Endlosgeschichte - Rita Kimmkorn interviewt die Graue Dame (Seite 3)

von Yunami Kotake (18.02.2012)

Die anfängliche Verwirrtheit in Peeves Gesicht verwandelte sich bald in Stolz und Freude. „Helena, ich werde dir versprechen, dass ich mein Amt wahrnehme und euch vor jedweder Spionage warnen werde!“
Die Graue Dame lächelte und wandte sich zum Gehen. „Danke“, flüsterte sie und schwebte davon. Sie ließ einen glücklich wirkenden Poltergeist zurück, der sich nun ebenfalls davon machte, um seines Amtes walten zu lassen.

Rita war inzwischen schon aus Hogsmeade herausgewandert und steuerte auf Hogwarts zu. Nach einer kleinen Weile hatte sie das Schloss erreicht, hielt kurz inne, um ihre Vorgehensweise noch einmal genau zu durchdenken und setzte dann ehrgeizig einen Fuß vor den Anderen. Sie würde die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft des Fetten Mönchs ausnutzen und ihn über seine Vergangenheit ausquetschen. Dann würde sie das Thema nach und nach auf den Blutigen Baron und schließlich auf die Graue Dame lenken. Ihre Einfältigkeit verdiente doch schon beinahe Applaus!
Rita Kimmkorn grinste, während sie die Wiese vor dem Schloss überquerte. Da flog ihr ein kleiner Käfer entgegen, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit ihrer Animagus-Gestalt hatte. Da kam ihr eine Idee. Schnell schnappte sich sich den kleinen Käfer, verstaute ihn in ein kleines Ledertäschchen und machte sich nun auf den Weg zu den Eingangstoren. Sie ahnte, dass die Geister sich inzwischen einiges einfallen lassen hatten, wie sie ihren Spionage-Aktionen entgehen konnte. Deshalb würde sie diesen kleinen Käfer vorschicken, um die Reaktion der Untoten zu testen. Schon wieder war sie so stolz auf ihre Ideen und grinste zufrieden. Dann wollte sie das Schloss betreten....




von Mathis Louis Lacro (20.02.2012)

Ihre hochhackigen Schuhe waren eine wahre Qual auf den langen, unebenen Korridoren des Schlosses. Man konnte es klackern hören, während sie so entlang watschelte. Dabei rümpfte sie immer wieder die Nase, sah sich verstohlen um. Ob sie wohl schon beobachtet wurde? Sicher war sie sich da nicht, weshalb sie sich immer von Ecke zu Ecke schlich. Wo sich der Geist von Hufflepuff wohl immer aufhielt? Die anderen waren da viel offensichtlicher. Doch dann kam ihr auch schon eine zündende Idee! Sie rückte ihre Brille auf ihrer Nase einmal zurecht, und wackelte nach unten in die Küchenräume.

Sie war ja einst selbst hier Schülerin gewesen, und hatte das eine oder andere Abenteuer entdeckt. Manchmal hatte sie auch einfach nur von Gerüchten gehört, und dieses würde ihr jetzt behilflich sein. Sie wusste, dass sich hier unten in den Kellerräumen die Küche von Hogwarts befand. Vielleicht würde sich auch hier der fette Mönch aufhalten, man wusste es ja nie.

Auf anhieb fand sie den Gang der zu der Küche führte, und entdeckte auch das Gemälde von dem sie schon einmal gehört hatte. Einen Moment lang stand sie da, und dachte fieberhaft darüber nach wie sich der Eingang öffnen ließ. Mit ihren Augen suchte sie das Gemälde ab, bis sie an der Birne hängen blieb. Sie kitzelte diese, welche sich nach einem kurzen Kichern in eine Türklinke verwandelte. Perfekt!




von Yunami Kotake (21.02.2012)


Rita freute sich, dass sich ihr der Weg so schnell offenbarte. Sie betrat die Küche und starrte in die erstaunten Gesichter vieler kleiner Hauselfen. „Was...was machen Sie denn hier?“, fragte sie einer davon.
„Ich suche....den fetten Mönch. Ist er gerade anwesend? Und übrigens: gute Arbeit, das riecht echt lecker!“
In Wirklichkeit rümpfte sie die Nase und wollte diesen stinkenden Raum so schnell wie möglich verlassen. „Lady, schauen Sie, er ist nicht hier. Also bitte gehen Sie, wir haben viel zu tun!“
„Pah!“, dachte sich Rita. Diese Hauselfen von heute hatten auch keinen Anstand mehr. „Gut“, schnaubte sie und drehte sich wieder um, „dann lasse ich Sie einmal in Ruhe Ihre Arbeit tun.“
Die Reporterin verließ eilig die Küche und lehnte sich dann ratlos an die Kellerwand. Wo würde sie jetzt suchen? Im Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs? Dort würde sie nur in Animagus-Gestalt hineinkommen. Doch sie dachte sich, dass es einen Versuch wert sei und schlich die verzauberten Treppen hinauf in den Teil des Schlosses, in dem die Fleißigen hausten. Sie versteckte sich nicht vor Schülern, nur vor den Geistern hielt sie Ausschau. Helena und Peeves durften sie nicht noch einmal sehen. Sonst würde sie in große Schwierigkeiten geraten. Bald sah sie nicht mehr Schüler aus allen Häusern sondern nur noch gelbe Schals und Krawatten. Es war Zeit, sich zu verwandeln....




von Mathis Louis Lacro (22.02.2012)

Die Verwandlung in ihre Animagus-Gestalt, einen Käfer, erfolgte rasch hinter einer der vielen Ecken und Korridoren auf dem Weg zum Hufflepuff Gemeinschaftsraum. Sie war froh, dass die erste große Schülerschar sie passiert hatte, und nun nur noch ein paar Nachzügler unterwegs waren. So eine kleine Animagus-Gestalt war auch nicht gerade ungefährlich, wenn sie nicht aufpasste konnte sie zerquetscht werden. Genau deshalb flog sie aber meistens recht hoch, damit sie mit niemanden zusammen stoßen konnte. Wie praktisch es doch in diesem Fall war, dass dieser Gemeinschaftsraum nicht all zu weit von der Schulküche entfernt war. So hatte sie keinen allzu langen Weg hinter sich bringen müssen. Als kleiner, grüner Käfer beobachtete sie das Kommen und Gehen der Schüler, und wie sie in den Raum gelangten. Das war mehr als einfach!

Das Passwort zum Gemeinschaftsraum war nun wirklich sehr einfach zu knacken. Man brauchte nur ein wenig Geschick, Fingerspitzengefühl und ein gutes Gehör. So hatte sie sich das nie vorgestellt, aber wenn sie so nachdachte ergab es Sinn. Immerhin hatte dieses Haus den Ruf nicht gerade die klügsten Schüler hervor zu bringen. Sie hatte das Rästel recht schnell und einfach erkennen können.

Die Schüler kamen jeweils an einem großen Stapel Fässer zum Stehen, und klopften gegen das zweite Fass von unten in der Mitte des Stapels. Das Klopfen erfolgte im Rhythmus von „Helga Hufflepuff“. Das Fass öffnete sich anschließend und gab einen kleinen Gang, der ein wenig nach oben führte, frei. Das würde sie sich auf jeden Fall für ihren nächsten Besuch merken, so würde sie vielleicht auch so einmal während des Unterrichts in den Gemeinschaftsraum kommen. Gerade als ein Schüler diese Prozedur des Passworts vollendet hatte, schlug sie mit ihren kleinen Käferflügeln und folgte dem Schüler in den Gang.

Dieser Gang führte ein wenig steil nach oben, und dann in den Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs. Dieser war mit dicken, gemütlich aussehenden Sesseln und gelben Wandbehängen ausgestattet. Er wirkte einladend und sehr freundlich. Wow, so hatte sie sich das wirklich nicht vorgestellt. Vielleicht sollte sie mal einen Artikel über die einzelnen Häuser schreiben. Nein, das war wohl eher ein Fall für eine Geschichtskolumne, oder für den Klitterer. Sie war auf interessantere Themen aus. Themen und Geschichten die es in sich hatten. Ihre Leser interessierten sich eben für Dramen, Liebesgeschichten, aber auch vor allem für Tratsch und Gerüchte. Um so brisanter das Thema war, um so besser. So waren ihre Leser eben.

Sie flatterte ein wenig im Raum umher, bis sie einen geeigneten Platz gefunden hatte, von dem aus sie das Geschehen beobachten konnte. Der fette Mönch war auch hier nicht zu finden, allerdings konnte sie andere Gesprächsfetzen aufgreifen. Scheinbar ließen sich nicht alle von den Worten Helenas beeindrucken, und diskutierten dennoch über das Thema. Typisch für Mädchen die mitten in der Pubertät steckten. Wenn sie doch nur ihre flotte Schreibfeder einsetzen könnte! Doch sie verfügte über ein erstaunliches Gedächtnis, also prägte sie sich alles ein.

Die Mädchen verzogen sich schon bald zu ihrem nächsten Unterricht, und sie würde hier warten, bis der Mönch schließlich hier auftauchen würde. Dann konnte sie ihm folgen, sich zurück verwandeln und ihn ansprechen. Wie sie ihn ausquetschen würde! Sie freute sich jetzt schon darauf alles aus ihm heraus zu pressen. Hoffentlich verfügte er auch über das Wissen das sie erlangen wollte! Sie konnte es kaum noch erwarten.




von Yunami Kotake (24.02.2012)

Bald waren nur noch ein paar wenige ältere Schüler im Gemeinschaftsraum. Sie hockten auf den gemütlichen Sesseln, die mit gelben Tüchern geschmückt waren, vor dem Kamin und tratschten über den Unterricht. Hin und wieder konnte Rita einige Worte über den Fetten Mönch aufschnappen, doch meistens ging es nur darum, wie sehr er die Schüler um ihr Mittagessen beneidete, welcher er als Geist natürlich nicht mehr zu sich nehmen konnte. Manchmal hörte sie die Schüler sogar über Professoren lästern, was sie selbst gar nicht gedacht hatte. Sie grinste innerlich. Also waren die Hufflepuffs doch nicht so anständig, wie man immer von ihnen sagte?
Doch langsam wurde sie ungeduldig. Sie flog ein bisschen herum, um besser Ausschau halten zu können und ließ sich dann oberhalb eines Bilderrahmens nieder, von dem aus sie nicht verletzt werden konnte und zudem noch ein einen perfekten Ausblick über den gesamten Gemeinschaftsraum hatte.
Nun hieß es warten. Sie legte sich schon einige Fragen parat, mit denen sie den Hausgeist löchern konnte aber auch brauchte sie ein schlagfertiges Argument, warum sie überhaupt ein Interview mit ihm führen wollte. Schließlich durfte er keinen Zusammenhang zu dem sehen, was sie eigentlich vorhatte. Er durfte nicht wissen, dass sie die Antworten auf ihre Fragen für ihre Geschichte über Helena brauchte. Sie musste geschickt sein und glaubwürdig herüberkommen. Doch sie machte sich keine Sorgen darüber. Schließlich war es der Fette Mönch! Er war immer hilfsbereit und wenn man ihm jetzt die Aufmerksamkeit gab, die er nie wirklich genossen hatte, würde er alles aus sich herausplaudern, was Rita hören wollte, da war sie sich sicher!
Sie kannte sich damit aus, wie man Menschen so beeinflusst, dass sie sich als etwas Besonderes fühlten. War dies erreicht, musste sie nur noch den richtigen Blick und die richtige Stimme haben, um auf jede noch so riskante Frage eine passende Antwort zu bekommen.
Als sie gerade zu Ende gedacht hatte, sah sie gerade etwas durchsichtig und schimmerndes, durch die Wand, die ihr gegenüber lag, schweben....




von Mathis Louis Lacro (26.02.2012)

Mit dem Bauch voraus schwebte der Fette Mönch durch die Wand, gegenüber des kleinen Käfers, in den Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs. Dabei achtete er aber darauf nicht durch irgendwelche Schüler hindurch zu schweben, scheinbar schien er zu wissen, wie unangenehm und kalt das für diese war. Sofort wurde er herzlichst begrüßt, und er erkundigte sich nach ihrem Befinden. Sie erzählten von den letzten Unterrichtsstunden, was ihnen gefallen hatte, was für Hausaufgaben sie bekommen hatten. Scheinbar hatten sie ein recht inniges Verhältnis zu ihm. Im Gegenzug fragten sie auch ihn, und er sprach natürlich über das Essen, dass er nicht verzehren konnte. Aber er schwärmte davon wie er sich vorstellte wie es schmeckte, als könnte er sich noch an jede einzelne Zutat erinnern. Irgendwie war sein Optimismus und seine 'Lebensfreude' doch bemerkenswert. Oder eher sein Erinnerungsvermögen? Wenn das, abgesehen von Lebensmitteln, auch so gut war, würde es ihr vortreffliche Dienste leisten.

Jetzt wurde es interessant! „Mönch, was werden Sie heute noch machen?“ Scheinbar ließen die Hufflepuffs die Bezeichnung 'fett' unter den Tisch fallen. Aber sie interessierte sich nur dafür. Wenn sie wüsste, wohin er ging, konnte sie ihn dort abfangen, statt das ganze, praktisch endlose Schloss nach ihm absuchen zu müssen! „Ohohoho.“ Fing er stolz an zu Lachen. Normalerweise würde man denken, dass er gerade versuchte Spannung aufzubauen, aber er sah ein wenig peinlich berührt aus. „Ich werde mir heute ein paar neue Rezepte für die Küche ausdenken. Die Hauselfen können dann neue Speisen für euch zubereiten.“ Das klang doch sehr logisch, irgendwoher mussten die das doch können! So viele Informationen, aber wie immer nicht das was sie eigentlich wissen, und erfahren wollte. „Dann werden wir sie nicht aufhalten, und sicher auch nicht stören!“ Ein Junge mit geröteten Pausbacken sah den fetten Mönch an. Er wirkte ein wenig aufgeregt, nun so sah er auch aus. Wahrscheinlich stellte sich dieser Schüler gerade das nächste Mahl vor. Irgendwie fand sie das ein wenig ekelhaft, aber sie war ja auch eine Dame und achtete auf ihr Gewicht.

Der Mönch lachte wieder ein wenig peinlich berührt, und hielt sich seinen dicken Bauch dabei. Mit seinen Händen strich er über diesen, schwebte ein wenig hin und her, unterhielt sich mit den verschiedenen Schülern. Scheinbar war er sehr interessiert an ihnen, und hörte sich ihre Geschichten an. Sie musste zugeben, dass er wirklich sehr fürsorglich war, genauso wie sie es bereits durch einige Gerüchte gehört hatte. Ihre Quellen waren also zuverlässig, dass war immer gut zu wissen.

Auf einmal verkündete er, dass er jetzt weiter machen würde, und schwebte wieder davon. Wahrscheinlich meinte er damit seine Rezepte, die er entwickeln wollte. Diese Chance würde sie sich nicht entgehen lassen! Er schwebte durch den Eingang des Gemeinschaftsraums hinaus, und ihre kleinen Flügel trugen ihren kleinen Körper hinterher. Sie war aufmerksam, und schnell. Unter gar keinen Umständen durfte sie sich jetzt abhängen lassen! Dicht auf folgte sie ihm, und als sie wieder auf dem Gang waren, verwandelte sie sich einfach zurück. Allerdings unbemerkt, denn sie waren hier alleine. Sie räusperte sich auffällig, und watschelte ihm auf ihren Stöckelschuhen hinterher. „Warten Sie doch bitte einen Moment! Ich habe bereits nach Ihnen gesucht.“ Sogleich hielt er inne, und drehte sich zu ihr um. Er schien überrascht, und auch ein wenig verwirrt über ihre Anwesenheit zu sein. „Was machen Sie denn hier?“ Dabei war sein Tonfall eher neugierig, als erbost. Jeder andere Geist wäre jetzt wohl stutzig geworden, aber nicht er.

„Nun..“ Sie räusperte sich ein wenig. „Ich wollte mich gerne mit Ihnen unterhalten.“ Dabei lächelte sie bezaubernd, und der Mönch sah ein wenig verwirrt aus. Nein, er sah sogar sehr verwirrt aus, als ob er es nicht glauben würde. Er sah sich sogar einen Moment lang um, als ob er sicher gehen wollte, dass sie auch wirklich ihn meinte, und nicht jemand anderen. Normalerweise gehörte er wohl nicht zu den Geistern denen viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Sie nickte nur ein wenig, um seine unausgesprochene Frage zu beantworten. „Kommen Sie, kommen Sie!“ Mit einer Handbewegung forderte sie ihn auf ihr zu folgen.

Ganz in der Nähe lag ein unbenutztes Klassenzimmer, das war perfekt für ihr Vorhaben. Naiv und gutgläubig wie er war, schwebte er hinter ihr her, und ließ sich in das Klassenzimmer locken. Nachdem er 'eingetreten' war, schloss sie bedeutsam die Tür hinter ihm. Rasch stellte sicher, dass sie sicher verriegelt war, in dem sie das Schloss mit dem Zauberstab antippte, und „Colloportus“ flüsterte. „Ich will nur sicher gehen, dass wir auch ja nicht gestört werden.“ Wieder lächelte sie ihn an, und er ließ sich so einfach davon täuschen. Das Klackern ihrer Schuhe verriet, wie sie um einen der Tische herum flitze, und sich anschließend setzte. „Bitte, setzen Sie sich doch.“ Der Mönch fiel auf das Schauspiel herein, scheinbar freute es ihn, wie ein Sterblicher behandelt zu werden. Da waren wohl alle Geister gleich.

„Was möchten Sie denn eigentlich von mir wissen?“ Das war nun wirklich eine gute Frage. Sie rückte ihre Brille auf ihrer Nase ein wenig zurecht, ehe sie ihm antwortete. Das geschah nur um die Spannung weiter auszubauen, und zu erhalten. Niemals würde ihre Brille schief auf ihrer Nase sitzen! „Nun, ich habe ein großes Interesse an den Geistern dieses Schlosses. Jede einzelne Geschichte, ist so interessant, und lesenswert, dass ich sie meinen Lesern einfach nicht vorenthalten möchte. Niemand hat ihnen bisher das Interesse, und die Aufmerksamkeit geschenkt, die sie verdienen!“ Dabei sah sie ihn bemitleidend an, und wollte den Eindruck erwecken, dass sie das ganz und gar nicht verstehen könnte. Schon fast tragisch schüttelte sie den Kopf. „Das haben sie einfach nicht verdient. Ich denke, dass auch sie etwas zu erzählen haben, und ich möchte ihnen gerne die Möglichkeit verschaffen, dass ihren Worten Gehör geschenkt wird.“ Diese einfachen Worte schienen ihn jetzt wirklich zu überzeugen. Sie hatte genau den richtigen Punkt getroffen, so wie sie es geplant hatte.

Der Mönch setzte sich ihr nun also gegenüber, nickte dabei. Ihm schien es sehr zu schmeicheln, dass sie ihn als Nächsten auserkoren hatte. „Ich darf doch meine flotte Schreibfeder benutzen, nicht wahr?“ Sie hatte diese schon herausgeholt, welche nun nervös über einem Blatt Pergament flatterte. „Beachten Sie sie gar nicht.“




von Yunami Kotake (03.03.2012):

Der Fette Mönch nickte und Rita begann, ihre Fragen zu stellen.
„Nun, Herr Baron. Zunächst einmal würde mich Ihre Vergangenheit interessieren. Schließlich hat man, ehrlich gesagt, nicht viel über diese erfahren. Sie sprechen nicht viel darüber, nicht wahr? Liegt es daran, dass man Ihnen nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt wie den anderen Hausgeistern? Das ist natürlich nicht richtig so, Sie sind doch genauso interessant wie die anderen! Also schießen Sie los und erzählen Sie mir, wie Ihr Leben als Sterblicher so war.“
Der Fette Mönch lächelte. Man merkte deutlich, dass er sich geschmeichelt fühlte, doch er war viel zu gutgläubig, als dass er gemerkt hätte, was Rita wirklich erreichen wollte. Er räusperte sich und begann dann, zu erzählen: „Nun, Miss Kimmkorn, alles begann damit, als ich elf Jahre alt war...“
Rita selbst fühlte sich jetzt geschmeichelt, dass er sie mit „Miss“ angesprochen hatte und vergaß fast, dass sie ihn doch eigentlich ausnutzen wollte, so sympathisch erschien er ihr in diesem Moment. „Meine Mutter war eine grandiose Köchin und hatte mich als kleines Kind immer mit den besten Speisen verwöhnt. Doch mit elf Jahren schickte sie mich ins Kloster und dort war das Essen wirklich sehr spärlich. Wissen Sie, ich hatte schon immer diese besonderen Geschmacksknospen, hatte man mir immer gesagt, ich war ein fast so guter Koch wie meine Mutter selbst. Deshalb war ich im Kloster sehr beliebt und wurde gleich zum Küchendienst eingeteilt, und das im Kindesalter, stellen Sie sich das nur mal vor!“
Rita wurde ungeduldig. Das interessierte sie doch kein bisschen. Sie konnte sich schon denken, dass er gerne aß, das war ja unschwer zu erkennen. Sie gluckste, während die Feder weiter jedes Wort mitschrieb, das der Hausgeist von Hufflepuff von sich gab. Doch Rita begann, weiter zu bohren: „Sie waren also im Kloster, ja? Wie lange waren Sie da und haben Sie es denn wieder verlassen?“
Sie wollte auf keinen Fall, dass der Fette Mönch stundenlang nur über das Essen oder verschiedene selbst kreierte Rezepte sprach, das würde ihr die Nerven rauben.
„Also ich war dort sehr, sehr lange und habe es nie verlassen. Ja, man könnte eigentlich sagen, dass ich mein ganzes Leben dort verbracht habe.“
Er schluckte.
„Mein schönes Leben! So schön war es damals noch. Bis zu jenem dunklen Tag, ich werde ihn nie vergessen.“
Jetzt wurde Rita hellhörig. Wenn sie von seinem Schicksal erfahren würde, könnte sie an das der anderen Hausgeister anknüpfen und so das Gespräch auf Helena lenken. Doch just in diesem Moment hörte sie ein lautes, ohrenbetäubendes Krachen. Es klang nach Eisen, das gegen die Steinwände geschlagen wurde. Sie hielt sich die Ohren zu und auch die flotte Schreibfeder krümmte sich gequält. „Entschuldigen Sie mich einen Moment, das ist ja wirklich ein ohrenbetäubender Lärm!“
Rita stand auf und stöckelte auf ihren hohen Hacken aus dem Raum. Sie drehte sich noch einmal um und sprach: „Warten Sie doch bitte hier auf mich, ich bin gleich zurück und werde Ihnen gespannt zuhören.“
Sie lächelte ihr charmantestes Lächeln und schloss dann die Tür hinter sich. Sie ging den Flur entlang, dem Geräusch entgegen, das immer lauter wurde. Doch als sie meinte, es sei direkt vor ihr, war es plötzlich weg und sie vernahm es vom andern Ende des Korridors. Rita wurde wütend und rückte ihre Brille zurecht. „Wer treibt hier so einen Schabernack?“, murmelte sie und stöckelte zurück in die Kammer. Sie nahm sich vor, den Lärm einfach zu ignorieren. Immerhin hatte er sich ja ein weites Stück entfernt. Doch als sie in die Kammer zurückkam, war der Fette Mönch nicht mehr alleine. Ihr Mund stand weit offen vor Schreck, als sie eine zweite, durchsichtig schimmernde Figur wahrnahm.




von Leona Emmerson (14.03.2012):

Helena. Das konnte einfach nicht sein. Woher wusste sie davon, dass sie, Rita, hier war? Woher wusste sie nur davon. "Nun, ich finde der fette Mönch hat einen Applaus verdient", sagte Helena und Rita vernahm hinter ihr ein Klatschen. Sie musste sich nicht umdrehen, sie war ja nicht ganz blöde. Es konnte nur Peeves sein und das eben mit dem Krach, das konnte auch nur Peeves gewesen sein. Als Ablenkung. Sie schaute von Helena zum fetten Mönch und wieder zurück. "Warum Applaus?", fragte sie. "Weil er, wie ich finde, sehr gut Schauspielern kann", kam die Antwort von der grauen Dame. Sie schaute wieder zum fetten Mönch, der jetzt seltsam lächelte. "Ja, die Ahnungslosenrolle hat mir sehr gefallen." Rita war immer noch verwirrt. Wie konnte das alles bitteschön passieren?! Sie hatte doch so aufgepasst. "Hmmm, was sollen wir jetzt mit Ihnen machen? Ich meine, wissen tue ich es nicht, aber es sah grad stark danach aus, dass Sie einen weiteren Ruf schädigten wollten", hörte sie wieder Helena und wurde aus ihren Gedanken gerissen. Peeves hinter ihr lachte. Wie sie das grade ankotzte. Wie sollte sie jetzt aus dieser Situation herrauskommen?
Sie musste schnell entscheiden. Flucht? Nein, ihre Wege waren blockiert. Alles über sich ergehen lassen? Das konnte sie doch nicht machen. Das wollte sie nicht machen. Von Geistern zurecht gewiesen. Nein, das ging nicht. Aber was dann? Viele Möglichkeiten blieben ihr einfach nicht mehr.




von Yunami Kotake (17.03.2012):

Sollte sie alles gestehen? Oder schnell eine Ausrede finden? Sie starrte in die ernst blickenden Gesichter der Geister und sagte dann: „Wissen Sie eigentlich, was Sie mir hier unterstellen? Ich wollte lediglich die Geheimnisse des Fetten Mönchs in die Öffentlichkeit bringen – sein geheimnisvolles und sagenumwobenes Leben sollte als Schlagzeile in die Zeitung. Und Sie…“ sie starrte die Geister bitterböse an, „Sie, alle, zerstören mir dieses Vorhaben. Es ist mein Beruf, Berichte für die Zeitung zu schreiben. Schämen Sie sich was!“
Die Geister wollte ihr gerade etwas entgegnen, da hörten sie Schritte auf dem Flur. Die Hausgeister drehten sich um und erstarrten. Rita nutzte den Moment und verwandelte sich in ihre Animagus-Gestalt.
Als kleiner Käfer – ganz unscheinbar – krabbelte sie im Schutz des Schattens und des Gerümpels durch das kleine Zimmer und unter der Tür hindurch. Sie bemerkte, wie die Geister sich suchend nach ihr umdrehten und fluchten. „Mist, wo ist sie jetzt schon wieder hin? Sie hat sich bestimmt verwandelt. Haltet Ausschau!“, hörte sie Peeves rufen.
Rita flog so schnell sie konnte den Gang entlang, ganz oben, wo Seitenwand und Decke sich treffen, im Schutz des Staubs, der Spinnenweben und dem Schmutz. Natürlich musste sie aufpassen, nicht gegen irgendwas zu schweben, aber sie war sich sicher, dass die Geister gründlich nach ihr suchen würden, also war es ihre einzige Chance.
Dann bemerkte sie die Rufe der Geister. „Sucht in allen Richtungen!“
Helenas Stimme hallte auf den Gängen wider. Rita bekam es mit der Angst zu tun. Wie hartnäckig doch diese Geister waren. Doch da war schon Rettung in Sicht. Sie hatte beinahe das Ende des Korridors erreicht, wo zufällig das Fenster offen stand.
Innerlich freute sie sich schon auf die Freiheit, doch gleichzeitig spürte sie, dass ihr die Geister im Nacken saßen und nicht aufhören würden, nach ihr zu suchen.
Sie musste einen neuen Plan schmieden. Doch erst einmal musste sie von hier raus. Und das gelang ihr auch. Sie flog aus dem weit offen stehenden Fenster hinaus in die Frühlingssonne und bog dann scharf zur Seite, um nicht gleich gesehen zu werden. Sie ließ sich auf den Boden sinken, krabbelte durch das Gras, das sie um Längen überragte und atmete innerlich erleichtert auf. Jetzt musste sie es nur noch schaffen, ungesehen das Gelände zu verlassen ohne unabsichtlich von einem unachtsamen Schülerfuß zertrampelt zu werden. Doch von den Geistern hörte sie nichts mehr.
Als sie vor dem See stand, beschloss sie, sich zurückzuverwandeln. Und das tat sie auch. Innerhalb der nächsten Sekunde war sie wieder die neugierige Reporterin auf hohen Hacken, die ihre Brille zurechtrückte und ihre Notizen herausholte. Das alles, was die Flotte-Schreibefeder notiert hatte, war also gelogen? Na ja, zu den wichtigen Fragen war sie ja gar nicht erst gekommen, also konnte sie über diesen Schreck hinwegkommen. Doch wie sollte sie jetzt ihr Ziel erreichen? Sie war aufgeflogen und das vor gleich drei Geistern. Nichts auszudenken, was passieren würde, wenn sich das Geschehnis herumsprechen würde. Dann konnte sie künftig alle Artikel über Hogwarts vergessen. So ein Mist aber auch! Sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht zornig aufzuschreien und ging dann mit großen Schritten davon. „Zurück nach Hogsmeade“, dachte sie sich und huschte durch das Gras davon.
Dort angekommen gönnte sie sich erst einmal einen Kaffee und ein Stück Kuchen und überdachte ihre nächsten Schritte. Vorsichtshalber notierte sie sich ihr Vorhaben auf einem Notizblock. Sie würde nicht nachgeben. Nein, auf keinen Fall. So weit käme es ja noch! Spöttisch lächelte sie, denn auf einmal hatte sie einen Geistesblitz. Sie zückte einen kleinen Stift und plante ihre nächsten Schritte. Und die würden ausgefuchster und hinterlistiger denn je sein. Vorfreudig begann sie, an ihrem Kaffee zu schlürfen und ihr Vorhaben in Worte zu fassen.




von Jane Pleasent (21.03.2012):

Unterdessen suchten die Geister in Hogwarts immer noch nach Rita. Sie sahen überall nach, doch konnten sie (da sie ja in Hogsmeade war) nicht finden. Schließlich gaben sie es auf. „Was geht in dieser Frau nur vor?“, empörte sich Helena. „Ist es ihr Ziel, alle schlecht dastehen zu lassen? Dann würde wenigstens sie besser wirken.“ Vor Wut hätte sie am liebsten gegen irgendetwas getreten, doch ihr Geisterkörper ließ das leider nicht zu. „Verlass dich auf mich, irgendwann werde ich sie in die Finger bekommen und zu dir bringen“, sagte Peeves mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht. Helena wandte sich an den Mönch: „Danke, dass du mitgespielt hast. Sie hat dir wirklich geglaubt, dass du nichts von alledem wüsstest.“ „Keine Ursache“, erwiderte der Mönch. Dann schwebte er Richtung Hufflepuff-Gemeinschaftsraum davon.
Rita hatte zur gleichen Zeit ihre Notizen beendet und bezahlte Kaffee und Kuchen. Sie packte eilig ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg zum Honigtopf. Innen angekommen tat sie so, als würde sie sich für die Pfefferkobolde interessieren. Freundlich fragte sie an der Kasse, ob sie sich an einem bestimmten Datum ein paar Kobolde zuschicken lassen könnte, da sie ihrer Freundin gerne 50 Stück zum Geburtstag schenken würde, aber leider keine Zeit hätte, kurz davor noch mal in den Honigtopf zu kommen. Das war natürlich gelogen. Doch während die freundliche Hexe an der Kasse in ihren Unterlagen nach einem Formular für diesen Zweck wühlte, huschte Rita unbemerkt an ihr vorbei und machte sich auf den Weg zum Keller.




von Yunami Kotake (28.03.2012):

Doch ihr Verschwinden blieb nicht lange unbemerkt. Schon hörte sie hinter sich eine Stimme rufen. „Hey, was machen Sie da?“
Rita musste schnell handeln, also verwandelte sie sich wieder in ihre Animagus-Gestalt. Sie ärgerte sich, dass sie so ungeschickt war und sich deshalb immer selbst in Schwierigkeiten brachte, doch segnete sie die Fähigkeit, sich ohne viel Aufwand verwandeln zu können. Also krabbelte sie die Stufen herunter, bis sie im Keller angekommen war. Da hörte sie Schritte hinter sich. Instinktiv flog sie auf ein nahegelegenes Regal und versteckte sich hinter einer Schachtel voll leckerer Süßigkeiten. Da sah sie auch schon, wie die Hexe den Raum betrat und sich suchend nach ihr umsah. Natürlich fand sie Rita nicht. Innerlich triumphierte die Journalistin und wartete dann noch einige Minuten, bis sich die Hexe wieder aus dem Raum bewegte und die Tür hinter sich schloss. Rita krabbelte zurück zum Fußboden und verwandelte sich dann zurück. Dann kniete sie sich etwas ungeschickt auf den Boden und suchte nach der Falltür. Rita wusste, dass es vom Honigtopf aus einen Geheimgang zum Schloss gab, doch sie hatte ihn noch nie genutzt und wusste deshalb auch nicht, wie sie ihn auffindbar machen konnte. Doch dann erinnerte sie sich an den Zauberspruch, zückte ihren Zauberstab und sprach leise, aber deutlich: „Dissendium!“
Schon ruckelte etwas ganz in ihrer Nähe und sie sah, dass sich eine Bodenplatte zur Seite schob und den Weg in einen unterirdischen Gang frei gab. Sie grinste vor sich hin und huschte dann etwas ungelenk in die Öffnung im Boden. Sie landete auf einer Steintreppe, ging ein paar Stufen wieder hinauf und schob die Platte wieder zurück, um die Bodenöffnung zu schließen. Doch als sie das tat, wurde es augenblicklich stockdunkel im Gang. „Lumos!“, sprach sie und an der Spitze des Zauberstabs entzündete sich ein helles Licht.
So klapperte sie durch die sehr engen Gänge mit ihren hohen Hacken, die bei jedem Schritt ein lautes Geräusch von sich gaben, das an dem engen Gemäuer des Geheimgangs widerhallte. Sie hielt sich die Nase zu, denn hier unten roch es nach frischem Erdreich und das konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen. Die Kälte und der modrige Geruch machten der verwöhnten Journalistin schwer zu schaffen.
Sie zwängte sich unbeholfen durch die engen Gänge und strebte schon sehnsüchtig dem Ende des Ganges entgegen. Jetzt ging es etwas steiler bergauf und sie fragte sich schon, wie sie dort überhaupt hinaufkommen würde. Da hatte sie eine Idee. „Dissendium!“, rief sie erneut, um das andere Ende des Ganges zu öffnen. Dann verwandelte sie sich zurück in ihre Animagus-Gestalt und flog durch die Öffnung hindurch, die sie sonst nie erreicht hätte mit ihren hohen Stöckelschuhen.
Erleichtert flog sie durch die Gänge und hielt nach einem freien Klassenzimmer Ausschau, in das sie sich verziehen könnte, um ihre Pläne endlich zu schmieden.
Schnell wurde sie im großen Schloss fündig und verriegelte die Tür hinter sich magisch, nachdem sie sich wieder zurückverwandelt hatte.
Jetzt konnte es also beginnen. Sie musste sich einen Plan ausdenken, der undurchschaubar war und sie das bekommen würde, was sie hören wollte.
Und da hatte sie auch schon eine Idee, mit was sie beginnen würde….




von Jane Pleasent (05.04.2012):[/i

Rita holte einen Bogen Pergament aus einem Schrank in ihrer Nähe. Dann zückte sie ihre Flotte-Schreibe-Feder, tunkte sie in ihr Fässchen Lorem Ipsum und begann der Feder einen Brief zu diktieren, der möglichst harmlos klingen sollte.
[i]„Sehr geehrte Schulleitung von Hogwarts,
ich, Rita Kimmkorn, eine Journalistin, die Sie bestimmt kennen, habe eine Bitte. Ich verfasse gerade einen äußerst spannenden und informativen Artikel über Ihre wunderbare Schule, benötige aber noch ein paar Informationen. Besonders die Geschichte und die Traditionen von Hogwarts haben es mir angetan. Könnte ich von Ihnen die Erlaubnis bekommen, mich auf Ihrem Gelände aufzuhalten? Ich möchte niemanden stören und nichts Unrechtes tun, doch mit Ihrer Erlaubnis würde ich gerne ein paar Geheimnissen auf den Grund gehen. Sie würden mir sehr helfen.
Hochachtungsvoll,
Rita Kimmkorn, freie Journalistin“

Damit beendete sie ihren Brief. Zufrieden las sie ihn sich noch einmal durch, dann steckte sie das Pergament in einen Briefumschlag. Sie wusste zwar noch nicht genau, was für Forschungen sie anstellen sollte, aber sicher war es hilfreich eine offizielle Erlaubnis für den Aufenthalt auf dem Schulgelände zu haben. Doch auch diese musste sie erst einmal bekommen. Allerdings war Rita zuversichtlich, dass man Ihrer Bitte entgegenkommen würde.
Sie huschte unbemerkt aus dem Schloss und apparierte vor dem Tor zurück nach Hogsmeade. Dort schickte sie eine Eule mit ihrem Brief los. Wieder einmal musste sie abwarten.
Ob es ihr erlaubt werden würde, sich in Hogwarts aufzuhalten?




von Frid Sang (12.04.2012).

Rita wartete nun schon einige Tage ungeduldig auf die Antwort der Schulleitung. Hatte die Eule versagt? Wurde diese etwa abgefangen? Oder noch schlimmer: Ignorierte die Schulleitung etwa ihren Brief?
Nein, dies alles kann nicht sein. Rita beruhigte sich wieder etwas, als sie auf einmal bemerkte, wie aus der Ferne eine Eule immer näher auf sie zukam. Schließlich landete diese mit einem Brief bei ihr.
Gierig nahm Rita den Brief ab und machte ihn auf. Sie sah ohne Zweifel, dass dies die Antwort auf ihren Brief war, denn das Hogwarts Siegel auf den Briefen war legendär.
Vollen Mutes las sie den Brief:

Sehr geehrte Frau Kimmkorn,
wir sind überrascht, zugleich aber auch hocherfreut über ihr Interesse an unserer Schule. Gerne würden wir Ihnen die Möglichkeit geben, einen spannenden und informativen Artikel zu verfassen, der unsere Schule in einem guten Licht erschein en lässt.
Grundsätzlich würden wir es Ihnen erlauben, sich auf dem Gelände aufzuhalten, doch vorher würden wir sie bitten in einem persönlichen Gespräch ihre Vorgehensweise und welchen Geheimnissen sie auf den Grund gehen wollen, mitzuteilen.
In der Hoffnung auf ein baldiges Gespräch und auf gute Zusammenarbeit,
Die Schulleitung von Hogwarts


Nachdem sie den Brief gelesen hatte, war Rita hocherfreut. Ihr Plan ist aufgegangen. Sie durfte das Gelände mit Erlaubnis der Schulleitung betreten. Einziger Haken an der Sache war das persönliche Gespräch mit der Schulleitung, doch auch dafür ließ sie sich etwas einfallen.
Zufrieden und ohne viel Zeit zu verlieren ging sie nun los und machte sich auf den Weg nach Hogwarts, um zuerst mit der Schulleitung zu reden und dann ihren Plan in die Tat umzusetzen...




von Alyce Dewey (16.04.2012):

Hatte sie gesagt ohne viel Zeit? In dem Moment, als sie aus dem Tunnel heraussteigen wollte, packte eine Hand von hinten ihre Schulter. Erschrocken fuhr Rita herum. „Wo wollen Sie denn hin? Und was macht dieser komische Gang im Keller meines Ladens?", die Stimme konnte sie der Ladenbesitzerin des Honigtopfs zuordnen. Völlig in Eile hatte sie die Frau ja ganz vergessen! Und in ihren kühnsten Träumen wäre Rita nicht darauf gekommen, dass sie jemand verfolgen würde. „Lassen Sie mich los!", fauchte Rita und ihr Blick ruhte auf ihrer Schulter, „Sie geht das erstens gar nichts an und zweitens wartet ein Kunde darauf, bedient zu werden." Das war schlichtweg gelogen, doch diesmal hatte sie keine brillante Notlüge aus dem Ärmel schütteln können. Die Frau schenkte Rita offenbar Glauben und ging freundlicherweise zurück in ihren Laden, doch man hörte wie sie unentwegt fluchen. Die Journalistin wartete nicht lange und betrat endlich Hogwarts. In ihrer Animagus-Gestalt kletterte sie mühelos Fenstersimse hoch, auf dem Weg zum Schulleiterbüro. Sie krabbelte den letzten Fenstersims entlang und erblickte die zwei steinernen Wasserspeier. Doch davor stand schon ein Mann - besser gesagt Professor A. Dippet, der nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen ,die ganze Zeit gewartet hatte Rita Kimmkorn zu treffen. „Ah Rita , was für eine Ehre. Sie können jetzt Ihre normale Menschengestalt annehmen!" Die Stimme des Professors war ein wenig rau. Fassungslos verwandelte sich Rita in sich selbst zurück. „Woher wissen Sie...?", stammelte sie. „Nun, Ihr kleines Geheimnis, bleibt natürlich unter uns, hmja aber so Manches bekommt man doch schon mit..." Mit einem Lächeln bedeutete er Rita, ihm zu folgen. Das Passwort gesprochen, die Treppe bestiegen, gingen die beiden Personen in des Schulleiters Büro. Professor Dippet nahm hinter dem Schreibtisch Platz und Rita auf einem Stuhl vor dem Schreibtisch. „Nun meine Liebe, Ich habe Ihnen mitgeteilt, dass ich gerne das Wissen mit Ihnen teilen würde, was ihren Artikel betrifft. Was genau meinen Sie mit Geheimnisse?" „Nun, lieber Armando, was ich in meinem Brief sagen wollte... also mich interessieren besonders die Geschichte und die Traditionen auf Hogwarts. Also zum Beispiel Genaueres über die vier Gründer, Sie wissen schon!", sagte Rita mit zuckersüßer Stimme. Der Professor allerdings ließ sich davon nicht erweichen und schaute sie mit kühlem Blick an: „Ich zöge es doch vor, wenn Sie mich mit Professor Dippet oder „Sir" ansprechen. Sicherlich müssen Sie dann auch die Geister interviewen?" Rita bemerkte sogleich, worauf er hinauswollte. Sie wollte ihre Antwort aber so gestalten, dass Professor Dippet nicht auch nur ansatzweise mitbekam, dass sie in Wirklichkeit die wahre Geschichte des Diadems von Ravenclaw nachforschte...




von Jane Pleasent (06.05.2012):

Scheinbar gelassen antwortete Rita: „ Das habe ich ja schon getan, die Geister haben mir sehr weitergeholfen. Doch ich glaube, dass ich auch ohne die Geister meinen Artikel beenden kann.“ Wieder mal war Rita stolz darauf, ohne mit der Wimper zu zucken lügen zu können. Professor Dippet sah sie scharf an. „Sind Sie sich da auch wirklich sicher? Ich möchte nämlich keine weiteren Beschwerden von meinen Geistern über Sie hören. Sie werden sich auf diesem Schulgelände nicht in Ihre Animgaus-Gestalt verwandeln, werden die Geister nicht belästigen und immer bevor Sie in einem bestimmten Bereich Nachforschungen anstellen, werden Sie mich um Erlaubnis fragen. Haben Sie das verstanden?“ Rita schaute zum Boden und antwortete: „ Ja, Sir.“ Auch die Nummer des kleinen Schulmädchens beherrschte sie fast perfekt. „ Wenn Sie sich nicht an diese Regeln halten, werde ich Ihnen ein Hausverbot erteilen und Sie dem Zaubereiministerium melden.“ Mit diesen Worten stand er auf, ging zur Tür und öffnete sie. „Sie können gehen. Wenn Sie wollen, können Sie nächste Woche mit den Nachforschungen anfangen, melden Sie sich davor bitte in meinem Büro und klären das mit mir ab.“ Rita stand auf, ging durch die Tür und rief ihm über die Schulter ein fröhliches „Werde ich machen, Professor Dippet“ zu. Doch als sie nach (wie ihr schien) endlos langer Zeit wieder in Hogsmeade war, verfluchte sie sich selbst. Wie konnte sie nur so dumm sein? Jetzt war Professor Dippet auf sie aufmerksam geworden und sie konnte nicht mehr in Ruhe ihre Nachforschungen anstellen. Doch nach langem Überlegen entschloss sie sich, wirklich einen Artikel über die Geschichte und die Traditionen Hogwarts’ zu schreiben. Warum auch nicht? Dadurch hätte Rita schon mal etwas erreicht und würde, wenn sie sich an die Regeln hielt, auch noch einen guten Eindruck machen. Ja, nächste Woche würde sie mit ihrem neuen Artikel beginne, die Geister kamen danach dran.
Unterdessen stand Professor Dippet am Fenster und sah zum Verbotenen Wald hinaus. Was hatte er nur angestellt? Natürlich würde sich Rita nicht an die Regeln halten und was nütze ihm ein Hausverbot, wenn davor noch mal seine Geister belästigt würden? Er musste noch mal mit ihnen sprechen.




von Katja Fewcett (03.07.2012):

Rita starrte aus dem Fenster, auf die schönen Straßen von Hogsmeade. Sie hatte eine Wohnung in Hogsmeade gemietet, um Hogwarts in ihrer Nähe zu haben. Die Tür öffnete sich und die Journalistin schrak hoch. ,,Madame eine Eule für Sie ist angekommen!" Es war bloß die Wirtin des Hauses (sie leitete den neuen Pub ,,zum Goldenen Kessel" und vermietete Wohnungen über dem Pub, die mit ihr sprach.
,,Ja natürlich - ich komme!" Sie stemmte sich hoch und folgte der Wirtin eine Treppe hinunter. Überall waren Tische und Stühle verteilt, alle golden. Und auf einem kleinen runden Tisch in Nähe der Tresen, hockte eine Schleiereule mit einem dicken schweren Brief. Ungeschickt und hektisch band Rita den Brief los und riss das Papier auf. Sie las Folgendes:

,,Meine sehr verehrte Rita Kimmkorn!
Sicher erinnern Sie sich an unser erstes Treffen vor kurzer Zeit. Bei diesem Treffen habe ich Ihnen mitgeteilt, dass Sie die Hausgeister nicht belästigen und sich an die Regeln halten sollen, sonst droht Ihnen Hausverbot. Nun möchte ich meine Ankündigung nicht erlösen, sondern einschränken. Sie dürfen Hogwarts besuchen und die Hausgeister interviewen, alle außer Helena Ravenclaw. Denn mir ist zu Ohren gekommen, dass..."

Kimmkorn wollte lieber nicht weiterlesen. Bestimmt war Professor Dippet zu Ohren gekommen, dass sie irgendetwas Schreckliches getan hatte, weshalb sie doch nicht ihren Bericht schreiben dürfe. Ja, das passt! Wo sonst sollte denn die Spannung in dem Brief sein? Sie zwang sich dazu weiterzulesen:

,, ...zu Ohren gekommen, dass Helena Ravenclaw momentan leider nicht sprechbar ist, aufgrund irgendeiner tragischen Geschichte, die wohl leider niemand außer ihr selbst kennt! Das heißt, Sie können sofort mit Ihrer Reportage über die Traditionen und Geschichte von Hogwarts schreiben, und selbstverständlich fast alle Geister interviewen.
In der Hoffnung, dass Sie wohlauf sind,
Professor A. Dippet, gegenwärtiger Schulleiter von Hogwarts".

Diese letzten Zeilen, brachten wohl alle Gedanken der Journalistin durcheinander. Sie durfte über die Traditionen berichten, wollte sie eigentlich nicht Helena Ravenclaw weiter befragen? Aber ausgerechnet sie ist nicht sprechbar. Vielleicht hat Dippet gelogen?
Wie gesagt, allgemeine Verwirrung in Rita Kimmkorns Kopf.




von Desiree Manchester (12.7.2012):

Nachdem sich Rita noch ein Goldlackwasser genehmigt hatte, Pergamente, Flotte-Schreibefeder, und Krokodilentasche dabei hatte, brach sie auf. Sie ging durch die schönen Straßen von Hogsmeade, vorbei an Zonkos, Derwisch & Banges, bis sie schließlich einen neuen Pfad erreichte, der bis zum Schloss führte. Das Portal öffnete sich, und die Journalistin betrat das Schloss. Doch es war menschenleer. „Professor Dippet? Sind Sie hier? Hallo - hört mich jemand?", schrie Rita durch das ganze Schloss und ihre Stimme hallte an den steinernen Wänden wieder.
„Ich möchte doch bitten!", rief Madam Pomfrey, die Krankenschwester, die soeben gekommen war um nachzuschauen, wer den Lärm veranstaltete.
,,Wissen Sie wo Professor Dippet ist?", fragte Kimmkorn freundlich.
,,Nein tut mir leid!", erwiderte die Krankenschwester beiläufig, und begann den Boden zu wischen.
„Er ist nicht in seinem Büro?"
„Nein!"
„Wo denn dann?"
„Ich habe nicht den blassesten Schimmer!", lautete die Antwort.
Das war für Rita aber zuviel. „Nun hören Sie mal, Madam, man hat mir diesen Brief zugeschickt, mit der Unterschrift von Professor Dippet, heute Morgen! Da kann er doch nicht weg sein?!"
„Anscheinend schon!"
“Sie gehen mir auf die Nerven! Verschwinden Sie. Ich brauche Ruhe, um meinen Artikel zu schreiben!"
„Die haben Sie auch in Hogsmeade!"
„Ich möchte sie aber hier schreiben Madam!" Die Journalistin rauchte vor Zorn.
„Höchst ungewöhnlich!" Madam Pomfrey rümpfte die Nase, ehe sie Lappen und Besen wegpackte und mit einem Schwebezauber in den Krankenflügel beförderte. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Mrs. Kimmkorn!"
Sie wollte eigentlich Professor Dippet fragen, ob sie Helena Ravenclaw doch interviewen dürfte, um die Geschichte mit dem Diadem fertig zu kriegen. Doch momentan beschäftigte sie das Verhalten der Krankenschwester sehr, für sie war es beunruhigend und seltsam.




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