht gingen wir in unseren Gemeinschaftsraum. Auf dem Weg dorthin verliefen wir uns ständig. So hatte ich genug Zeit, mich darüber zu Ärgern, dass ich schon in der ersten Stunde nicht aufgepasst hatte. Als wir dann endlich bei unserem Gemeinschaftsraum ankamen, fragte James: „Weiß einer von euch, wie das Passwort lautet?“ Alle schüttelten den Kopf.




von Marli Becker (29.03.2011):

„Und was sollen wir jetzt machen?“, frage Remus. „Na, wir warten hier, bis jemand vorbei kommt, der es uns sagen kann!“, antwortete ich.
„Das kann aber ewig dauern“, seufzte James.
„Hast du denn eine bessere Idee, du Großmaul?“, fragte ich ihn Witze reizend. „Ja, das Großmaul hat unter Umständen eine bessere Idee!“ „Kommt mit!“.
Gespannt folgten wir ihm. Wir gingen durch unzählige Gänge, schon eine viertel Stunde lang. Je länger wir unterwegs waren, desto wahrloser wirkte James, der uns führte. „Sag mal James, was hattest du eigentlich vor? Kann es sein, dass wir uns verlaufen haben?“
„Hm, eigentlich wollte ich einen Vertrauensschüler fragen, die haben doch die Passwörter. Gestern Abend habe ich leider nicht zugehört. Ich kenne einen Vertrauensschüler, er stammt aus einer befreundeten Familie meiner Eltern. Er hat im Moment Zauberkunst, aber ich glaube, ich finde den Raum für Zauberkunst nicht mehr.“
Ich stöhnte demonstrativ: „Du bist so blöd!“ Plötzlich quiekte eine dünne Stimme hinter mir: „Ich glaube, ich weiß das Passwort! Ein großer Junge hat gestern vor dem Gemeinschaftsraum etwas Quietscheente gesagt. Ich glaube, das ist das Passwort…“
„Mensch Peter!“, rief ich, „Warum hast du das denn nicht früher gesagt? Na dann kommt mit zurück.“ Ich stoppte. Aber wo ging es zurück? Fragend schaute ich James an, der fragend mit den Schultern zuckte. Auch Remus und Peter schienen keine Ahnung zu haben. Da sah ich das Mädchen, Evans, das wohl mit Schniefelus befreundet war. Ich rief: „HEY DU DA! Gut, dass du vorbei kommst. Weißt du, wo es zum Gryffindor Gemeinschaftsraum geht?“ Sie schaute böse:




von Ella Mcblack (29.03.2011):

Doch statt zu antworten, drehte sie sich um und ging demonstrativ an uns vorbei. "Remus versuchte es auf die vorsichtige Art und Weise. „Könntest du uns bitte sagen, wie wir hin kommen? Wir haben uns hier total verlaufen.“ Das würde schon genügen. „Bitte, Evans."
Sie drehte sich um und blickte ihn an, mied aber jeden Blick auf uns anderen. Sie war offensichtlich unentschlossen. „Du heißt doch Lupin, stimmt's?"
Er nickte. „Ja. Remus Lupin." Es war so offensichtlich, dass Remus auf die Schleimspur gewechselt hatte.
„Also gut, Remus. Da vorne gehst du nach links und dann die erste Treppe auf der rechten Seite hoch, zweite Etage. Schräg gegenüber ist das Bild der Fetten Dame." Dann ging sie weiter.
„Mann, spitzenklasse hast du das gemacht! Den Job musst du von jetzt an immer erledigen."
Den Weg fanden wir ohne Probleme. Nur ein Problem blieb: wie in den Gemeinschaftsraum hineinkommen, so ganz ohne Passwort. Wir standen schon fast eine halbe Stunde gelangweilt da, als endlich ein anderer Gryffindor kam. „Was macht ihr denn da?", fragte er misstrauisch. Ich schämte mich so, als ich ihm sagte, dass wir Erstklässler das Passwort vergessen hatten. Er sagte es und, um die Tür zu öffnen und ermahnte uns dann, dass wir nie mehr vergessen sollten, uns über das Passwort zu informieren. "Magermilchjoghurt". Ich fand es einfach zu lustig.




von Hazal Milano (30.03.2011):

Wir traten ein, und fanden sogleich Evans mit ein paar Mädchen tuschelnd vor. Sie bemerkten uns nicht als wir an Ihnen vorbeiliefen, und so schnappten wir ein paar Worte auf „Ja, aber Lily, Potter ist doch ganz süß!“ kicherte die eine.
„Ach was, er ist ein Idiot, und zwar einer der großen Sorte!“
Ich blickte sofort zu James, ob er es auch gehört hatte, und hoffte, es möge nicht so gewesen sein, denn dass er Lily mochte, war ihm deutlich anzusehen. Doch er war nicht da! „Hey wo ist…“, begann ich, als Remus mit dem Kopf nach vorne nickte. Mit hängenden Schultern schritt James die Treppen zu unserem Schlafraum empor. Diese Evans! Ich wollte mich schon umdrehen und ihr die Meinung sagen, als mir etwas Braunes quakend ins Gesicht sprang! „Was zum..!“ rief ich und versuchte es aus dem Gesicht zu bekommen, doch als meine Finger dieses klebrige Etwas ertasteten, zog ich sie angeekelt gleich wieder zurück.
„Hey, los, fang ihn! Ach Mist, jetzt ist er dir entwischt!“ Ein älterer Schüler kam lachend zu uns rüber. „Hey, ihr seid neu stimmt’s? Herzlich Willkommen in GRYFFINDOR!“, rief er und erntete dafür Applaus von den anderen im Gemeinschaftsraum, „Ich bin Mathew, euer Vertrauensschüler! Und was dir gerade ins Gesicht gesprungen ist, war ein Schokofrosch, du solltest dich mal im Spiegel sehen, überall ganz verschmiert!“
„Danke für die Info!“ sagte ich grinsend, und leckte mir die Schokolade an den Fingern ab.
„Unglaublich Sirius, dass du den hast entwischen lassen!“
Das war doch – Ich drehte mich um und da war er, wieder putzmunter und lachte mich aus.
„Das war alles geplant“ erwiderte ich selbstsicher, doch abgenommen hat es mir am Ende keiner und wir brachen alle in ein großes Gelächter ein, und ich blickte ihnen allen einzeln ins Gesicht: James, mit seiner Wuschelfrisur und seiner Brille, Remus mit seiner etwas schäbigen, aber sanftmütigen Art, und Peter, der … naja, eigentlich fehl am Platz wirkte, aber auch er war in Ordnung! Ja… hier ließ es sich leben.




von Ginny Castello-Castlewing (31.03.2011):

Entspannt ließ ich mich in einen der Sessel fallen und meine Freunde gesellten sich sofort zu mir. "Hat einer schon die Hausaufgaben für Zaubertränke gemacht?" fragte Remus in die Runde.
"Den Aufsatz über Nesselsud?" Remus nickte. "Nein." antworteten wir im Chor und unsere Augen begannen zu leuchten, als Remus Lupin seinen hervorholte.
"Das habe ich mir schon gedacht, aber schreibt nicht alles ab", bemerkte er.
Ich war ihm wirklich dankbar, denn wirklich aufgepasst hatte ich nicht. Wir schrieben eifrig und unsere Köpfe rauchten, während die Mädchen immer noch hörbar kicherten und tuschelten.

Als ich meinen Blick hob, sah ich Remus - wie er fasziniert zu ihnen herüber sah und das Gespräch verfolgte. "Diese dummen Hühner", bemerkte ich und musste grinsen, als Remus ertappt zusammenfuhr.
James zuckte nur mit den Schultern, meinte "Evans ist mir egal!" und schrieb weiter. Doch wir wussten alle, dass es gelogen war und aus ihm sein verletzter Stolz sprach. Wir schwiegen, was sollten wir schon dazu sagen? James schien es als stille Zustimmung zu betrachten und nach einer Weile rief er "Erster!" und legte seine Feder nieder. Doch dann, als sein Blick zu den Mädchen herüberglitt geschah etwas Seltsames mit ihm. Sein sonst so selbstbewusster Blick wurde weich, und ich könnte schwören, dass er sich nach nichts mehr sehnte, als mit Lily Evans einen Schokofrosch zu essen.




von Aschdar el Assil (31.03.2011):

Die Zeit verging und nun lagen schon meine ersten Wochen in Hogwarts hinter mir. Der Unterricht war wirklich interessant, doch besonders gut war ich nirgendwo, nur in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Aber dies kann auch daran liegen, dass James und ich die ganze Zeit nur quatschten, lästerten und einfach nur Spaß hatten. Remus konzentrierte sich immer auf den Unterricht, ihn musste man fragen, wenn man Hausaufgaben brauchte oder in der letzten Verwandlungsstunde mal wieder nicht mitgekommen war.
Doch das Beste hier war, dass ich absolut keinen Kontakt zu meinen Eltern hatte. Außerdem hatte ich wirklich tolle Freunde, vor allem James. Er war einfach nur ein guter Kumpel, jemand besseres hätte ich mir nicht erträumen können. Er hatte sogar schon bei sich zuhause angefragt, ob ich in den Weihnachtsferien kommen könnte, damit ich nicht zu meinen Eltern musste. So wie es aussah, lagen sogar tolle Weihnachten vor mir!
Eines Tages erschien am Schwarzen Brett im Gryffindor Gemeinschaftsraum ein Aushang: JEDER, DER INTERESSE DARAN HAT, IN DER QUIDDITCHMANNSCHAFT GRYFFINDORS MITZUSPIELEN, MELDET SICH BITTE BEI PROF. MCGONAGALL! James war sofort Feuer und Flamme. Auch ich hatte Lust, mit Quidditch zu spielen, doch dann deutete Remus auf einen klein gedruckten Satz: „Voraussetzung: 2. Klasse erreicht!“
James stöhnte. „Das glaube ich nicht! Ich will doch unbedingt Sucher werden!“
James hatte immer einen Ball bei sich, den er dich ganze Zeit in die Luft warf und wieder auffing. Ich hatte noch nie erlebt, wie ihm der Ball runtergefallen war. „Geh doch zur McGonagall, vielleicht hat die eine Lösung. Mensch, jeder weiß doch, wie talentiert du bist!“




von Marli Becker (02.04.2011):

Mit den ersten Wochen die vergangen, nahm auch das Glücksgefühl wieder ab.
Meine Familie schickte mir regelrecht täglich Heuler und verfluchten Dumbledore sowie den Sprechenden Hut. Sie hatten sogar angefragt, ob es nicht doch irgendwie möglich wäre, dass ich das Haus wechsle!
Aber ich hab mich dagegen gesträubt und ein wohliges Lächeln von Minerva McGonagall erhalten.
Remus, James, ich und irgendwie auch Peter stellten schon in unserer kurzen Zeit auf Hogwarts ziemlich verrückte Sachen an.
Wir hatten unheimlich viel Spaß dabei, die anderen Schüler, insbesondere Schniefelus, mit genialen Zaubern zu ärgern.
Denn eines hatte es wohl gut, dass ich in einer reinblütigen Familie aufgewachsen war: Ich hatte nämlich ein Buch aus unseren Regalen geklaut, in welchem ziemlich lustige Flüche drin waren.
Zum Beispiel bekam Schniefelus zufälligerweise ganz dicke Pocken im Gesicht.
Das war echt zum Totlachen gewesen!
Doch natürlich mussten wir uns auch mit den daraus folgenden Konsequenzen zufrieden geben...
Wir bekamen Unmengen an Punkteabzug, sodass die Punkteliste zwischen Null und dem Minusbereich wechselte. Auch die anderen Streber aus unserem Haus belehrten uns bestimmt zehnmal am Tag, wie rücksichtslos wir doch sind.
Doch die wussten doch gar nicht, was für ein Spaß ihnen entging!
Jedenfalls waren wir vier gerade auf dem Weg zu Professor McGonagall, weil sie uns mal wieder vorgeladen hatte.
Wir trotteten im langsamsten Tempo zu ihrem Büro und lagen schon wieder über der Zeit.
Da wurde die Tür auch schon zu ihrem Büro aufgerissen und eine wütende Hauslehrerin stand vor uns und blickte auf uns hinab. Ich spürte, dass James sehr angespannt war. Er hatte gehofft, in der Quidditchmannschaft aufgenommen zu werden, doch die Professorin meinte nur, dass wenn er sein Verhalten bisher noch nicht geändert hat, wird auch nicht zum Quidditchteam zugelassen werden. James hatte es ein paar Tage versucht gehabt, mit dem rechtmäßigen Verhalten, doch ist er schon am dritten Tag gescheitert und zu uns zurückgekehrt und somit auch unsere Späße.
„Meine Herren!“, zischte sie nur sauer und drückte uns jeweils eine Taschenlampe in die Hand.
Uh cool! Es ging mit Hagrid in den Verbotenen Wald!
Ich sah die anderen zwar nicht an, weil ich es unter McGonagalls Blick nicht riskieren wollte, doch ich wusste, dass sie genauso erfreut waren.
Nachts im Verbotenen Wald, wie unheimlich cool.
Sie drehte sich wieder um und verschwand in ihrem Büro.
Fast gleichzeitig fingen wir an den Gang entlang zu rennen um schleunigst zu Hagrid zu kommen. Als wir die Eingangstür durchquert hatten, stieß James einen jubelnden Schrei aus.
„Oh Mensch, ich dachte schon, wir hätten irgendwelche stinkenden Pokale oder so schrubben müssen… aber mit Hagrid in den Wald! Wow!“, wir anderen stimmten ein und waren uns einig, dass wir einen richtigen Glückstreffer erzielt hatten.
Von weiten sahen wir schon Hagrid, der mit seiner übergroßen Hand auf uns zu stapfte und freundlich winkte.
Seine riesige Statur hat uns am Anfang ziemlich verängstigt gestimmt, doch nun wussten wir, dass Hagrid ein echter Freund ist. Außerdem hatte er unheimliches Wissen über die Tiere im Verbotenen Wald, wovon er uns oftmals bis spät in den Abend Geschichten erzählten, wenn wir uns nebenbei seine Steinkekse reinzwängten.
Doch als ich das große Fleischstück in Hagrids Hand sah, wurde mir doch etwas bange...




von Ella Mcblack (03.04.2011):

Es war eigentlich ziemlich unspektakulär. Wir waren noch nicht weit gegangen, da legte er das Fleisch auf den Boden und wenige Momente später war es wie von etwas Unsichtbarem aufgefressen. Ich hörte nicht zu, was er von diesen "Tieren" erzählte, konnte mir nicht einmal deren Namen merken. Irgendwann trotteten wir wieder zum Schloss zurück.

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Zu früh, denn alle anderen schienen noch zu schlafen. Ich stand auf und ging zum Fenster. Die Sonne stieg gerade über dem See empor. Ich drehte mich um, um die anderen beim schlafen zu beobachten. Plötzlich fiel mir auf, dass Remus nicht in seinem Bett lag. Er wird wohl auf die Toilette gegangen sein, oder schon unter die Dusche, dachte ich. Ich setzte mich wieder ans Fenster, um den Ausblick ein wenig mehr zu genießen, aber Remus kam nicht zurück.
Irgendwann klingelte der Wecker, den wir auf dem Tisch in der Mitte des Schlafsaals aufgestellt hatten. Ich rührte mich nicht. Hinter mir hörte ich James stöhnend aus seinem Bett klettern. Dann regte sich auch Peter. James musste die leeren Betten gleich entdeckt haben, denn er rief Remus und mich fragend beim Namen.
"Ich bin hier, am Fenster."
James kam um die Ecke. "Wo ist Remus?"
"Ich habe keine Ahnung. Ich sitze jetzt schon fast eine Stunde hier und habe nichts von ihm gehört."
Im Hintergrund war ein undeutlicher Laut zu hören. Als wir uns umdrehten, stand da aber nur Peter, der gerade herzhaft gähnte.
Wo er wohl sein mochte? "Sollen wir zu McGonagall gehen?", fragte ich besorgt. James hatte keine bessere Idee und Peter fragten wir gar nicht erst. Er schien ohnehin nie selber zu denken, sondern stimmte allem immer nur zu. Gesagt, getan. Aber zuerst mussten sie sich umziehen.
Der Gemeinschaftsraum war gespenstisch leer, aber das größere Problem war die Tatsache, dass die Lehrerin weder in ihrem Büro noch im Lehrerzimmer war. Wir sahen nur noch eine einzige Möglichkeit. Wir machten uns auf den Weg in die Große Halle.




von Cassandra Badger (05.03.2011):

Wir öffneten die Tür der Großen Halle und traten ein. Die Haustische waren schon mit einigen Schülern besetzt, da bereits das Frühstück erschienen war. Mein Blick schweifte zu unserem Tisch und da saß auch der Vermisste. Mit eiligen Schritten ging ich auf Remus zu und wollte gerade loslegen, doch ich schluckte meine Worte herunter, als ich unseren Freund ansah. Er sah überhaupt nicht gut aus, er hatte ein paar Kratzer im Gesicht und seine Augenringe waren nicht zu übersehen. Auch James musste dies aufgefallen sein, denn der sonst so direkte Junge fragte nur: „Remus, bist du in Ordnung?“
„Guten Morgen, kam es als erstes von dem Angesprochenen und er versuchte ein Grinsen. „Ja, mit geht es gut. Setzt euch, sonst wird das Frühstück kalt.“
Wir taten, was er sagte, doch ich ließ nicht locker und kam James zuvor. „Wo warst du? Du siehst total übermüdet aus und diese Kratzer sind auch neu.“
Doch ehe Remus mir antwortete, biss er genüsslich in sein Toast und erst als er es aufgegessen hatte, schaute er mich an. „Ich habe im Gemeinschaftsraum gelernt und total die Zeit vergessen und ehe ich mich versah, war es schon wieder fast Morgen und da ich euch nicht wecken wollte, bin ich schon vorgegangen. Ja und die Kratzer… ich sage dir, wenn man müde ist und vor Schreck vom Stuhl aufsteht, sollte man erst gucken, wo die Tasche steht, denn ich bin im Gurt hängen geblieben und habe mich hingelegt. Echt zu dumm.“
Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm glauben sollte, aber da ich nichts anderes beweisen konnte, nickte ich nur und langte ebenfalls nach einem Toast. Mein Blick schwankte zu James hinüber und meine Augen verrieten mein unglaubwürdiges Gesicht




von Ella Mcblack (08.04.2011):

Aber James sah mich mit eben demselben Gesichtsausdruck an. Irgendetwas war da faul. Als wir uns ins Bett gelegt hatten, hatten weder ich noch James nachgeschaut, ob Remus auch drin lag. Da fiel es mir wieder ein. Er war im Gemeinschaftsraum geblieben und wollte noch ein bisschen lesen. Irgendetwas musste er im Sinn gehabt haben. Aber Remus war ein Vorzeigeschüler. Er stellte nie etwas an. Dass er mit in den Wald gemusst hatte, das war allein die Schuld von James und mir gewesen. Und zudem... von noch ein bisschen Lesen bekommt man nicht solche Augenringe, egal wie übermüdet man ist.
Wir hatten keine Chance, es lag nichts Beweisbares gegen die Aussage von Remus vor. Es war mir so schrecklich unverständlich. Als er später zur Toilette ging und auch Peter außer Hörweite war, stupste ich James an. "Ich weiß nicht warum, aber ich bin nicht imstande, ihm auch nur ein Wort davon zu glauben." James gab mir Recht, doch bevor wir mehr sagen konnten, stapfte Peter her. Er war nicht nervig, aber ich mochte seine Anwesenheit einfach nicht. Ich verstand das selber nicht.
Im Unterricht erst ergab sich uns die Möglichkeit, alle anderen mit einem Zauberspruch zu belegen, der sie dazu brachte, uns nicht mehr zu hören. Doch egal in welche Richtung wir diskutierten, wir wurden nicht schlauer. Also beschlossen wir, Remus immer im Auge zu behalten. Wir waren sicher, dass dies keine Ausnahme gewesen sein konnte.
Die Tage vergingen, die Wunden im Gesicht von Remus verheilten. Nur noch drei Wochen bis zu den Weihnachtsferien. Ich freute mich riesig auf James‘ Familie, bei der ich das Fest in diesem Jahr feiern würde. Und dann kam der Tag, an dem die Heulende Hütte zum ersten Mal spukte. Es hörte sich an wie ein jaulender Hund.




von Cally Scarlet (09.04.2011):

Es war dunkle Nacht, als ich es hörte. Ich lag in meinem Bett und hatte tief und fest geschlafen, als ich einen seltsamen Laut vernahm. Sofort war ich wach und hörte ein seltsam schauriges Heulen. Ich zuckte zusammen und schlug meine Bettdecke zurück, dann trat ich ans Fenster und starrte in die unendlich scheinende Leere unter mir. Ich spähte in die Richtung aus der das Heulen kam, es klang schaurig und beunruhigte mich, es hörte sich an als würde ein besonders großer Hund jaulen, nur wusste ich nicht, wo dieser herkommen sollte. Ich konnte in der Dunkelheit nicht viel ausmachen, aber ich vermutete dass das Heulen irgendwo aus der Nähe von dem kleinen Zaubererdörfchen Hogsmeade kam. Ich runzelte die Stirn und das Jaulen erklang erneut, das war ja mehr als nur gruselig. Durch das Fenster schien der klare Vollmond und warf gespenstisches Licht durch das Fenster auf unsere Betten. Ich erkannte James in seinem Bett, sowie auch Peter, aber da sah ich Remus‘ leeres Bett. Verdammt, wo war er?
Sofort ging ich zu James‘ Bett und rüttelte ihn unsanft wach. Als dieser sich endlich aus seiner Bettdecke schälte und vor mich trat, bekam ich einen bösen Blick zugeworfen. „Hey James, hörst du das auch“, sagte ich und hielt inne, das Jaulen drang an mein Ohr und James runzelte nachdenklich die Stirn. „Was ist das?“, fragte dieser etwas ängstlich, aber ich zeigte nur auf Remus‘ Bett, das verlassen da lag. „Verdammt wo ist Remus“, fluchte James und riss seine Augen weit auf. Ich legte einen Finger auf meine Lippen, denn ich war nicht scharf darauf, dass Peter aufwachte. „Ich weiß es nicht, aber was immer da draußen so jault, könnte ihm was antun, wenn er nicht da ist, wo er sein sollte!“, flüsterte ich beunruhigt. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte James mich ratlos und wir sahen uns einander verzweifelt an. Was wäre, wenn Remus etwas passiert war?




von Aschdar el Assil (11.04.2011):

Ich überlegte hin und her. James und ich waren kurz davor, Remus suchen zu gehen. Doch da schaltete sich Peter ein: "Wir sollten zu Professor McGonagall gehen, sie weiß bestimmt, was mit Remus los ist." James sah so aus, als würde er auf Peter losgehen wollen. Doch da verstummte das Heulen und es dauerte nicht lange, da kam Remus in den Raum. "Hey!", sagte er. Schon wieder hatte er tiefe Kratzer in seinem Gesicht. Wir (beziehungsweise James und ich, Peter ... nun ja&hellipzwinkern beschlossen intuitiv so zu tun, als wäre nichts. "Okay, lasst uns mal ins Bett gehen!", sagte James viel zu laut. Auch Remus spielte dieses Spielchen mit. Er hatte natürlich genau verstanden, dass wir nicht blöd waren und etwas bemerkten.
Da beschlossen James und ich herauszufinden, was wirklich mit Remus los war. Immerhin war er nach James der wichtigste Mensch für mich und deshalb waren wir es ihm schuldig. Auch Peter weihten wir in unser Vorhaben ein, immerhin war er unser Freund und auch wenn er manchmal etwas komisch und schüchtern war, so konnte er auch wunderbar listige Ideen haben. Nach unserem Unterricht für Verwandlung gingen wir zu Professor McGonagall. Remus war schon vorgegangen, wie so oft in letzter Zeit. Auch das war ein Grund, warum wir dringend mit Professor McGonagall sprechen mussten. Remus schien sich von uns zu distanzieren und wir hatten das merkwürdige Gefühl, dass dies mit seinen Kratzer und dem Heulen zusammen hing.
Die Professorin guckte uns fragend an als wir auf sie zu gingen. "Was habt ihr denn jetzt schon wieder für Probleme?", fragte sie skeptisch. "Nichts Professor!", versicherte James ihr eilig, "jedenfalls haben wir kein Problem, weil wir wieder der Meinung waren, dass Schnie... Severus Snape zu fettige Haare hat." Sie guckte böse. Deshalb beschloss ich, dass es vielleicht besser wäre, sofort zur Sache zu kommen: "Uns ist nur aufgefallen, dass Remus Lupin sich in letzter Zeit seltsam verhält. Naja, er verhielt sich schon von Anfang an manchmal komisch, aber in letzter Zeit läuft er dauernd vor uns weg, als wäre es ihm unangenehm mit uns zu reden. Außerdem hat er ungefähr alle vier Wochen tiefe Kratzer im Gesicht und an den Händen. Wir haben ihn gefragt, woher das kommt, aber er wollte uns nicht antworten."
"Ja!", quiekte Peter dazwischen.
"Auf jeden Fall sieht er extrem unglücklich aus und wir machen uns Sorgen um ihn." Ich wusste genau, womit ich Professor McGonagall locken konnte. Dann setzten James und ich (Peter verstand natürlich nichts) eine besorgte Miene auf.
Sie seufzte. Man sah, wie sie innerlich mit sich rang. "Ich werde zu Professor Dumbledore gehen. Vielleicht kann ich Ihnen dann helfen. Kommen Sie morgen nach dem Mittagessen in mein Büro!"
Wir grinsten.

Als wir am nächsten Tag in ihrem Büro aufkreuzte, hatte sie ihre Nichts-kann-mich-aus-der -Fassung-bringen-Miene aufgesetzt. "Nun gut, setzten Sie sich", sagte sie. Da trat Remus in ihr Büro, er setzte sich neben uns. "Was Remus und ich Ihnen jetzt erzählen werden, muss in diesem Raum bleiben, haben wir uns verstanden?" Wir nickten.




von Cassandra Badger (13.04.2011):

Gespannt lauschten wir und hingen an McGonagalls Lippen. Hin und wieder warfen wir einen flüchtigen Blick zu Remus. „Also, Mr. Lupin ist krank… er hat eine Krankheit, die sich Epilepsie nennt. Ihm ist es peinlich und er hat Angst, wenn es jemand raus bekommt, dass ihr dann nicht mehr mit ihm zu tun haben wollt. Wenn er manchmal fehlt, ist er im Krankenflügel und lässt sich etwas dagegen geben, denn durch die Anfälle verletzt er sich selber, was euch ja schon aufgefallen ist. Es tut mir leid, Mr. Lupin, dass ich es Ihren Freunden verraten habe, aber sie machten sich Sorgen. Was bedeutet, dass es wahre Freunde sind.“ Remus sah McGonagall an und er nickte dankend, doch in seinen Augen war etwas, was mich noch immer zweifeln ließ. Diese Dankbarkeit war mehr, als man zu sehen glaubte. James schaute zu Remus und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Das ist doch nicht schlimm, wir werden dich unterstützen und keine Sorge, uns wirst du nicht los. Habe ich Recht?“ James Blick wanderte zu mir und dann zu Peter. Wir beide nickten und grinsten Remus an. Wir bedankten uns und verließen das Büro und nahmen Remus noch das Versprechen ab, dass er sich jetzt nicht mehr so distanzieren sollte. Ein wenig widerwillig nickte er und ich nahm mir vor, Remus das nächste Mal zu begleiten. Notfalls auch heimlich.




von Ella Mcblack (19.04.2011):

Endlich waren die Sorgen vorerst ausgeräumt, aber in James' Augen las ich weiterhin Ungläubigkeit. Irgendetwas schien ihm aufgefallen zu sein, was ich übersehen hatte, aber das würde ich noch klären können. James hatte sich bei derartigen Zweifeln in aller Hinsicht noch nie geirrt und genau das war es, was mir nun Angst machte. Und was war es, was Remus so verletzte? Er musste irgendwo gewesen sein, wo scharfe Gegenstände waren, denn derartige Verletzungen konnte man sich mit keinem Fingernagel zufügen und mit denen, die Remus hatte, schon gar nicht. Seine waren immer so kurz geschnitten, dass man genau hinsehen musste, ob es überhaupt welche gab.

Am Abend, als Remus und Peter bereits schliefen, schlichen sich James und ich in den leeren Gemeinschaftsraum. Außerdem mussten wir leise reden. James ließ gleich erst einmal Luft ab, in dem er wiederholte, was ich bereits zuvor gedacht hatte, aber das Problem: trotz 100%iger Sicherheit, dass etwas faul war, konnten weder er noch ich uns vorstellen, was ansonsten der Grund für Remus‘ Zustand war. Das Ergebnis des Gesprächs war in jedem Fall, dass das mit der Epilepsie eine Lügengeschichte war.

Die Entscheidung war gefallen. Wir würden Remus nicht mehr aus den Augen lassen, auch wenn es nötig sein sollte, ihm nachzuspionieren.

In den nächsten Tagen war dies aber Gott sei Dank nicht notwendig, was bedeutete, dass er sich wieder integrieren wollte und seine Sorgen beiseite geräumt waren. Dies ließ hoffen.

Die nächsten Tage änderte sich nur das Wetter. Es war jetzt bereits Mitte Dezember und allmählich rückte Weihnachten näher. Der erste Schnee war bereits gefallen, als wir unsere Sachen packten. Ein paar Tage zuvor hatte ich einen erneuten Heuler erhalten in dem ich ermahnt wurde, mich bloß nicht vor Sommer blicken zu lassen. Aber ich hatte ja gar nicht diese Absicht. Die Familie von James dagegen musste großartig sein, denn sie hatten mir extra einen Einladungsbrief geschickt.

Als wir aus dem Zug stiegen, da war ich nervös wie noch nie in meinem Leben. Ich sah, wie James gleich auf ein Ehepaar zu rannte und lief hinterher. Mein erster Eindruck war schlicht, dass es freundliche Menschen zu sein schienen.




von Trissi Bangertos (22.04.2011):

Die Weihnachtsferien waren wunderbar. James‘ Eltern behandelten mich mit so viel Fürsorge und Liebe, wie ich es mir von meiner eigenen Mutter nicht zu träumen gewünscht hatte. An einem Tag führte James einen Schwebezauber durch, woraufhin er eine Verwarnung vom Ministerium bekam. Es war ein Heuler und man konnte wahrscheinlich noch in der letzten Ecke des Hauses hören, was James getan hatte. Das war uns eine Lehre. Allerdings rätselten wir beide noch lange herum, wie das Ministerium von dem Zauber erfahren hatte. Die Ferien gingen leider viel zu schnell vorbei.

Schon nach kurzer Zeit waren wir wieder am Bahnhof Kings Cross und rannten durch die Absperrung zwischen Gleis neun und Gleis zehn und kamen auf Gleis neundreiviertel wieder heraus, wo schon wieder die wunderschöne, scharlachrote Dampflok stand. Ich bedankte mich bei den Eltern von James für die schöne Zeit und wir stiegen in den Hogwarts-Express. Die Fahrt war schön und wir saßen in einem Abteil der Gryffindors. Remus konnten wir leider nicht entdecken.

Als wir ankamen, ruderten wir nicht über den See, sondern fuhren in Kutschen, die von ganz allein fuhren. Das Abendessen war lecker, aber die darauffolgende Woche würde anstrengend werde. Remus kam auf uns zugerannt und begrüßte uns und lenkte mich von meinen Gedanken ab.
Wie ich erwartet hatte, hatten wir kaum Freizeit und verbrachten die meiste Zeit in der Bibliothek. Wir freuten uns auf das Wochenende, an dem ein Quidditchspiel stattfand. Es spielten Gryffindor und Hufflepuff gegeneinander.

Auf dem Weg zum Quidditchfeld, holte James eine riesige Gryffindor Fahne hervor. Er wedelte ein paarmal damit und ließ sie dann in seiner Hand schrumpfen und in seine Tasche gleiten.

Auf den Tribünen war es voll, ziemlich voll. Wir konnten gerade noch so vier Sitzplätze ergattern. Wir saßen an hervorragenden Plätzen, von denen aus wir das ganze Spiel verfolgen konnten.

Die Spieler kamen auf das Spielfeld und das Spiel wurde angepfiffen. Es waren spannende Momente dabei, zum Beispiel gab es eine Situation, in der ein Jäger aus Hufflepuff sich kurz vor einem Ring befand. Den Quaffel hatte er in der Hand und er war drauf und dran, ein Tor zu werfen, doch unser Hüter hat den Ball noch mit der Besenspitze zu einem unserer Jäger geworfen, der daraufhin ein Tor schoss. Es wurde gejubelt ohne Ende. Am Ende gewann Gryffindor verdient mit 210:40. Unser Sucher hatte den Schnatz genial dem Sucher aus Hufflepuff vor der Nase weggeschnappt. Auf dem Weg zurück zum Schloss schwenkte James seine Fahne und traf eine Eule am Kopf. Das kümmerte ihn allerdings nicht weiter. Ich ging schnell hin und heilte sie mit einem kurzen Zauberspruch und schickte sie hoch in die Eulerei. Als wir unseren Gemeinschaftsraum betraten, war die Party schon in vollem Gange.




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