Endlosgeschichte: Ungewöhnliche Freundschaft (Seite 1)

Ungewöhnliche Freundschaft



Erzählerperspektive: 1. Person
Erzählzeit: Präteritum (Vergangenheit)

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von Yonna Madigan, November 2020:

Ich saß alleine auf einer Wiese, lehnte mich an einen Baum. Zaghaft nahm ich eine rote Locke zwischen meine Finger und drehte sie auf. Wiedermal hatte ich mich mit Petunia gestritten, sie bezeichnete mich als abnormal. Seit ich wusste, dass ich nach Hogwarts gehen würde, einer Schule für magisch begabte Personen, sah sie mich nicht mehr als normal an. Meine Eltern sagten, sie sei neidisch auf mich, aber dessen war ich mir nicht sicher.
„Was hast du?“, hörte ich eine Stimme und verwundert blickte ich auf. Vor mir stand ein blasser, schlaksiger Junge mit langen, schwarzen Haaren und zu großer Kleidung. Er schaute besorgt zu mir hinab, während ich versuchte, unauffällig zurückzuweichen. Der Junge war der Inbegriff dessen, was meine Schwester ebenfalls als abnormal bezeichnen würde. „Nichts“, murmelte ich und senkte erneut den Blick. Er machte einen Schritt auf mich zu und setzte sich ebenfalls ins Gras. „Lily!“, hörte ich entfernt die Stimme meiner Schwester, woraufhin ich mich ängstlich versteifte. „Ist das deine Schwester?“, fragte der fremde Junge und ich nickte. „Komm, ich zeige dir einen Ort, an dem du dich für eine Weile verstecken kannst“, erwiderte er, erhob sich und hielt mir die Hand hin. Ich überlegte, ob es wirklich die bessere Entscheidung wäre, ihm zu folgen, doch die Angst vor meiner Schwester überwog, weswegen ich seine Hand ergriff. „Ich bin Severus. Severus Snape“, sagte der Junge und schenkte mir ein kleines Lächeln. „Ich bin Lily Evans“, antwortete ich zögerlich, ehe ich mich von ihm mitziehen lies.




von Shye Sangos - 26.11.2020:

Unsicher folgte ich Severus, der mich in Richtung Wald zog. Ich war mir nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung war, ihm zu folgen, doch als ich nochmals die Stimme meiner Schwester vernahm, wie sie wütend „Lily!“ schrie, war ich mir sicher, dass ich viel lieber diesem unbekannten Jungen in viel zu großen Kleidern folgen wollte, als Petunia gegenüberzutreten.

Im Wald war es still, man hörte nur vereinzelt ein Knacksen der am Boden liegenden Äste, auf die wir traten. Nach ein paar Minuten stoppte Severus plötzlich und deutete mit der Hand auf eine kleine Höhle, die zwischen Sträuchern zu sehen war und die gerade groß genug war, dass ein Mensch da hineinkriechen konnte. Mit ängstlichem Blick starrte ich abwechselnd auf Severus und die Höhle, doch mein Begleiter erkannte meinen besorgten Blick, legte einen Arm um meine Schulter und sprach mit sanfter Stimme: „Keine Angst, Lily, ich war schon öfters hier, die Höhle ist drinnen sogar ein wenig größer als der Eingang hier.“ Ich wusste nicht warum, aber Severus´ Stimme beruhigte mich ein wenig.




von Noa Hyde - 27.11.2020:

Ich schaute mich neugierig um, und nach einem Moment hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Die Höhle war wirklich größer, als sie von außen den Anschein hatte.
„Bist du oft hier?“, fragte ich Severus und streichelte vorsichtig über die trockenen Wände. Severus zuckte die Schultern. „Manchmal… wenn sie streiten.“
Ohne nachzufragen, wusste ich, wen er meinte. Seine Eltern. Ich schaute ihn mitfühlend an und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden. Nach einem kurzen Augenblick des Schweigens setzte sich Severus mir gegenüber.
„Ich mag die Stille hier“, sagte er und schloss die Augen, während er den Hinterkopf an die Wand der Höhle lehnte.
„Worüber streiten sie?“, fragte ich vorsichtig und war auf eine ausweichende Antwort gefasst, doch Severus öffnete die Augen und schaute mich direkt an.




von Noa Hyde - 04.12.2020:

„Meine Mutter ist wie du, und mein Vater ist wie deine Schwester“, sagte er, als ob das alles erklären würde. Doch für mich erklärte das gar nichts. Immerhin hatte ich den Jungen noch nie zuvor getroffen! Er schien meinen irritierten Gesichtsausdruck zu bemerken und er wurde verlegen.
„Ich habe euch schon öfter gesehen… Auf der Wiese. Ich habe gehört, was deine Schwester zu dir gesagt hat – keine sonderlich netten Dinge“, antwortete und sein Blick wurde vorsichtig.
„Und jetzt? Hältst du mich auch für abnormal? Hast du mich deshalb hergebracht?“ blaffte ich ihn an und sprang auf die Füße. Doch Severus blieb sitzen und schüttelte den Kopf.
„Ich sagte doch – meine Mutter ist wie du. Ich bin wie du. Wir sind normal“, flüsterte er mit Nachdruck und mir lief ein warmer Schauer den Rücken runter. Konnte er wirklich recht haben?
„Außerdem… Habe ich gesehen was du kannst, wenn du unbeobachtet bist. Und das ist nichts Ungewöhnliches für uns. Also, bevor wir zur Schule gehen, meine ich.“ Jetzt wurde er rot.




von Noa Hyde - 06.01.2021:

Ich verschränkte ruckartig die Arme vor meinem Körper. „Ich weiß nicht, was du meinst", antwortete ich defensiv. Severus zog nur vielsagend die Augenbrauen hoch. „Nein wirklich, da musst du dich verguckt haben.“
„Blütenköpfe, die wieder anfangen zu blühen? Himbeeren, die sich von alleine pflücken? Steine, die fast endlos weit übers Wasser springen?“
„Ich hab halt viel Übung und einen grünen Daumen, na und?“, antwortete ich lapidar. Und gleichzeitig war ich so gespannt auf Antworten, echte wahre Antworten, dass ich wie gebannt an seinen Lippen hing.
„Nein, Lily. Du bist eine Hexe“, antwortete er bestimmt.
„Das ist nicht besonders nett… also das zu jemandem zu sagen.“
Severus lachte leise. „Nein, ich meine nicht die Muggelbeleidigung – du bist wirklich eine Hexe. Meine Mutter ist auch eine Hexe. Ich bin ein Zauberer.“
Bevor ich den Gedanken auch nur ansatzweise zulassen konnte, dass er recht haben könnte, drängte sich eine andere Frage in den Vordergrund. „Was sind Muggel?“




von Shye Sangos - 08.01.2021:

Severus blickte mir tief in die Augen und sprach mit sanfter Stimme: „Muggel sind Menschen wie deine Schwester, die nicht zaubern können.“ Ich erwiderte mit hochrotem Kopf: „Aber ich kann doch auch nicht zaubern!“ Dann lächelte er mich schüchtern an: „Das muss dir doch nicht unangenehm sein, zaubern ist etwas ganz Tolles, sieh mal her.“ Etwas unsicher blickte ich auf, als er seine Hand aus seiner Hosentasche zog und eine kleine, verwelkte gelbe Blume in der Hand hielt. Er blies einmal auf die Blume und schon verwandelte sie sich in einen kleinen Schmetterling, der ein paar Runden um uns flog und sich dann auf meine Hand setzte. „Wie schön“, strahlte ich Severus an, und mit einem Mal fühlte ich mich in seiner Nähe besonders wohl.




von Noa Hyde - 09.01.2021:

Er lächelte mich an und deutete auf den Schmetterling, der sich wieder langsam die welke Blume zurückverwandelte, in meiner Hand. „Versuch du es“, sagt er. „Was?“, fragte ich und schaute ihn überrascht an. „Lass die Blume nochmal blühen – hab ich schon oft bei dir gesehen“, machte er mir Mut.
Ich wollte für einen kurzen Moment lang fragen, wie ich das denn machen soll, aber eigentlich wusste ich ja wie es geht. Ich atmete tief ein und richtete dann all meine Vorstellung darauf, wie die Blüte wieder kräftig gelb wird und sich die Blätter öffnen. Dann meine Willenskraft. Aufgeregt schaute ich der Blüte beim Aufblühen zu. Severus hatte recht – ich hatte das schon hundertmal gemacht. Aber noch nie konnte ich verstehen, was ich dabei tue. Ich strahle ihn aufgeregt an.
„Lily? Lily!?“ Petunias Stimme, die von draußen kam, schreckte mich aus meinen Gedanken und ich schaute schnell zur Uhr an meinem Handgelenk – Abendessenzeit. Und ich wollte auf gar keinen Fall, dass Petunia die kleine Höhle entdeckte. „Ich muss nach Hause … Sehen wir uns morgen? Hier?“




von Shye Sangos - 10.01.2021:

Eilig lief ich zum Ausgang der Höhle und konnte auf dem Weg noch Severus „Ja, klar“ vernehmen, als ich schon draußen war und mich hektisch nach meiner Schwester umblickte. Zum Glück war sie nicht in der Nähe und konnte die Höhle nicht sehen. Mit schnellen Schritten eilte ich zum Waldrand und erblickte Petunia unter dem großen Kirschbaum. Ich ging zu ihr und bemerkte ihren abschätzigen Blick. „Wie siehst du denn aus? Beeil dich, es gibt Abendessen“, sprach sie und da bemerkte ich, dass ich die kleine Blume immer noch in meiner Hand hielt. Ich warf einen letzten Blick zum Wald und dachte an Severus, als ich spürte, wie meine Schwester mir die kleine gelbe Blume aus der Hand riss und sie in ihrer Hand zerdrückte. Sie warf mir die Blume an den Kopf und lachte boshaft. Mit einem Mal wurde ich richtig wütend.




von Noa Hyde - 11.01.2021:

Ich wollte Petunia einfach nur wehtun – ein Gefühl was mir bis dahin sehr fremd war. Ich ballte die Hände zu Fäusten, aber anstatt auf sie loszugehen, brüllte ich sie an. „Du blöde… Du blöder Muggel!“, schrie ich und lief an ihr vorbei. Sie blieb verwirrt stehen. „Wie hast du mich gerade genannt?“, rief sie als sie wieder zur Besinnung kam und lief mir hinterher. Sie hielt mich am Arm fest und riss mich unsanft herum. „Muggel!“ Doch in dem Moment wurde mir bewusst, dass es vermutlich nicht gut wäre, Petunia von meinen vermeintlichen Fähigkeiten zu erzählen – und ich wollte das Geheimnis wahren, was mich mit Severus verband. „Ach egal.“ Ich zog meinen Arm von ihr weg und ging voraus in unser Haus, wo Mutter schon mit dem Essen wartete. Ich aß schnell, und verabschiedete mich danach unter Petunias misstrauischen Blicken ins Bett. Ich konnte den nächsten Morgen kaum erwarten – ich hatte noch so viele Fragen an Severus. Vom Frühstückstisch verabschiedete ich mich und steckte zwei Äpfel ein, bevor ich schnell zur Höhle ging. Zum Glück schlief Petunia noch – so konnte sie mir nicht folgen. In der Höhle wartete ich auf Severus. Ich versuchte zu lesen, war aber nur mäßig erfolgreich.




von Shye Sangos - 12.01.2021:

Dann hörte ich plötzlich Schritte. Leise schlich ich mich zum Höhleneingang und spähte aus der Höhle. Nichts zu sehen. Ein ungutes Gefühl überkam mich und ich machte vorsichtig einen kleinen Schritt nach draußen. Nicht dass meine Schwester mir gefolgt ist? Unsicher spähte ich zwischen den Bäumen durch, aber ich konnte nichts erkennen. Plötzlich hörte ich ein Rascheln hinter mir, und hektisch drehte ich mich um und da stand er, Severus, mit einem Lächeln auf den Lippen. „Stehst du schon lange da?“, fragte ich unsicher. „Nein, ich bin eben erst gekommen. Wollen wir rein gehen?“ Er nahm mich bei der Hand und führte mich in die Höhle hinein. Dort setzten wir uns auf einen Stein und er hob mein Buch auf. „Was liest du da?“, fragte er mit einem interessierten Blick.




von Noa Hyde - 13.01.2021:

Ich wurde unwillkürlich ein bisschen rot. „Ist ein Fantasybuch, ‚Herr der Ringe‘ … Mit Elben und Zwergen und Hobbits und -“, ich brach den Satz endgültig ab. Severus grinste nur. „Und Zauberern?“ Ich musste lachen. „Ja, auch denen. Erzähl mir mehr darüber. Also über Magie. Ich will alles wissen. Wie lernt man das? Kann man mit dem Besen fliegen? Gibt es Kristallkugeln? Kann man Leute verhexen? Kann ich mich in eine Fledermaus verwandeln? Gibt es böse Zauberer?“ Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus. Kein Wunder, immerhin hatte ich die halbe Nacht wachgelegen und mir genau überlegt, was ich Severus alles fragen wollte. Ich legte mein Buch zur Seite und schaute ihn gespannt an.
„Langsam, Lily. Du lernst es in einer Schule. Wenn wir 11 werden, bekommen wir alle einen Brief von Hogwarts. Dann müssen wir dort hin und leben dort, 7 Jahre lang. In der Zeit lernen wir alles, was wir wissen müssen.“ „Die Schule heißt Hogwarts? Ich weiß nicht, ob mich meine Eltern dort hingehen lassen… Sie glauben bestimmt nicht an Magie…“ Severus winkte ab. „Bei dir muss sowieso jemand von der Schule kommen und alles erklären.“ „Wieso?“




von Shye Sangos - 14.01.2021:

„Tja, das ist nicht so einfach, denn du bekommst eine Liste mit den Schulsachen, die du für Hogwarts benötigst, und diese Schulsachen bekommst du in keinem Laden der Muggel“, antwortete Severus mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich blickte ihn verdutzt an, denn ich konnte mir nicht vorstellen, was man da für Dinge benötigt. Und vor allem, wo soll ich die dann herbekommen? Severus bemerkte scheinbar meinen fragenden Blick, denn er fuhr fort: „Die Schulsachen bekommst du in der Winkelgasse, das ist eine Gasse in London, in die nur Zauberer und Hexen können. Aber du bekommst sicher jemanden, der mit dir gemeinsam dort hingeht. Deine Eltern können dir da ja leider dabei nicht helfen.“ „Gut, aber was sind das denn für Schulsachen, die ich da brauche? Ich meine, was genau benötigt man denn, um Zaubern zu lernen?“, fragte ich nun genauer nach, denn mich interessiert dieses Thema nun brennend und ich will alles darüber erfahren.




von Noa Hyde - 15.01.2021:

„Naja, du brauchst natürlich Schulbücher, wie in der Muggelschule. Vermute ich zumindest.“ Severus zuckte die Schultern und mir wurde klar, dass er vermutlich nie eine Muggelschule besucht hatte – eine Frage, auf die ich sicher später zurückkommen würde. „Du brauchst Schuluniformen, einen Zauberstab. Und natürlich einen Kessel! Und eine Waage, für Zaubertränke, darauf freue ich mich am meisten!“ Seine Augen leuchteten und ich spürte, dass er mir noch ganz viel über Zaubertränke erzählen wollte, aber etwas anderes beanspruchte meine ganze Aufmerksamkeit. „Einen Zauberstab?“, fragte ich überrascht. „Na klar, was denn sonst?“ Auf die Frage wusste ich auch keine Antwort. Ich griff neben mich und nahm eine Vogelfeder zur Hand, die ich wenige Millimeter über der Handfläche schweben ließ. Fragend schaute ich ihn an. „Klar, für sowas brauchst du keinen Zauberstab. Aber wenn du das länger als ein paar Sekunden halten willst, oder weiter als ein paar Millimenter… Dann brauchst du einen. Du bist viel mächtiger mit Zauberstab.“ Ich legte die Feder beiseite. „Und wie finde ich einen Zauberstab? Ich meine, ich kann ja schlecht in ein Geschäft gehen und mir den holen, der mir am besten gefällt, ich weiß ja gar nicht, worauf ich achten muss…“, geriet ich in Panik.




von Shye Sangos - 16.01.2021:

Severus lächelte mich freundlich an und erzählte weiter: „Natürlich gehst du nicht einfach in den Laden und nimmst dir einen Zauberstab. Einen Zauberstab zu bekommen ist etwas ganz Besonderes, hat mir meine Mutter erzählt.“ Ich klebte förmlich an seinen Lippen und konnte ein Strahlen in seinen Augen erkennen, als er fortfuhr: „Der Zauberstabmacher Mister Ollivander gibt dir einen Stab nach dem anderen in die Hand, den musst du dann kurz mal schwingen, und wenn es der richtige Stab für dich ist spürst du das auch.“ So ganz nachvollziehen konnte ich seine Worte nicht, deshalb fragte ich weiter: „Und wie genau spüre ich das dann?“ „Du spürst ein angenehmes wohliges Gefühl in dir drin, und auch Mister Ollivander kann das erkennen“, erzählte Severus aufgeregt weiter. „Das klingt ja spannend, ich hoffe, dass ich auch einen passenden Zauberstab finde. Hast du schon einen?“, fragte ich meinen neuen Freund neugierig weiter.




von Noa Hyde - 17.01.2021:

Severus schüttelte den Kopf. „Nein, man bekommt den Zauberstab natürlich erst, wenn man zur Schule geht. Und bis man 17 ist, darf man nicht außerhalb der Schule zaubern, sonst bekommt man einen Brief vom Ministerium“, erklärte er mir geduldig. Mir wurde schlagartig kalt. „Aber wir haben die ganze Zeit außerhalb der Schule gezaubert!“, rief ich panisch, doch er legte mir eine Hand auf den Arm. „Das zählt nicht. Erst, wenn du lernst es zu kontrollieren und einen Zauberstab benutzt.“ Ich beruhigte mich augenblicklich. „Wann gehen wir eigentlich zur Schule? Ich meine… Ich gehe ja schon die ganze Zeit zur Schule, aber du ja irgendwie nicht?“, fragte ich ihn. „Hogwarts fängt immer am ersten September an. Und du fängst in dem Jahr an, wo du am ersten September elf bist. Wann wirst du elf?“, wollte er wissen und runzelte die Stirn. „Nächsten Januar, und du?“, erwiderte ich. „Ich auch – dann gehen wir zusammen nach Hogwarts!“ Er freute sich sichtlich und auch ich war froh, schon einen Freund zu haben. Doch dann kam mir ein Gedanke. „Meinst du es ist schlimm, dass meine Eltern keine Zauberer sind?“, fragte ich und runzelte die Stirn.




von Shye Sangos - 18.01.2021:

Severus blickte mir freundlich lächelnd in die Augen und antwortete: „Nein, das ist überhaupt kein Problem. Es gibt auch andere muggelstämmige Zauberer und Hexen, die Hogwarts besuchen, also wirst du nicht die einzige sein.“ Diese Worte heiterten mich ein wenig auf, aber mir war trotzdem nicht alles klar, also fragte ich meinen Freund weiter: „Aber ich werde ja dann gar nichts wissen oder können und die anderen können schon so viel. Was ist, wenn ich dann gar nicht mitkomme und durchfalle?“ Auch diesmal bekam ich eine freundliche, geduldige Antwort: „Du wist da sicher mitkommen, denn es wird alles von Anfang an erklärt. Und …. außerdem hast du mich!“, setzte er mit einem Strahlen nach. Ich war froh, Severus kennen gelernt zu haben, denn der Gedanke, ganz alleine in einer fremden Schule zu sein, und noch dazu in einer Zaubererschule, jagte mir Angst ein. Aber mit Severus an meiner Seite konnte nichts schief gehen, er würde mir schon helfen, und so fragte ich ihn einfach weiter, denn mein Kopf war noch immer voller Fragen: „Wo befindet sich eigentlich diese Schule? Ich habe noch nie davon gehört.“




von Noa Hyde - 19.01.2021:

Severus kicherte, aber es war freundlich, er lachte mich nicht aus. „Du kannst auch nichts von der Schule gehört haben, du bist schließlich – nein, warte, du dachtest du bist ein Muggel. Die Magische Gesellschaft lebt verborgen. Und deshalb ist auch die Schule gut versteckt. Sie befindet sich irgendwo in Schottland, aber ist nicht auf Karten eingetragen und auch so verzaubert, dass Muggel sie nicht sehen.“ „Dass Muggel sie nicht… Wow.“ Ich schaute ihn erstaunt an und fragte mich im Stillen, wie viele solcher Gebäude ich in all den Jahren nicht bemerkt habe, vielleicht direkt neben mir, womöglich sogar in unserem eigenen Vorgarten? „Wie kommen wir dann überhaupt dort hin, wenn keiner weiß, wo sie ist?“ Severus zuckte die Schultern. „Ich glaube ‚keiner‘ ist übertrieben. Aber am ersten September fährt ein Zug von King’s Cross, London, nach Hogwarts.“ Jetzt war ich wirklich überrascht „Wir fahren mit dem Zug in eine Zauberschule?“ „Klar, was hast du denn erwartet?“ „Keine Ahnung, Besen, fliegende Teppiche, irgendwie sowas? Gibt es denn überhaupt fliegende Besen oder ist das nur Muggelaberglaube?“




von Shye Sangos - 20.01.2021:

Severus kicherte wieder, aber ich mochte sein Kichern, denn es wirkte wirklich freundlich. „Natürlich gibt es fliegende Besen, auf Besen wird sogar der beliebteste Sport der Zauberer gespielt, Quidditch“, begann er zu erzählen und ich lauschte begeistert. Ein Lächeln überzog mein Gesicht, als ich mir vorstellte, wie ich auf einem Besen über Petunias Kopf hinwegflog und sie unter mir mit ihren Armen wedelte und mich schimpfte. Severus bemerkte mein Lächeln und stoppte seine Erzählung, also informierte ich ihn über meinen Gedanken. Nun musste er auch lachen und meinte: „Aber auf dem Besen solltest du nicht in Gegenwart der Muggel fliegen, nicht umsonst ist unsere Welt verborgen. Wir müssen darauf achten, dass die Muggel nichts davon mitbekommen.“ Nachdenklich hielt ich die Luft an: „Heißt das, ich darf meinen Eltern gar nichts von dieser Schule und so erzählen? Aber sie müssen doch wissen, wo ich bin, wenn ich dann dort hingehe.“




von Noa Hyde - 21.01.2021:

Severus legte nachdenklich den Kopf schief. „Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so genau, wie das in dem Fall läuft. Wie gesagt, ich bin ein Halbblut. Aber mein Dad weiß ja auch Bescheid, dass Mum eine Hexe ist und ich ein Zauberer, also muss es schon auch eine Möglichkeit geben. Oder zumindest Sonderfälle, wann man welche Muggel informieren darf. Aber wie gesagt, genau weiß ich es nicht“, gab er zu. Ich runzelte die Stirn. „Wenn du sagst du bist ein Halbblut, wie nennt man dann jemanden mit zwei magischen Eltern? Vollblut?“, fragte ich. „Nein, Reinblut. Aber das Kind von zwei Halbblütern ist ebenfalls ein Halbblut, nur das Kind von zwei Reinblütern wird auch reinblütig genannt“, erklärte er mir geduldig. Ich fand das ziemlich unfair, aber ich ließ mir nichts anmerken. „Und wie nennt man mich?“, fragte ich stattdessen.




von Shye Sangos - 22.01.2021:

„Du bist muggelstämmig“, erklärte er mir geduldig. Ich fand das Wort etwas seltsam, es wirkte auf mich ein wenig abwertend. „Ist das schlimm, dass ich muggelstämmig bin?“, fragte ich ein wenig verunsichert, und Severus antwortete mit ernster Stimme: „Soviel ich von meiner Mutter weiß, war das früher ein Problem, da waren Reinblüter beliebt und die mochten alle Halbblüter und Muggelstämmige nicht, aber momentan ist das kein Problem.“ Lange musste ich über seine Worte nachdenken und bekam auch ein wenig Angst vor dieser Schule. Severus schien meine Unsicherheit zu bemerken, da er nachhakte: „Du musst dir aber keine Sorgen machen, es gibt nur ein Haus, in dem Reinblüter sich etwas einbilden, und das ist Slytherin, aber da werden wir beide sicher nicht hinkommen.“ Jetzt war ich komplett verwirrt, was meinte er nun mit Häusern? Ich konnte mit dem Wort Slytherin gar nichts anfangen, also fragte ich weiter: „Wie meinst du das mit Häusern? Und was ist Slytherin?“




von Noa Hyde - 23.01.2021:

Severus zögerte einen Moment. „Jeder in Hogwarts wird in eines der vier Häuser eingeteilt. Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Das entscheidet sich nach deinen Eigenschaften. In Gryffindor ist man tapfer und mutig, in Hufflepuff fleißig und treu, in Ravenclaw schlau und wissbegierig und in Slytherin loyal und listig.“ „Und reinblütig“, fiel ich ihm ins Wort. Er nickte „Auch das. Meistens.“ Dann schien er seine nächsten Worte mit Bedacht zu wählen. „Meine Mum war eine Slytherin. Und… Nicht alles an ihnen ist schlecht.“ „Aber wenn sie was gegen mich haben schon, ich hab ihnen schließlich nichts getan“, antwortete ich trotzig. Severus schüttelte beschwichtigend den Kopf. „Hast du nicht.“ „Ich glaube ich komme nach Ravenclaw“,, dachte ich laut nach. „Hufflepuff, ich weiß nicht so recht… Für Gryffindor bin ich bestimmt ein zu großer Angsthase. Und für Slytherin nicht reinblütig genug. Und du? Was denkst du?“, fragte ich ihn und stupste ihn an. „Du kommst bestimmt nach Ravenclaw“, gab er mir recht. „Und ich glaube ich auch. Oft werden die Häuser auch vererbt, aber wie du schon sagtest – dafür bin ich als Halbblut auch nicht reinblütig genug.“ „Cool, dann wären wir zusammen“, freute ich mich. „Meinst du, deine Mum ist traurig? Wegen Slytherin?“




von Shye Sangos - 24.01.2021:

„Ich weiß nicht so recht. Natürlich würde sie sich freuen, wenn ich in dasselbe Haus wie sie komme, aber sie hat sicher auch kein Problem mit einem anderen Haus, solange ich glücklich bin“, sprach er und blickte dabei an die Höhlenwand. Dort krabbelte eine kleine Spinne und Severus nahm sie behutsam in seine Hand. Angewidert von diesem Tier sprang ich ein paar Schritte zurück, doch Severus meinte: „Keine Angst, die tut dir doch nichts, schau mal, wie schön sie ist.“ Ich konnte seine Begeisterung nicht teilen, blickte aber dennoch kurz auf die Spinne, die er dann zum Glück wieder auf die Höhlenwand setzte und mich anlächelte. „Wie genau wird denn das entschieden, in welches Haus man kommt?“, fragte ich neugierig weiter, denn ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wer unsere Eigenschaften kannte und diese Einteilung übernehmen konnte.




von Noa Hyde - 25.01.2021:

Ich schaute der Spinne hinterher, die zum Glück eilig von mir wegkrabbelte, während Severus zu überlegen schien. „Nun, Mum hat erzählt du musst einen Hut aufsetzen, den Sprechenden Hut.“ „Er spricht?“, fiel ich ihm ins Wort. Severus nickte „Natürlich, sonst könnte er ja nicht sagen, in welches Haus du kommst. Auf jeden Fall erkennt er all deine Eigenschaften und Stärken… und auch die Schwächen. Und so entscheidet er dann, in welches Haus du eingeteilt wirst.“ „Das ist schon ein bisschen gruselig, findest du nicht?“, fragte ich. „Wieso?“, entgegnete Severus verwundert. „Naja, da ist ein unbelebtes Ding, ein Hut, der sprechen kann und Entscheidungen trifft? Was wäre denn, wenn es was anderes wäre, ein weniger harmloser Gegenstand als ein Hut? Eine Waffe oder so?“ Severus starrte mich mit offenem Mund an. Offensichtlich hatte er sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Ich winkte ab. „Egal. Und diese Häuser stehen dann auf dem Gelände und dort schlafen wir oder wie soll ich mir das vorstellen?“




von Shye Sangos - 26.01.2021:

Severus begann zu lachen und antwortete mir: “Nein, da stehen keine Häuser herum, sondern wir schlafen alle im selben Haus, das ist ein riesengroßes, prächtiges Schloss, hat mir meine Mama erzählt.“ Ich verstand nun gar nichts mehr. Wieso gab es denn vier Häuser, wenn es doch nur ein Schloss gab? Severus bemerkte meinen verwirrten Gesichtsausdruck, denn er erzählte weiter: „Diese vier Häuser sind so eine Art Gruppe, zu der du dann gehörst, die haben schon ihre eigenen Räume, die Gemeinschaftsräume, in die die Schüler der anderen Häuser nicht rein können.“ Ich dachte über seine Worte nach und mir war immer noch einiges unklar, also fragte ich weiter: „Und wenn wir dann nicht im gleichen Haus sind sehen wir uns dann gar nicht?“ Severus schien kurz zu überlegen, bevor er antwortete: „Ich denke schon, dass wir uns dann sehen werden, denn der Unterricht ist doch sicher für alle zugänglich, aber so genau weiß ich das nicht, das werde ich meine Mama fragen.“ Nachdenklich blickte er zu der Spinne, die es sich mittlerweile in ihrem Spinnennetz gemütlich gemacht hat, und so kam mir eine weitere Frage auf: „Darf man denn auch sein Haustier mitnehmen?“




von Noa Hyde - 27.01.2021:

Severus nickte. „Zumindest wenn du eine Katze, eine Kröte oder eine Eule hast.“ „Eine Eule? Warum genau sollte ich eine Eule haben?“, fragte ich irritiert. Die Kröte wollte ich zwar auch nicht unbedingt haben, aber das verwirrte mich zumindest noch minimal weniger. „Weil Eulen bei uns Briefe überbringen“, erklärte mir Severus geduldig. „Du meinst wie Tauben? Brieftauben?“, fragte ich überrascht. Ich dachte immer, dass Eulen scheue Tiere sind und Menschen meiden. „Kann sein, aber Brieftauben sind ja schon eher klein… Auf jeden Fall kannst du mit Eulen Briefe und kleine Päckchen verschicken, und sie finden an jede beliebige Adresse.“ Ich lachte. „Das klingt so als sollte man unbedingt eine Eule besitzen.“ „Sie sind schon praktisch und so, aber ich mag Katzen auch sehr gerne. Und Posteulen hat die Schule auch welche, die kann man also auch leihen“, erklärte er mir. „Und wie kann ich meinen Eltern schreiben? Können die auch eine Eule bekommen? Obwohl sie… äh… Muggel sind?“




von Shye Sangos - 28.01.2021:

„Klar, die Eulen finden zu jeder Person hin, auch zu Muggel. Aber du solltest ihnen das vorher erklären, nicht dass sie sich dann schrecken und das Tier nicht hineinlassen“, sprach Severus mit einem Lächeln im Gesicht. „Was? Die Eulen fliegen ins Haus hinein? Das würden meine Eltern nie akzeptieren, die machen sicher viel Dreck“, regte ich mich auf, doch Severus beruhigte mich: „Nein, die machen keinen Dreck. Sie fliegen nur durchs Fenster und laden den Brief oder das Paket ab. Dann gibt man ihnen einen Eulenkeks und sie fliegen schon wieder weg.“ Ich staunte nicht schlecht über dieses Verhalten der Eulen und war überrascht, dass diese Tiere doch so zahm sein können. Bisher habe ich noch nie eine Eule aus der Nähe gesehen, also fragte ich Severus weiter: „Hast du denn eine Eule als Haustier?“




von Noa Hyde - 29.01.2021:

Severus schüttelte den Kopf. „Nein, Mum hat eine Eule – wie gesagt, man brauch ja eine um die Post zu verschicken. Ich hab zu meinem letzten Geburtstag aber eine Katze bekommen, sie heißt Mina“, antwortete er und lächelte. „Mina? Wie die Figur aus Dracula?“, fragte ich und Severus nickte eifrig. „Genau die, ich fand das Buch so toll.“ Ich lachte. „Ich auch – zeigst du mir deine Katze?“, fragte ich und sprang schon mal begeistert auf die Füße. „Jetzt sofort?“ Severus überlegte einen Moment, stand dann aber auch auf. „Komm mit.“ Er nahm meine Hand und wir gingen aus der Höhle raus. Doch als wir ins Sonnenlicht traten, fiel mir noch etwas anderes ein. Ich blieb stehen. „Sag mal – gibt es auch Vampire?“ Warum nicht, dachte ich mir, wenn es ja auch Zauberei gibt.




von Shye Sangos - 30.01.2021:

„Natürlich gibt es Vampire, wir haben aber nichts mit denen zu tun, die leben nicht unter uns Zauberern“, erklärte mir Severus. Da war ich irgendwie erleichtert, denn ich hatte schon Angst, dass auch in dieser Schule Vampire herumlaufen würden. Severus sah mein Lächeln und so zog er mich weiter und wir marschierten gemeinsam aus dem Wald hinaus. Bei der großen Eiche schlug er den Weg nach links ein und da fiel mir auf, dass ich gar nicht wusste, wo er wohnte, also folgte ich ihm einfach. Wir gingen ein großes Stück über die Wiesen und von der Ferne konnte man schon ein kleines, etwas heruntergekommenes Häuschen sehen, das einsam mitten in der Wiese stand. Das musste es also sein, Severus Elternhaus. Alt, aber irgendwie gemütlich sah es aus. Ich stoppte und Severus blieb ebenfalls stehen und fragte mich erstaunt: „Was ist denn los? Komm schon, ich will dir ja meine Katze zeigen.“




von Noa Hyde - 31.01.2021:

„Sind deine Eltern denn da?“, fragte ich schüchtern. Severus nickte. „Mum ist zu Hause, Dad arbeitet.“ Ich wurde noch ein bisschen unsicherer. Sein Dad war immerhin ein Muggel, wie ich, aber seine Mum? „Was arbeiten Zauberer denn?“, fragte ich um Zeit zu schinden, doch Severus durchschaute meine Taktik. Er lächelte mich freundlich an. „Erzähle ich dir wann anders. Oder du fragst meine Mum selbst. Sie wird dich nicht fressen.“ Er ging ein paar Schritte weiter, doch ich hielt ihn fest. „Bist du sicher? Immerhin bin ich ein Muggel.“ Severus hob nur vielsagend die Augenbraue. „Ja, und sie hat einen geheiratet. Los jetzt“, lachte er und mir fielen nun wirklich keine Gegenargumente mehr ein. Ich folgte ihm an die Haustür. Mit einem letzten aufmunternden Lächeln klopfte er an die Tür.




von Shye Sangos - 01.02.2021:

Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die Tür öffnete. In der Tür stand eine hübsche, junge Frau mit langen, schwarzen Haaren und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Sie lächelte sogar noch, als sie mich sah und begrüßte mich freundlich. „Hallo, junge Dame, schön, dich kennenzulernen“, sprach sie und schob mich ins Haus hinein. Severus ging voraus in die Küche und setzte sich an den Tisch. Ich folgte ihm und nahm neben ihm Platz. „Das ist Lily, ich hab sie vor ein paar Tagen kennen gelernt. Sie ist auch eine Hexe“, sprudelte es aus Severus heraus. Verlegen blickte ich zu Boden, doch Severus Mutter trat zu mir, setzte sich gegenüber von uns meinte: „Das ist ja toll, aber wieso schaust du so traurig, Lily?“ Ich traute mich nichts zu sagen, aber Severus bemerkte das und antwortete für mich: „Lilys Eltern sind Muggel, und sie hat erst durch mich erfahren, dass sie eine Hexe ist, also ist das alles noch neu für sie.“ „Kein Problem, du wirst sehen, dass dir das Leben als Hexe gefallen wird“, versuchte sie mich aufzumuntern und ich bekam das Gefühl, dass sie mich mögen könnte.




von Noa Hyde - 02.02.2021:

„Danke, Mrs…“, murmelte ich und errötete, als ich bemerkte, dass ich ihren Nachnamen noch gar nicht kannte. Sie lächelte mich weiterhin freundlich an. „Snape. Aber du darfst mich gerne Eileen nennen, wenn du möchtest.“ Ich nickte schnell und schob „Danke, Eileen“, hinterher. „Möchtest du Tee?“, fragte sie und ich nickte, während sie mit dem Wink des Zauberstabs den Herd entflammte und einen altmodischen Teekessel aufsetze. Langsam entspannte ich mich und schaute mich neugierig um. So wirklich anders als bei uns zu Hause sah es nicht aus, außer dass es sehr wenig Elektrogeräte gab. Die Einrichtung war einfach und alt, aber einwandfrei sauber. Vermutlich hatten die Snapes kein großes Einkommen schoss es mir durch den Kopf, als eine kleine rot getigerte Katze durch die Küchentür kam.




von Shye Sangos - 03.02.2021:

Severus sprang sofort auf, nahm die Katze auf den Arm und brachte sie zu uns an den Tisch. „Das ist Mina“, stellte er die kleine Katze vor, während er sie mir auf den Schoß setzte. Mina wirkte ein bisschen schüchtern und vergrub sich in meinen Pulli. Vorsichtig streichelte ich die Katze, die daraufhin leise zu schnurren begann und sich langsam auf meinem Schoß entspannte. „Die ist ja wirklich süß, und so schön“, schwärmte ich und wünschte mir auch so sehr, eine Katze haben zu dürfen. Meine Gedanken wurden aber schnell unterbrochen, als Eileen mit ihrem Zauberstab den Teekessel und drei Teetassen auf den Tisch zauberte, und dann den dampfenden Tee in die Tassen goss. Fasziniert beobachtete ich sie dabei und konnte es nun kaum erwarten, auch zaubern zu lernen. Eileen bemerkte offensichtlich meinen neugierigen Blick und meinte: „Das Zaubern hat wirklich große Vorteile, wie du siehst.“ Ich nickte und trank einen Schluck von dem noch sehr heißen Tee, der einfach köstlich schmeckte. Neugierig wandte ich mich an Severus und fragte ihn: „Kannst du auch schon so gut zaubern?“




von Noa Hyde - 04.02.2021:

Severus schüttelte verlegen den Kopf. „Nein, aber ich habe auch noch keinen Zauberstab“, antwortete er. Ich nickte verständnisvoll. „Den kauft man erst kurz bevor man nach Hogwarts geht, hast du erzählt“, erinnerte ich mich. Für einen Moment verlor ich mich in Gedanken und kraulte Mina weiter. Ich machte mir ein bisschen Sorgen, dass ich dabei ganz auf mich alleine gestellt war – niemand würde mit mir kommen und mich beraten. Oder vielleicht doch? „Können meine Eltern mit zum Einkaufen?“, fragte ich Severus, der wiederum seine Mutter fragend anschaute. „Ich bin mir nicht ganz sicher, ich hatte nie viel Kontakt zu Muggelgeborenen“, lächelte sie mich entschuldigend an. „Aber soweit ich weiß dürfen deine Eltern mit in die Winkelgasse. Und vermutlich erklärt euch jemand ganz genau wie alles geht“, antwortete sie mir dann. „Können wir nicht zusammen hin? Also, wir beide und Lily und ihre Eltern?“, schlug Severus vor. Ich wunderte mich kurz, dass er seinen Vater nicht erwähnte, wartete aber gespannt auf Eileens Antwort.




von Shye Sangos - 05.02.2021:

„Das können wir schon machen, wenn Lilys Eltern damit einverstanden sind, aber warten wir mal ab, bis es so weit ist“, sprach Eileen und schob mir ein Stück Kuchen hin, welches ich natürlich gerne nahm und aß. Nachdem ich den letzten Bissen in meinem Mund verschwinden ließ meinte Severus: „Soll ich dir mein Zimmer zeigen?“ Natürlich wollte ich sein Zimmer sehen, also nickte ich, da mein Mund noch voller Kuchen war. Ich schluckte den letzten Bissen runter, nahm Mina auf den Arm und folgte Severus, der schon im Türrahmen stand. Er schnappte meine freie Hand und zog mich mit, den Flur entlang zu einer schmalen Holztreppe, die in das obere Stockwerk führte. Das Haus sah ziemlich normal aus, die Einrichtung wirkte alt, aber geschmackvoll. Als wir im ersten Stock ankamen, öffnete Severus die erste Tür neben der Treppe. „Hier ist mein Reich“, sprach er, als er mich voraus in sein Zimmer schob und die Tür hinter sich schloss. Ich konnte nichts Ungewöhnliches erkennen, das auf einen Zaubererhaushalt hindeutete und setzte mich auf sein Bett, während ich mich neugierig umblickte. „Wohnst du mit deiner Mutter alleine hier?“, fragte ich, da ich wissen wollte, was mit seinem Vater los war.




von Noa Hyde - 06.02.2021:

Severus‘ Blick verdüsterte sich schlagartig. „Leider nein, mein … Vater … wohnt auch hier.“ Er spuckte das Wort fast schon aus. Ich erschrak fast ein bisschen. „Ist es, weil er ein Muggel ist?“, fragte ich vorsichtig, doch Severus schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, eher wegen allem anderen“, antwortete er knapp und beendete damit das Thema. Ich fragte mich, ob sein Vater ihn schlug, entschied mich dann aber dagegen nachzufragen und deutete stattdessen auf das riesige Bücherregal. „Hast du die alle gelesen?“, fragte ich beeindruckt und stand mit Mina auf dem Arm auf, um mir die Buchrücken anzuschauen. Severus lachte „Noch nicht, aber irgendwann bestimmt. Möchtest du dir was ausleihen?“, schlug er vor.




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