Endlosgeschichte: Schniefelus (Seite 2)









von Frida Karlsson, 18.10.2015:

„Was willst du denn hier, du Irrer?“, zischte Bella sofort feindselig los und blickte sich um, als wolle sie bloß nicht mit mir gesehen werden.
„Wie kannst du es wagen, uns überhaupt noch in die Augen zu schauen? Nach all dem, was man über dich hört, könnte man schließlich den Verstand verlieren dabei“, höhnte nun auch Lucius in das selbe Rohr und ich schrumpfte förmlich zusammen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Plötzlich ergriff mich ein seltsames Gefühl. Wut, heiße, glühende Wut ergriff mich und färbte meine Sicht zornig rot.
Wieso ließen sie mich im Stich!? Ich war doch der Kopf dieser Gruppe – ohne mich hätten sie bisher nie so gute Pläne ausgeheckt! Irgendwo in meinem Hinterkopf war da noch eine Stimme der Vernunft, die mich zu bremsen versuchte, doch es schien, als sei meine Vernunft völlig ausgeschaltet.
Und so kam es, dass ich einem jähen Impuls nachgab und mich über den Tisch hinweg auf Lucius stürzte. Mit beiden Händen ging ich ihm an die Gurgel, doch bevor irgendetwas passieren konnte, wurde ich hart nach hinten weggerissen.
Auf dem Boden angelangt verflog die unbändige Wut und ich blickte in das entsetzte Gesicht von...




von Cameron Solomon, 21.10.2015:

...Dumbledore. Verdammt! Der Professor musterte mich einen Moment lang. Schließlich verkündete er: "Mr Snape, ich denke, wir sollten uns einmal ungestört unterhalten. Bitte folgen Sie mir!" "Aber...der Unterricht...", stammelte ich, verzweifelt nach einer Ausrede suchend. "Ich bin sicher, Professor McGonagall wird vollstes Verständnis haben.", erklärte er. "Lassen Sie das nur meine Sorge sein." Mit diesen Worten wandte er sich um und marschierte Richtung Ausgang, offenbar in der Erwartung, dass ich ihm folgte. Und was hatte ich auch für andere Wahl? Unter dem Getuschel der anderen Schüler und den hämischen Blicken von Bellatrix, Lucius, Narzissa und vieler weiterer Slytherins verließ ich mit mit gesenktem Kopf die Große Halle. Bevor die Tür sich schloss, erhaschte ich noch einen kurzen Blick auf Lily. Sie sah mir nach, und ich glaubte, Enttäuschung in ihrer Miene zu lesen. Doch dann stieß das Mädchen, das neben ihr saß, sie an und sagte etwas, das Lily zum lachen brachte. In diesem Moment wirkte sie glücklich und ihrem Haus absolut zugehörig, und einen winzigen Moment fragte ich mich, ob ich in Gryffindor, zusammen mit ihr, glücklicher wäre. Aber dann verwarf ich den Gedanken.




von Frida Karlsson, 25.10.2015:

Was sollte jemand wie ich schon im Haus der Tapferen und Willensstarken? Ich bekam ja nicht einmal genug Mut zusammen, um mich gegen meine eigenen Mitschüler – die auch noch gleichaltrig waren – zu behaupten. Obwohl mir mein eigenes Verhalten eben doch etwas anderes bewiesen hatte. Wieso zum Teufel war ich so fuchsteufelswild geworden und sogar auf Lucius losgegangen? Das war sonst überhaupt nicht meine Art und das wusste mittlerweile eigentlich auch jeder. Rückzug statt Konfrontation war meine Devise.
Ich trottete so lange hinter dem Schulleiter hinterher, bis er in ein verlassenes Klassenzimmer abbog und die Tür mit einem Schlenker seines Zauberstabes hinter mir schloss.
„Also, Mr. Snape. Möchten Sie sich vielleicht erklären?“, fragte er ruhig, ließ jedoch keinen Zweifel daran, dass es keine freundliche Bitte war.
Da ich absolut keine Ahnung hatte, wie es zu meinem Angriff auf Lucius gekommen war, schwieg ich.
„Ah, ich verstehe“, murmelte Dumbledore und zu meiner großen Verwunderung sah er plötzlich sehr besorgt aus. „Mr. Snape, kann es sein, dass Sie sowohl Madam Pomfrey, als auch Ihren Lehrern und nicht zuletzt mir etwas Wichtiges verschweigen?“
Nun konnte es kein Zweifel mehr sein, dass mein Kopf sich rot färbte wie ein Knallbonbon.




von Catherine King, 26.10.2015:

Was sollte ich tun? Sollte ich es ihm sagen? Wenn ich es tue, dann... Nein, ich werde es nicht tun. Ich werde schon irgendeinen Ausweg aus dieser Situation finden. List und Gerissenheit zählten immerhin zu den Eigenschaften, die einen Slytherin ausmachten, oder?
Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte erschrocken von meinen zu Fäusten geballten Händen hoch.
In Dumbledores Miene war die Besorgnis unverkennbar, jedoch sah ich in seinen weisen hellblauen Augen, nun auch etwas anderes aufblitzen. Was genau es war, konnte ich nicht sagen.
Seine Mundwinkel hoben sich zu einem mitfühlenden Lächeln und in seinen Augen blitzte wieder dieses unbekannte Etwas auf. Es war etwas, das ich schon etliche Male in den Augen des Schulleiters sah. Wissen. Bedeutete das…?
Nein, das war unmöglich. Unmöglich. Dieses Wort hallte in meinem Kopf wie ein Echo wider, während ich diesen Gedanken nicht zu Ende denken wollte.
Mit einem Seufzer öffnete ich den Mund zur Antwort, doch ehe auch nur ein Laut meine Lippen verlassen konnte, wurde die Tür zum Klassenzimmer schwungvoll geöffnet.
Überrascht, neugierig und dankbar zugleich, drehte ich mich zu der Person, die mir gerade das Leben gerettet hat, um, und blickte geradewegs in das Gesicht von…




von Frida Karlsson, 28.10.2015:

... unserem Vertrauensschüler Ruthers. Und hinter sich hatte er Bellatrix im Schlepptau. Diese beiden Personen hätte ich nun wirklich als Letztes erwartet.
„Professor Dumbledore, wir haben Anweisung von Madam Pomfrey, dass Snape noch einmal im Krankenflügel auf Spätfolgen und weitere Symptome untersucht werden sollte“, schnarrte der groß gewachsene Blonde los, während ich mir eine verwirrte Miene verkneifen musste.
Dachte er wirklich, er könne dem Schulleiter irgendetwas vormachen oder ihm gar Befehle erteilen?
Doch zu meiner großen Verblüffung nickte Dumbledore ein wenig. Er sah plötzlich sehr müde aus, so als hätte ihm etwas große Kraft geraubt.
Bellatrix fackelte nicht lange, kam in das Klassenzimmer gestampft und zog mich grob am Arm mit. Noch immer verdattert kam ich einfach mit und erhaschte noch einen letzten Blick auf den Schulleiter, der sich erschöpft die Nasenwurzel rieb, bevor Ruthers die Tür zuschlug.
„W-was soll ich denn im Krankenflügel?“, stotterte ich los und Bellatrix verdrehte stöhnend die Augen.
„Gott, manchmal glaube ich, du wärst wirklich besser in Hufflepuff aufgehoben, Spatzenhirn! Natürlich gehen wir nicht zu der ollen Pomfrey, sondern in den Gemeinschaftsraum.“
„Wo du dich endlich erklären wirst“, drohte Ruthers und ließ seine Fingerknöchel knacken.
War Dumbledore da vielleicht doch die bessere Wahl?




von Catherine King, 10.12.2015:

Definitiv. Denn sobald wir im Gemeinschaftsraum angekommen waren, höhnten alle: „Na wen haben wir denn da?“ Ein selbstgefälliges Grinsen umspielte Lucius Mundwinkel und er erhob sich von dem schwarzen Ledersofa, auf dem er bis dahin von zwei Blondinen flankiert saß. In seinen Zügen las ich sowohl Spott als auch Wut.
Er verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete mich grinsend. „Also“, meinte er mit einem amüsierten Unterton, doch ich hörte auch einen Hauch Wut heraus, „was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Schniefelus?“ Beim letzten Wort lehnte er sich nach vor, sodass er mir das Wort praktisch ins Gesicht spuckte. Augenblicklich hallte schallendes Gelächter durch den Gemeinschaftsraum und Lucius Grinsen wurde breiter.
Bellatrix und Ruthers, die bis dahin meine Arme so fest umklammert hielten, dass ich befürchtete, sie würden jeden Moment brechen, ließen mich kurz los, um sich vor Lachen den Bauch zu halten.
Hektisch blickte ich mich im Raum nach einer Fluchtmöglichkeit um und fand diese auch. Bellatrix und Ruthers ließen die Tür zum Gemeinschaftsraum offen.„Wer ist hier das Spatzenhirn?“, dachte ich amüsiert und zählte bis drei.
Eins. Ich atmete tief durch.
Zwei. Ich drehte mich zur Tür
Drei. Jetzt oder nie. Ich rannte los.




von Frida Karlsson, 13.12.2015:

Ich mochte klein sein, dürr, spindeldürr sogar. Aber dafür war ich auch schnell. Schneller als der große Lucius und der hünenhafte Ruthers. Und schneller als Bella, die mir höchstwahrscheinlich mehr als verachtend hinterherblickte.
Doch das war mir alles ganz egal. Ich wollte nur noch weg, weg von den Feinden im eigenen Haus, von der Verantwortung und der Schuld.
Was war nur los mit mir? Lag nun wirklich ein Fluch aus diesem alten Buch auf mir? Was würde ich unter dessen Einfluss noch alles anrichten?
Ich merkte gar nicht, wie ich aus dem Kerker in die Eingangshalle und dann schließlich in den Zauberkunstkorridor im ersten Stock rannte. Erst, als ich heiße Tränen auf meinen Wangen spürte und mir die Lungen vor Anstrengung brannten, hielt ich an.
Ich war verloren. Anvertrauen konnte ich mich niemandem, denn ich hatte zu viel Angst vor Dumbledore und den Lehrern und zu wenig Vertrauen in meine Mitschüler.
Obwohl es da ja jemanden gab, dachte ich beklommen, während ich mich mit pfeifendem Atem an ein Fenster lehnte.
Doch die wollte sicher nichts mehr mit mir und schon gar nichts mit meinen Problemen zu tun haben.
Trotz meiner unbändigen Angst würde ich wohl nochmal das Buch studieren müssen…




von Magnolia Plivea, 14.12.2015:

...doch zuerst wollte ich nochmal mit Lily sprechen. Ich wusste, dass ich einen Fehler gemacht hatte und diesen würde ich nie wieder rückgängig machen können. Aber vielleicht, wenn ich mich nur nochmal entschuldigen würde... Ich hatte doch niemanden mehr... Langsam richtete ich mich auf und versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Schnell wischte ich meine Tränen ab und doch flossen schnell wieder neue Tränen. „Egal“, dachte ich mir und setze mich in Bewegung und ging mit Schmerz verzerrtem Gesicht um die Ecke, als ich in ein rothaariges, wunderschönes Mädchen hinein lief. Lily. „Pass doch auf!“, sagte sie wütend und drehte sich um, stockte jedoch, als sie mein Gesicht sah...




von Frida Karlsson, 15.12.2015:

„Severus“, sprach sie mit so ausgesuchter Verachtung, dass mir wieder flau zumute wurde.
„Was willst du, ich muss in die Bibliothek“, verkündete sie ungeduldig und beäugte mich misstrauisch. „Du hast doch sicher genug mit deinen Freunden zu tun. Unheil stiften, denke ich.“
Diese Worte trafen mich mehr, als sie wusste, da ich genau genommen nicht mal mehr so etwas wie Freunde besaß. Und außerdem wollte ich von ihr nicht als Unheilstifter angesehen werden.
„Lily, es tut mir wirklich leid. Im Moment ist mit mir etwas ganz Seltsames los, i-ich kann es nicht kontrollieren und weiß nicht mehr, was ich tun soll!“, sprudelte es plötzlich aus mir hervor und ich musste den Impuls unterdrücken, mir erschrocken die Hand vor den Mund zu schlagen.
Sie legte den Kopf schief, sodass ihr die roten Haare von der Schulter rutschten.
„Was meinst du?“, fragte sie, nun deutlich weniger feindselig. Besorgnis schwang in ihrer Stimme mit.
„Lucius, Bellatrix, Ruthers – die sind alle sauer auf mich, nur wegen dieses Buchs und-“
Lily schnaubte frustriert.
„Hör mal Sev, ich verstehe kein Wort von dem, w-“
Aus mir unerklärlichen Gründen sah ich plötzlich rot.
„HÖR MIR DOCH ZU!“, brüllte ich und packte sie grob an den Schultern.




von Magnolia Plivea, 16.12.2015:

LASS MICH LOS!“, keifte Lily und erschrocken leistete ich ihren Worten Folge. „Tu....Tut mir Leid... Ich wollte dir nicht wehtun... Ich will doch einfach nur mit dir reden“, murmelte ich leise, doch sie antwortete mir nicht „Lily, bitte. Bitte rede nur noch einmal mit mir. Ich habe doch sonst keinen mehr“, flehte ich schon fast und ich merkte, wie mir erneut die Tränen kamen. Ich sah auf Lily hinab und merkte, wie ihr Blick wieder weicher wurde. „Natürlich werde ich dir helfen, Severus. Aber dann lass bitte endlich von deinen merkwürdigen Freunden ab. Sie sind nicht gut für dich, das weißt du doch!“, erwiderte sie streng, sah mich aber freundlicher denn je an. Ich nickte und irgendwie wusste ich, dass sie recht hatte. Und trotzdem würde ich mich nicht von meinen Freunden in Slytherin trennen können, egal wie wenig sie mich leiden konnten. Aber das konnte ich Lily nicht sagen. „Also, was ist das jetzt für ein Buch, Severus?“, fragte sie interessiert. „Das Buch, Lily... Es ist böse...“




von Frida Karlsson, 17.12.2015:

„Ich weiß es leider auch nicht“, erwiderte ich mit bebender Stimme. „Ich- ich habe es in der Bibliothek gefunden. Nein.. Madam Pince hat es mir gezeigt!“, besann ich mich, als ich mich erinnerte.
„Madam Pince hat dir ein verfluchtes Buch gezeigt?“, fragte Lily dann mit hochgezogener Augenbraue. Ich verstand ihre berechtigten Zweifel natürlich, denn es klang schon sehr unwahrscheinlich, dass unsere Bibliothekarin irgendwelchen Schülern freiwillig ihre kostbaren Schätze anvertrauen würde.
Ich nickte trotzdem.
„Als ich es dann ansah, passierte mit mir etwas Seltsames. Ich fühlte mich ganz benebelt und konnte gar nicht mehr klar denken…“
Ich hatte ihr Interesse geweckt, das wusste ich. Doch womit ich nicht gerechnet hatte, war der unverkennbare Ausdruck von Sorge auf ihrem Gesicht. Obwohl die Situation nun wirklich nicht rosig aussah, wurde mir irgendwie ganz seltsam leicht zumute. Jemand sorgte sich um mich!
„Aber das muss bedeuten, dass sie auch unter irgendeinem magischen Einfluss stand…“, wisperte Lily nachdenklich weiter. Und dann kam natürlich genau das, was man von Lily Evans nur erwarten konnte, wenn man sie kannte. Sie verschränkte die Arme und schnalzte mit der Zunge. „Wir müssen sofort zu Professor Dumbledore gehen, Sev!“




von Alexandra Twain, 19.12.2015

Da war ich doch schon, klang es in meinem Kopf, und ich war kurz davor ihm etwas zu sagen. Bis die Tür aufging und alles entschärft wurde, indem Ruther und Bellatrix mich mit einer Lüge mitgenommen hatten, was mich kurz zu dem Gedanken brachte, warum sie es überhaupt getan hatten. Denn es sah fast so aus, als wenn sie mich für verrückt erklärten und nur weiter über mich Spotten wollten. Oder glaubten sie, dass irgendetwas dran war und sie so viel Angst hatten, dass ich erneut austicken könnte und Dumbledore der letzte war, der etwas erfahren sollte. Darüber würde ich mir später noch den Kopf zerbrechen, denn es gab so viel, was mir so unklar und rätselhaft vorkam. Doch in diesen Moment gab es nur eins, ich hatte Lily alles erzählt. „Zu Dumbledore, aber was wird er wohl mit mir machen. Ich habe mich nicht unbedingt bisher mit Ruhm bekleckert.“ Lily rollte mit ihren wunderschönen grünen Augen. „Das ist doch jetzt egal, du musst es tun, bevor noch was Schlimmeres passiert.“ Sie hatte irgendwo Recht und immerhin war es Lily, daher nickte ich nur und wollte mich gerade in Bewegung setzen, als...




von Frida Karlsson, 20.12.2015:

..direkt neben mir eine Tür aufsprang und Peeves der Poltergeist über unseren Köpfen hinwegflog. Abrupt machte er halt, als er mich erkannte und schwebte grinsend auf mich zu. „Oooh“, frohlockte er hämisch und rieb sich die kleinen Hände. „Snapey, der Schuft, steigt auf aus der Gruft. Da sucht der kleine Wicht seines nächsten Opfers Gesicht!“ Laut gackernd über sein gelungenes Lied, flog er dann durch den Korridor in Richtung der Treppen und ich befürchtete, dass sein Lied am Abend bereits seine Runden durch die Schüler gemacht haben würde.
„So, was ist jetzt?“, fragte Lily, die angesichts des Poltergeists nur die Augen verdreht hatte. Ich wurde nachdenklich. Bevor ich als letzten Ausweg zu Dumbledore gehen wollte, lag es mir doch am Herzen, mein Problem noch mal selbst in die Hand zu nehmen. Ich war eben nicht der Typ Mensch, der Hilfe bei anderen suchte.
Außer, wenn es um Lily ging, merkte ich dann. „Lily, ich weiß, du denkst, Dumbledore ist die beste Lösung.“ Sie wollte gerade den Mund aufmachen, doch ich fuhr schnell fort. „Ich stimme dir da auch zu. Aber ich möchte mir gern vorher noch einmal das Buch ansehen. Vielleicht habe ich ja etwas übersehen, das mir helfen könnte.“




von Catherine King, 21.12.2015:

Ungläubig schaute sie mich an und meinte mir vor der Brust verschränkten Armen: „Aber eben meintest du doch, das Buch wäre böse und jetzt auf einmal soll es dir helfen?“
Ich öffnete den Mund, um ihr zu antworten, doch ehe auch nur ein Laut meine Lippen verlassen konnte, wurde eine weitere Tür geöffnet und aus dieser trat der bärtige Schulleiter, der wegen Peeves Gesang sicherlich nachsehen wollte was los war.
Seine Augen suchten die Flure ab und als seine Augen schließlich auf mir und Lily landeten, umspielte ein Lächeln seine Lippen und er meinte: „Ah, Miss Evans und Mister Snape, was machen Sie denn hier?“
Ich öffnete erneut den Mund zur Antwort, doch Lily war schneller und meinte: „Wir müssen dringend mit Ihnen reden, Professor!“
„Ach ja? Worüber denn?“ Seine strahlend blauen Augen, in denen wieder Wissen zu erkennen war, fixierten mich und mir wurde ganz mulmig zumute. Mein Magen machte tausend Salti, während ich in meinem Kopf nach einer Antwort suchte, die mich aus dieser misslichen Lage befreien konnte, doch ich fand keine und so senkte ich nur den Kopf und blickte auf meine Schuhspitzen herab.
Lily blickte zu mir und Dumbledore öffnete die Tür und sagte: „Kommen Sie!“




von Magnolia Plivea, 22.12.2015

Langsam betraten Lily und ich, gefolgt von Professor Dumbledore den Raum. Er schloss die Tür hinter sich und lies den Blick von mir zu Lily wandern, ehe seine Augen auf mir ruhen blieben. Wusste er etwas von dem Buch? „Und? Was kann ich für Sie beide tun, Miss Evans und Mister Snape?“, fragte der Schulleiter ruhig, wirkte jedoch äußerst interessiert. „Severus hat.....“, fing Lily an, doch ich unterbrach sie schnell: „Ich habe gar nichts“, erwiderte ich und blickte schuldbewusst zu Boden. „In der Bibliothek gibt es ein verfluchtes Buch und dieser Fluch liegt nun auf Severus, Professor Dumbledore“, ratterte sie schnell herunter, bevor ich sie wieder unterbrechen konnte. Ich versuchte etwas in Dumbledores Miene zu ergründen, jedoch war diese nach wie vor unverändert. „Nun... Was ist das denn für ein Buch, Mister Snape?“, fragte er interessiert. Jetzt musste ich mit der Sprache herausrücken, doch da öffnete sich die Tür und durch diese traten...




von Frida Karlsson, 23.12.2015:

… Madam Pomfrey und Madam Pince. Beide wirkten völlig außer sich, sie starrten mit aufgerissenen Augen zu uns hinüber. Dabei gaben sie keinen Ton von sich. Lily kreischte vor Schreck und ich konnte es ihr nicht wirklich verdenken, da der Anblick dieser beiden Frauen wirklich gruselig war, mit ihren geröteten Gesichtern.
Dumbledore verschwendete keine Sekunde, er sprang auf und zückte vorsorglich den Zauberstab. Ich öffnete staunend den Mund, da dies das erste Mal war, dass ich den Schulleiter in Aktion sah. „Die Damen, würden Sie sich freundlicherweise beruhigen und mir erzählen, was vor sich geht?“, fragte er ruhig, jedoch wachsam. Es gab keine Reaktion. Die Bibliothekarin hob plötzlich ihre Hand und Lily erkannte als Erste, dass sie ihren Zauberstab ausgestreckt auf Dumbledore richtete.
„Professor, passen Sie auf!“, rief sie schrill, doch Dumbledore hatte den Zauber schon abgeblockt und wirkte nun besorgter denn je.
„Miss Evans, bitte benachrichtigen Sie umgehend das Kollegium und allen voran Professor McGonagall!“, bellte Dumbledore nicht unfreundlich und Lily huschte sofort an den beiden Frauen vorbei in den Korridor. „Mr. Snape, wenn Sie nun so freundlich wären, diese Tür magisch abzuschließen?“
Ich starrte den Schulleiter entsetzt an. Wieso zum Teufel sollte ich das tun?




von Catherine King, 25.12.2015

Vielleicht, damit die zwei Frauen keine Möglichkeit zur Flucht haben?
Ehe ich mit meinen Spekulationen fortfahren konnte, sah ich Dumbledores entschlossenen Blick. Kurz schien es mir so, als würde er mir zunicken, um mir zu versichern, dass ich das Richtige täte, indem ich seinem Befehl folgte. Mit einem tiefen Seufzer richtete ich meinen Zauberstab auf die Tür und rief: „Colloportus!“ Gleich darauf ging ich zur Tür, um zu überprüfen, ob diese auch verschlossen war. Sicher ist sicher. Ich atmete auf und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Tür. Dumbledore nickte mir anerkennend zu und ließ seine Hand mit dem Zauberstab sinken. Ungläubig starrte ich ihn an und meine Überraschung wuchs, als ich sah, dass Madam Pomfrey es ihm gleichtat.
Mein Erstaunen wuchs als ich sah, wie Dumbledore gelassen meinte: „Setzen Sie sich ruhig, die Damen.“ Die beiden taten wie geheißen und als sich Dumbledore setzte, blickte er zu mir und meinte: „Wollen Sie sich nicht auch setzen, Mister Snape? Ich bezweifle, dass es angenehm sein wird, wenn Professor McGonnagal die Tür mit Bombarda öffnet.“ Er lachte und sowohl Madam Pince als auch Madam Pomfrey fielen in das Lachen ein.
Was bei Merlins Bart war hier los?




von Alexandra Twain, 26.12.2015

Ich verstand nichts mehr und wurde auch das Gefühl nicht los, dass es geplant war. Aber warum? War das nur ein Ablenkungsmanöver, um Lily aus dem Raum zu locken? Gab es etwas, was nicht für ihre Ohren bestimmt war? Ich stand hin und hergerissen dort und bewegte mich nur sehr langsam. Mein Blick wanderte von den beiden Frauen zu Dumbledore und wieder zurück, ehe ich mich doch entschloss Platz zu nehmen. Denn ich schätzte eine Chance zur Flucht für sehr gering ein. Die Tür war magisch verriegelt und vor mir standen drei voll ausgebildete Magier. Aber eins wusste ich, dass hier hatte alles mit dem Buch zu tun. „Professor, was ist hier los? Ich habe ein sehr ungutes Gefühl. Sie haben Lily absichtlich losgeschickt, oder?" Das Lachen erstarb und plötzlich wurden alle sehr ernst.




von Frida Karlsson, 27.12.2015

„In der Tat, Mr. Snape“, nickte Dumbledore und faltete seine langen Finger. „Wir konnten Miss Evans nicht auch noch dieser Unterredung aussetzen. Sie weiß beileibe genug über diese Abnormität.“
Ich fühlte Scham in mir aufsteigen. Natürlich hätte ich Lily nie einweihen dürfen – zu ihrer eigenen Sicherheit. „Sie verstehen hoffentlich, dass diese Angelegenheit mit der größten Diskretion und Sicherheit behandelt werden muss“, fuhr der Schulleiter fort. „Ich möchte, dass es keine Geheimnisse mehr zwischen uns gibt. Sie können diese Situation kaum alleine lösen, aber das müssen Sie auch nicht. Wir haben genügend fähiges Personal hier in Hogwarts, das ihnen zur Seite stehen kann.“
Verlegen wagte ich einen Blick hinüber zu Madam Pomfrey, die besorgt wirkte, und zu Madam Pince, die ein regloses Gesicht zog. „P-professor, ich weiß wirklich nicht, ob es eine gute Idee ist, wenn Sie sich das Buch ansehen“, begann ich zittrig. „Es ist gefährlich und in Ihren Händen könnte es weitaus mehr Schaden anricht-“
Zu meiner Verwunderung sah Dumbledore amüsiert aus bei diesen Worten. Madam Pince schnaubte verächtlich. „Ich versichere Ihnen, Mr. Snape, dass Sie sich um mich keine Sorgen machen müssen. Ich bin ein recht fähiger Zauberer, möchte ich meinen.“




von Magnolia Plivea, 28.12.2015

„So meine ich das nicht, Professor Dumbledore. Ich glaube, dass das Buch speziell für Sie verflucht wurde und sich der Fluch erst bei Ihnen vollkommen entfalten wird“, murmelte ich und blickte verlegen auf den Boden. Ich wusste nicht, wie ich die Wahrheit über das Buch sagen sollte, denn ich kannte ja selber nicht alles… Ich merkte, wie eine Träne über mein Gesicht floss, ehe ich eine beruhigende Hand auf meiner Schulter spürte. Madam Pomfrey blickte mir ins Gesicht und lächelte mich langsam an. „Erzählen Sie doch mal, wie es dazu kam, dass Sie verflucht wurden, Mister Snape“, begann Professor Dumbledore wieder mit dem Reden „und machen Sie sich keine Sorgen. Wir wollen Ihnen helfen und nicht gegen Sie arbeiten. Wir wissen, dass Sie keine Schuld tragen, aber Sie müssen verstehen, dass wir das Problem beheben müssen, damit nicht noch mehr Schüler verflucht werden, Mister Snape.“ Natürlich verstand ich das, aber ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Professor Dumbledore erwartete von mir reine Ehrlichkeit, doch diese konnte und wollte ich ihm nicht geben. Immerhin wusste ich nicht, wer hinter den Fluchen steckte. „Also, Mister Snape, Ich höre?“, setzte Professor Dumbledore erneut an. Und erstmalig brach ich mein Schweigen: „Also…




von Frida Karlsson, 01.01.2016

„… ich war vor einigen Tagen in der Bibliothek. Plötzlich hörte ich seltsame Geräusche und dann, wie jemand meinen Vornamen flüsterte. Ich habe mich natürlich gewundert, wer das wohl sein könnte, da ich die Stimme nicht zuordnen konnte.“
Professor Dumbledore sah immer noch ziemlich ernst aus, doch jetzt konnte ich keinen Rückzieher mehr machen. „Als ich mich umdrehte, stand da plötzlich Madam Pince. Sie zeigte auf ein aufgeschlagenes Buch am Boden und ich ging hin, um es mir anzusehen.“ Ich sah aus dem Augenwinkel, wie die Angesprochene es tunlichst vermied, mich oder den Schulleiter anzusehen.
„Und es ist Ihnen nicht merkwürdig vorgekommen, dass Madam Pince Sie bei Ihrem Vornamen nennt?“, erkundigte sich Dumbledore berechtigterweise. Ich sank ein wenig in mich zusammen. „Doch“, protestierte ich schwach. „Aber dieses Buch strahlte so eine seltsame Aura aus, dass ich mich nicht weiter darüber wunderte, denke ich.“
Aufgrund dieser wohl unbefriedigenden Antwort seufzte Dumbledore nur leise. „Nun, Madam Pince, würden Sie uns wohl freundlicherweise erläutern, was vor Mr. Snapes Bericht geschah? Wie fanden Sie das Buch und wieso brachten Sie es zu ihm?“ Ich beobachte, wie die Bibliothekarin zögernd umherblickt. Sie wirkt verständlicherweise nicht sonderlich erfreut, hier beteiligt zu sein.




von Cathlyn Dream, 03.01.2016

Madam Pince seufzte erneut als sie dann anfing zu erklären. ,,Dieses Buch hat andauernd den Namen von ihm geflüstert. Es sagte andauernd Severus Snape, bring mich zu Severus Snape. Es hat mich hypnotisiert und mich ganz irre gemacht, so dass ich mich dem Willen des Buches beugte und es letzten Endes ihm gab." Ich sah, wie Professor Dumbledore während der Worte der Bibliothekarin angestrengt die Stirn gerunzelt hatte. ,,Und woher wussten Sie, wer der richtige Schüler ist?" fragte er sie. Sie holte noch einmal tief Luft als sie dann mit derselben ängstlichen und verwirrten Stimme wie vorhin sagte: ,,Das Buch hat es mir gesagt. Es schrie nach mir als er die Bibliothek betrat und ich fügte mich seinem Willen.“




von Frida Karlsson, 04.01.2016

Diese Worte beruhigten mich verständlicherweise nicht sonderlich. Ich hatte jetzt ehrlich gesagt nur noch mehr Angst vor der Sache, in die ich da hineingeraten war.
Dumbledore räusperte sich kurz. „Nun gut, ich kann nicht behaupten, dass diese ganze Geschichte nicht zum Haare raufen wäre“, begann er und ich unterbrach ihn sogleich hektisch. Ich erkannte mich selbst kaum wieder, denn sonst erhob ich nur äußerst selten ungefragt meine Stimme.
„Soll das bedeuten, Sie wissen nicht, was jetzt zu tun ist?“, platzte ich also heraus und zog mir sofort die tadelnden Blicke der beiden Frauen zu. Der Schulleiter hingegen lächelte nachsichtig und blickte über die Ränder seiner halbrunden Brille hinweg.
„Mr. Snape, manchmal benötige auch ich ein wenig Zeit zum Nachdenken und Planen. Und eine solch delikate Angelegenheit bedarf sensibler Behandlung.“ Er wandte sich der Krankenschwester zu. „Madam Pomfrey, können Sie uns erzählen, wie sich Mr. Snape in Ihrer Obhut verhalten hat?“
Aufgeregt knetete die Angesprochene ihre Hände. Ich sah deutlich, wie besorgt sie noch immer war. Etwa meinetwegen, oder nur um der drohenden Gefahr wegen? Hatte sich überhaupt schon einmal jemand Sorgen um mich gemacht?, fragte ich mich ratlos und senkte den Kopf.
Madam Pomfrey begann zu sprechen …




von Magnolia Plivea, 05.01.2015

„Mr. Snape war äußerst… merkwürdig. Anfangs kam er wegen leichten Kopfschmerzen zu mir und wollte, dass ich ihm helfe, was ich selbstverständlich auch tat. Jedoch schrie er dann plötzlich los und wurde dann ganz heiß. Also behielt ich Mister Snape ein, damit er sich ordentlich auskurieren konnte. Jedenfalls schlief er dann ziemlich schnell ein und wahrlich tief, denn zum Abendessen bekam ich ihn nicht mehr wach. Mitten in der Nacht schrie er dann auf einmal wieder los und wirkte sehr blass, gar verstört und am Morgen waren seine Beschwerden einfach weg. Also habe ich ihn entlassen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob dies so richtig war, jetzt, wo bekannt ist, dass ein Fluch auf ihm liegt…“, beendete Madam Pomfrey ihre Erzählung und blickte mich an. Ich fühlte mich unwohler denn je, vor allem aber peinlich berührt. Genauer gesagt hatte ich kaum Erinnerungen an diese Stunden, jedoch konnte ich das nicht sagen. Ich schaute zu Professor Dumbledore auf, welcher angestrengt die Stirn runzelte. „Es scheint sich um einen äußerst gefährlichen Fluch zu handeln, meinen Sie nicht?“, erwiderte Madam Pince und Professor Dumbledore nickte zustimmend und wollte gerade etwas hinzufügen, als draußen im Gang Schritte immer näher zu kommen schienen…




von Frida Karlsson, 06.01.2016

„Oh, das wird die gute Professor McGonagall sein“, rief Dumbledore, scheinbar ohne, dass es ihn großartig aus der Ruhe brachte. „Da wir jedoch alle mit dem Fluch in Kontakt getreten sind und ich niemanden unnötig aufwühlen möchte, schlage ich vor, dass wir diese Unterredung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, nicht wahr, Mr. Snape?“
Ich konnte ihm nicht guten Gewissens beipflichten, da McGonagall sicher nicht allein auf die Idee gekommen war, gerade hier nach dem Rechten zu sehen. Und vor Lily wollte ich eigentlich nichts verschweigen – schon gar nicht, wenn sie mir bisher als Einzige helfen wollte.
Es polterte an der Tür und jemand hämmerte dagegen. „Peeves? Oh ich schwöre Peeves, wenn du das bist und ich dich kriege, d-“
Dumbledore wirkte nun doch milde überrascht. Ruhig schritt er zur Tür und entriegelte diese. „Argus, wären Sie so freundlich, in einem anderen Teil des Schlosses auf Jagd zu gehen?“, fragte er liebenswürdig und der Hausmeister zog verdattert seine mottige Mütze vom Kopf.
„Äh, äh, sicherlich Sir, ich meine Professor Sir..“ Schmunzelnd drehte sich Dumbledore wieder in unsere Richtung, während Filch von dannen stolperte. „Ich schlage vor, wir sehen uns jetzt einmal dieses Buch an, bevor wahrhaftig Minerva vor mir steht.“




von Magnolia Plivea, 08.01.2016

„Ich habe das Buch aber nicht hier, Professor“, setzte ich an und merkte sofort, dass Dumbledore meine Lüge bemerkte, jedoch schien er das Spiel mitzuspielen: „Wo ist denn das Buch, Mister Snape?“, antwortete er mir und in seinen Augen sah ich, dass er mich fieberhaft musterte. Es kam mir ein bisschen vor, wie als würde er mich scannen. „Das Buch ist in der Bibliothek, nach wie vor. Ich habe es nicht mitgenommen“, versuchte ich mich immer noch herauszureden, auch wenn ich das Spiel bereits nach den ersten Worten verloren hatte. Madam Pince schnaubte als Antwort auf meine Aussage und wollte zum Reden ansetzen, schwieg jedoch, als Dumbledore eine Handbewegung machte. Wieso machte er das nur? Wollte er von mir die Wahrheit hören? „Mister Snape, ich dachte, wir sind ehrlich zueinander? Wir können Ihnen nicht helfen, wenn sie uns gegenüber nicht ehrlich sind und wichtige Dinge verschweigen. Der Aufenthaltsort des Buches mag Ihnen vielleicht jetzt weniger wichtig vorkommen, jedoch ist es so, dass gerade das Buch sehr wichtig für uns ist. Immerhin haben wir dem Buch den Schaden zuzurechnen. Wenn Sie mir nun also bitte sagen würden, wo sich das Buch befindet?“, endete Dumbledore und schaute mich an. „Das Buch ist…




von Frida Karlsson, 09.01.2016

„..im Raum der Wünsche, Sir“, schloss ich. Dumbledore hob eine Braue. Scheinbar war er zum ersten Mal von mir und meinen Taten überrascht. Ob das positiv oder negativ war, mochte ich nicht sagen.
„Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Sie es sind, der es dort auch wieder herausholen muss“, seufzte der Schulleiter und wechselte kurze Blicke mit Madam Pomfrey und Madam Pince. „Ein wahrhaft intelligentes Versteck, doch höchst brisant in diesem Fall.“
Ich nickte, weil mir keine bessere Reaktion darauf einfiel. „Nun, je mehr Zeit wir verlieren, desto größere Gefahr geht von diesem Buch aus“, meinte Dumbledore und richtete sich abrupt auf. Er bedeutete uns anderen, ihm zu folgen und wir verließen das Zimmer wieder. Auf dem Flur war es seltsam leer und leise, was mich davon überzeugte, dass Dumbledore nach Filchs Auftritt irgendeinen Zauber gewirkt haben musste.
Nach einigen Minuten des Schweigens waren wir am besagten Wandteppich angekommen. „Nun denn, Mr. Snape, walten Sie Ihres Amtes“, wies mich Dumbledore an und ich tat wie mir geheißen. „Ich brauche das Buch wieder, das ich in dir versteckt habe“, dachte ich angestrengt, während ich auf und ab lief.
Doch als ich die Augen öffnete, hing der Wandteppich unverändert an seinem Platz.




von Magnolia Plivea, 10.01.2016

Wie bekam ich den Raum der Wünsche nur geöffnet? Ich wusste nicht, was ich das letzte Mal anders gemacht hatte, immerhin hatte ich das Buch auch in den Raum rein bekommen. Fragend sahen mich die drei an, ehe Dumbledore mich ansprach: „Mister Snape? Würden Sie bitte den Raum öffnen?“ und warf mir einen scharfen Blick zu. „Ich versuche es doch, Professor... Aber es funktioniert irgendwie nicht... Ich weiß nicht, wie ich den Raum wieder öffnen kann...“, sagte ich und schaute beschämt zu Boden. Ich dachte nochmal genauestens nach, wie ich den Raum das letzte Mal öffnen konnte und begann wieder hin und herzulaufen. Ich dachte: „Ich brauche einen Raum, in dem ich alles verstecken kann, das ich nicht mehr brauche, ohne das es jemals jemand findet“. Dabei lief ich wieder auf und ab und plötzlich veränderte sich die Wand. Erleichtert beobachtete ich, wie sich der Wandteppich entfernte und eine Tür frei wurde. „Gut gemacht“, erwiderte Dumbledore bedächtig und betrat den Raum, zusammen mit den beiden Hexen und mir im Schlepptau. „Dann zeigen Sie uns mal das Buch, Mister Snape“, sagte Dumbledore und ich lies meinen Blick durch den Raum schweifen, ehe mein Blick auf einem altbekannten schwarzen Buch ruhen blieb.




von Frida Karlsson, 13.01.2016

„Dort“, sagte ich mit tonloser Stimme und trockenem Mund, als mein Finger sich fast wie von selbst bewegte und auf den Ort deutete, an dem das Buch lag. „Ah, vortrefflich“, flüsterte Dumbledore, doch mir kam das ganze Vorhaben alles andere als vortrefflich vor. Mein Impuls schrie förmlich, dass ich weglaufen sollte.
Der Schulleiter bewegte sich mit schnellen Schritten zu dem alten Sessel, auf dem das Buch lag, doch nur einen Meter davor blieb er plötzlich abrupt stehen und betrachtete die Luft vor ihm. „Äußerst fortgeschritten, ja ja..“, murmelte er und ich ertappte Madam Pince, wie sie fragend eine Augenbraue hob.
„Äh, Professor, ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich dann Madam Pomfrey, doch Dumbledore gab keine Antwort. Er schwang einmal ausladend seinen Zauberstab und murmelte etwas, doch blieb weiterhin wie angewurzelt stehen. „Ich befürchte, das Buch hat eine Barriere aufgebaut, die ich nicht durchschreiten kann oder darf.“
Ich fühlte fast die Blicke der Anwesenden auf mir brennen. „Mr. Snape, wenn ich Sie noch einmal belästigen dürfte – wären Sie wohl so freundlich, mir das Buch zu holen?“ Scharf sog ich Luft ein. Eigentlich hatte ich keine große Lust, mir schon wieder einen Fluch aufzuhalsen, doch es war nun einmal Dumbledores Wille.




von Magnolia Plivea, 15.01.2016

Langsam ging ich auf das Buch zu und merkte, wie ich von Schritt zu Schritt nervöser wurde. Umso näher ich dem Buch kam, desto unwohler fühlte ich mich. Als ich schließlich neben Dumbledore stand, warf dieser mir einen Blick zu, der mir wohl Mut machen sollte. Schweigend ging ich noch näher an das Buch heran, hatte jedoch Angst es zu berühren. Die Erinnerungen an das letzte Mal kamen mir wieder hoch, als ich auf einmal ein scharfes Flüstern hörte. „Ssseeeeveruus! Komm! Ssseeeeveruuus!“, flüsterte es immer wieder. Ich fragte mich, ob das Flüstern vom Buch ausging, konnte jedoch nicht weiter darüber nachdenken, da ich im gleichen Moment in einer mechanischen Bewegung meine Hand ausstreckte und meine Finger den kühlen Ledereinband des Buches berührten. Mit einem Mal durchfuhr mich zuerst ein schreckliches Stechen und erschrocken schrie ich auf. Fragen bezüglich meines Wohlergehens ignorierte ich weitestgehend und nahm dann doch das Buch in die Hand. Ich merkte, wie der Fluch mich immer mehr einnahm, ehe ich plötzlich wieder von einer ungezügelten Wut eingenommen wurde. „Alles in Ordnung bei Ihnen, Mister Snape?“, hörte ich die leicht abwesende Stimme von Dumbledore. Ich drehte mich um, sah ihn an und schrie wutentbrannt los...




von Frida Karlsson, 17.01.2016

Doch das, was ich da schrie, konnte ich groteskerweise selbst nicht verstehen. Mir unbekannte, altertümlich wirkende Worte kamen aus meinem Mund. Sie schienen bösartig, seltsam verzerrt und nicht, als würden sie von mir stammen. Dumbledore starrte mich entgeistert an als ich verstummte. Und entsetzt beobachtete ich, wie kurz darauf seine Knie einknickten und er zu Boden ging.
Madam Pomfrey kreischte sofort los, während Madam Pince mir geistesgegenwärtig eine Ganzkörperklammer anhexte. Ich konnte es ihr kaum verübeln, denn was tat man ansonsten mit Schülern, die den Schulleiter ausknockten?
Eine tiefgreifende Panik erfasste mich. Die schwarze Magie dieses Buches war stärker, als ich es mir je vorgestellt hatte. Wenn sie sogar Dumbledore, den größten gegenwärtigen Zauberer, machtlos werden ließ – was konnten wir dann überhaupt dagegen ausrichten?
Mein Kopf fühlte sich an, als müsse er zerbersten, doch war dies keine Nebenwirkung der Ganzkörperklammer. Irgendwie hatte ich das Gefühl, alles hing mit dem Buch und seinen Flüchen zusammen. Mir wurde ganz heiß und ich sah zu, wie Madam Pomfrey mit zitternden Händen Heilzauber an Dumbledore ausprobierte. In meinem Schädel dröhnte es immer lauter und auch der Druck wurde stärker. Als ich glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, wurde mir schwarz vor Augen.




von Magnolia Plivea, 18.01.2016

Nach einiger Zeit erlangte ich mein Bewusstsein wieder. Oder auch nicht. Ich befand mich in meinem Inneren, in welchem sich ein unglaublicher Kampf abspielte. Meine Gedanken spielten verrückt und mir war heiß und kalt abwechselnd. Ich konnte meine Augen nicht öffnen, sie schienen magisch versiegelt. Ständig hallten Worte in meinem Kopf wieder, manche gezischt und leise, manche schreiend und laut. Ich merkte, wie sich meine Hände im Bettlaken verkrampften, konnte jedoch keinerlei Außengeräusche wahrnehmen. Die Hitze in meinem Körper steigerte sich und langsam aber kontinuierlich konnte ich nicht mehr klar denken. Die gemurmelten Flüche wurden immer leiser. Es wurde immer stiller, doch die Hitze nahm nach wie vor zu, als ich plötzlich die Augen aufriss, mich aufrichtete und losschrie. Erschrocken blickte mich Madam Pomfrey an und erhob ihren Zauberstab. Ich wollte um mich schlagen, konnte mich jedoch nicht großartig bewegen, da eine Hände festgebunden schienen. „Beruhigen Sie sich bitte, Mister Snape. Alles ist in Ordnung, Ihnen geht es gut“, erklärte Madam Pomfrey langsam, jedoch lag eine gewisse Schärfe in ihrer Stimme. Ich versuchte immer noch, mich zu befreien, als Madam Pomfrey mir beruhigend über die Hand strich. Plötzlich besinnte ich mich wieder und begann zu weinen…




von Frida Karlsson, 19.01.2016

All die Anspannung, die Angst und die Wut der Zeit, seitdem ich das Buch gefunden hatte, brachen auf einmal aus mir heraus und kullerten in Form von dicken Tränen an meinem Gesicht hinunter.
Madam Pomfreys Gesicht verlor sofort an Härte und sie legte mir besorgt eine Hand auf die Stirn. „Mr. Snape, Sie müssen sich jetzt erholen“, sagte sie, doch ich funkelte sie mit wässrigen Augen an. „Wieso bin ich festgebunden?“, wollte ich empört fragen, doch die Frage klang viel schwächer und hilfloser als beabsichtigt.
Mütterlich neigte die Krankenschwester den Kopf. „Wir wissen leider nicht, welche Gefahr noch von Ihnen ausgeht, Severus. Soweit wir wissen, könnten Sie noch immer unter dem Einfluss des Buchs stehen. Daher die Vorsichtsmaßnahmen.“ Mir fiel bei diesen Worten plötzlich alles wieder ein. Die seltsame Sprache, das zerberstende Gefühl in meinem Kopf, der Kampf in meinem Inneren und dann das Bild des umkippenden Dumbledore. Dumbledore!
Ich fuhr so gut es ging aus dem Bett hoch und starrte die Krankenschwester mit aufgerissenen Augen an. „Madam Pomfrey, was ist mit Prof-“ Und schon als ich sah, wie sich ihr Gesichtsausdruck noch weiter ins Schmerzhafte verzog, wusste ich, dass er nicht gleich zur Tür hineinspazieren würde.




von Magnolia Plivea, 20.01.2016

„Professor Dumbledore geht es gut, Severus“, sagte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht, doch ich wusste bereits, dass sie lügt. Was war mit ihm geschehen? Was habe ich nur getan? Ich fühlte mich mit einem Mal noch schlechter und erneut überschlug mich eine Welle von Tränen. Immer mehr sackte ich in mich zusammen. Madam Pomfrey setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm, soweit es die Fesseln erlaubten und strich mir beruhigend über den Kopf, während sie langsam und leise auf mich einredete. Ich verstand nicht, was sie sagte, doch mit einem Mal wurde ich ruhiger. „Irgendwie müssen wir den Fluch doch aus dir heraus bekommen. Zu den meisten Flüchen gibt es einen Gegenfluch, doch welcher ist der passende Gegenfluch zu diesem hier?“, sagte sie und schaute mich an. Ich fragte mich, ob sie eine Antwort erwartete, doch ehe ich ansetzen konnte, um was zu erwidern, hörte ich ein lautes Stöhnen. Die Krankenschwester sprang auf, zog die Vorhänge zu meinem persönlichen Bereich zu und verschwand. Anscheinend war ein weiterer Patient wach geworden, welcher große Schmerzen zu haben schien. War dies vielleicht der Schulleiter? Ich legte mich zurück ins Kissen und hielt mir die Ohren zu, damit die schmerzverzerrten Geräusche verschwanden...




von Frida Karlsson, 22.01.2016

Ich konnte den Gedanken an einen sich vor Schmerzen windenden Dumbledore einfach nicht ertragen – gerade deshalb, weil er nur meinetwegen in dieser Situation steckte.
Ein schallendes Lachen riss mich aus meiner Starre und ich erschrak fürchterlich darüber, da ich mir ja immer noch die Ohren zuhielt und eigentlich nichts hätte hören dürfen. Mir wurde klar, dass die Stimme aus meinem Inneren kam und fast hätte ich wieder zu Weinen angefangen, doch da zog sich mein Vorhang zur Seite und das Lachen verschwand abrupt.
Diesen Blick hatte ich an Lily schon häufiger gesehen, eine Mischung aus Sorge und Ärger, die ich gerade gar nicht vertrug. „Severus, was geht hier eigentlich vor?“, wisperte sie und schob den Vorhang wieder zu, was mich dazu veranlasste, zu denken, dass sie sich nicht gerade erlaubterweise Zutritt zum Krankenflügel verschafft hatte.
Doch ich bedeutete ihr zu schweigen, da Madam Pomfrey scheinbar in diesem Moment Besuch von Professor McGonagall erhalten hatte. Eine Tür klapperte und Schritte waren zu hören. „Wenn es nicht anders geht, muss er ins St. Mungo, Poppy“, sagte McGonagall ernst, aber nicht panisch. Ich mochte Gryffindors wirklich nicht sonderlich, jedoch musste ich in diesem Moment den kühlen Kopf der Hauslehrerin bewundern.




von Magnolia Plivea, 25.01.2016

War mein Ausbruch etwa so heftig, dass Professor Dumbledore ins St. Mungo musste? Mein schlechtes Gewissen nahm immer mehr Überhand und ich spürte, dass Lily mich intensiv musterte. „Severus, ich habe dich was gefragt. Antworte mir“, wisperte sie erneut, schien jedoch noch verärgerter zu sein. „Was willst du hier, Lily? Du darfst gar nicht hier sein“, erwiderte ich mit hochgezogener Augenbraue und hörte Schritte näher kommen. „Komm hier her“, sagte ich zu Lily und hob meine Decke hoch. Lily reagierte schnell und legte sich neben mich unter die Decke. Ich rückte sie zurecht und bemerkte zufriedenstellend, dass man von ihr nichts mehr groß sah. Ein Glück war sie so zierlich, andernfalls wäre das sicherlich nicht so gut gegangen. Wenige Sekunden später öffnete sich der Vorhang mit einem Ruck und Professor McGonagall trat ein, gefolgt von Madam Pomfrey. „Wie geht es Ihnen, Mister Snape?“, fragte mich die Professorin und musterte mich besorgt. „Mir geht es gut, schätze ich. Wie geht es Professor Dumbledore?“, versuchte ich es erneut, bekam jedoch erneut keine Antwort. „Wir wissen nicht, wie wir den Fluch aus Ihnen heraus bekommen sollen, ohne dass Sie anderen Schaden zufügen“, murmelte Professor McGonagall, als jemand plötzlich unter meiner Bettdecke nießte.




von Frida Karlsson, 27.01.2016

McGonagall starrte auf den Punkt der Bettdecke, der erschrocken zusammengezuckt war und dabei das Geräusch von sich gegeben hatte. Sehr langsam wanderte ihr Blick zu mir und es fühlte sich an, als würde Eis aus ihren Augen sprühen.
„Mr. Snape, würden Sie mir das freundlicherweise erklären?“ Ich setzte gerade zu einem Ablenkungsmanöver an, da schlug Lily jedoch – ganz die Gryffindor – die Decke zurück und richtete ihre zerzausten Haare. Schuldbewusst, aber trotzdem aufrecht sah sie ihre Hauslehrerin an. „Miss Evans!“, stößt McGonagall aus und ich bin sicher, dass sie ihre Musterschülerin hier als Letzte erwartet hatte. „Ich verlange eine Erklärung!“
„Ich habe mir Sorgen gemacht, Professor. Severus ist so seltsam gewesen in der letzten Zeit. Außerdem habe ich Angst um Professor Dumbledore und möchte helfen!“, rief Lily mit gerecktem Kinn, doch ich hatte den leisen Verdacht, dass Professor McGonagall und Madam Pomfrey die Hilfe von Erstklässlern nicht unbedingt gebrauchen konnten.
„Deshalb schleicht man sich aber noch lange nicht in den Krankenflügel! Fünf Punkte Abzug für Gryffindor – für unbefugtes Betreten von Räumlichkeiten.“ Ich merkte, wie Lily sich anspannte. Na toll, jetzt hatte sie ihrem Haus Punktabzug eingehandelt und das nur wegen mir... Würde mein schlechtes Gewissen jemals abklingen?




von Magnolia Plivea, 31.01.2016

„Würden Sie nun bitte den Krankenflügel verlassen, Miss Evans?“, sagte Professor McGonagall mit kühler Stimme und machte eine Handbewegung in Richtung Ausgang des Krankenflügels. „Aber Severus…“, setzte Lily an, wurde jedoch von Professor McGonagall unterbrochen: „Bitte gehen Sie jetzt, bevor ich Ihnen noch weitere Punkte abziehen muss!“. Lilys Augen weiteten sich und sie reckte ihr Kinn noch höher, jedoch sah ich eine Träne sich aus ihrem Augenwinkel stehlen, die sie mit einer schnellen Handbewegung wegwischte. „Sie wollte doch nur helfen, Professor“, murmelte ich leise, spürte jedoch sofort den scharfen Blick der Lehrerin auf mir. Lily stand auf, legte die Decke wieder ordentlich hin und stampfte wütend aus dem Raum. „Und nun zu Ihnen, Mister Snape. Wie kommen Sie dazu, eine weitere Schülerin in Gefahr zu bringen? Wie konnten Sie ihr erlauben, sich in Ihre Nähe zu begeben?!“, keifte Professor McGonagall „Wir sind erwachsene Zauberer, wir sind mächtiger als Erstklässler. Wie kommen Sie nur auf die Idee, Ihre FREUNDIN da reinzuziehen?! Wenn Sie ein echter Freund wären, würden Sie Miss Evans nicht solch einer Gefahr aussetzen.“ Stille breitete sich im Raum aus und ich senkte beschämt den Kopf. Ich wusste, dass sie Recht hatte, konnte jedoch die aufkommende Wut nicht unterdrücken…




von Frida Karlsson, 02.02.2016

... und mit einer ruckartigen Bewegung streckte ich meine Arme nach vorn und stieß einen furchterregenden Schrei aus. Bläuliche Flammen schossen auf McGonagall zu, doch diese bewies Geistesgegenwart und wich ganz knapp aus. Entgeistert starrte sie mich an.
„Mr. Snape, Sie verlieren doch nicht etwa absichtlich die Kontrolle, nur weil Sie wütend auf mich sind?“, keuchte sie am Rande ihrer Beherrschung. Ich war zunächst unfähig zu antworten. „Wenn Sie dieser dunklen Magie Einhalt gebieten, sie sogar mutwillig einsetzen, dann bringen Sie hier jeden in Gefahr, der Ihnen etwas bedeutet! Seien Sie sich dessen im Klaren!“ Ich senkte betroffen den Kopf, während die Wut abklang und sich in kleine, fahle Scham verwandelte.
„Entschuldigen Sie bitte, Professor, ich verstehe wirklich nicht, was mit mir los ist“, wisperte ich, weil meine Stimme versagte. „Nun, dann würde ich Ihnen vorschlagen, dass Sie von nun an keinem Ihrer Freunde näher kommen als notwendig – sollte Ihnen dessen Gesundheit lieb sein“, erwiderte die Professorin mit deutlich kühlem Unterton in der Stimme. Ich nickte und sie zog den Vorhang meines Bettes wieder vor, sodass ich allein zurück blieb. Die Stimme in meinem Kopf kicherte leise und hämisch und ich presste mir die Fäuste an die Schläfen.




von Magnolia Plivea, 03.02.2016

Langsam aber kontinuierlich wurden die Stimmen in meinem Kopf lauter, das Kichern immer hämischer und unerträglicher. Würde das denn niemals mehr aufhören? Ich wollte die Beherrschung nicht absichtlich verlieren, ich habe mich ausschließlich von meinen Gefühlen, nein, die Gefühle des Fluches in mir leiten lassen. Ich lies mich in mein Kissen zurückfallen und schloss die Augen, ehe ich in einen langen, traumlosen Schlaf glitt.
Als ich einige Stunden später wieder aufwachte, merkte ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich schaute auf meine Hände und sah, dass sie noch fester als zuvor festgebunden waren, doch nicht nur das. Anscheinend war mein ganzer Körper am Bett gefesselt. Ich konnte mich nicht mehr eigenständig bewegen und vor allem… Es war merkwürdig still. Es waren keinerlei Außengeräusche zu hören. Ob ich nun taub war? Probehalber sprach ich einige Worte und stellte fest, dass meine Ohren einwandfrei zu funktionieren schienen. Plötzlich zog sich der Vorhang beiseite und Madam Pomfrey betrat den kleinen Bereich, welcher mir zugewiesen war. Als sie sah, dass ich wach war, schenkte sie mir ein aufmunterndes Lächeln. „Wie geht es Ihnen, Mister Snape? Erschrecken Sie nicht… Sie sind gefesselt, zu Ihrem eigenen Schutz. Außerdem haben wir einen Zauber über ihr Bett gelegt…“




von Frida Karlsson, 05.02.2016

„Was für einen Zauber?“, rief ich alarmiert, weil ich das Gefühl, am ganzen Körper gefesselt zu sein, nicht besonders mochte. Madam Pomfrey schaute mich wieder so mitleidig an, was mich mittlerweile aber eher wütend machte.
„Nun, einmal einen Dämpfzauber für Geräusche, damit Sie nicht mehr ungefragt Gespräche belauschen können“, tadelte sie mich und ich seufzte. „Und zweitens einen mächtigen Schutzzauber, der uns vor Ihren... Ausbrüchen schützen soll.“
Ich knirschte mit den Zähnen. „Und wozu dann die Ganzkörperklammer?“, fragte ich und konnte die Freundlichkeit meiner Stimme nur mit Mühe aufrechterhalten. „Mr. Snape, es ist alles nur zu Ihrer eigenen Sicherheit. Sie wissen doch, was mit Professor Dumbledore passiert i-“
Ich musste sie unterbrechen, da mir der Schulleiter auch gerade wieder eingefallen war. „Professor Dumbledore, wie geht es ihm? Ist er noch in Hogwarts?“ Madam Pomfrey machte beruhigende Gesten. „Keine Sorge, einige Heiler haben ihn ins St. Mungo Hospital überwiesen. Dort gibt es fähige Zauberer und Hexen, die ihm besser helfen können.“
Ich wusste nicht warum, aber mich beruhigte diese Information ganz und gar nicht. Wenn Dumbledore nicht hier war, um das Schloss vor den Auswirkungen des Fluches zu schützen – waren wir dann nicht alle in noch größerer Gefahr?




von Magnolia Plivea, 07.02.2016

Vielleicht hatte das Buch es ja darauf abgesehen, dass Dumbledore das Schloss verließ, um so einer anderen, gefährlichen Person Zutritt nach Hogwarts zu verschaffen. Immerhin war Professor Dumbledore zweifelsfreie eines der mächtigsten Zauberer weltweit. Das konnte keiner bestreiten. Und wenn ich durch den Fluch die Schüler in Gefahr brachte… „Madam Pomfrey, ich bin derjenige, der ins St. Mungo sollte! Hier bringe ich doch alle nur in Gefahr, nicht nur mich selber. Und ohne Dumbledore sind wir alle schutzlos!“, rief ich verzweifelt aus und die Hexe beäugte mich argwöhnisch. „Seien Sie sich sicher, Mister Snape, dass Sie sich hier in den besten Händen befinden. Wir haben mit Professor Dumbledore einige Möglichkeiten ausgearbeitet, wie wir Ihnen den Fluch austreiben können. Ob Sie es glauben oder nicht…. Wir beobachten Sie schon länger. Und auch hier im Schloss sind andere mächtige Zauberer und Hexen anwesend. Seien Sie sich um die Sicherheit aller Schüler also sicher“, erklärte mir Madam Pomfrey mit schnellen Worten und legte ihre Hand beruhigend auf meine Schulter, nur um dann eine Sekunde später erschrocken zurückzufahren. Sie zog eine Augenbraue hoch und drehte sich schließlich um, um zu gehen. „Madam Pomfrey! Was für Möglichkeiten haben wir denn noch?“, versuchte ich sie zurückzuhalten…




von Frida Karlsson, 08.02.2016

Sie drehte sich tatsächlich noch einmal um und musterte mich argwöhnisch. „Ich denke die Pläne von Erwachsenen, perfekt ausgebildeten Zauberern würden den Horizont eines angeschlagenen Erstklässlers doch deutlich überschreiten, Mr. Snape“, sagte sie mit ausgesuchter Bestimmtheit und ich seufze kopfschüttelnd. Ich steckte doch nun wirklich tief genug drin in dieser Misere, da konnte man mir doch auch mal Auskünfte geben! Als sie meinen Gesichtsausdruck sah, machte sie eine unbestimmte Geste mit der Hand und trat doch wieder ein Stück näher an mein Bett.
„Ich versichere Ihnen, dass alle Lehrer in Hogwarts fieberhaft an einer Lösung dieses Problems arbeiten. Beispielsweise hat Professor Slughorn seine Kontakte innerhalb der alchemistischen Vereinigung genutzt und will einen fluchbrechenden Trank brauen. Professor Flitwi-“ Sie brach abrupt ab und schlug sich die Hand vor den Mund, da sie sich wohl gerade selbst beim Plappern ertappt hatte.
„Was ist das für ein Trank Madam?“, fragte ich so unschuldig ich konnte, doch die Krankenschwester kniff nur die Augen zusammen und schob den Vorhang meines Bettes wieder zusammen, sodass ich allein zurückblieb. Ich hörte emsige Schritte davoneilen und ließ mich zurück in die Kissen fallen. Wenn ich bloß hier rauskäme und etwas über diesen Trank herausfinden könnte!




von Catherine King, 07.03.2016

„Vielleicht kann ich mich irgendwie rausschleichen, ohne dass Madam Pomfrey es mitbekommt. Nur, wie soll ich das anstellen? Ach, mir wird schon irgendwas einfallen. Immerhin bin ich ein Slytherin. Ich werde das schon irgendwie schaffen.“ Mein Gedankenzug wurde unterbrochen, als ich plötzlich einen wohlbekannten Rotschopf hineinhuschen sah. Meine Augen weiteten sich und ich fragte erschrocken: „Lily!?“
Die Angesprochenen nickte lächelnd und fiel mir um den Hals. Oh, wie gerne würde ich diese Umarmung bloß erwidern, doch ich konnte nicht. Verwirrt löste sie sich von mir und schaute mich mit ihren smaragdgrünen Augen besorgt an. „Sev … was ist … los?“, wollte sie mit zittriger Stimme wissen.
„Madam Pomfrey hat erstens Dämpfzauber für Geräusche auf mein Zimmer gelegt, damit ich nicht ungefragt Gespräche belauschen könne und zweitens einen mächtigen Schutzzauber, der euch vor meinen Ausbrüchen schützen soll“, zitierte ich die Krankenschwester und sah, wie Lilys Mund die Form eines Os annahm und ihre Augen sich weiteten. Ehe ich etwas hinzufügen konnte, vernahmen wir ein Räuspern. Erschrocken blickte ich auf und Lily drehte sich um und hob den Kopf, sodass sie geradewegs in das scharlachrote Gesicht, das sogar röter als das Wappen ihres Hauses war, von niemand geringerem als ihrer Hauslehrerin blickte.




von Cecily Socery, 20.03.2016

„Miss Evans, Mister Snape. Ich darf Sie daran erinnern, dass es Nacht ist?“, sagte sie streng, bemüht ruhig zu klingen. „Die Schulregeln dürften bekannt sein. Auch Ihnen, Miss Evans. Ich bin mir sicher, Madam Pomfrey hat Ihnen gesagt, dass Sie Ruhe brauchen, Mister Snape. Oder liege ich da falsch?“ Ich wand mich unter ihrem strengen Blick, sah kurz zu Lily, diese wie versteinert wirkte. „Nein, Professor. Ich wollte nur…“ sie zog eine Augenbraue hoch. „Ich meine -ich-äh, wissen Sie denn, was - naja, es wurde so ein Trank erwähnt, erst neulich.“ Ich bekam keinen Satz mehr zusammen. „Zu Ihrer Heilung, ja. Woher wissen Sie davon?“ Ich bekam langsam kalte Füße. „Ähm...“ - „Woher, Mister Snape, wissen Sie davon?“ Ich senkte den Kopf. Sie seufzte. „Miss Evans, Mister Snape, setzen Sie sich doch.“ Wir setzten uns beide auf mein Krankenbett. „Sie wissen ja, dass Sie mit einem Fluch befallen sind. Nun, wir suchen nach einer Lösung, und der Trank war nun mal eine davon. Viele Lehrer arbeiten darauf hin, Sie gesund zu pflegen. Aber dafür müssen Sie die Füße still halten, und uns Ihnen helfen lassen, Mister Snape. Andernfalls werden wir Ihnen nicht helfen können.“ „Aber der Trank“, fing ich an,…




von Catherine King, 04.04.2016

…doch McGonagalls Stimme unterbrach mich. „Genug!“, meinte sie barsch und drehte mir und Lily den Rücken zu. Nach einem kurzen Seufzen drehte sie sich wieder um und schien plötzlich um Jahrzehnte gealtert. Man sah deutlich, dass auch ihr die ganze Sache zu schaffen machte und ich konnte nicht anders, als Mitleid mit der Hauslehrerin Gryffindors zu haben. „Miss Evans, Sie sollten gehen, denn es ist schon recht spät“, meinte sie sanfter. Lily nickte rasch und schlang zum Abschied ihre zierlichen langen Arme um meinen Hals.
„Gute Nacht, Sev, schlaf schön“, flüsterte sie mir ins Ohr und ich erwiderte ebenso flüsternd: „Du auch“ Doch innerlich lachte ich bitter auf. Wie bei Merlins Bart sollte ich schön schlafen, wenn ich mich kein Stück bewegen konnte? Lily löste sich von mir und ging raschen Schrittes durch den Vorhang, den ihr ihre Hauslehrerin aufhielt.
„Gute Nacht, Mister Snape“, meinte McGonagall mit einem sanften Lächeln. „Gute Nacht, Professor“, erwiderte ich mit dem gleichen Lächeln und gleich darauf verschwand auch die alte Hexe durch den Vorhang, der zurückfiel, und ich schloss die Augen. Ich sah Lilys Gesicht vor mir und dachte: „Vielleicht werde ich doch schön schlafen können.“ Doch dieser Trank gab mir keine Ruhe …




von Merlin MacNair, 21.04.2016

Ich saß auf meinem Bett. Um mich herum einige Lehrer versammelt. Mir wurde ein Trank gereicht, war das der lang ersehnte Heiltrank? Ich trank ihn. Einige Augenblicke später stand ich auf. Die Lehrer wichen einen Schritt zurück. Ihre Gesichter waren angsterfüllt. Dann geschah es: Ich rastete aus. Ich schrie sie alle an, obwohl ich es gar nicht wollte. Dieses Mal wusste ich aber, was ich schrie: Es waren Dinge wie „Sind Sie alle zu unfähig?“ und „Zu dumm, um einen Schüler zu heilen!“. Ich wollte aufhören zu schreien, aber ich konnte nicht. Dann nahm ich meinen Zauberstab, richtete ihn auf Dumbledore und schrie: „Avada Kedav-“, aber Dumbledore schnipste nur mit den Fingern und der Stab flog mir aus der Hand. Daraufhin hob er seinen Zauberstab und sagte „Stupor!“

Dann wachte ich auf. Ich hatte also Schlaf gefunden, wenn auch keinen erholsamen. „Hoffentlich wird dieser Traum nicht zur Realität“, dachte ich. Ich sah mich um und bemerkte…




von Ebony Lancaster, 01.05.2016

… dass ich nicht alleine im Raum war. Madam Pomfrey sah mich mit einem besorgten Blick an. „Junge, ist alles in Ordnung?“, fragte sie und trat näher an mein Bett heran. Erst jetzt bemerkte ich, wie sich die Anspannung in meinem Körper langsam löste. Kalter Schweiß stand mir auf Stirn, den ich mit dem Ärmel meines Schlafanzuges abwischte. „Ja, Madam Pomfrey, mir geht es gut.“
„Ich bezweifle, Sie haben wie wild um sich geschlagen und geschrien, als wäre Ihr Leben in Gefahr weil Sie von einem Quidditchspiel geträumt haben?“, fragte sie erneut, mit einer skeptisch gehobenen Augenbraue. OK, wohl nicht so überzeugend. Dabei wollte ich doch nur meine Ruhe haben. Seufzend gab ich nach: „Ich hatte einen Alptraum…“
„Das dachte ich mir schon. Vielen Patienten werden von Alpträumen geplagt, wodurch der Heilungsprozess verlangsamt wird. Denn nur ein guter Schlaf ist ein erholsamer!“ Während sie eines Ihrer Lehrbücher zitierte, reichte Madam Pomfrey ein kleines Fläschchen mit flüssigem Inhalt. „Trink, Junge, das wird dir eine traumlose Nacht verschaffen.“ Ich nickte und setzte das Fläschchen an. Kaum hatte ich dessen Inhalt getrunken, wurde jeder Muskel meines Körpers schwer und ich sank zurück in die Kissen. Und auch mein Bewusstsein begann zu schwinden…




von Amunet Arnoldini, 13.10.2016

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete schien die Sonne durch die Fenster in den Krankenflügel. Noch immer war der Vorhang um mein Bett gezogen, das gab mir die Möglichkeit in Ruhe wieder zu mir zu kommen. Zumindest dachte ich das, denn in dem Moment, als ich ein Staubpartikel im Sonnenschein beobachtete und mich fragte, wie es denn jetzt weitergehen soll, hörte ich die Stimme von Madam Pomfrey. Sie war völlig unbemerkt von mir durch den Vorhang getreten. „Na mein Junge, sind Sie auch wieder wach? Sie haben lange geschlafen es ist schon fast Mittag. Ihr Köper hat den Schlaf wohl sehr dringend gebraucht also keine Sorge. Ich hole Ihnen dann mal was zu Essen.“ Mit einem letzten Lächeln verschwand Sie auch schon wieder, ohne dass ich ein Wort sagen konnte.




von Artemis Animo, 16.10.2016

Seufzend wandte ich meinen Kopf wieder der Zimmerdecke zu. Wie lange würde mein Zustand wohl noch andauern? Würde ich gar für immer verflucht bleiben? Zwar versuchten mir alle einzureden, dass sie bald eine Lösung fänden, doch es war beileibe keine Kunst ihr Unsicherheit zu erkennen… Diese und weitere, noch viel deprimierendere Gedanken schossen mir durch den Kopf während ich auf mein verspätetes Frühstück wartete. Erleichtert vernahm ich die Schritte von Madam Pomfrey, die nicht nur Essen, ich hatte wider Erwarten doch ziemlichen Hunger, sondern vor allem auch Ablenkung von all den negativen Gedanken in meinem Kopf versprachen. Kurz darauf wurde auch schon der Vorhang zur Seite gerissen, doch, zu meiner Überraschung war es nicht Madam Pomfrey sondern…




von Madeleine Wesar, 06.12.2016

…. Bellatrix. ,,Wach, Snape?“ Sie lachte höhnisch. Bestimmt würde irgendetwas fieses von ihr kommen und ich sah mich panisch um. Irgendwo…dort! Auf dem kleinen Nachttisch entdeckte ich meinen Zauberstab, doch mit der Ganzkörperklammer war ich ihrem Angriff schutzlos ausgeliefert. ,,Wie findest du die Lucius‘ Idee? Einen Trank, der dich heilen soll!“ sie lachte laut auf. Ich knirschte mit meinen Zähnen. Sie hatten Slughorn die dumme Idee mit dem Zaubertrank gegeben? Aber warum? Im gleichem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. ,,Ein Trank gegen Flüche gibt es nicht“, sprach Bellatrix meinen Gedanken aus, ,,er verringert ihn nur, so dass man ihn äußerlich nicht mehr erkennt, doch innerlich bleibt er für immer an deine Seele gekettet!“ Und erneut lachte sie auf diese scheußliche Art und Weise. ,,W…wie?“, stammelte ich. Bellatrix grinste, kreiste ihren Zauberstab in der Hand und sagte: ,,Imperius“ Ich fiel aus allen Wolken. Sich mit dunklen Künsten zu befassen ist das Eine, sie auszuführen eine ganz andere Sache. Sie musterte mich. ,,Du weißt ja, nicht jeder ist für die dunklen Künste oder gar den dunklen Lord geschaffen, Schniefi!“, sie spuckte das letzte Wort förmlich aus. ,,Und wenn du noch nicht mal mit einem kleinem verfluchten Buch zurechtkommst….“






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