Geschichtswettbewerbe 2018

Hier finden Sie die Gewinner der Geschichtswettbewerbe im Jahr 2018.



Dezember

1. Platz: Siri de Lioncourt
2. Platz: ---
3. Platz: ---

(von 1 Teilnehmern)

Thema: Weihnachten bei den Weasleys

Es war kurz vor vier Uhr nachmittags und draußen fing es langsam an dunkel zu werden. Schon seit einigen Tagen wehte ein eisiger Wind über die Felder und ließ über allen Gräsern, Blumen und Bäumen eine leichte Eisdecke entstehen. Menschen waren bei diesem Wetter nicht zu sehen, alle kuschelten sich in ihre hell erleuchteten und mollig warm geheizten Häuser.

Auf einem Hügel etwas außerhalb eines kleinen englischen Städtchens befand sich der Fuchsbau, das Anwesen der Weasleys. Familienvater Arthur Weasley hatte gerade seine Arbeit im Zaubereiministerium in London beendet und war auf dem Nachhauseweg. Es war der 24. Dezember und Mr. Weasley hatte ein paar Tage frei um Weihnachten mit seiner Familie zu verbringen.

Molly Weasley wartete zu Hause bereits ungeduldig auf ihren Mann, denn sie wollten an diesem Abend noch das Haus weihnachtlich dekorieren und den Weihnachtsbaum aufstellen. Molly Weasley sah dem kommenden Weihnachtsfest mit gemischten Gefühlen entgegen, denn ihre beiden ältesten Kinder, Bill und Charlie, würden in diesem Jahr nicht nach Hause kommen, sondern Weihnachten und Neujahr zum allerersten Mal in Hogwarts verbringen. Zwar waren ihre jüngeren Kinder Percy, Fred, George, Ron und Ginny zu Hause, dennoch würde die Abwesenheit der beiden Brüder nicht unbemerkt bleiben.

Bereits im Laufe des Tages hatten Molly und Ginny die Weihnachtskerzen, die bunten Kugeln für den Baum und die goldenen Weihnachtssterne vom Dachboden geholt. Arthur war mittlerweile hinausgegangen und suchte nach einem schönen Weihnachtsbaum für den Fuchsbau. Als er diesen gefunden hatte, fällt er den Baum mit einem einfachen Zauberspruch und ließ ihn mit seinem Zauberstab ins Haus an seinen vorgesehenen Platz schweben. Jetzt war wieder Molly an der Reihe. Auch sie nahm ihren Zauberstab in die Hand und dekorierte mit ein paar geübten Zauberformeln und –bewegungen den Baum und das ganze Wohnzimmer mit den Kerzen, Kugeln und Sternen. Ginny war noch zu klein und konnte noch nicht zaubern. Deshalb nahm sie einfach ein paar Kugeln in die Hand und hängte diese selbst an den Baum. Jetzt war alles schön weihnachtlich dekoriert!

Am Abend versammelten sich die Kinder mit ihren Eltern am Essenstisch – Molly Weasley hatte mit ein bisschen magischer Hilfe ein köstliches Festessen gezaubert. Es gab knusprigen Truthahn mit leckeren Petersilienkartoffeln und als Nachtisch ein fruchtiges Eis mit Schokoladensoße. Besonders den jüngeren Kindern, Ginny und Ron, schmeckte die süße Nachspeise am besten und sie freuten sich immer mehr auf den nächsten Morgen, an dem sie ihre Weihnachtsgeschenke bekommen würden. Mit vollgefüllten Bäuchen legten sich die Kinder nach dem Weihnachtsessen in ihre Betten und warteten sehnsüchtig auf den nächsten Tag.

Währenddessen machten es sich Molly und Arthur im Wohnzimmer vor dem Weihnachtsbaum gemütlich und genossen die winterliche Stille. Sie dachten an ihre ältesten Jungs, Bill und Charlie, und ob sie wohl in Hogwarts ein ebenso schönes Festessen hatten. Die Geschenke für die beiden hatten sie schon vor ein paar Tagen mit ihrer alten kränklichen Eule losgeschickt, damit die Pakete auch noch pünktlich im Schloss ankommen würden. Die Geschenke für ihre anderen Kinder würden Molly und Arthur morgen ganz früh unter den Weihnachtsbaum legen. Molly lächelte in sich hinein und freute sich auf den morgigen Weihnachtstag. Sie gab Arthur einen Kuss und legte sich dann ebenfalls schlafen.

Als nach einer eiskalten Nacht die Wintersonne am Horizont langsam aufstieg, erwachten auch die Weasley-Kinder im Fuchsbau. In Windeseile schlüpften alle in ihre Pantoffeln und rannten die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Dort lag für jedes Kind ein bunt verpacktes Schächtelchen unter dem Weihnachtsbaum. Voller Vorfreude rissen sie die Verpackung auf und waren gespannt auf ihr Geschenk. Molly Weasley hatte wie in den Vorjahren einen bunten Weihnachtspullover für ihre Kinder gestrickt - oder besser gesagt: magisch stricken lassen. Die Weasleys hatten nicht so viel Geld um teure Geschenke zu kaufen, aber ein selbst gemachter Pullover hält schön warm und kommt von Herzen. Die Zwillinge Fred und George seufzten ein wenig und murmelten, dass sie doch schon so viele Pullover hätten, doch besonders Ginny und Ron freuten sich sehr über den kuschelweichen Pullover und zogen diesen sofort an. Sie umarmten ihre Eltern und wünschten ihnen ein frohes Weihnachtsfest. Sie waren an diesem Weihnachtsmorgen sehr glücklich.




November

1. Platz: Siri de Lioncourt
2. Platz: ---
3. Platz: ---

(von 1 Teilnehmer)

Thema: Die Ratte und die Peitschende Weide

Nebel lag über den Wiesen auf den Hogwarts Ländereien. Es war ein kalter Novembermorgen und man fröstelte schon, wenn man nur aus dem Fenster sah. Es war wirklich kein schöner Tag um nach draußen zu gehen und den Tag außerhalb der warmen Zimmer des Hogwarts Schlosses zu verbringen.

Vier Freunde jedoch machten sich fertig um hinaus in die trostlose Kälte zu treten, denn sie hatten eine wichtige Aufgabe vor sich. Es war der Tag vor dem nächsten Vollmond und für einen der Freunde bedeutete dies, dass er sich bald wieder in einen Werwolf verwandeln würde. Er musste schleunigst alle Vorbereitungen dafür treffen, um niemanden in der Schule zu gefährden. Er hatte noch eine Flasche von dem Zaubertrank übrig, der ihm dabei half, während der Verwandlung er selbst zu bleiben und nicht aggressiv wie ein richtiger Werwolf zu werden. Er trank also die Flasche mit diesem speziellen Zaubertrank aus und ging dann zu seinen drei Freunden, damit diese ihn auf dem gefährlichen Weg durch die Hogwarts Ländereien begleiteten.

Glücklicherweise hatten seine drei Freunde die Animagi Fähigkeit erlernt und konnten sich willentlich in Tiere verwandeln. Einer seiner Freunde wurde ein Hund, der andere ein Hirsch und der Dritte verwandelte sich in eine Ratte. Gemeinsam konnten sie durch die Ländereien schleichen und so unbemerkt in eine alte Hütte in der Nähe des Dorfes Hogsmeade gelangen. Dort konnte sich der vierte Freund unbemerkt in einen Werwolf verwandeln und durch den Zaubertrank, den er zuvor zu sich genommen hatte, seine Rückverwandlung einfach abwarten, ohne sich dabei wie ein echter Werwolf zu verhalten. Damit er aber nicht so alleine war während dieser Zeit, blieben seine drei Freunde in ihrer Animagi Gestalt oft bei ihm und warteten seine Rückverwandlung ab.

So sollte es auch heute wieder geschehen. Die vier Freunde zogen sich warme Jacken und feste Schuhe an und gingen dann hinaus in die Kälte. Auf dem Schulhof war niemand zu sehen. Alle Schüler und alle Lehrer verbrachten diesen unfreundlichen Novembermorgen lieber vor einem Kaminfeuer als draußen in der Kälte. Die vier Freunde überquerten rasch den Schulhof und schlichen die Ländereien hinunter bis zum Rand des Verbotenen Waldes. Dort stand seit einigen Jahren ein ganz besonderer Baum: Die Peitschende Weide. Der Baum verfügte über seltene magische Kräfte und schlug mit seinen Ästen nach alles und jedem, der sich ihr nur näherte. Dort in der Nähe zu stehen war für jeden äußert gefährlich!

Aber unter der Peitschenden Weide lag verborgen zwischen den großen Wurzeln des Baumes der Eingang zu einem geheimen Tunnel. Dieser führte zu der alten Hütte in der Nähe von Hogsmeade. Dem Ort, an dem sich der vierte Freund unbemerkt in einen Werwolf verwandeln konnte. Doch wie konnten die vier Freunde in diesen Tunnel gelangen? Sobald sie sich der Peitschenden Weide näherten, schlug der Baum unaufhaltsam mit seinen Ästen auf sie und macht ein Vorbeikommen unmöglich.

Doch der Baum hatte einen geheimen Knoten, den man drücken musste, damit die Peitschende Weide aufhörte mit den Ästen zu schlagen. Also verwandelte sich einer der Freunde in seine Animagi Gestalt, die Ratte. In dieser Tiergestalt konnte sich der Freund unbemerkt unter die Peitschende Weide schleichen und gefahrlos zu dem magischen Knoten vordringen. Dort angekommen verwandelte sich der Freund wieder in seine menschliche Gestalt und drückte den Knoten. Die Peitschende Weide wurde sofort still, so dass auch die anderen drei gefahrlos zum Tunneleingang vordringen konnten. Gemeinsam stiegen Sie den Tunnel hinab und folgten dem Geheimgang bis zur alten Hütte. Dort konnte die Werwolf Verwandlung des vierten Freundes nun stattfinden.

Auf diese Weise machten sich die vier Freunde zu jedem Vollmond auf den Weg um unter der Peitschenden Weide zum Geheimgang zu gelangen und diesem in die Hütte zu folgen. Jedes Mal war es der Freund mit der Animagusgestalt der Ratte, der sich mutig unter der schlagenden Peitschenden Weide hindurchwuselte um den magischen Knoten zu erreichen. Denn eine Ratte war so klein, dass sie von der Peitschenden Weide nicht getroffen wurde. Ihm verdankten die Freunde, dass sie Monat für Monat unverletzt zur Hütte und auch wieder zurück ins Hogwarts Schloss gelangen konnten.




September/Oktober

1. Platz: Florence Winchester
2. Platz: Safira Ruby Day
3. Platz: Finja Dolohow

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Begegnungen in Spinner's End

Das Einzige, was die Stille der vorangeschrittenen Nacht zu unterbrechen vermochte, waren das Geräusch ihrer hohen Schuhe, welches an den schwarzen Steinwänden der umstehenden leicht zerfallenen Häusern widerhallte. Die Straße hatte seit ihrer Kindheit an Glanz einbüßen müssen, doch das Haus, welches sie aufzusuchen gedachte war schon vor zehn Jahren in einem unoptimalen Zustand gewesen. Ein Schaudern durchfuhr sie, als sie ihren Blick über die Gärten schweifen ließ, die in dem Licht des Mondes surreal wirkten. Hier hatte sie zum ersten Mal ihre Schwester verloren. An eine Sippschaft, die nur so von Missgeburten strotzte. In der Lily sich wohl gefühlt hatte, auf die Mutter und Vater immer so unglaublich stolz waren, dass sie dazu gehörte... und jetzt hatte diese Gesellschaft für den Tod ihrer Schwester gesorgt und ihrer selbst aufgebauten Familie einen nutzlosen Jungen hinterlassen.

Wie falsch die große dürre Frau mit dem unattraktiven Pferdegesicht und den schmalen Lippen in der dreckigen Gegend wirkte. Als hätte man sie aus der angesehenen Gegend rund um den Ligusterweg entzogen und hier ausgesetzt. Den teuren Mantel zog sie stärker um sich, um der aufkommenden Kälte zu entgehen, die ihren Körper fesselte, als sie das gesuchte Haus erblickte. Es war das mit Abstand Heruntergekommenste der Straße und sie wollte schon zweifeln, dass es noch bewohnt war, wollte ihren Plan über den Haufen werfen und sich einfach wieder umdrehen, all die Erinnerungen an die Vergangenheit hinter sich lassen und ein Leben weit abseits dieser vermaledeiten Welt führen. Doch sie zwang sich, an die schwere Eichentür zu klopfen und zu warten.
Sie wusste nicht, wie lang sie dort stand. Waren es Sekunden? Oder doch Minuten? Gerade wollte sie die Warterei aufgeben — sie hatte es zumindest versucht! — da wurde die Tür mit einem schnarrenden »Was?« aufgerissen. Petunia zuckte zusammen und nahm sich ein paar Sekunden Zeit, ihren Gegenüber zu mustern. Severus Snape hatte schonmal besser ausgesehen; wahrscheinlich lag es an dem Einfluss der Welt, in die er sich begeben hatte. Doch wirklich gut anzusehen war er schließlich noch nie gewesen. Er hatte nie vor Glück gestrotzt, war immer ein kleiner, hagerer Junge gewesen. Ein Opfer für die beliebten Kerle, zumindest so lang, bis es ihn an den Ort der Missgeburten verschlagen hatte. Mittlerweile war er größer als sie und in einen dunklen Umhang gehüllt, der offensichtlich zu der Mode dieser Welt gehörte, wirkte er mindestens so gefährlich, wie seine dunklen Augen es ausdrückten. »Was willst du denn hier?«, zischte er. Seine Stimme ließ keine Zweifel, wie sehr ihm Petunias Besuch zuwider war. »Was ist mit Lily geschehen?«, fragte diese schließlich mit hoher Stimme, die Aufregung und Angst konnte sie nicht vollständig unterdrücken könnend. Auch wenn es ihr so vorgekommen war, als sei es gar nicht möglich, verdüsterte sich Severus Mimik noch mehr, verschloss sich stärker Gefühlen und Gedanken, die möglicherweise durch ihn kreisten. »Ich weiß nicht, von was du sprichst.«, presste er zwischen den Zähnen hervor und wollte die Tür schon wieder ins Schloss fallen lassen. Doch Petunia war schneller, auch wenn sie wusste, dass sie im Fall der Fälle unterlegen wäre. »Severus! Was ist mit ihr? Man legt mir einfach einen grausigen Jungen für die Tür, mit nichts weiter als einem Brief als erklärung. Severus, was soll das?«, keifte sie und funkelte ihn sauer an, als könnte er etwas dafür, was die Zauberergesellschaft zu machen pflegte. »Sag mir, was vorgefallen ist! Bitte! Wie ist sie gestorben? Was ist passiert?« Petunia nahm mehr am Rand als bewusst wahr, wie Snapes Gesichtszüge zuckten, sein Blick gequält wirkte. Natürlich hatte sie keine Ahnung, wie sehr ihr Gegenüber in der Situation litt, wie sehr ihm der Tod Lilys zu schaffen machte. »Das geht dich nichts an!«, fluchte dieser und schob Petunia Dursley mit einer kurzen Geste von der Haustür weg, die er nur wenige Sekunden später zugeknallt hatte. »SEVERUS! Bitte...«, schrie die Frau verzweifelt und merkte, wie ihr eine Träne die Wange hinabglitt. Sie wollte nicht weinen, doch sie tat es trotzdem. Wenn sie wieder zuhause war, müsste sie so tun, als hätte sie ihre Schwester immer verachtet und die Welt nicht beneidet, sondern von Anfang an gehasst.
Und obgleich die Begegnung kurz und sinnlos erschien, durchfuhr sie die schmerzhafte Erkenntnis.
Sie hatte Lily endgültig verloren.




August

1. Platz: Florence Winchester
2. Platz: Corentine Livitus
3. Platz: Nyx Orbitare

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Gleis Neundreiviertel

"Mama!", hörte ich eine aufgeregte Stimme neben mir. "Wieso heißt es Gleis Neundreiviertel? Wieso nicht Gleis Neuneinhalb?" Der Mutter entfuhr ein Seufzen, mir ein genervtes Augenverdrehen. Als würde das restliche Geplapper auf dem Bahnsteig nicht reichen, musste nun natürlich noch so etwas kommen. Meinen Koffer neben mir herschweben lassend — juhu, Volljährigkeit — nutzte ich die kleine Lücke, die sich glücklicherweise vor mir auftat, um ohne großes Drängeln in den Zug zu gelangen und mir ein Abteil zu suchen, das möglichst fern von den schon Besetzten war. Den Geräuschpegel ein bisschen gesenkt, auch wenn das meiste Geheule noch zu mir vordrang, lehnte ich mich in dem Abteil zurück und schaute skeptisch aus dem Fenster. Ein Hauch von Melancholie legte sich über meine schlechte Laune, als ich die vielen Familien sah, die in einem erdrückenden Gruppenknuddeln verschwanden, die vielen Tränen, die flossen, als wäre es ein Abschied für viele Jahre und nicht nur bis Weihnachten oder als würde man die Kinder in den gefährlichsten Teil der Welt schicken, mit der Sicherheit, dass ein hohes Sterbensrisiko bestand. Doch wie sehr ich auch versuchte, die Überreaktion der anwesenden Menschen ins Lachhafte zu ziehen... schlussendlich kam ich doch nur so weit, dass ich selbst noch vor ein paar Jahren stand und selbst Tränen vergossen hatte, obwohl Hogwarts sicher kein Ort war, den ich missen wollte. Mittlerweile war ich abgebrüht, so sehr, dass ich mich von meinen Eltern vorsorglich schon zuhause endgültig verabschiedet hatte, um das Gedrängel auf dem Gleis erfolgreich zu umgehen. Mein Blick glitt über den Bahnsteig und blieb bei dem "Gleis Neuneinhalb"-Jungen hängen. Er war eindeutig ein Erstklässler, sah er doch aus, als wäre er gerade erst der Krabbelgruppe entstiegen, und trat von einem Bein zum Nächsten, um seiner Nervosität Luft zu machen. Ob er auch so vorsichtig durch die Absperrung gegangen war, wie ich es vor sechs Jahren getan hatte? Ob er vor Hogwarts die gleiche Angst hegte, wie ich sie hatte, als ich zum ersten Mal auf dem Gleis stand und der rote Hogwartsexpress die Fahrt in ein neues Leben versprach. Wenn ich es mir recht überlegte, war der Ort doch faszinierender, als ich immer gedacht hatte. War er für mich doch immer nur die reinste Überfüllung und Stresssituation gewesen, repräsentierte er doch so viel mehr: Trauer der Trennung, Freude des Wiedersehens, Aufregung und Spannung vor einem neuen Leben. Jährlich standen hier ein Haufen Erstklässler zum ersten Mal, bereit für die erste Reise in ihre neue Heimat, aufgeregt wie der braunhaarige Junge, fasziniert und gespannt. Sie standen hier und lernten möglicherweise ihre ersten neue Freunde kennen. Es war der Anfang in ihr Schulleben. Und jährlich durchquerten Hogwartsabsolventen das Gleis, gezeichnet von sieben Jahren Spannung und Freude, aber auch von der Entwicklung, die sie gemacht hatten. Mit einem Abschluss in der Tasche. Es hieß, ein letztes Mal die Absperrung zu durchqueren, um dann in der Welt der Erwachsenen zu stehen. Genauso wie ich es in ein paar Monaten machen würde. "Hey!", vernahm ich bestgelaunt von der Abteiltür und lächelnd wandte ich mich meinen besten Freunden zu. "Bereit für das letzte Jahr?", wurde breit grinsend in die Runde gefragt und keiner wagte es, nicht fröhlich zu nicken. Schokofrösche wurden geteilt, Ferienerfahrungen ausgetauscht... Es würde eine Fahrt werden wie die vielen davor auch, selbst wenn ich mir sicher war, dass ich nicht die Einzige war, die mit mulmigen Gefühl auf ihr letztes Schuljahr blickte. Der Zug setzte sich in Bewegung und ein letzter Blick glitt über den Bahnsteig, auf dem die zurückgebliebenen Familien winkend und mit laufenden Tränen standen.

Ich wusste nicht, ob Gleis Neundreiviertel ein Ort des Leidens oder der Freude war, doch ich wusste sicher, dass es ein wichtiger, besonderer Ort war, der große Geschichten schrieb, von großen Zauberern, die hier als Erstklässler standen, wie auch als Schulabgänger. Ein Ort, der jedem Hogwartsschüler neue Lebensabschnitte eingeleitet hatte und auch in Zukunft einleiten wird, egal ob er den Beginn der Schulzeit einläutete oder die Türen in die Welt der Erwachsenen öffnete. Ein magischer Ort, der es vermochte, Zeiten zu überbrücken und zu verbinden.




Juli

1. Platz: Kyralia Lonmar
2. Platz: Corentine Livitus
3. Platz: ---

(von 2 Teilnehmern)

Thema: Gellert Grindelwald

Gellert seufzte genervt auf. Als er damals die Idee hatte, Anhänger um sich zu scharen und damit „Gellert Grindelwalds Armee“ zu gründen, hatte er nicht darüber nachgedacht, was für Probleme sich damit auftun würden. Sein Ziel war es ganz einfach, die Heiligtümer des Todes zu vereinen und damit die Macht an sich zu reißen, aufzudecken, dass es Zauberer gibt und dann alle nicht-magischen Menschen für das größere Wohl zu versklaven.
Doch so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte, war es nicht. Krall, einer seiner Anhänger, war ihm schon eine Weile ein Dorn im Auge. Er war viel zu ehrgeizig und das gefiel Gellert gar nicht. Er konnte ihm nicht komplett vertrauen und damit auch nicht die Aufgabe geben, nach den Heiligtümern zu suchen. Denn sollte sie in seine Hände fallen, könnte es durchaus passieren, dass sie niemals bei ihm ankommen würden.
Gellert selbst war sich zwar sicher, dass er Krall in einem Duell ohne Probleme besiegen könnte, immerhin besaß er auch den Elderstab, allerdings könnten die anderen Heiligtümer, besonders der Umhang des Todes, zu einem Problem werden.
Von einem hohen „Sir“ aus den Gedanken gerissen, wandte sich Gellert nach links, von wo die Stimme gekommen war. Dort stand Vinda Rosier, eine weitere seiner Anhängerinnen. Anders als Krall traue er ihr jedoch, zumindest soweit er überhaupt jemandem vertraute.
„Vinda, schön, dass du gekommen bist. Ich habe eine wichtige Aufgabe für dich“, fing er an. Er sah, dass Vinda aufmerksam zuhörte und keine versteckte Abneigung oder etwas anderes in ihren Augen lag, das ihn misstrauisch gemacht hätte.
„Wie du weißt, bin ich auf der Suche nach dem Stein der Auferstehung und dem Umhang des Todes, damit sie zusammen mit dem Elderstab uns unbesiegbar machen und wir für das größere Wohl eintreten können. Ich möchte, dass du nach den beiden Heiligtümern des Todes suchst und mir jeden Hinweis, den du auf ihren möglichen Aufenthaltsort findest, sofort berichtest.“
Vinda strahlte ihn stolz an, für sie schien es eine Ehre zu sein, diese Aufgabe erhalten zu haben. Sie nickte eifrig und schien sich gar nicht schnell genug auf die Suche danach machen zu können, wie sie immer wieder murmelnd versicherte.
Als sie den Raum verlassen hatte, ließ Gellert sich auf seinen Stuhl fallen. Er musste an seinen ehemals besten Freund Albus Dumbledore denken, der anfangs seine Ziele mit verfolgt hatte und immer eine gute Idee gehabt hatte, wie es weitergehen sollte. In solchen Momenten vermisste er ihn. Er hätte sicherlich gewusst, wie er mit Krall umgehen sollte und wo am ehesten eine Spur von den anderen beiden Heiligtümern zu finden wäre. Doch leider bestand diese Freundschaft nicht mehr, so dass es keine Option war, Albus um Rat zu fragen. Gellert schüttelte schnell mit dem Kopf, um diese Gedanken direkt wieder los zu werden und sich weiter auf seine Mission zu konzentrieren. Er musste es schaffen, das Internationale Statut zur Geheimhaltung der Magie aufzuheben und dann einen Krieg mit den Muggeln anzufangen, den er zweifelsohne gewinnen würde.
Mit diesem Gedanken senkte er seinen Blick wieder auf seine Notizen und fing an, weitere Notizen für diesen Plan festzuhalten.




Juni

1. Platz: Alenia Anderson
2. Platz: Joel Marxen
3. Platz: Alexandra Twain

(von 3 Teilnehmern)

Thema: Aus dem Leben von Kreacher

Ich bin in Herrn Regulus Zimmer, als ich einen lauten Streit meiner Familie mitbekomme. Meine Herrin möchte den Namen "Sirius" nicht wieder hören, er sei laut ihr nun eine Schande für unsere Familie. Seitdem Sirius bei den Blutsverrätern lebt und mit den Schlammblütern zu tun hat, ist er, vor allem für meine Herrin, gestorben.
Ich sollte Ordnung schaffen und nicht in Gedanken schwelgen. Als hinter mir die Tür zuknallt, drehe ich mich um und sehe meinen Herrn, Regulus, vor mir stehen. Er sieht schlimm aus, völlig mitgenommen. Er hat gehofft, Sirius zur Vernunft bringen zu können. Aber Sirius ist verloren, die ganze Familie weiß das, nur mein Herr will es nicht akzeptieren. Jetzt schreitet er voran und setzt sich auf die Bettkante, ich bleibe wie angewurzelt stehen. Auch wenn ich gut finde, dass Sirius weg ist, tut es mir für meinen geliebten Herrn leid, dass er darunter so leidet. Ich wende den Blick nicht ab und gehe langsam auf ihn zu, in der Hoffnung ihn beruhigen zu können. Dann springt er direkt auf, kommt auf mich zu und packt mich grob am Arm. „Raus, Verschwinde!“ brüllt er, doch ich rühre mich kein Stückchen. Ich bin es gewohnt das man mit mir umspringt und ich fühle mich gebraucht dabei, als Mitglied dieser Familie, es ist meine Bestimmung. Für meinen Ungehorsam muss ich mich nachher selbst bestrafen, das ist mir klar.
Nun lockert er den Griff und lässt sich verzweifelt in Tränen aufgelöst zu Boden fallen. Ich kann seinen Schmerz über den Verlust seines Bruders sehen, und setze mich direkt neben ihn. Er murmelt seinen Namen, nur seinen Namen, und er weint. Ich sage nichts, es gehört sich nicht für einen Hauselfen, selbst, wenn ich in Regulus mehr sah, als meinen Herren. Er wird still und setzt sich langsam auf, die glasigen Augen auf meine gerichtet wischt er sich eine Träne weg. Niemand von uns wagt etwas zu sagen. Ich, weil mir es nicht gestattet war und er, weil er nicht kann.
Er rappelt sich kläglich auf. Mir war klar, er wird es niemals akzeptieren, seinen Bruder verloren zu haben. Ich richte mich nach ihm auf und mache einige Schritte zurück. Mein Herr fängt währenddessen an, im Zimmer auf und ab zu laufen. Es macht mich leicht nervös, ich will ihm helfen, meinem Herrn, er hat das so nicht verdient. Als mein Herr dann wieder vor mir steht, schaue ich hoch zu ihm, voller Bewunderung. Dann sagt er zu mir: „Du erzählst niemandem davon, Kreacher! Das ist ein Befehl!“ Dann wendet er sich ab und befiehlt mir, in der Küche das Essen vorzubereiten. Ich gehe zu der Tür seines Zimmers und schaue ihm nochmal in die Augen, bevor ich runter in die Küche stapfe.
Als ich in der Küche ankomme, sitzt meine Herrin am Tisch, sie blicke starr nach vorne, ihr Blick ist kalt und etwas war noch darin zu erkennen. Es ist Trauer. Selbst meine Herrin trauert über den Verlust ihres Sohnes, aber sie versuche auch, es zu verbergen. Ich gehe auf die Kochecke zu als sie mich bemerkt und aufspringt, mit dem Gefühl ertappt worden zu sein. „Du kommst spät!“ zischt sie mit ihrer kalten Stimme. Meine Herrin hat etwas an mir auszusetzen, dafür werde ich nachher noch bestraft. Ich will es ihr recht machen, aber ich konnte meinen Herren nicht verlassen. Sie verlässt die Küche und ich bereitete das Abendessen vor. Dabei bin ich ständig in Gedanken über meinen Herren vertieft. Als sich die Küche so langsam mit Menschen füllt und alle auf das Essen warten, ist eine angespannte Stille zu vernehmen. Jeder will über das Geschehene reden, um es zu verarbeiten, aber niemand kann sich dazu durchringen, vor allem nach dem Streit heute Nachmittag. Der Name „Sirius Black“ ist ab sofort Tabu, für jeden von unserer Familie! Auch für mich! Aber ich fühle keinen Verlust, nur Trauer über die Situation meines Herren Regulus. Ihm macht das alles am meisten zu schaffen. Ich werde niemals von seiner Seite weichen, ich bin sein Diener!




Mai

1. Platz: Joiel Marxen
2. Platz: Siri de Lioncourt
3. Platz: Kyralia Lonmar

(von 5 Teilnehmern)

Thema: stolzer Todesser Bartemius Crouch jr.

Bartemius Crouch jr. überraschte es selber, wie gut er seine Ängste und innere Unruhe überspielen konnte. Ganz ruhig stand er da und hörte dem Mann in schwarzer Robe zu, wie dieser vor ihm und seinen Begleitern sprach. Vor ihnen stand niemand geringeres als der dunkle Lord persönlich. Mit Ehrfurcht hatte Barty ihn bei ihrem ersten Zusammentreffen begrüßt, denn Barty war fest entschlossen. Endlich wollte er sich aus den Klauen seines Vaters befreien, ein eigenes Leben führen und seine Vergangenheit hinter sich lassen. Und welch größere Schmach gab es für seinen Vater, wenn nicht die, dass sein Sohn schon bald ein Todesser sein würde? Einer der Schwarzmagier, welche sein Vater so sehr verabscheute, welche er jagen und töten ließ? Der junge Mann wusste genau, was er tat. Er wollte dazugehören, das dunkle Mal tragen und endlich Genugtuung bekommen.
Der dunkle Magier, welcher eben noch geredet hatte, war nun verstummt. Seine Augen blitzten gefährlich. Es wäre Zeit, dass die Anwärter sich beweisen würden, hatte er gesagt. Barty war zu allem bereit um sein Ziel zu erreichen. „Crouch, vortreten!“ Die kalte Stimme schnitt scharf durch die doch recht stickige Luft. Barty ging nach vorne und auf die Knie. Die aufsteigende Panik unterdrückend wartete er auf Befehle. „Du wirst mit Bellatrix und Rudolphus gehen, sie werden dir zeigen, was deine Aufgabe ist.“, sprach Voldemort in kalter Stimme. Barty erhob sich und nickte, dann folgte er dem Ehepaar Lestrange. Etwas abseits disapparierte das Trio.
Es war schon spät, als die drei Zauberer das alte Anwesen betraten. Voldemort erwartete sie bereits. „Wart ihr erfolgreich?“, wollte der dunkle Zauberer sogleich wissen. Barty jagte diese Stimme jedes Mal Schauer über den Rücken, er sagte jedoch nichts. Bevor er überhaupt den Mund aufmachen konnte, sprudelte es aus der Hexe, welche er als Bellatrix Lestrange kennengelernt hatte, schon heraus. „Hat sich gut gemacht der Kleine, es lief alles nach Plan, mein Lord.“, antwortet sie auf seine Frage hin. „Sehr gut“, gab Voldemort als Antwort zurück. „Damit hast du dich bewiesen Crouch, komm her!“ Schnell trat Barty nach vorne. Er wusste, was nun geschehen würde. Das Gefühl von Triumph stieg in ihm auf, während er seinen Ärmel hochkrempelte und seinen Arm dem dunklen Lord hinhielt. Dieser zog seinen Zauberstab und drückte die Spitze in Bartys linken Unterarm. „Morsmordre!“, zischte Voldemort scharf. Einen Augenblick dachte der junge Zauberer, es wäre eine zischende Schlange und kein Mensch gewesen. Doch diesen Gedanken verwarf er schnell, als ein brennender Schmerz sich auf seinem Arm einstellte. Dort prangte es nun, das dunkle Mal. Glücklich betrachtete er es, in diesem Moment unfähig etwas zu sagen. All die schlimmen Jahre unter seinem Vater waren mit einem Mal vergessen. Er konnte es nicht fassen, dass er endlich dazu gehörte. Ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen bei dem Gedanken an seinen Vater. Eines Tages würde er sich rächen, so viel war sicher. Doch nun würde er erstmal feiern, seine Freiheit, sein Leben, seinen Triumph. Sein Leben ergab endlich wieder einen Sinn. Bartemius Crouch jr. war stolz, er war stolz, ein Todesser geworden zu sein. Und nun würde er der Welt sein wahres Gesicht zeigen.




April

1. Platz: Sheila Holmes
2. Platz: Corentine Livitus
3. Platz: Ayana Trandafir

(von 13 Teilnehmern)

Thema: Spannendes Quidditchspiel

Es ist mal wieder einer dieser Tage, an denen man schon vor dem Aufstehen weiß, dass irgendetwas schief gehen wird. Nett, dass mich das gute alte Bauchgefühl vorwarnt, dumm ist nur, dass ich nie rechtzeitig erfahre, was passieren wird. Nun kann man meinen, ich würde bei Prof. Trelawney in die Teetassen schauen, nur hatte sich bis auf die Potter-Voldemort-Prophezeiung bis heute ja auch noch keine weitere Weissagung bewahrheitet. Das erscheint mir dann doch als zu wenig, um als Nachweis zu dienen, dass Wahrsagen nicht nur Humbug ist.

Also muss ich wohl oder übel damit klarkommen, zu wissen, dass am heutigen Samstag etwas daneben gehen wird. Entsprechend ist auch meine Laune, als ich die Große Halle betrete. Meine Hauskameraden wissen mittlerweile, dass man mir am Besten aus dem Weg geht, wenn ich diesen mürrischen Blick vor mich hintrage. Das ist auch der Grund, weshalb alle mit großem Abstand zu mir am Tisch Platz nehmen, während ich mein Frühstück anstarre. Alle anderen sind positiv gestimmt und in heller Aufregung, da gleich das Quidditchspiel Schüler gegen Lehrer beginnt.

Meinen Honigtoast, mittlerweile tausendfach mit Blicken erstochen, erwürgt und ertränkt, lasse ich, ohne einen Bissen genommen zu haben, zurück und mache mich auf den Weg zur Slytherintribüne am Quidditchfeld.

Mit einem schrillen Pfiff wird das Spiel eröffnet. Die zwei Sucher fliegen immer höher, um sich über dem Spielgeschehen, das auf Höhe der Torringe stattfindet, einen guten Überblick zu verschaffen.

Der Quaffel wird mittlerweile zwischen den Jägern im Lehrerteam geschickt an den Schülern vorbeigeworfen. Mit einem eleganten Schlenker nach links weicht der Jäger des Lehrerteams, der den Quaffel hat, dem herannahenden Klatscher aus, der zuvor vom Treiber des Schülerteams mit einem kräftigen Schlag in seine Richtung gelenkt wurde. Ein Raunen geht durch die Zuschauermenge, als der Klatscher der Spur des Jägers folgt und mit viel Schwung den quaffeltragenden Arm des Jägers trifft. Der zweite Jäger hat allerdings aufgepasst und fängt den fallen gelassenen Quaffel auf und wirft ihn mit aller Kraft durch den mittleren Torring, während der Hüter der Schüler noch versucht, dies zu verhindern. „Das sind die ersten 10 Punkte für das Professorenteam.“ schallt es mit magisch verstärkter Stimme über das Spielfeld.

100 weitere Punkte für das Lehrerteam später, kreisen die Sucher noch immer glücklos hoch über dem Quidditchfeld, während meine Mitschüler weiter chancenlos darum kämpfen wenigstens einmal gegen die Professoren zu treffen. Im Moment sind sie wenigstens in der Lage, ihre eigenen Torringe sauber zu halten, die Aussicht, selbst zu treffen, besteht aber immer noch nicht.

Mein Blick schweift noch einmal nach oben, aber die Sucher fliegen beide weiter, fast schon ratlos, ihre Runden. Als ich meinen Blick gerade wieder senken will, klatscht mir etwas mit voller Wucht gegen die Stirn und fliegt dann mit einem Surren eine enge Kurve um meinen Kopf. Dabei verfängt es sich mit seinen kleinen Flügeln in meinen, heute ausnahmsweise mal offen getragenen, langen Haaren. Da hängt er nun der kleine goldene Schnatz, gefangen wie in einem Spinnennetz, links neben meinem Ohr in meinen Haaren fest. Während ich mir mit meiner rechten Hand an der schmerzenden Stirn reibe, dröhnt die Stimme des Kommentators in meinem Kopf „Holmes hat den Schnatz gef…, halt, nein, der Schnatz hat Holmes gefangen, 150 Punkte für… äh… zählt das jetzt überhaupt?“

Die Schiedsrichterin, unterbricht mit einem lauten Pfiff das Spiel. Wild durcheinander höre ich nun Sätze wie „Der Schnatz ist verzaubert, das geht nicht“, „Nur der Sucher darf ihn fangen“., „Die hat das geplant.“, „Das ist Betrug.“, während ich mich am liebsten in Luft auflösen möchte.

Die Spielleiterin steht mittlerweile neben mir auf der Tribüne und inspiziert meine Haare und stellt fest, dass dort gar nicht der Schnatz hängt, sondern es sich ein kleiner lebendiger Schnatzer gemütlich gemacht hat. „Wunderbar Miss Holmes, schön, dass Sie auch den letzten entwischten Schnatzer gefunden haben, das Ministerium wird Ihnen sehr dankbar sein, für Ihre, zwar etwas ungewöhnliche aber sehr wirkungsvolle, Haarpracht-Vogelnest-Falle. Nun, wenn der Schnatzer dann von Prof. Blackbird in seinen Spezialkäfig umgesiedelt wurde, kann das Spiel weiter gehen.“

Und weil mir das so unangenehm ist, kriege ich nicht mal mehr mit, wie die Schüler erwachen und das Spiel komplett drehen und mit dem Schnatzfang und einem Punktestand von 270:110 beenden.

So läuft er, einer dieser Tage.





März

1. Platz: Joel Marxen
2. Platz: Rubio Scamandamore
3. Platz: Alexandra Twain

(von 7 Teilnehmern)

Thema: Spionierende Hauselfen

Eigentlich war Winky die falsche für diesen Auftrag gewesen. Zumindest dachte sie selbst das, denn Dumbledore war anderer Meinung gewesen, als sie zuletzt gesprochen hatten. Er hatte gemeint, es würde ihr gut tun, mal an die frische Luft zu kommen und nicht den lieben langen Tag Butterbier in sich reinzuschütten, als gäbe es kein Morgen. Und damit saß sie nun vor dem Haus des Ministeriumsmitarbeiters Walden Macnair, gut versteckt in einem der Büsche, welcher die kleine Hauselfe komplett verbarg und wartete darauf, dass er sich auf irgendeine Art und Weise verdächtig verhalten würde. In den letzten Tagen war es stets ruhig gewesen, solange sie hier saß. Alle paar Stunden wechselte sie sich mit Dobby ab, dem wohl einzigen Hauselfen, den sie als Freund bezeichnet hätte, hätte man sie gefragt. Soweit sie wusste, war aber auch zu seinen Anwesenheitszeiten hier nie etwas spannendes passiert. Doch das sollte sich an diesem Tag ändern.
An einem schönen Nachmittag im Juni wurde Winkys Dösen von einigen lauten Stimmen unterbrochen, welche entlang des Bürgersteigs zu hören waren. Aufmerksam spitzte die Hauselfe die Ohren. „Ganz schön… normal hier.“, hörte sie eine männliche Stimme abfällig sagen. „Kann mir gar nicht vorstellen, wie man hier wohnen kann, unter den ganzen Muggeln.“ Eine zweite, tiefere, ebenfalls männliche Stimme war zu hören. Winky, so leise sie konnte, krabbelte in Richtung der Stimmen und lugte vorsichtig durch die dichten Zweige des Busches nach draußen. Zwei Männer in langen schwarzen Umhängen standen vor Macnairs Haus und schienen auf etwas zu warten. Die kleine Hauselfe lauschte weiter dem Gespräch der düsteren Gestalten. „Macnair soll hinne machen, haben nicht den ganzen Tag Zeit. Was treibt der schon wieder?“
Das Gespräch der beiden Männer wurde unterbrochen, als plötzlich ein lauter Knall ertönte. „Was war das?“, hörte Winky einen der beiden Männer raunen. Sie wusste genau woher das Geräusch kam. Dobby war gekommen, um sie abzulösen. Schnell zog sie sich weiter in den Busch zurück, um keinesfalls entdeckt zu werden und presste sich die Hände vor den Mund. Sie sah, wie Dobby unter einem der umstehenden Muggelgefährte, sie nannten sie Autos, hervorkriechen wollte. Eine der beiden Gestalten in den dunklen Umhängen kam geradewegs auf ihn zu. Auch Dobby schien dies bemerkt zu haben, denn innerhalb eines Augenblicks schien er verschwunden zu sein. Winky unterdessen schlug das Herz bis zum Hals. „War wohl nur eine Vertuffung, oder wie die Muggel das nennen.“, sagte der zweite schließlich. Im Busch raschelte es, und Dobby erschien vor den Augen der kleinen Hauselfe, gekleidet in einen Pullover mit Tarnmuster, und den typischen nicht zueinander passenden Socken. Sie hörten ein lautes Klopfen und spähten daraufhin wieder Richtung Tür. „Bei Merlins dreckiger Unterhose, mach auf. Der dunkle Lord wartet nur ungern auf dich.“ Schließlich öffnete sich die Tür und ein weiterer, in einen schwarzen Umhang gehüllter, Mann trat aus dem Haus. „Auffälliger gehts nicht mehr, oder?“, meinte dieser nur. Der Missfallen in seiner Stimme war nicht zu überhören. Mit einem lauten Plopp disapparierte die komplette Gruppe. Zurück blieben die beiden spionierenden Hauselfen im Busch. Von diesen machte sich nun die Kleinere auf. An diesem Tag war es kein normaler Schichtwechsel für Winky, es war ein Erfolgserlebnis. Endlich konnte sie Dumbledore eine positive Nachricht überbringen und er würde stolz auf sie sein. Und so verschwand die kleine Hauselfe mit einem Knall, und einem Lächeln auf dem Gesicht.




Februar

1. Platz: Kyralia Lonmar
2. Platz: Safira Ruby Day
3. Platz: Larien Gruenblatt

(von 3 Teilnehmern)

Thema: Olympe Maximes Liebesabenteuer


Es war einfach zum Haare raufen. Sie hatte alles versucht, von häufigen Abenden im „La petite maison“, dem belebtesten Pub in Südfrankreich bis zu Besuchen bei sportlichen Großveranstaltungen. Sie hatte sogar eine Kontaktanzeige im „La semaine des sorcières“ aufgegeben und was war passiert? Nichts. Sie wusste nicht weiter, konnte es denn so schwer sein, einen neuen Mann kennen zu lernen? Anscheinend war sie wohl doch eine zu einschüchternde Erscheinung um einen näheren Kontakt zu suchen, zumindest bekam sie für ihr Aussehen an sich immer wieder Komplimente und auch ihr Humor sorgte meistens für große Begeisterung. Es stimmte sie einfach nur traurig, dass ihre großen Knochen ihrem Liebesglück im Wege stehen sollten.
Wehmütig dachte sie an ihre Jugend zurück. Damals war alles so viel einfacher gewesen. Sie war noch nicht ganz ausgewachsen gewesen, so dass der Größenunterschied noch nicht ganz so deutlich war, auch wenn sie schon damals alle um teilweise mehrere Köpfe überragte. Und auch ihre Altersgenossen waren noch deutlich „abenteuerlustiger“ gewesen, so dass sich das ein oder andere ergeben hatte, wenn auch leider nie eine dauerhaftere Beziehung.
Die Männer in ihrem Alter wollten jetzt lieber eine Familie gründen und dafür schien sie wohl nicht geeignet zu sein. Die Ausnahme war Hagrid gewesen.
Ach, wenn er doch nur nicht damit angefangen hätte, dass sie eine Halbriesin wäre, so wie er. Eigentlich waren sie wirklich super zusammen gewesen, nicht nur die Größe hatte gestimmt, Hagrid hatte auch eine wunderbare Persönlichkeit, voller Wärme und Herzensgüte und hätte alles für sie getan. Sogar sein wildes, störrisches Haar hatte er gewaschen und gekämmt. Dabei war es dann gar nicht mehr „er“. Sie wollte nicht, dass sich jemand wegen ihr verstellte.
Aber nach dem Streit war einfach nichts mehr wie vorher gewesen. Zugegebenermaßen hatte sie etwas überreagiert, aber als sie sich entschuldigen wollte, war es bereits zu spät gewesen und der Schaden angerichtet.
Seufzend wandte sich Olympe wieder ihrer Arbeit zu. Das Schuljahr ging langsam zu Ende und vor dem Abschlussball nächste Woche wollten noch die letzten Prüfungen korrigiert werden. Mit ihrer extra angefertigten Schreibfeder aus der Feder eines Donnervogels wollte sie gerade die ersten Fehler anstreichen, als es an der Tür zu ihrem Büro klopfte. Etwas überrascht, immerhin erwartete sie gar keinen Besuch, schritt sie zur Tür und öffnete diese.
Was sie sah, ließ ihren Atem stocken. Vor ihr stand ein Mann, wobei Mann es nicht ganz traf, er sah fast wie ein kleiner Riese aus, nur deutlich gepflegter, als es diese zu sein pflegten. Er ging ihr fast bis zum Kinn! Nachdem der erste Schock überwunden war, konnte sie ihm endlich ins Gesicht schauen und ihr fiel wortwörtlich die Kinnlade hinunter. Es handelte sich um niemand anderen als Martin Mayer, den alleinerziehenden Vater eines ihrer Schüler. Nur dass er letztes Mal, als sie ihn gesehen hatte, gerade mal um die 1,90m groß gewesen war.
Sie bat ihn in ihr Büro und lies sich erst einmal mit zittrigen Knien auf ihren Stuhl fallen. War etwa ein Zauber schief gegangen und sie sollte versuchen, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen?
Doch es sollte sich rausstellen, dass alles ganz anders war. Mit den Worten „Ich muss etwas gestehen“ fing Martin an zu erzählen. Er hatte sich schon vor Jahren auf den ersten Blick in Olympe verliebt und sie seitdem aus weiter Ferne beobachtet. Als er ihre Anzeige im „La semaine des sorcières“ gelesen hatte wusste er, dass er etwas unternehmen musste. Und so fing er an zu überlegen, wie das größte Hindernis, der Größenunterschied, beseitigt werden könnte, um den beiden eine Chance zu geben. Letztlich kam er auf die Idee, eine erhöhte Dosis eines Wachstumstranks zu trinken, auch wenn dies nicht ganz ungefährlich war. Und nun stand er hier, in ihrem Büro. Olympe hatte sich nie auch nur erträumen lassen, dass jemand wegen ihr zu solchen Mittel greifen würde und musste vor Rührung anfangen zu weinen, bevor sie sich entschloss, ihm eine Chance zu geben.
Und so kam es, dass die beiden gemeinsam glücklich wurden.





Januar

1. Platz: Safira Ruby Day
2. Platz: Shelly-Ginevra Pottly
3. Platz: Joel Marxen

(von 5 Teilnehmern)

Thema: Gründung von Hogwarts

Die Gründung Hogwarts

Salazar sah traurig aus dem Fenster. Der Scheiterhaufen brannte noch immer, die Wärme war bis zu seinem Herrenhaus spürbar. Nun hatten es die Muggel doch tatsächlich geschafft eine echte Hexe zu verbrennen. Vor seinem inneren Auge erschien das Gesicht der kleinen Mary. Sie war noch so jung. Zu jung, nicht in der Lage sich zu verteidigen. Hätte ihre Mutter noch gelebt, wäre so etwas schreckliches nie geschehen. Sie war einst eine der besten Hexen, doch sie war schon seit Jahren tot. Mary's Vater war gewiss ein annehmbare Zauberer, wäre er nur zur Stelle gewesen. Er hatte dringend Angelegenheit zu regeln und deshalb seine Tochter in der Obhut der Bediensteten zurück gelassen. Vermutlich muss einer der Muggel gesehen haben wie Mary gezaubert hat, dachte Salazar. Nicht zum ersten mal in dieser Nacht verspürte er Wut in sich hochsteigen. Wäre er nur da gewesen. Doch als er am Abend vom Besuch bei seiner Freundin Rowena zurück gekehrte, war er bereits zu spät um zu handeln. Erst hatte er sich nicht gesorgt, als er die Rufe hörte und auch nicht als er den Scheiterhaufen sah. Die Muggel erwischten selten eine echte Hexe und wenn doch, konnten diese sich gewöhnlich selbst verteidigen.
Als seine Schlange ihm dann die Botschaft brachte, dass es Mary sei, hätte Salazar beinahe die Beherrschung verloren. Er wollte Feuer und Blut über das ganze verfluchte Dorf bringen, aber was nütze dies? Mary war tot, nichts könnte sie je zurück bringen. Selbst wenn er das Dorf in Schutt und Asche legen würde, kämen irgendwann neue Muggel und solch ein Vorfall könnte sich wiederholende. Nein dies war nicht die Zeit für Rache, vielmehr musste jetzt klug gehandelt werden.
Salazar war vor den kleinen Spiegel getreten, dessen Gegenstück im Haus seines Freundes war. Leise hörte er sich dessen Namen Flüstern.
Eine verschlafene Stimme antworte. "Salazar alles in Ordnung?" "Nein" meinte dieser knapp. "Godric ich werde in kürze bei dir eintreffen, es gibt etwas zu besprechen und ich werde Rowena und Helga mitbringen." "Verstehe." Meinte sein Freund nun wachsam klingend.
Eine Stunde später, sass der Magier in einem bequemen Sessel am Kamin, im Wohnzimmer seines Freundes. Godric, Rowena und Helga musterten ihn gespannt. "Nun sag, was passiert ist." Drängte Godric. "Erinnert ihr euch an die kleinen Tochter von Edward und Mathilde Hogwarts?" Fragte Salazar, wärend er den Blick den Flammen zugewandt hatte. "Natürlich ein süsses Ding, wie war noch mal ihr Name?" Fragte Helga. "Mary." "Ja richtig, was ist mit ihr?" Meinte die rundliche Hexe interessiert. "Sie ist tot." Gab Salazar kalt zurück. Helga entfuhr ein Schrei, Rowena keuchte leise auf. Sie legte ihre Hand mitfühlend auf Salazar's Arm und fragte, was passiert seih, während Godic eilig Gläser mit Met für alle erscheinen liess. "Die Muggel haben sie hingerichtet." Meinte Salazar tonlos. "Wie schrecklich." Murmelte Helga und Rowena meinte: "In unserem Dorf ist vor einigen Wochen auch so etwas passiert. Der arme Junge wurde von seinen eigenen Muggel Eltern ausgeliefert. Gibt es denn nichts was wir gegen diese Dinge unternehmen können?" "Das hab ich mich auch gefragt." Meinte Salazar. "Jungen Hexen und Zauberer müssen beschütz und geschult werden, damit sie sich selbst verteidigen können." Godric nickte zustimmend. "Ich werde sie mit meinem Leben verteidigen, wenn dies verhindert, dass sich so etwas wiederholt." "Und wie stellt ihr euch das vor? Sollen wir sämtliche magisch begabte Kinder einsammeln und in unseren Häusern verstecken?" Fragte Rowena skeptisch. "Ehrlich gesagt, hatte ich genau das vor. Ich dachte daran eine Schule zu gründen in der jeder von uns Kinder unterrichtet, die er für würdig hält. Ich selbst nehmen jedes Kind unter meine Obhut, dass von reinem Blut ist." "Eine hervorragende Idee." Meinte Godric. "Jedes Kind, dass mutig und tapfer ist wird von mir aufgenommen." Sagte er mit stolzgeschwellter Brust. "Gut ich bin dabei. Ich wähle die klügsten Kinderköpfe und fülle sie mit Wissen." Schloss sich auch Rowena an. Die drei Freunde blickten erwartungsvoll zu Helga. Dies lächelte sanft. "Dann werde ich all die übrigen Kinder zu mir nehmen."
Voll Tatendrang erhoben die vier ihre Gläser. "Eine Frage wäre aber noch zu klären, wie soll die Schule heissen?" Meinte Rowena. Salazar sah wieder in die Flammen und ihr Gesicht erschien erneut in seinem Geist. "Hogwarts, zu ihrer gedenken.

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