Aktivitäten
Geschichtswettbewerbe 2019
01.02.2019 - 15:25

Hier finden Sie die Gewinner der Geschichtswettbewerbe im Jahr 2019.


Oktober bis Dezember

1. Platz: Jadzia Strawton
2. Platz: -
3. Platz: -

(von 1 Teilnehmern)

Thema: Die zweite Aufgabe des Trimagischen Turniers 1994/1995

Mit zittrigen Knien stand Fleur Delacour am Ufer des Großen Sees. Zusammen mit Cedric Diggory und Viktor Krum wartete sie am Richtertisch auf den vierten Champion, den unrechten Champion. Wie und warum dieser Halbspross am trimagischen Turnier teilnahm, war für sie ein Rätsel. Etwas entfernt füllten sich die Tribünenplätze und Fleur wurde ganz flau im Magen. Nicht das sie wahnsinnig aufgeregt war, aber Gabrielle war schon seit dem vorherigen Tag unauffindbar, ihre kleine Schwester. Vor der ersten Aufgabe hatte sie ihr noch gut Glück gewünscht und wollte dies auch vor den anderen Aufgaben tun. Doch dazu kam sie diesmal nicht mehr. Ein böses Gefühl, dass der Schatz aus dem Eierrätsel gerade ihre kleine Schwester sein könnte, breitete sich in Fleur aus. Niemals hätte sie gedacht, dass Außenstehende in die Aufgaben miteinbezogen würden. Fleur suchte die Reihen auf der Zuschauertribüne ab, doch nirgends war sie zu sehen.
Abgelenkt wurde sie, als sie kalten, nassen Schlamm auf ihrer Haut spürte. Potter war angekommen und wirbelte dabei den Boden unter sich auf. Was für ein Trottel, dachte sie sich. Würde sie nicht sowieso gleich in den kalten See hineinmüssen, hätte sie sich tierisch aufgeregt.

Ludo Bagman stellte nun die Champions in gleichmäßigen Abstand am Ufer des schwarzen Sees auf. Fleur murmelte noch einmal die Zauberformel, die sie gleich wirken wollte, und hörte dann Bagmans Stimme:
„Es ist so weit, unsere Champions sind bereit für die nächste Aufgabe, die auf meinen Pfiff hin beginnt. Sie haben genau eine Stunde, um das zurückzuholen, was Ihnen genommen wurde-“
„GABRIELLE“, schrie Fleur innerlich förmlich und machte sich bereit. Bagman zählte bis drei und pfiff, die Aufgabe hatte begonnen. Zügigen Schrittes lief Fleur in das kalte Wasser und wirkte dabei den Kopfblasenzauber auf sich. Ein Blick nach links verriet ihr, dass Diggory es ebenso versuchte. Nachdem das Wasser tief genug war, begann sie mit einige Schwimmzügen an der Wasseroberfläche, damit ihr wärmer wurde. Ein letztes Mal noch atmete sie frische Luft ein und tauchte dann unter. Davor hatte sie den Trubel und Applaus von der Tribüne nur benommen wahrgenommen, doch in dem Moment unter Wasser herrschte eine solche Stille, dass sie spürte, wie sehr sie doch auf sich gestellt war.

Eine Weile schwamm sie zwischen Wasserpflanzen und einigen Fischen einher und hoffte, nicht in die völlig falsche Richtung zu schwimmen. Doch bevor sie sich versieht, greifen plötzlich ein paar kräftige Hände nach ihr. Monströse kleine Tierwesen mit starken Fingern umzingeln sie, sodass Fleur merkte, wie ihr die Hand abgeschnürt wurde und sie beinahe ihren Zauberstab verloren hätte. Sie versucht sich mit einige Duellzaubern zu befreien, doch die kleinen Biester sind stärker und sie konnte keine starken Zauber wirken. Sie begann um sich zu schlagen, doch es half nichts. Sie wusste, dass sie sich nicht selbstbefreien konnte, und so legte sie all ihre Kraft in diesen Gedanken und richtete ihren Zauberstab nach oben. Er sprühte rote Funken an die Wasseroberfläche und eine knappe Minute später fand sie sich am Ufer wieder – ohne Gabrielle. Verzweifelt klammerte sie sich an ihre beste Freundin, die neben ihr hockte und starrte auf den See.

Als Bagman verkündete, dass die Zeit abgelaufen wäre, war von den anderen Champions noch nichts zu sehen. Als dann erst Diggory und danach auch Krum mit ihren Geiseln die Wasseroberfläche erreichten, wurde Fleur endgültig klar, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als dass Gabrielle tatsächlich irgendwo da unten im Wasser war. Tränen flossen aus ihren Augen, doch dann hörte sie die Stimme von Madam Maxime neben sich. Es war alles halb so schlimm, natürlich würde niemand eine nicht gerettete Geisel im See zurücklassen, für deren Sicherheit war gesorgt. Fleur wollte sich gerade beruhigen, da sah sie wie der letzte Champion aus dem Wasser auftauchte und neben ihm war nicht nur sein Rotschopf von Freund, sondern auch ihre kleine Schwester. Sie stieß alle von sich weg und rief:
„Gabrielle! …“




September

1. Platz: Clarence McCallahan
2. Platz: Jadzia Strawton
3. Platz: Shye Sangos

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Wie Hagrid Norberts Ei gewonnen hat

Bleischwer lag die warme Luft in dem überfüllten Wirtshaus, knisternd vor Spannungen, Lachen und unangenehm verhüllten Gestalten. „'n Feuerwhiskey“ Die Stimme war tief, der Mann riesig und dick. „Erster geht auf's Haus, Hagrid.“ Aberforth Dumbledore kannte den Wildhüter gut genug, um zu wissen, dass am Ende genug Trinkgeld in die Kassen flattern würde, als dass man ihm ein solches Geschenk verwähren konnte. Der Halbriese nickte dankend, nahm sich die staubige Flasche und trat über den derart dreckigen Boden, dass die festgetretene Staubschicht leicht zu knirschen begann. Es war eine anstrengende Woche gewesen. Während man als Wildhüter normalerweise nicht von Aufgabenbergen überschüttet wurde, schienen die Zeiten, in denen sie sich ansammelten, überfüllt zu sein von aufeinandertreffenden Ereignissen. Streit zwischen den Zentauren, respektlose Schüler, fragliche Wesen. Auch hier gab es eine Menge fragliche Wesen, doch das war nichts Neues. Oft kam Hagrid in das abgeranzte Wirtshaus, weil man hier nicht angeblick wurde, wenn man doppelt so groß wie ein normaler Mann war. Hier war jeder auf seine Art und Weise besonders, anders. Möglicherweise herrschte deshalb trotz den Diskussionen und den vermummten Gestalten eine andere Basis der Akzeptanz als sie es in normalen Läden zu geben vermochte. Er hatte sich gerade an einen der runden Tische setzen wollen, da rief ein Fremder aus:
„Eine Lüge! Ein Drachenei, so ein Witz.“ Niemand drehte sich um, denn solche Aussagen waren hier normal. Manche brüsteten sich damit, seltene Dinge zu besitzen, manche hatten sie wirklich, doch man würde niemals zugeben, daran interessiert zu sein. Doch Hagrid war anders. Er war keiner dieser Menschen, die sich nicht erkennen ließen, er wollte seine Freude und Ruhe haben, und wenn jemand von Drachen sprach, dann war sein Interesse unweigerlich geweckt. Mitten in seiner Bewegung machte er Halt und folgte der Stimme, die den Umstand ausgerufen hatte. Er konnte sie nicht ausmachen, doch an einem Tisch in einer Ecke blitzten ihn beinahe herausfordernd zwei Augen an. Wer auch immer diese Person war, hatte sich bei der Vermummung Mühe gegeben. Sein Herz schlug etwas schneller, als es sollte. Er wusste, dass er stehen bleiben und sich schlichtweg hinsetzen und möglicherweise mit Aberforth reden sollte. Er wusste es, er tat es nicht. Von seiner Neugierde geleitet setzte er sich dem Fremden gegenüber, nickte ihm einmal zu. „Wiss'n Sie von 'nem Drach'nei?“ Er hatte seine Stimme gesenkt, um sich dem Treiben hier anzupassen und sich nicht als Interessent zu zeigen. Doch Drachen waren schon immer seine Leidenschaft gewesen. Schon in seiner frühsten Kindheit hatte er sich mit Tierwesen beschäftigt. Er liebte es, auf Einhörner zu blicken, auf Zentauren und Niffler. Doch nichts fing seine AUfmerksamkeit derart wie missverstandene Tiere, die man als gefährlich abstempelte, obwohl man sich ihnen nur annähern musste. Er konnte sich mit ihnen identifizieren. Auch ihn meidete man.
Drachen waren seine große Leidenschaft und das war es wohl, was ihn dazu veranlasste, sich auf ein Spiel einzulassen, von dem sein Unterbewusstsein wusste, dass es falsch war. Doch wenn es um Drachen ging, würde das arme Kerlchen wohl besser bei ihm aufwachsen, als bei diesem gruseligen Fremden.

Er hatte noch nie ein solches Spiel gespielt. Nie hatte so viel an den Karten gehangen, die er zog, nie hatte er mehr Hoffnung in Symbole gelegt, nie hatte er sich stärker daran versucht, den Blick seines Gegenübers zu interpretieren. Daran hing alles. Sein Traum.

„Gewonn'n!“, rief er aus, zu laut für diesen Ort, das wusste er, aber es störte ihn nicht. Er hatte seine letzte Karte auf den Tisch gelegt, hatte das Ergebnis gesehen und gewusst, was es bedeutete. Er war der Hälter eines neuen Drachen, welcher bald das Licht der Welt erblicken würde.




August

1. Platz: Shye Sangos
2. Platz: Florence Winchester
3. Platz: -

(von 2 Teilnehmern)

Thema: Geschäftstüchtiger Kobold

„Sie können mir vertrauen, Ihr Gold ist bei uns in den besten Händen“, sprach der Kobold und reichte dem Zauberer ein Blatt Pergament, auf dem unzählige kleine Buchstaben zu sehen waren. „Hier müssen Sie unterschreiben und dann können Sie mir ihr Gold zur Aufbewahrung geben. Ich werde es persönlich in ein spezielles Verlies bringen“, sprach Griphook und lächelte Lucius Malfoy ins Gesicht, worauf dieser seinen finstersten Blick aufsetzte und in einem bestimmenden Flüsterton zum Kobold gewandt sprach: „Und wehe, es fehlt auch nur eine einzige Galleone. Ich zahle keine Gebühren für Ihren Service. Wenn ich mein Gold in einer Woche abhole, will ich exakt jede Galleone wiedersehen, haben Sie mich verstanden, Sie ...“, da brach Lucius Malfoy ab, da auf einmal ein paar andere Kobolde zu den beiden kamen und Lucius misstrauisch musterten.
Lucius legte den Sack mit dem Gold auf die Ablage, unterschrieb auf dem Pergament und brauste davon.
Die Kobolde blickten sich verwundert und zum Teil verärgert um. So einen unfreundlichen Zauberer hatten sie schon lange nicht mehr in ihren Hallen gesehen, obwohl in ihren Augen ja alle Zauberer eigen waren.
Griphook öffnete den Sack und nahm 10 Galleonen heraus. Die anderen Kobolde schauten ihn verwundert an und fragten, was er denn da mache. Da antwortete Griphook: „Das steht in den Vertragsbedingungen, die Mister Malfoy eben unterschrieben hat. 10 Galleonen Gebühr, pro Tag.“ Griphook lächelte, während er dies aussprach, nahm dann den Sack und einen Schlüssel und brachte das Gold in ein Verlies.
Exakt eine Woche später stand Lucius Malfoy wieder am Schalter vor Griphook, allerdings diesmal nicht mehr in einem gepflegten, neuen Umhang, sondern in einem leicht zerrissenen und dreckigen Umhang.
„Einen Moment bitte“, sprach der Kobold zu Lucius gewandt. Der Kobold schrieb noch einen Brief fertig, ehe er die Feder langsam ablegte und Lucius Malfoy anstarrte: „Sie wünschen?“
„Ich hole mein Gold ab, das ich letzte Woche hergebracht habe. Ich brauche es dringend, also bitte um Beeilung!“, schrie er dem Kobold ins Gesicht. Diesmal wirkte er bei weitem nicht so ruhig und gefasst, sondern fast schon ein wenig nervös und panisch.
Griphook stand auf und ging in ein Hinterzimmer, aus dem er nach kurzer Zeit wieder mit Lucius Sack erschien. Er gab dem Zauberer sein Gold und dazu auch eine Quittung, auf der zu lesen war, dass die Gebühr 10 Galleonen pro Tag betrug. Lucius wurde wütend, als er das sah, und begann sofort, seine Galleonen zu zählen. Tatsächlich, da fehlten doch echt 70 Galleonen. Das war nicht zu fassen. Entsetzt baute er sich vor dem kleinen Kobold auf und sprach mit wütender, jedoch zittriger Stimme: „Sie haben mich bestohlen! Das ist eine Frechheit! Ich habe doch gesagt, dass ich keine Gebühr zahlen werde. Das Gold gehört mir nichtmal. Ich muss es heute an den dunklen Lord abliefern, und es muss exakt der gleiche Betrag sein wie letzte Woche, also her damit!“ Lucius streckte seine Hand aus, doch der Kobold schüttelte nur lässig den Kopf. „Keine Chance, Vertrag ist Vertrag, Mister Malfoy. Ich habe Ihr Gold sicher aufbewahrt, und das kostet eben seinen Preis.“
Nach diesen Worten stand der Kobold auf und verließ die Schalterhalle, die nun mittlerweile leer war, da alle Kobolde Feierabend machten. Lucius stand alleine in der großen Schalterhalle, als die Lichter erloschen und ärgerte sich noch immer. Was sollte er nun dem dunklen Lord sagen? Er konnte das restliche Geld momentan nicht auftreiben. Und weglaufen war auch keine Option, da der dunkle Lord Draco und seine Frau hatte. Mit hängenden Schultern verließ Lucius die Bank und dachte bei sich „Geschäftstüchtige Kobolde, ja das kann man wohl sagen!“




Juli

1. Platz: Marie de Black
2. Platz: Shye Sangos
3. Platz: Florence Winchester

(von 5 Teilnehmern)

Thema: Unterricht in Zaubertränke

Die Sache mit den Orchideen

„Was glauben Sie, was Sie da tun, Miss Lovegood?“

Erstaunt hält Luna in ihrer Tätigkeit inne und blickt hoch, direkt in die nachtschwarzen Augen ihres Tränkelehrers. „Das ist doch offensichtlich: ich revitalisiere diese Blumen hier!“, antwortet sie freundlich. Der arme Mann, ist so in seinen Theorien verrannt, dass er das Offensichtlichste nicht mehr erkennen kann!

Sie hört ein dumpfes Knurren und fragt sich unwillkürlich, ob Professor Snapes Animagusgestalt ein Wolf oder Hund sein könnte. Ihr Vater hat ihr erzählt, dass manche Animagi einige ihrer animalischen Instinkte im Alltag nicht unterdrücken können.

„Sie sollen den Trank der Lebenden Toten brauen, wie ich es zu Beginn der Stunde angeordnet habe!“, zischt Professor Snape sie nun an und baut sich bedrohlich vor ihrem Platz auf. „Also hören Sie auf, diese Orchidee zu betütteln und schneiden Sie stattdessen den Stängel in gleichgroße Stücke!“

Bekümmert schüttelt Luna den Kopf. „Dieser Trank hat eine negative Aura, den werde ich nicht brauen.“ Sie nimmt erneut eine der Orchideen zur Hand und streicht mit ihrem Zauberstab sanft über den Stängel, woraufhin sich das Blütenköpfchen wiederaufrichtet.

„WAS?!?“
Professor Snape scheint ziemlich aufgebracht. Nun schnaubt er gar durch die Nase. Also doch ein Pferd oder Nashorn? Und warum müssen die meisten Lehrer hier so schwer von Begriff sein?

Luna unterdrückt ein Seufzen: „Eine negative Aura bedeutet, dass schlechte Energie von diesem Trank ausgeht, welcher ich mich nicht aussetzen möchte“, doziert sie aus den Forschungsergebnissen ihrer verstorbenen Mutter, welche ihr Vater alle aufbewahrt hatte. Sie beugt sich näher zu ihm heran: „Das würde die Lebensenergie kürzen und die eigene Magie deutlich vermindern“, wispert sie ihm zu. „Gerade Sie sollten dabei aufpassen, Sie sind ohnehin schon von viel negativer Energie umgeben! Hier.“ Sie drückt ihm die Orchidee in die Hand. „Diese Blumen ziehen positive Energie an, während sie die Energie von Ihrem Kerker und Ihnen selbst verbessert.“ Luna ist zufrieden mit sich, weil sie eine gute Tat vollbracht hat und allem Negativen ausweichen konnte.

*****

Severus Snape hingegen schüttelt ungläubig den Kopf, welchen er kurz davor ist, gegen die nächstbeste Wand zu schlagen. Warum nur, WARUM hat ausgerechnet Luna Lovegood einen ZAG in Zaubertränke schaffen müssen und sich dann auch noch dazu entschieden, dieses Fach weiterhin zu belegen? War er in seinem Leben nicht genug bestraft worden? Und nun das! Da hat er sich so gefreut, endlich Longbottom losgeworden zu sein, und dann taucht dieses Mädchen wieder auf. ARGH!

Er beißt die Zähne zusammen, um nicht frustriert aufzubrüllen. Dann wirft er die soeben erhaltene Orchidee auf die Tischplatte vor dem Gör und beugt sich zu diesem hinab.

„Miss Lovegood, Ihnen ist aber schon bewusst, dass der Trank der Lebenden Toten prüfungsrelevant für die UTZe ist? Und dass Sie außerdem in meinem Klassenzimmer sitzen, weil Sie das Fach Zaubertränke gewählt haben, welches unter anderem beinhaltet, dass man die Tränke auch braut?“, zischt er bedrohlich.

Die meisten seiner Schüler würden bei solch einer Tirade den Kopf einziehen und schleunigst seine Anweisungen befolgen. Nicht so Miss Lovegood. Im Gegenteil, sie lächelt ihn strahlend an und drückt ihm die Orchidee erneut in die Hand.

„Ja, Professor, das hatten Sie erwähnt“, sagt sie ernsthaft. „Aber ich werde solch einen gefährlichen Trank trotzdem nicht brauen. Sie können mir gerne ein Troll geben, wenn Ihnen das gut tut! Aber sollte dies nur aus Rache geschehen, sammeln Sie wieder negative Energie, das sollte Ihnen bewusst sein. Ich werde Ihnen einen Aufsatz über diesen Trank schreiben und dabei genau hervorheben, warum er aus dem Lehrplan gestrichen werden sollte. Und hier, nehmen Sie Ihre Blume wieder. Die würde sich übrigens gut in Ihrem Knopfloch machen!“

Diese … ARGH!!! Severus kann sich nur mit Mühe davon abhalten, das Gör an den Schultern zu packen und heftig zu schütteln. Miss Lovegood ist belehrungsresistent, das sagen alle seine Kollegen, allen voran Filius, ihr Hauslehrer. Das Problem ist, dass sie ansonsten wirklich gut in Zaubertränke ist, also kann er sie auch nicht aus seinem Kurs werfen.

Entschlossen dreht Severus seiner impertinentesten Schülerin den Rücken zu und rauscht mit wehendem Umhang zu seinem Pult. Dass er selbstvergessen die Orchidee in das oberste Knopfloch seines Hemdes gesteckt hat, ist ihm gar nicht aufgefallen.

Luna hingegen lächelt still in sich hinein.




Juni

1. Platz: Shye Sangos
2. Platz: Florence Winchester
3. Platz: Nyx Orbitare

(von 3 Teilnehmern)

Thema: Hermione Granger in Flourish & Blotts

„Kannst du denn nicht aufpassen, du Trottel!“, schimpfte der junge Mann, als er in Hermine Granger hineinrannte, die plötzlich vor dem Schaufenster von Flourish & Blotts stehenblieb. „Oh, Verzeihung, ich hab gerade ein tolles Buch entdeckt“, rechtfertigte sich Hermine und blickte dem jungen Zauberer direkt in die Augen. Dieser schüttelte nur den Kopf und marschierte verständnislos weiter.
Hermine blickte wieder ins Schaufenster. „Neu entdeckte Geheimnisse rund um Hogwarts“, hieß das Buch, das ihre Aufmerksamkeit erregte. Das Mädchen entschloss sich, ihren alljährlichen Schuleinkauf in der Buchhandlung zu beginnen. Den Rest könnte sie nachher auch noch besorgen, es war schließlich erst früher Nachmittag.
Zielsicher schlenderte Hermine ins Innere der Buchhandlung, wo einige Schüler Hogwarts bereits eifrig dabei waren, ihre Schulbücher zusammenzusuchen. Doch Hermine ging geradewegs zum Tisch mit den neuen Büchern und blätterte in das Buch hinein, das ihr vorhin ins Auge gestochen war. Das musste sie sich unbedingt kaufen, soviel stand fest, also nahm sie es auf den Arm und wollte geradewegs zu den Schulbüchern weitergehen.
So einfach war das für die fleißige Schülerin jedoch nicht, da sie am nächsten Tisch schon wieder Neuauflagen entdeckte, die sie sich auf jeden Fall ansehen musste. Diesmal faszinierte sie der Titel „Erfolgreich gegen die dunklen Künste“ von einem Autor namens Frederik Wandel, dessen Namen sie noch nie zuvor gehört hatte. Neugierig öffnete sie das Buch und las die ersten Seiten.
„Was liest du da?“, fragte sie Lavender, die mit Schulbüchern beladen zur Kassa zusteuerte. Hermine hob den Blick und erklärte ihrer Schulkollegin: „Das ist ein Buch, das für Verteidigung gegen die dunklen Künste geeignet wäre. Da erfahren wir noch mehr wichtige Strategien und ..“, doch Lavender Schnitt ihr das Wort ab: „Bist du verrückt? Wir haben doch dieses Jahr noch zusätzliche Wahlfächer, und sieh dir mal den Stoß Bücher an, den wir heuer brauchen. Da werde ich doch nicht freiwillig was anderes lesen.“ Kopfschüttelnd schritt Lavender weiter und ließ eine leicht gekränkte Hermine zurück, die sich jedoch gleich wieder den neu erschienenen Büchern widmete.
Schon erblickte sie ein weiteres interessantes Buch, das die ehrgeizige Schülerin noch nicht gelesen hatte: „Mit einfachen Schritten zum Animagus“, vor zwei Tagen erst erschienen. Da ging es darum, dass es jeder schaffen könnte, ein Animagus zu werden. Interessiert nahm Hermine auch dieses Buch auf ihren Arm und schmökerte in diesem Buch, denn ein Animagus zu werden war schon immer ihr größter Traum, als sie plötzlich ein überaus fröhliches „Hallo!“ vernahm.
Erschrocken drehte sich die Drittklässlerin um und erblickte Harry und Ron. Voller Freude umarmten sich die drei Freunde.
„Na, den Schuleinkauf schon erledigt?“, fragte Ron, „wir haben schon neue Umhänge, Pergament, eine neue Feder, Tinte, und Zaubertrankzutaten besorgt, jetzt fehlen uns nur noch die Bücher“, sprach er und deutete mit einem lustlosen Blick zur Abteilung mit den Schulbüchern.
„Bei Merlin’s Bart, ich hab ja total auf den Einkauf vergessen!“, entfuhr es dem Mädchen und erschrocken ließ sie ihre Bücher fallen. Harry musste grinsen und hob die Bücher für seine Freundin auf. „Nur dass die Läden in zehn Minuten schließen“, erinnerte sie Harry.
Völlig hektisch stürmte Hermine zu den Schulbüchern und lud sich alle für die dritte Klasse auf, da sie ohnehin alle Wahlfächer besuchen wollte, und stürmte mit ihrem beachtlich hohen Stapel zur Kassa. Als sie bezahlt hatte winkte sie Ron und Harry flüchtig zu und schrie: „Wir sehen uns dann am Montag“, ehe sie aus dem Laden rannte und dabei fast zwei kleine Kinder rammte.
„Das schafft die nie mehr!“, flüsterte Ron kopfschüttelnd seinem besten Freund zu, während sie sich jeder einen Stapel Bücher für die dritte Klasse aufluden und nach dem Bezahlen ebenfalls den Laden verließen.
Von Hermine war keine Spur mehr zu sehen.




Mai

1. Platz: Marie de Black
2. Platz: Shye Sangos
3. Platz: Jadzia Strawton

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Lustiges aus dem Lehrerzimmer

Verschaut

„SYBILL TRELAWNEY!“, donnert eine Stimme durchs Lehrerzimmer, dass die Fensterscheiben nur so wackeln.

Die solchermaßen direkt Angesprochene zuckt so heftig zusammen, dass sie den Inhalt ihres Sherryglases über ihrer Bluse verschüttet. Traurig betrachtet sie ihr nunmehr leeres Glas. Da ist noch mehr als die Hälfte drin gewesen! Welch Verschwendung eines guten Tropfens!

Zwei pechschwarze Augen starren so eindringlich auf sie hernieder, dass sie unwillkürlich nach Brandlöchern in ihrem Kleid tastet.

„Du hast meinen Namen gerufen, Severus?“ Wie immer ist ihr Tonfall verträumt und abgehoben.

„In der Tat, das habe ich.“

Täuscht sie sich, oder knirscht der Tränkemeister mit den Zähnen? Weiß er denn nicht, wie schädlich das ist? Nun stützt er beide Hände auf die Armlehnen ihres Stuhles und beugt sich so nah zu ihr herab, dass sie seinen Atem riechen kann. „Er sollte sich öfters die Zähne putzen“, murmelt sie halblaut. Gleich darauf schlägt sie die Hand vor den Mund. Hat sie das jetzt etwa laut gesagt?

„Was?“, zischt ihr Kollege noch giftiger.

„N-nichts.“ Schnell klappt Sybill den Mund zu, macht ihn jedoch sofort wieder auf. „Brauchst du etwas von mir? Soll ich für dich in meine Kristallkugel schauen, oder dir die Karten legen?“ Schon fischt sie mit der einen Hand in ihrem Ausschnitt herum, da landet Severus‘ Faust mit einem heftigen Knall auf der Tischplatte. Sybill zuckt zurück und ihre Brille rutscht ihr über die Nase.

„Deine besch…euerten Weissagungen kannst du dir sonst wohin stecken“, knurrt Severus mit tiefer Stimme. „Und wenn du von Kristallkugeln sprichst – warum zum Teufel hast du deine dummen Kugeln überall in meinem Klassenraum verteilt?“

Theatralisch legt Sybill eine Hand auf ihr Herz. Die zweite packt Severus beim Kragen seines Hemdes und zieht ihn tief zu sich herab. „Weil sie zu mir gesprochen haben! Mich überkam der unwiderstehliche Drang, in die kristallenen Tiefen zu blicken … und was, glaubst du, starrte mich da an?“

„Ist mir doch scheißegal!“, brüllt Severus und versucht, sich loszureißen. Sybill krallt die Finger noch fester in den Hemdkragen.

„Das sollte es aber nicht! Ich sah verheerende Dinge, die alle dich betrafen! Tiefe Dunkelheit wird sich über dich und deinen Klassenraum legen und alles Licht verschlucken. Heute Nachmittag schon wird dies Unglück eintreffen und um dies zu verhindern, borge ich dir meine Kugeln, die mit ihrem kristallklaren Licht alle Finsternis erhellen und dir Klarheit schenken werden! Wenn die Schwärze sich deines Herzens übermannt, dann verzage nicht, sondern sprich den Lichtzauber, Lumos, und schon wird sich das warme Licht hunderte und aberhunderte Male in den Kristallkugeln widerspiegeln, bis dass alle Finsternis vertrieben ist und helle Freude in dein Herz einziehen möge!“

Severus scheint es die Sprache verschlagen zu haben. Mehrere Sekunden lang starrt er sie an, während seine Augenbrauen sich immer mehr zusammenziehen, bis sie eine schwarze, gerade Linie über seinen Augen bilden, welche nun zornige Blitze auf sie abschießen. Mit einem Ruck reißt Severus sich los, wobei ein Teil seines verstärkten Kragens in Sybills Krallenfingern zurückbleibt.

„Heute Nachmittag braue ich mit der Abschlussklasse einen Trank, welcher nur bei absoluter Dunkelheit gelingt.“ Seine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern, ein sehr giftiges Flüstern, das bewirkt, dass Sybill heftig schlucken muss. „Ich verwende einen speziellen Zauber dafür, damit meine Schüler trotzdem sehen, was sie da machen. Wenn dieses Experiment durch deine Schuld misslingt, weil ich irgendwo eine verdammte Kristallkugel übersehe, dann verfüttere ich dich an Hagrids Knallrümpfige Kröter!“ Mit angewiderter Miene sieht er auf Sybills Sherryglas. „Vielleicht solltest du keinen Alkohol mehr trinken, wenn du schon Wahnvorstellungen bekommst.“ Mit diesen Worten entwindet der Tränkemeister seiner Kollegin den abgerissenen Teil seines Hemdkragens und rauscht türenschlagend aus dem Lehrerzimmer.

Wie vom Donner gerührt bleibt Sybill zurück und starrt auf den Boden ihres Sherryglases. Wie hat sie sich so sehr täuschen können? Sie hat doch eindeutig gesehen, dass … Nachdenklich hält sie inne und führt ihr leeres Glas an die Lippen. Oder hat sie sich vergriffen und statt der Kristallkugel wirklich zu tief in die Sherryflasche geblickt?




April

1. Platz: Jadzia Strawton
2. Platz: Jamie Evermore
3. Platz: Marlon Welsh

(von 3 Teilnehmern)

Thema: Auf Ostereiersuche im Gewächshaus

Nach dem morgendlichen Frühstück in der großen Halle, als die Schüler sich schon auf zum Unterricht machen wollte, hielt Dumbledore sie noch kurz für eine Ansage auf.
Es ist bald Ostern und so verkündete er strahlend, dass am Ostersonntag es ein großes Fest mit verschiedensten Aktivitäten geben soll, u. a. war von einer Ostereiersuche im Gewächshaus die Rede. Dies freute die Schüler zu tiefst, endlich gab es mal wieder etwas Spannendes in Hogwarts zu erleben. So vergingen die restlichen Tage bis zum Wochenende wie im Fluge, im Kräuterkunde-Unterricht bestand sogar die Aufgabe darin, die Pflanzen so im Gewächshaus zu verteilen und gegeben falls zu beschneiden, sodass die Ostereier problemlos versteckt aber nur schwer wiedergefunden werden können. Auf eine kurze Nachfrage von Seamus verlor aber Professor Sprout kein Wort darüber, wie das am Sonntag aussehen sollte.

Als es dann soweit war, war die Aufregung groß, lediglich Neville machte sich mehr Sorgen um die Pflanzen als um die Eier. Kurz bevor es losgehen sollte, gab Dumbledore noch bekannt, dass die Schüler der ersten und zweiten Klasse draußen in den Gemüsebeeten suchen dürfen. Den Schülern des dritten und vierten Jahrgangs ist das Gewächshaus I vorbehalten, die Fünft- und Sechstklässler dürfen sich ins zweite begeben. Als besondere Herausforderung dürfen die UTZ-Schüler ins Gewächshaus III und zwischen allesamt gefährliche Pflanzen nach den umworbenen Ostereiern suchen.

Nach dem trimagischen Turnier vor zwei Jahre war Harry froh als Sechstklässler nicht ins Gewächshaus III zu müssen und schnappte sich daher Ron und Hermine, um ihr Gewächshaus unsicher zu machen. Gemeinsam mit ihren Mitschülern und dem Jahrgang unter ihnen betreten sie das Gewächshaus. Auf dem ersten Blick erschien alles wie immer, dann hörte er Ginny neben sich: „Da oben ist eins, da komme ich aber nicht ran …“, während er aber noch sucht, was sie meint, zieht Hermine ihren Zauberstab, spricht: „Wingardium Leviosa“ und reicht Ginny das erste Ei. Jetzt betrachtete er es kurz, es war bunt bemalt mit verschiedenen Mustern, welches ihn irgendwie bekannt vorkam. Aber er dachte erstmal nicht weiter darüber nach und schaute weiter nach Eiern aus.
Nachdem sich die jungen Zauberer über ihre magischen Kräfte nun bewusst wurden, wurden einige Eier aus nicht erreichbaren Lagen mit dem Schwebezauber zu ihnen geholt. Ein Geistesblitz ging dann durch Dean, welcher versuchte mit Accio die Eier herbei zu holen, was aber redlich nicht funktionierte. Hermine munterte ihn auf: „Wenn Dumbledore gewollt hätte, dass es so einfach wäre, wäre es doch nur der halbe Spaß!“

Am Ende des Tages hatten sie so viele Eier gefunden, dass jeder Schüler aus der Gruppe drei haben konnte, doch sie erfuhren am Abend von Dumbledore, dass eigentlich vier für jeden versteckt worden sind. Scheinbar haben sie doch nicht alle finden können, aber die restlichen holte er im selben Moment mit einem Zauberstabschlenker herbei und er verkündete, dass jeder sein viertes Ei morgen in einem seiner Socken finden würde.
Da fiel Harry wieder die Muster auf den Eiern ein, zog seine Ausbeute hervor und dann wurde es ihm klar:
Dobby musste diese bemalt haben, denn viele wiesen Muster auf, die sich auch auf seinen Socken wiederfanden, nur die Weihnachtssocken hatte er gottseidank ausgelassen.




März

1. Platz: Nyx Orbitare
2. Platz: Marlon Welsh
3. Platz: -

(von 2 Teilnehmern)

Thema: Weasleys zauberhafte Zauberscherze

Ehrfürchtig sehe ich mich um, ich habe schon viel gehört von diesem einzigartigen Laden in der Winkelgasse. Zwei junge rothaarige Zauberer, die Weasley Zwillinge, gründeten einst aus Spaß an der Sache ein eigenes Geschäft für magische Scherzartikel. Ich sehe mir den bereits in die Jahre gekommenen geschwungenen Schriftzug über dem Geschäft etwas genauer an „Weasleys Zauberhafte Zauberscherze“. Ich kann mir gut vorstellen, wie aufgeregt die beiden Jungs gewesen sein mussten, als sie sich schlussendlich dazu entschlossen haben den Laden zu eröffnen. Obwohl ich nicht viel von Schulabbrechern halte, muss ich zugeben, dass die beiden das Richtige getan haben. Lächelnd stelle ich mir vor, wie diese Schaufenster in der dunklen Zeit ausgesehen haben mussten, als Du-weißt-schon-wer zurückkam. Eine regelrechte Farbexplosion musste die Menschen in ihren Bann gezogen haben, denn auch in dieser Zeit waren die Schaufenster in derselben Manier geschmückt. Die beiden Weasley-Zwillinge hatten schon früh ein Händchen für das Geschäft, wie auch ich am eigenen Leib erfahren musste. Natürlich habe ich mitbekommen, dass sie bereits während ihrer Schulzeit anfingen, ihre Scherzartikel unter ihren Mitschülern zu verkaufen. Doch damals hielt ich es niemals für möglich, dass ihre kleine Idee, sich so entwickeln würde, dass sie jemals daraus Profit schlagen würden. Mittlerweile weiß ich, dass es damals keine so gute Idee war, die beiden über den Tisch zu ziehen. Wettschulden sind Ehrenschulden. Doch die Ehre war mir damals egal. Doch da ich nun ein alter Mann bin, möchte ich auch noch mit mir selbst ins Reine kommen. Leider weiß ich, dass einer der Zwillinge inzwischen tot ist. Gott hab ihn Seelig, den armen Jungen. Bei ihm komme ich zu spät, das weiß ich. Damit habe ich mich abgefunden. Doch beim Zweiten kann ich mich entschuldigen.

Ich atme durch und öffne den Laden. Sogleich ertönt eine fröhliche Melodie und mir kommt ein junger Mann entgegen, der scheinbar ohne Kopf aus dem Laden spaziert. Das muss ein Kopfloser Hut sein, bin ich mir sicher. Ich hab schon viel von diesen Dingern gehört. Ich sehe mich im Laden um. Das Angebot scheint schier endlos. Vor mir steht ein Regal mit Würgzungen-Toffees, Bonbons, die deine Zunge bis zu einem Meter verlängern können. Ich erschaudere bei dem Gedanken daran. Daneben noch Kanarienkremschnitten, die verwandeln dich für etwa eine Minute in einen Kanarienvogel. Als ich weitergehe komme ich zu einem weiteren hohen Regal mit essentiellen Schulutensilien vorbei. Juxzauberstäbe (sie verwandeln sich bei Berührung in eine Gummimaus oder ein anderes Gummitier), Nasch-und-Schwänz-Leckereien (machen dich sofort krank, damit du in den Krankenflügel geschickt wirst. Ich wäre ja mal gespannt, wie die in Hogwarts damit umgehen).

Ich kämpfe mich bis zum anderen Ende des Ladens durch, der heute wieder besonders gut besucht zu sein scheint. Ganz am Ende, neben einer Art Lager sehe ich einen Rotschopf. Doch dieser sieht anders aus, als die Zwillinge mir in Erinnerung geblieben sind. Ah, das muss der Bruder sein, der später noch eingestellt wurde. Mein Blick wandert hinter den Tresen, hinter dem sich plötzlich ein weiterer roter Haarschopf blicken lässt. Ich gehe langsam darauf zu. Plötzlich richtet sich der Mann mit dem roten Haar auf und ich erkenne ihn als George. Unsere Blicke treffen sich, ich hebe den Sack voll Galleonen, die ich den Zwillingen seit vielen Jahren schulde und mache ein betretenes, entschuldigendes Gesicht. Ob er mich überhaupt noch erkennt? Ich bin in die Jahre gekommen, meine Augen sind trüb, mein Gesicht faltig. Womöglich sieht man mir meine vielen Fehltritte an. Mir bleibt nichts übrig als ein entschuldigendes Gesicht zu machen. Plötzlich sieht mich George an und ein Erkennen breitet sich in seinem Gesicht aus. Seine Miene verzieht sich für einen Moment und verschiedene Gefühle spiegeln sich in seinem Gesicht wider. Doch schließlich nickt er knapp und wendet sich an mich „Guten Tag Mr. Bagman. Was kann ich für Sie tun?“ und als er auf mich zukommt und mir seine Hand hinstreckt, sehe ich ein ehrlich gemeintes Lächeln auf seinem Gesicht.




Februar

1. Platz: Safira Ruby Day
2. Platz: Florence Winchester
3. Platz: Kyralia Lonmar

(von 10 Teilnehmern)

Thema: Der Irrwicht des Remus Lupin

In einem Schrank im Keller sitzt er. Viele Jahre sind vergangen und doch haben sich einige Dinge nie geändert. Der kleine Irrwicht erinnert sich noch ganz genau an den Tag, als er den Jungen mit den braunen Haaren und den Kulleraugen, zum ersten mal getroffen hatte. Wie bei den meisten Kinder üblich hatte auch der kleine Junge mehr als nur eine Angst in sich. So fürchtete er sich von Spinnen, Schlangen, Monstern und gut einem Dutzend weiterer Dinge. Der Irrwicht genoss diese Begegnung in der er sich innert Sekunden von einer in die nächste Gestalt wandelte und damit den Jungen unter Panik aufschreien liess. Schlussendlich rannte der Junge Tränen überströmt die Treppe nach oben und war dabei so verängstigt, dass er eine Tritt verfehlte und sich beide Kniee aufschürfte.
Nach diesem Treffen dauerte es eine Weile bis sich die beiden erneut gegenüber standen. Der Junge war gewachsen und hatte viele seiner Ängste abgelegt. Doch das eine Monster fürchtete er dafür mehr den je. So kostete der kleine Irrwicht auch dieses Zusammenkunft in vollen Zügen aus, wobei er zähnefletschend in der wolfsgleichen Gestalt, den Knaben wimmern und weinen hatte lassen.
Doch dann trafen sie sich zum dritten mal und nun herrschte über Jahre die selbe Angst im Jungen. Immer wenn die Mutter den kleinen Zauberer zum Vorratsschrank in den Keller schickte um Speisen zu holen wurde der Irrwicht zum Vollmond. Warum genau der Junge, der immer grösser wurde, diese eine, tiefe, grauenhafte Angst in sich trug und niemals ablegen konnte, wusste der Irrwicht nicht. Es war ihm auch egal solange er den gewünschten Effekt erzielte und dem Jungen Angst und schrecken einflösste. Selbst noch als der Knabe ein junger Mann geworden war fürchtete er die weisse Runde Kugel und so hatte der Irrwicht sich so sehr daran gewöhnt diese Form zu tragen, dass sie sich beinahe wie seine zweite Haut anfühlte.
Nun sind schon viele Jahre vergangen und weder der Junge noch sonst jemand hat den Irrwicht belästigt. Im Haus über dem Keller ist es still geworden. Bis eines morgens Schritte auf der Kellertreppe zu hören sind. Der Irrwicht lauscht Gesprächsfezen. Ein Mann gibt an, nur kurz etwas aus dem Vorratsschrank zu holen, und der Irrwicht erkennt in der Aura des Mannes den Jungen mit den Kulleraugen. Augenblicklich bereitet er sich vor und lässt seinen Körper die gewohnte Form an nehmen, bis ihm plötzlich auffällt das etwas anders ist. Der junge Mann ist der selbe da ist sich der Irrwicht ganz sicher, doch die Furcht hat sich gewandelt. Wie das nach all den Jahren möglich ist versteht der Irrwicht nicht, doch er spürte ganz eindeutig welche Gestalt er annehmen muss.
Als der junge Mann die Tür öffnete stolpert der Irrwicht im Form einer hübschen Frauen mit buntem Haar aus dem Schrank. Er drückt die Hand fest auf den kugelrunden Bauch seiner Gestalt und schaut mit empörtem und anklagenden Blick direkt in die Augen des jungen Mannes, der schäbiger den je aussieht.
Ob es dem Überraschungsmoment oder schlichtweg seiner furchterregend Erscheinung geschuldet ist, weiß der Irrwicht nicht, doch als der Junge, genauso wie in alten Zeiten, Tränen überströmt die Flucht ergreift, hüpft sein eigenes Herz vor Freude auf.




Januar

1. Platz: Jadzia Strawton
2. Platz: Safira Ruby Day
3. Platz: Siri De Lioncourt

(von 4 Teilnehmern)

Hier die Gewinnergeschichte:

Thema: Lunas Forschungen

Es war ein später Abend als Luna noch an ihrem Schreibtisch saß, ihrer Fotografien und Notizen durchsehend. Es brannte kein Licht, der Mond strahlte durch das Fenster vor ihr auf ihre Arbeitsfläche. So sah Luna auch nicht, was sich ihr näherte, während sie seelenruhig einige Ergänzungen vornahm. Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, fuhr sie herum und sah Rolf in die Augen, er sprach:
"Du Schatz, komm mal zum Ende für heute, morgen geht es für die Zwillinge zum ersten Mal nach Hogwarts, deine Forschungen kannst du auch danach weiterführen. Denk erstmal an die Kinder, du weißt, wie bedeutend der Tag ist und es soll ein toller Tag sein!"
Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und murmelte noch, während sie ihre Sachen stapelte,
"Seit wann bist du so vernünftig? ... Ich bin so kurz davor die Existenz der schrumpfhörniger Schnarchkackler zu beweisen, sodass es selbst Umbridge glauben würde ..."
"Luna", Rolf drehte sie wieder zu sich,
"du bist eine tolle Naturforscherin und hast schon vieles entdeckt - denk an den Kolibridrachen, wer hätte gedacht, dass es solche mikroskopisch kleinen Drachen gibt?", er schmunzelte, "- Ich liebe dich, aber diese Schnarchkackler ... Weißt du ich habe da so ein Projekt, dass ich nicht allein stemmen kann. Das würde ich gerne mit dir gemeinsam machen"
Es herrschte ein Moment Stille, Rolf hatte seine Arme um Luna gelegt, beide starrten aus dem Fenster bis Luna, ohne sich weiter zu regen, das Wort erhob:
"Worum geht es? Ich meine, ich könnte auch mal eine Pause von den schrumpfhörniger Schnarchkackler machen und mal wieder etwas mit dir unternehmen ... Ab Morgen wird es sowieso so still hier sein ..."
Ein Moment dachte sie wehmütig daran, dass tatsächlich morgen die beiden Zwillinge Lorcan und Lysander das erste Mal auf ihre eigene große Fahrt nach Hogwarts sein werden. Zehneinhalb Jahre war stets Trubel im Haus und große Projekte nicht möglich gewesen, aber nun …-
Rolf ließ ein Pergament in den Raum schweben, welches dann sanft auf dem Schreibtisch landet. Luna erkannte das Hogwartssiegel und schaute ihn mit ungläubigen Augen an und rollte dann das Pergament auf.
Es ging um die Thestralherde im Verbotenen Wald der Ländereien von Hogwarts, sie war nach einigen harten Wintern stark zurückgegangen.
„Wir werden durch die ganze Welt reisen müssen, um zu schauen, von wo wir welche umsiedeln können. Es muss auch beachtete werden, dass sie jung genug sind, um noch gut erziehbar zu sein, aber nicht mehr auf ihre Eltern angewiesen sind. Allem in allem ein anstrengendes aber durchaus interessantes Projekt, ich habe noch nie Thestrale außerhalb von Hogwarts gesehen.“, erklärte Rolf seiner Frau, welche ziemlich aus dem Häuschen ist.
„Thestrale, oh mein Gott, Thestrale! Natürlich wird es nicht nur welche in Hogwarts geben, aber ich hatte bisher schon länger den Wunsch, nach weiteren zu suchen, doch wäre eine solche Suche zu aufwendig für ein privates Projekt gewesen, aber so ist es phänomenal!“, sagte Luna hektisch vor Freude.
Dies stellte tatsächlich eine mehr als befriedigende Alternative zu ihren Forschungen über die schrumpfhörnige Schnarchkackler dar. So räumte Luna zufrieden ihre Unterlagen zusammen und verstaute sie im Archiv. Für einige Zeit werden diese erst einmal ruhen müssen.
„Es steht ein Abenteuer bevor, doch morgen soll es erstmal ein wundervoller Tag für die Kinder werden“, dachte Luna noch, bevor sie an diesem Abend zufrieden einschläft.


Prof. Hermione Horrible


gedruckt am 24.04.2024 - 00:22
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