Geschichtswettbewerb 2017

Hier finden Sie die Gewinner der Geschichtswettbewerbe im Jahr 2017.



Dezember

1. Platz: Kyralia Lonmar
2. Platz: Shelly-Ginevra Pottly
3. Platz: -

(von 2 Teilnehmern)

Thema: Ollivanders Zauberstabkerne

Ollivanders Zauberstabkerne

Es ist die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und das jüngste Mitglied der Familie Ollivander ist Garrick. Wie seine ganze Familie vor ihm ist auch er ein Zauberstabhersteller, voller Kreativität und Ehrgeiz, noch bessere Zauberstäbe als sein Vater Gervaise vor ihm herzustellen. Ihm reicht es nicht, einfach aus der Vielzahl von mitgebrachten Materialien seiner Kunden Zauberstäbe zu erschaffen, er will mehr versuchen, um Zauberstäbe berechenbarer, aber auch passender für seine Kunden herzustellen. Denn er ist überzeugt, dass sich der Stab den dazu passenden Zauberer aussucht, und nicht umgekehrt.
Und so kommt es, dass sich Garrick von den Zauberstabkernen löst, die sein Vater genutzt hat. Er will nicht länger mit Kelpiehaaren oder den Schnurrhaaren eines Kniesels arbeiten. So begibt er sich auf die Suche, nach neuen Materialien. Er wälzt Buch um Buch und stößt bei seinen Recherchen immer wieder auf die gleichen Informationen, die sich mit der Zeit auf drei potentielle Zauberstabkerne herunterbrechen lassen: Phönixfedern, Drachenherzfasern und Einhornschwanzhaare. Doch mit diesen Materialien kamen auch neue Probleme einher. Denn woher sollte er diese bekommen? Immerhin waren sowohl Drachen, als auch Einhörner und Phönixe keine Wesen, auf die man jeden Tag traf und die bereitwillig Haare oder Federn abgaben. Von den Drachen ganz zu schweigen, die dafür sterben müssten. Und so begann Garrick nach Möglichkeiten zu suchen, um die von ihm gewählten Kerne zu erhalten.
Für die Einhornschwanzhaare begab er sich in den Verbotenen Wald und stellte bald fest, dass es Wege gab, die Einhörner besonders oft gingen, um die von ihnen so geliebten Lichtungen zu erreichen. Und dort fanden sich immer wieder mal Haare, die Garrick nutzen konnte, um ein wenig herumzuexperimentieren, damit er einschätzen konnte, ob sie sich tatsächlich als Zauberstabkerne eigenen würden und was diese Kerne besonders machen würde. Schon bald stellte sich heraus, dass Zauberstäbe mit diesem Kern sehr beständig waren und ihrem Besitzer treu ergeben. Durch die Reinheit der Einhörner waren sie außerdem nicht leicht für dunkle Magie zu nutzen. Zufrieden mit diesem Ergebnis wandte er sich den Drachenherzfasern zu. Da diese nicht von lebenden Wesen zu gewinnen waren, traf er eine Absprache mit Drachenreservaten, um von den dort verstorbenen Drachen die Herzfasern zu erhalten, um damit Zauberstäbe herstellen zu können. Und auch dort gefiel Garrick das Ergebnis. Die Zauberstäbe mit diesem Kern waren sehr mächtig und außerordentlich lernfähig. Allerdings war nicht zu verleugnen, dass sie außerdem sehr temperamentvoll waren, sodass Garrick all sein Talent und seine Erfahrung mit Zauberstabhölzern einsetzen musste, um keine Zauberstäbe herzustellen, die eine tödliche Gefahr darstellten.
Um sein Repertoire aufzufüllen, begab er sich dann daran, noch den dritten Zauberstabkern zu suchen. Für Garrick war klar, dass er die Federn von Phönixen nur auf freiwilliger Basis, und damit äußerst selten, für seine Zauberstäbe bekommen würde, immerhin waren Phönixe sehr stolze und unabhängige Wesen. Und genau so waren auch die Zauberstäbe. Voller Magie für alle Arten von Zaubern und eigener Initiative und sehr wählerisch, was ihren Besitzer anging.
Diese drei Kerne stellten Garrick sehr zufrieden, sodass er sich darauf beschränkte, doch damit war es für ihn noch nicht getan. Immerhin war sein Ziel, diese Kerne mit den speziell dazu passenden Hölzern zu kombinieren, um perfekte Zauberstäbe herzustellen, die sich ihren Zauberer selbst aussuchten, um eine besondere Verbindung zu bilden. Und so widmete er sich dem nächsten Kapitel in der Herstellung von Zauberstäben, die die besten der Welt werden sollten.





November

1. Platz: Kyralia Lonmar
2. Platz: Sosi Seel
3. Platz: Joel Marxen

(von 6 Teilnehmern)

Thema: vergesslicher Neville Longbottom

Wie jeden Morgen begann Neville seinen Tag damit zu den Gewächshäusern zu gehen um nachzuschauen, ob es allen Pflanzen gut ging und die nötigen Maßnahmen vorzunehmen, um dieses Wohlergehen auch weiterhin zu gewährleisten. So bekam die freche Venemosa Tentacula in der hintersten Ecke von Gewächshaus 3, die Neville liebevoll „Tentacli“ nannte, jedes Mal ein Frühstück aus Fliegen und allem anderen, was ihm in die Hände fiel, um auch für etwas Abwechslung zu sorgen. Die sehr empfindsame Abessinische Schrumpelfeige wurde mit aufmunternden Worten bedacht, um auch weiterhin ihr Gedeihen zu gewährleisten, immerhin wurden die Feigen im Zaubertränkeunterricht gebraucht um daraus einen Schrumpftrank herzustellen. So ging Neville durch alle Gewächshäuser und ging seiner morgendlichen Routine nach. Da Donnerstag war, stand außerdem das Beschneiden des Zitternden Ginsterbusches an, was jedes Mal aufs neue eine Herausforderung darstellte, auch wenn er bisher schon sehr viel Übung darin sammeln konnte. Beim Bücken nach den abgeschnittenen Zweigen machte es „Pling“ und etwas rollte durchs Gewächshaus und stoppte erst, als es durch die offene Tür auf den Wiese gelangte, die dem Gegenstand den Schwung nahm und schließlich zum Halt bewegte. Fluchend sprang Neville auf und rannte hinter dem Gegenstand her. Auch nach so vielen Jahren war ihm das Erinnermich seiner Oma ein großer Schatz, den er fast nie für längere Zeit aus seiner Nähe lies. Ohne ihn wäre er mehr als einmal in eine unangenehme Lage gekommen. Am schlimmsten war es, als er vergessen hatte, dass bald die Prüfungen anstanden, die er ablegen musste um in Hogwarts als Kräuterkundelehrer anfangen zu können. Und hätte er die vergessen, wäre sein Lebenstraum nie erfüllt worden und er wäre nun nicht dort, wo er war. Liebevoll entfernte er die Grashalme von der Kugel, bevor er sie wieder in seine Tasche stecken wollte. Doch dabei war auch für Neville nicht zu übersehen, dass die Kugel rot leuchtete. „Was habe ich nur diesmal vergessen?“, murmelte er vor sich hin und ging langsam in Richtung Schloss zurück. Dabei lief ihm ein Schüler aus Hufflepuff über den Weg, den er auch in seinem Unterricht hatte. Er liebte Pflanzen fast so sehr wie Neville selbst, daher war es keine Seltenheit, dass er sich in der Nähe der Gewächshäuser rumtrieb. Doch heute schien er etwas irritiert zu sein und fragte schließlich schüchtern: „Professor Longbottom, wo ist denn ihr Mimbulus Mimbeltonia? Den nehmen sie doch sonst jeden Morgen mit, damit er an die frische Luft kommt und seine Freunde im Gewächshaus besuchen kann.“. Da fiel es Neville wie Schuppen von den Augen. Natürlich, wie hatte er das nur vergessen können? Seinen Kaktus hatte er ganz vergessen und wenn er weiter drüber nachdachte, war er sich zwar sicher, dass er ihn am Morgen von der Fensterbank genommen hatte, aber wo er ihn danach abgestellt hatte, wollte ihm partout nicht mehr einfallen.
Also ging er erst einmal in seine Räumlichkeiten zurück, im dort nach ihm zu schauen. Doch so sehr er auch suchte und sämtliche Papierstapel verschob und Fachbücher verrückte, er fand ihn einfach nicht. Seufzend ging er zu seinem Schreibtisch, um sich erst einmal auf seinen Stuhl zu setzen und dann nochmal darüber nachzudenken, wo er den Kaktus hingestellt hatte. Seine Gedanken wanderten dabei zum Erinnermich, das mit dem leuchtenden Rot schon eindeutig gezeigt hatte, dass er mal wieder etwas vergessen hatte. Doch kaum setzte er sich auf den Stuhl, als er auch schon wieder mit einem Schrei aufsprang. Denn dort stand der Mimbulus Mimbeltonia in seiner ganzen stacheligen Pracht.




Oktober

1. Platz: Cathlyn Dream
2. Platz: Aaron Hawthorne
3. Platz: Lavaria Gitren

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Die Freundschaft zwischen Godric Gryffindor und Salazar Slytherin

Ich strich mir mein braunes langes Haar aus dem Gesicht bei dem einige Strähnen stehts dazu neigten in meinem Gesicht herum zu hängen. Ich überprüfte mein Aussehen in dem Schaufenster vor mir und befand das ich gut aussehe. Ich griff nach meiner hellblauen Umhängetasche in welche ich bereits einige Rollen Pergament und meine schöne rosafarbene flotte Schreibfeder gepackt hatte. Ich holte noch einmal tief Luft bevor ich das große Gebäude vor mir betrat. Das Gebäude war der Tagesprophet, die größte Zeitung in der magischen Welt. Seit ich ein kleines Mädchen war, träumte ich davon ,später einmal ,bei dieser großartigen Zeitung zu arbeiten. Und nun hatte ich es geschafft. Nunja zumindest fast. Ich habe es immerhin geschafft einen der heißbegehrten Praktikumsplätze zu erhaschen. Ich stand mitlerweile im Atrium und wurde von zwei Hexen die Rita Kimmkorn sehr ähnlich sahen von Kopf bis Fuß gemustert und erntete, als sie damit fertig waren, einen Blick der von tiefer Abneigung zeugte. Eingeschüchtert ging ich dennoch zum Empfang um mich als die neue Praktikantin vorzustellen. Als ich das getan hatte wurde die Miene der beiden Frauen düster. Die eine der beiden fragte mich ob ich ernsthaft vorhätte so zum Arbeiten zu erscheinen. Ich schaute an mir runter. Ich trug ein rotes Oberteil und eine blaue Jeans und meine heiß geliebten Joggingschuhe. Als ich sie fragte was an meinem Outfit falsch wäre schüttelte sie bloß den Kopf und wies mich an den Gang nach hinten in die Redaktion zu gehen. Froh endlich von den beiden hochnäsigen Hexen los zukommen und der Vorfreude auf dieses Praktikum rannte ich förmlich in die Redaktion. Am Ende des Ganges angelangt, trennte mich nurnoch eine große Glastüre von der Redaktion. Doch was ich durch diese Tür sah verschlug mir den Atem. Alle Menschen die ich sah, trugen entweder Anzug oder Kostüm mit Pumps. Ich kam mir eher vor wie bei der Teufel trägt Prada, einem Muggelfilm den ich wirklich sehr liebe weil die Hauptdarstellerin mich wirklich sehr an mich selbst erinnert. Das ich aber jemals in die selbe Situation wie sie kommen würde und in einer Redaktion voller Schikimiki Klatschtussis landen würde hab ich mir nicht einmal in meinem schlimmsten Alptraum vorstellen können. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und ging durch die große Glastür. Innen angekommen hatten sich plötzlich alle Blicke auf mich gerichtet. Von hinten hörte ich eine Stimme fragen ob ich denn aus der Geisterbahn ausgebrochen sei, so wie ich denn aussehe ist das der einzigste Ort wo ich herkommen könnte. Mein Herz rutschte mir in die Hose. Als dann auch noch eine Frau mit grau mellierten Haar auf mich zukam kam ich mir entgültig vor wie bei der Teufel trägt Prada. Die gute musterte mich von oben bis unten und sagte mit kalter Stimme das ich sofort in ihr Büro zu kommen habe. Mit einem riesigen Kloß im Hals folgte ich ihr. Im Büro angekommen wies sie mich an Platz zu nehmen. Sie begann mir aufzuzählen was alles meine Aufgaben sein würden und keine davon war von journalistischer Natur, das was ich machen wollte. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und der Frau zu sagen das das wohl nichts für mich wäre da ich lieber recherchieren wollen würde anstatt mich den ganzen Tag mit Mode zu beschäftigen. Mit einem anfälligen Blick teilte sie mir mit das ich dann falsch bin in der Modeabteilung des Tagespropheten. Bei Modeabteilung wurde ich hellhörig. Ich hatte mich auf das Praktika für den Sportteil beworben und nicht für den Modeteil. Als ich das sagte verdüsterte sich der Blick weiter. Die Dame teilte mir mit bissiger Stimme mit das ich mich wohl in der Tür geirrt habe da die Sportabteilung eine Tür weiter war. Ich beeilte mich schnellstmöglich diesen unangenehmen Ort zu verlassen. In meiner Aufregung hab ich wohl die zwei Türen verwechselt. Völlig gestresst betrat ich nun die Sportabteilung um dort eine völlig entspannte Redaktion vorzufinden. In der richtigen Abteilung machte ich nun mein zweiwöchiges Praktika und es war die schönste Zeit meines Lebens und bestätigte mich in meinem Wunsch Journalistin zu werden . Wenn ich eine Sache gelernt habe dann ist es die, dass ich niemals in der Modeabteilung des Tagespropheten arbeiten werde.




September

1. Platz: Askari Honorium
2. Platz: -
3. Platz: -

(von 1 Teilnehmer)

Thema: Die Freundschaft zwischen Godric Gryffindor und Salazar Slytherin

Freundschaften und Duelle

Der Regen prasselte vom Himmel während sich die großen Familien des magischen Britanniens nahe des Forest of Dean versammelten, um den besten Duellanten unter ihnen zu küren. Godric Gryffindor war die Ehre zuteilgeworden, das alljährliche Duellturnier im Jahr 989 auszutragen, so wie auch die acht Turniere vorher. Der Tradition zufolge oblag diese Aufgabe seit jeher dem Sieger des Vorjahres. Seit seinem zwölften Lebensjahr trat er für seine Familie an, nachdem sein Vater Lord Knoxlion Gryffindor im Jahr 974 Opfer eines tragischen Duellunfalls wurde und seinen Zauberstabarm nicht mehr nutzen konnte. Kaum hatte der junge Gryffindor das Mannesalter erreicht, gewann er das große Turnier zum ersten Mal, niemand konnte seitdem gegen ihn bestehen. Zu seinem persönlichen Leidwesen war sein schärfster Rivale Dean Slytherin im Frühjahr dieses Jahres zu Tode gekommen. Gerüchten zufolge vertrat dessen jüngerer Bruder – noch keine 14 Jahre alt – Salazar die Slytherin-Familie. Godric hatte den Knaben noch nie kämpfen sehen, daher konnte er dessen Stärke nicht einschätzen und stufte ihn als aktuell größte Gefahr ein. In Gedenken an Dean hatte Gryffindor den westenglischen Forest of Dean als Austragungsort ausgewählt, eigentlich hatte er nach Ilkney im Norden Englands laden wollen, doch als ihn die Eule mit der Nachricht von Deans Tod erreichte, änderte er den Ort des Turniers eigenhändig auf jeder einzelnen Einladungskarte.

Am Vorabend des Turniers sah Godric den jüngeren Slytherin zum ersten Mal wirklich als Vertreter dessen Familie. Schließlich trug er das silber-schwarze Wappen der Familie genauso voller Stolz auf einem dunkelgrünen Umhang wie es sein Bruder stets getan hatte. Doch er konnte kein Wort mehr mit ihm wechseln, da er als Organisator für die kleinen und großen Anliegen der Teilnehmer und deren Familien verantwortlich war. So kam er selbst kaum dazu die Feierlichkeiten rund herum zu genießen und konnte auch erst tief in der Nacht seine Ruhe finden. Aber er hatte sich mittlerweile daran gewöhnt und war am nächsten Tag trotzdem in Topform für die kommenden Duelle.

Der große Tag kam und brachte überraschend kräftigen Sonnenschein mit sich, der dem durchweichten Waldboden aber nicht mehr fest genug machte, was die Schwierigkeit des diesjährigen Turniers noch erhöhte. Damit ihm niemand nachsagen konnte, dass er sich besonders leichte Duelle verschaffte, hatte Godric die Ladys Hufflepuff und Ravenclaw schon lange vor Beginn der Festivitäten auserkoren, um die Duelle auszulosen. So kam es bereits in der ersten Runde des Turniers zum Duell Gryffindor gegen Castor Black, während Slytherin gegen den vermeintlich schwachen Henry Weasley antreten musste. Allen Erwartungen zum Trotz lieferte Weasley dem Erstduellanten einen harten Kampf, musste sich dann aber nach einer gut gezielten Ganzkörperklammer doch geschlagen geben, zumindest nachdem sich Medimagier in die Duellarena getraut und ihn auf den Rücken gedreht hatten, damit er nicht im Schlamm erstickte. Unglücklicherweise brauchte Godric bei seinem Duell länger und konnte so seinem neuen Rivalen nicht zuschauen. Nur auf Augenzeugenberichte angewiesen, konnte Gryffindor sich noch immer keine sinnvolle Strategie ausdenken. Auch die Runden zwei und drei konnten beide Vertreter der bekanntesten Familien mehr oder minder deutlich jeweils für sich entscheiden, bevor die einsetzende Abenddämmerung den Turniertag beendete. Die Duellanten, egal ob siegreich oder nicht, trafen sich zum Festmahl auf dem Dorfplatz von Tutshill und labten sich an Hammelbraten und Elfenwein.
Das erste Halbfinale zwischen Salazar Slytherin und Farley Malfoy begann pünktlich zur Mittagsstunde und endlich hatte auch Godric die Gelegenheit den jungen Slytherin im Duell zu beobachten. Überraschend schnell hat dieser sich gegen Malfoy durchgesetzt und ließ einen ratlosen Gryffindor zurück, welcher sein Halbfinale nur mit Mühe gegen Kenneth Bones gewinnen konnte. Ein Hoch auf seinen perfektionierten Stolperfluch.

Somit standen sich Salazar Slytherin und Godric Gryffindor im großen Finale gegenüber. Wie erwartet bot der Knabe dem Favoriten einen harten Kampf und ließ sich auch nicht entmutigen, obwohl er nahezu wehrlos auf dem schlammigen Boden lag. Er hatte eine so starke Bindung zu seinem Zauberstab, dass dieser ihm auch aus geringer Entfernung noch magisch in die Hand sprang. Doch schlussendlich hatte auch er keine Chance gegen Godrics berüchtigten Stolperfluch mit anschließender Ganzkörperklammer.

Godric selbst sagte später über dieses Duell, dass es das schönste und beste seines Lebens war und den Beginn einer wunderbaren Freundschaft markierte. Es ist nur bedauerlich, dass auch wunderbare Freundschaften nicht für die Ewigkeit bestimmt sind.




August

1. Platz: Askari Honorium
2. Platz: Rubio Scamandamore
3. Platz: Larien Gruenblatt

(von 5 Teilnehmern)

Thema: Der erste Tag in Hogwarts

Auf der Hut vor dem Hut

"Daddy, Daddy ich will nicht nach Hogwarts. Ich will nicht!". Der kleine Fred hielt sich zitternd und mit Tränen in den Augen an seinem Vater fest. Dieser guckte ihn erstaunt an, hielt einen Moment inne und hob ihn dann auf seinen Schoß. "Warum denn das, mein Großer? Weißt du, meine Zeit auf Hogwarts war mit die schönste meines Lebens." George sank in Erinnerungen an diese Zeit und daran, was mit seinem Bruder passiert war. Aber er zwang sich, hier zu bleiben. Hier bei seinem Sohn, bei Fred junior. Und so sah er ihn mit seinem liebevollen Lächeln an, drückte ihn leicht an sich.
"Onkel Ron hat gesagt, dass da ein Hut ist. Und wenn man zu dumm ist, dann teilt er einen nicht in ein Haus ein, sondern frisst deinen Kopf. Ich will das nicht, Daddy, ich mag da nicht hin." George hielt kurz inne, unterdrückte ein Grinsen und schloss seinen Sohn stattdessen noch fester in die Arme. "Oh Fred. Weißt du, es gibt viele Geschichten über diesen Hut. Ich hatte früher auch Angst vor meinem ersten Tag und vor der Zuteilung. Aber ich verspreche dir, der Hut hat noch nie einen Kopf abgebissen und das wird er bei dir sicher auch nicht tun." Der Kleine guckte seinen Vater groß an, wischte sich mit dem Arm durchs Gesicht und schmiegte sich an Georges Brust. "Du weißt doch noch, von wem du deinen Namen hast? Weißt du, meine größte Angst war, dass er und ich nicht in ein Haus kommen. Wir waren doch Zwillinge und absolut unzertrennlich, das durfte die Schule doch nicht einfach ändern. Ich hatte sogar Albträume, in denen Fred, wie alle anderen in unserer Familie, nach Gryffindor eingeteilt wurde und ich nach Slytherin. Ausgerechnet nach Slytherin! Auch wenn Slytherin an sich nicht schlecht ist, wäre mein Bruder nicht bei mir gewesen. Schlimmer, wir wären durch die Häuser sogar Rivalen gewesen.
Die Zeremonie wurde damals von Professor McGonagall durchgeführt. Sie rief einen Schüler nach dem anderen auf und kam schließlich bei "Weasley, Fred", deinem Onkel, an. Wie alle zuvor ging auch er nach vorne, setzte den Hut auf und hörte kurz darauf das ersehnte "GRYFFINDOR!", gefolgt von dem Jubel der Gryffindors. "Weasley, George". Auch ich ging nach vorne und ließ mir stolz den Hut aufsetzen.
„Ah, noch ein Weasley. Dieses Jahr gibt es euch dann wohl doppelt.“
„Eindeutig. Dann weißt du ja, wo ich hin gehöre.“
„Das weiß ich wirklich. Du bist listig und durchtrieben.“
„Oh nein. Red' nicht weiter! Ich gehöre nicht nach Slytherin. Ich gehöre zu meinem Bruder!“
Ein Zwilling ohne den anderen? Nein, wir waren nie voneinander getrennt. Das kam gar nicht in den Kessel.
„Du bist auf deinen eigenen Vorteil aus.“
„Ich will zu meinen Brüdern. Ich gehöre zu meiner Familie.“ Die Panik stieg in mir hoch. Ich musste doch zu Fred.
Ich bin damals schweißgebadet aufgewacht. Aber weißt du mein Sohn, als es dann endlich so weit war, hatte ich gar keine Zeit mehr um darüber nachzudenken. Es war alles so neu und interessant. Ich erinnere mich genau, wie stolz ich war, als ich endlich in den Hogwarts-Express steigen durfte, wie ich danach mit Fred zusammen auf den Bahnsteig in Hogsmeade hopste und über das Gewimmel hinweg Hagrid hörte, der wie ein Fels in der Branung einfach alle überragte. Er führte uns die Straße entlang, von der wir bald endlich Hogwarts sehen konnten." George begann zu grinsen. "Ich wäre damals vor Freude am liebsten auf Hagrids Rücken gesprungen um besser sehen zu können und damit ich nicht laufen muss, aber Fred hielt mich zum Glück davon ab. Wir haben so schon für genug Chaos gesorgt" Er atmete tief durch und streichelte seinem Sohn, der nun deutlich ruhiger wirkte, über das rote Haar. "Die Bootsfahrt, die Einteilung, die Schlafsäle und die ganzen fremden Gesichter, aus denen später Freunde wurden. Weißt du Fred, es war toll, der mit Abstand beste Tag meines Lebens. Nicht einmal die Tatsache, dass ich nur den ramponierten Umhang von Charlie hatte, konnte daran etwas ändern.
Auch dein Tag wird wunderschön, mein Großer. Ganz egal, in welchem Haus du landest. Und ich verspreche dir, der Hut wird deinen Kopf nicht fressen."
Doch das Ende vernahm Fred schon nicht mehr. Er war eingeschlafen.




Juli

1. Platz: Emilia Halen
2. Platz: Marie de Black
3. Platz: Rubio Scamandamore

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Mr Weasleys Garage voll Muggelsachen

„Dad? Daaaaaaad!“ Rose sah sich im Garten ihrer Großeltern um. Plötzlich ertönte ein lautes Scheppern aus dem alten Schuppen ihres Großvaters, gefolgt von einem wütenden „Merlins Bart!“ Erschrocken rannte die junge Weasley los. „Dad? Bist du da drin?!“ sie steckte den Kopf durch die schief hängende Tür in den überfüllten Schuppen, der aus allen Nähten platzte. „Ich bin hier!“ Ron Weasley klopfte sich gerade Staub vom Umhang und kam hustend aus einer der hinteren Ecken. „Was machst du hier?“ sie legte den Kopf schief und musterte ihren Vater. „Mum hat mich gebeten hier drin aufzuräumen. Sie…sie will den Schuppen langsam ausräumen, sie glaubt es sei langsam an der Zeit.“ Er klang bedrückt und Rose drückte sich eilig den Schuppen, um ihren Vater in den Arm zu nehmen. „Ich weiß, wie nah dir das geht, Dad. Aber…Granny hat Recht. Ich kann dir ja helfen!“ Er musterte seine Tochter kurz und seufzte „Du hast wahrlich die Vernunft deiner Mutter geerbt.“ Rose grinste, dann machten sie sich an die Arbeit. Sie arbeiteten sich durch vielerlei seltsame Objekte, eines eigenartiger als das andere. Obwohl Rose’ Mutter muggelstämmig war, hatte die junge Hexe nie ganz die Eigenart und den Erfindungsreichtum der Muggel verstanden. Ihr Großvater hatte diese ganzen Objekte gesammelt und regelrecht gehortet. „Was ist das?“ sie bückte sich und zog einen kleinen Kasten mit zwei Schlitzen näher an sich, ehe sie ihn hochhob. Eine lange, etwas feste Schnur mit einem komischen Metallding hin daran und neugierig betrachtete Rose das Ding. Anscheinend waren die Schlitze mit Draht ausgekleidet. „Zeig mal her…“ Ron blickte seiner Tochter über die Schulter. „Ah. Ein Toaster. Damit röstet man Brot. Die Muggel lieben das.“ „Aber…das geht doch auch super über dem Kamin.“ „Ja, aber das ist so einfacher und schneller.“ Rose runzelte die Stirn, zuckte die Schultern und trug den komischen Kasten aus dem Schuppen. Sie fand noch weitere solcher Kästen und häufte sie draußen auf. Sie fanden außerdem eine riesige Kiste mit komischen Glaskugeln, in denen Drähte gespannt waren. „Und was ist das?“ Rose drehte eines der Dinger zwischen den Fingern. „Eine Glühbirne, die machen Licht, wenn Strom durch sie durch fließt…glaube ich.“ Er nahm seiner Tochter die Glühbirne ab und legte sie in die Kiste zurück, ehe er diese nach draußen trug. Rose wühlte sich weiter durch die Kisten und Stapel an Sachen. Sie fand sogar alte Tageszeitungen der Muggel! „Oh schau mal!“ Sie hing halb an einem Regal und angelte nach einem Pappkarton, auf dem Stand "Filmdosen". Der Inhalt der Kartons waren dutzende und aber dutzende leerer Dosen aus einem komischen Material, das Ron seiner Tochter als Plastik erklärte. Fasziniert beschloss Rose das komische Zeug zu behalten, damit konnte man gewiss etwas Interessantes anstellen! Sie wühlten sich also weiter durch die riesige Sammlung von Rose’s Großvater. Sie stießen auf allerhand Dinge. „Dad! Was ist DAS denn?!“ Rose war auf einen riesigen Kasten unter einer der Werkbänke gestoßen. Ron hockte sich neben die kleine Weasley „Ah…ich glaube, dass das ein Fernseher ist.“ Er umfasste den komischen Kasten, der reichlich Staub angesetzt hatte, und zog ihn unter der Werkbank hervor. Die Antennen oben drauf waren stark verbogen und ein dickes Spinnennetz war zwischen ihnen, Rose verzog angeekelt die Nase. „Und was macht das Ding?“ Ihr Vater lachte leicht „Die Muggel gucken sich damit zum Beispiel Filme an, das sind bewegte Bilder.“ „Und wofür brauchen die da so einen riesigen Kasten für?“ „Na weil das ohne Magie ist, Rosie-Schatz.“ „…oh.“ Ron schaffte den Kasten mit einem Wink seines Zauberstabes nach draußen, wo bereits eine beachtliche Menge an den Sammelgütern seines Vaters aufgebaut war. Er musste schwer seufzen, als ihm dieser Anblick noch einmal bewusstwurde. Er vermisste seinen Vater schmerzlich, wirklich sehr. Vielleicht konnte er Hermine dazu überreden, dass sie etwas davon behalten könnten. Allerdings war vieles davon für die Muggel ebenso Trödel, wie für due Zauberer. Dennoch wusste er, tief in seinem Herzen, dass dieser „Trödel“ ein ganz besonderer Teil der Liebe und Magie seines Vaters gewesen war und aus jener Liebe heraus, würde er eine Lösung finden!




Juni

1. Platz: Askari Honorium
2. Platz: Shelly-Ginevra Pottly
3. Platz: -

(von 2 Teilnehmern)

Thema: Der junge Tom Riddle

„Ich habe Angst, Dennis, so furchtbare Angst!“ Amy Bensons Gesicht war kalkweiß, ihr zierlicher Körper zitterte und nur ihre Unterlippe hielt ihre Zähne davon ab, laut klappernd aufeinander zu schlagen. Ihre schmale Hand umklammerte den Arm ihres besten Freundes haltsuchend.

„Sei doch bitte einfach still, Amy. Wenn er dich hört, macht er alles nur noch schlimmer.“
Tapfer die Tränen zurück kämpfend nickte Amy, lockerte ihren Griff aber nicht um einen Millimeter.

Unglücklicherweise für die beiden hatte ER ein außergewöhnlich gutes Gehör. Doch für den Moment gab er sich damit zufrieden, die Frierenden in ihren nassen Kleidern einfach nur durch die dunkle Höhle zu treiben.

„Schlaft nicht ein!“ Toms gezischter Befehl klang wie ein Peitschenhieb in den Ohren der beiden Kinder. Eilig schoben sie sich weiter an der felsigen Wand entlang, immer ein Bein nach dem anderen, damit sie nicht wieder im Wasser landeten, das ihnen manchmal bis an die Füße schwappte.

Aus dem Augenwinkel warf sie einen Blick zu Dennis, der stumm neben ihr herlief. Er hatte ihr gesagt, dass er auf sie aufpassen würde, bevor sie Tom gefolgt waren. Sie hatte ihm vertraut. Doch kaum war Tom drohend über ihnen aufgeragt, war Dennis eingeknickt. Sie solle tun, was er tat, was Tom von ihnen verlangte. Innerlich hatte sie sich dagegen gesträubt, doch sie war so viel kleiner und schwächer als Tom. Dass sie unglaubliche Angst vor ihm hatte, half nicht unbedingt. So war sie den beiden Jungen die Klippe hinab gefolgt und dann mit ihnen ins stürmische Meer gesprungen. Unter ihren Füßen wurde der felsige Weg rutschiger und rutschiger, immer mehr Wasser lief darüber und tränkte ihre Sommerschuhe. Mühsam tastete sich das Mädchen einen Weg durch die Dunkelheit, bis es plötzlich an einer Wand stand und nicht weiterwusste.

„Tom?“, flüsterte sie. „Hier geht es nicht weiter.“

Doch Tom hatte sich schon an Dennis vorbei geschoben und stand nun ganz nah bei Amy. Sein Arm legte sich scheinbar beruhigend um deren schmale Schultern. Sie spürte etwas Spitzes, Scharfes an ihrem Hals. Sie schluckte und bemühte sich krampfhaft, nicht in Panik auszubrechen.

„Ruhig, kleine Amy. Ich will doch nur spielen und wir wollen doch nicht, dass unser Freund Dennis währenddessen verschwindet.“

Dennis Atem ging stockend. Die Gefahr, in der sie beide schwebten, wurde nun greifbarer als je zuvor. Er konnte nicht reden, so senkte er nur seinen Kopf und betete, dass dieser komische Junge sie bald gehen ließ. Doch Tom dachte gar nicht daran. Mit der freien Hand fuhr er über die unebene Wand, fand wonach er suchte und schaffte es, dass sich der harte Stein vor ihnen wie durch Zauberhand in Luft auflöste und den Blick auf eine riesige Höhle frei gab.

Tom schubste das ängstliche Mädchen tiefer in diese Höhle hinein. Beinahe wäre sie gestrauchelt und im eiskalten Wasser gelandet. Vorsichtiger ging sie weiter. Hier hatte sie genug Platz um geradeaus zu gehen und sich nicht mehr an den Felsen fest klammern zu müssen.
„Ist es nicht schön hier?“ Toms Stimme hallte unheimlich von den Wänden wider. Seine Begleiter nickten nur stumm und schlichen weiter. „Wenn ich euch hier vergesse, wird euch niemand finden.“
Als hätten sie das nicht selbst gewusst.
„Wenn wir wieder nach Hause kommen, wartet großer Ärger auf dich!“ Dennis Stimme klang weit weniger mutig als er erhofft hatte.

Tom griff wieder nach Amy und drängte sie in Richtung des Wassers, doch da war auf einmal kein Wasser mehr. Da war gar nichts mehr unter ihrem Fuß und Tom schob sie weiter über den Abgrund hinaus.
„Dafür müsstet ihr aber etwas erzählen können.“

Dennis sah wutentbrannt und hilflos zu Tom. Wollte er seine beste Freundin nicht weiter gefährden, musste er sich ruhig verhalten.
„Amy, du wirst niemandem sagen, was hier geschehen ist, oder?“ Toms Stimme hatte einen schmeichelnden Unterton, doch auch dieser konnte die Drohung nicht überdecken.
„N-n-nein, ga-ga-ganz be-be-bestimmt nicht, T-t-tom.“
„So ein braves Mädchen.“ Tom wandte sich an Dennis. „Du solltest dir gut überlegen, ob es wirklich etwas zu erzählen gibt. Du willst doch nicht Schuld daran sein, wenn unserer lieben Amy etwas geschieht, oder?“

Dennis schwieg. In diesem Moment und für den Rest seines Lebens, selbst dann noch als Tom schon lange das Waisenhaus verlassen hatte oder Dennis ein erwachsener Mann war.




Mai

1. Platz: Thea Ragos
2. Platz: Fereria Aturis
3. Platz: Magdalena Bennet

(von 6 Teilnehmern)

Thema: Der Tarnumhang

Der Zeitungsartikel

Der Tarnumhang… ich blicke ratlos auf das Pergament vor mir und denke nach. Was fällt mir dazu ein? Was möchte ich meinen Lesern darüber für Wissen vermitteln? Nicht, dass meine Leser besonders anspruchsvoll wären. Nein, das meine ich sicherlich nicht aus Respektlosigkeit. Und auch nicht, weil ich meine Leser nicht ernst nehme. Aber leider bin ich nun mal keine berühmte Schriftstellerin, sitze nicht an einem Buch und versuche für meine Leser eine spannende Story zu entwerfen. Ich arbeite auch nicht für den Tagespropheten und soll hier einer breiten Masse Informationen vermitteln. Oder eine reißerische Neuigkeit zum Besten geben.

Ich habe leider nur das kurze Streichholz gezogen und muss nun für unsere Schülerzeitung einen Artikel mit dem Thema „Tarnumhang“ schreiben. Im Großen und Ganzen ist das Thema „Tarnumhang“ ja schon spannend, aber was soll ich dazu schreiben? Ein Seufzer entrinnt meiner Kehle und ich starre auf das fast leere Pergament, das sich leider nicht, wie von Zauberhand, in der Zwischenzeit mit Wörtern gefüllt hat. Wie soll ich den Artikel beginnen? Soll ich von dem Jungen schreiben, der inzwischen ein Mann ist und auf jeden Fall einen Umhang besessen hat? Meine Leser versuchen, mit seinen Abenteuern zu fesseln? Das könnte klappen, meine ich zumindest. Und bewege meine, zu meiner Schande leicht angekaute Feder, in Richtung Pergament.

Ich versuche mich zu konzentrieren, stelle aber fest, dass das gar nicht so einfach ist. Meine Gedanken schweifen ab. So einen Tarnumhang könnte ich persönlich schon sehr gut gebrauchen. Ich muss bei dem Gedanken, was ich alles mit diesem anstellen könnte, grinsen. Wie leicht könnte ich nach der Sperrstunde meine Schule unsicher machen. Und die Professoren könnten mich nicht sehen. Natürlich müsste ich trotzdem vorsichtig sein. Denn hören könnte man mich ja trotzdem. Aber es gibt hier auf Hogwarts einige Ecken, die ich schon immer schon erforschen wollte. Außerdem könnte ich mich, wenn ich es richtig anstelle, mit dem Tarnumhang in den Unterricht schleichen und wäre nicht mehr zu spät.

Auf einmal stehe ich mitten in einem Korridor und es ist dunkel um mich herum. Verwirrt sehe ich mich um. Wie bin ich denn hier hin gekommen und warum ist es schon dunkel? Ich kann das Mondlicht durch ein Fenster auf den Gang des Korridors fallen sehen. Mit Bestürzung stelle ich fest, dass schon lange Sperrstunde ist. Meine Gedanken kreisen sich und ich weiß nicht, wie ich hier her gekommen bin. Hoffentlich werde ich nicht erwischt. Strafpunkte möchte ich nämlich nicht dafür bekommen, dass ich heimlich nach der Sperrstunde im Schloss unterwegs bin. Und welcher Professor würde mir schon glauben, dass ich dafür nicht verantwortlich bin?
Ich ziehe meinen Umhang fester um mich und stelle fest, dass sich das Material ganz anders anfühlt. Ich starre den Umhang an und stelle fest, dass dieser aussieht, als wäre er aus Wasser gewoben worden.

Ich kann gerade so den Aufschrei der Erkenntnis unterdrücken, als mir klar wird, was das für ein Umhang ist. Ich scheine irgendwie in den Besitz eines Tarnumhangs gekommen zu sein. Auch wenn es verlockend ist, begebe ich mich nicht auf eine Entdeckungstour. Stattdessen schlage ich den schnellsten Weg in Richtung Gemeinschaftsraum ein.

Ich bin noch nicht weit gekommen, da höre ich Schritte, die auf mich zu kommen. Panisch drücke ich mich an die Wand des Ganges, in dem ich mich gerade befinde. Schnell prüfe ich, ob der Umhang mich auch wirklich ganz bedeckt. Und schon betritt ein Professor den Gang. Mit klopfenden Herzen gucke ich in seine Richtung. Gleich ist er bei mir und seine Schritte werden immer langsamer. Ahnt er etwas oder bin ich doch nicht ganz vom Tarnumhang bedeckt? Jetzt steht er genau neben mir und ich halte die Luft an.

Mit einem Ruck schrecke ich hoch und stelle fest, dass ich noch immer an meinem Schreibtisch sitze. Vor mir liegt noch immer das so gut wie leere Pergament und in meiner Hand befindet sich noch immer meine Schreibfeder. Scheinbar scheine ich kurz weg genickt zu sein. Aber der Traum hat mich inspiriert. Jetzt weiß ich, was ich schreiben werde. Mit einem zufriedenen lächeln zücke ich die Feder und mache ich mich an die Arbeit.




April

1. Platz: Marie de Black
2. Platz: Askari Honorium
3. Platz: Thea Ragos

(von 7 Teilnehmern)

Thema: Teeblätter-Lesen

Sybill Trelawney summte fröhlich vor sich hin. Heute würde die dritte Klasse der Gryffindors das erste Mal in ihren Unterricht kommen! Sie war schon ganz aufgeregt, ob vielleicht dieses Mal endlich ein vielversprechendes Talent unter den sonst so schrecklich weltlichen Schülern sein würde! Sorgfältig arrangierte sie die Tassen im Regal und überprüfte ein letztes Mal, ob auch genügend heißer Tee in ihrer wunderschön rosa gepunkteten Kanne war.
Alles perfekt.
Zehn Minuten später saßen die Kinder auf den Kissen um die runden Tischchen herum und starrten ehrfurchtsvoll zu Sybill hoch. Diese räusperte sich vernehmlich.
„Guten Tag, meine Lieben! Mein Name ist Professor Trelawney und ich unterrichte das anspruchsvolle Fach des Wahrsagens. Sie werden mich noch nie in der Großen Halle gesehen haben, da der hektische Trubel in dieser Schule meinem inneren Auge schadet.“
Die Begrüßungsrede war jedes Jahr mehr oder minder gleich, es änderte sich ja auch nichts (außerdem hatte sie gehört, dass einige Kollegen dies ebenso handhabten, Severus zum Beispiel).
Nachdem jeder Schüler sich eine Tasse mit heißem Tee geholt hatte, beugten sich immer zwei und zwei über die Untertassen und die Bücher, um den geheimnisvollen Inhalt der feuchten Teeblätter zu entschlüsseln, was keine leichte Aufgabe war. Es versteckten sich auch zu viele mysteriöse Symbole darin!
Aufmerksam ließ Sybill ihren Blick über die Schüler schweifen, um zu sehen, wo sie mit ihrer Runde anfangen sollte. Gleich neben der Falltür hockten zwei rothaarige Jungen, die einander bis auf die letzte Sommersprosse glichen und Sybill an jemanden erinnerten … Charlie Weasley hatte der Junge geheißen. Und er hatte zwei Brüder gehabt. Diese beiden dort sahen aus, als gehörten sie zur selben Familie. Weasley, genau, das war es!
Unterdrücktes Kichern kam aus der Ecke der Zwillinge, doch Sybill beschloss, dies einfach nicht zu beachten. Stattdessen näherte sie sich zwei schüchternen Mädchen, die eiligst zusammenrückten, damit ihre Lehrerin sich zu ihnen an den Tisch setzen konnte.
„Lassen Sie mich mal sehen, was haben Sie hierzu zu sagen?“, wandte Sybill sich an das blonde Mädchen und griff nach deren Untertasse.
In diesem Moment hopste die dazugehörige Tasse aus der Hand des Mädchens und fing an, um das aufgeschlagene Buch am Tisch herumzutanzen, wobei sie den letzten Rest Tee verspritzte.
„Lassen Sie den Unfug“, tadelte Sybill das zweite Mädchen mit ungewöhnlich strenger Stimme, während sie sich Teetropfen von ihren Brillengläsern wischte. „Entschlüsseln Sie lieber die Symbole in diesen Teeblättern!“ Sie fuchtelte mit der Untertasse unter der Nase des Mädchens herum.
„A-aber ich habe gar nicht …“, setzte das Mädchen verblüfft an, da sausten zwei blau gepunktete Tassen haarscharf an Sybills linkem Ohr vorbei und benetzten sie alle drei mit kaltem Tee. Sekunden später marschierte ein Dutzend Untertassen im Gänsemarsch über Sybills Füße, dass die Teeblätter nur so hüpften. Dabei sollten die doch eigentlich gelesen und nicht durch die Gegend getragen werden!
„Was um Merlins Willen …“, setzte Sybill an und sprang auf. Hinter ihr ertönte ein gurgelndes Rülpsen, dicht gefolgt von einem blubbernden Geräusch, dann hörte sie Gesang: „I want coffee, I want tea …“
Mit offenem Mund wandte sich die Wahrsagelehrerin um und erblickte ihre heißgeliebte Teekanne, welche sich auf ihrem Tisch in Pose geworfen hatte und nun Lieder zum Besten gab. Es war zum aus-der-Haut-fahren! Noch niemals hatte ihr Teeservice sich dergestalt danebenbenommen! Irgendeiner der Schüler musste dahinterstecken … nur wer?
Mit zusammengekniffenen Augen fixierte Sybill jeden der Drittklässler. Gleich darauf zuckte sie zusammen. Eine Teetasse war auf ihrer Schulter gelandet und fletschte mit Zähnen, die vor einer halben Stunde sicherlich noch nicht dagewesen waren.
„AU!“, schrie sie unwillkürlich auf, als die Teetasse sie ins Ohr biss. Nun reichte es!
Da hörte sie erneut unterdrücktes Kichern, das sich allmählich in lautes Prusten verwandelte. Sogleich fiel ihr Blick auf jene Ecke, wo die Weasley-Zwillinge saßen. Diese lagen am Rücken, hilflos vor Lachen.
„So. Sie finden es also lustig, mein Teeservice zu verzaubern und meinen Unterricht zu sabotieren?“, schnaubte Sybill und baute sich vor den beiden auf. Diese grinsten unschuldig und wischten sich die Lachtränen aus den Augen. „Das wird Konsequenzen haben!“
Und so gingen Fred und George Weasley als die ersten Schüler in die Geschichte Hogwarts' ein, die jemals eine Strafarbeit von Professor Trelawney erhalten hatten.




März

1. Platz: Florence Winchester
2. Platz: Paige Briain
3. Platz: -

(von 2 Teilnehmern)

Thema: Severus Snape und seine Zaubertränke

Keuchend lag er auf dem Boden und versuchte, nach Luft zu schnappen. Blacks Fluch hatte ihn nur gestreift, doch trotzdem rang er damit. "Na, Schniefelus? Kommt keine Luft mehr durch deine krumme Nase?", lachte Potter höhnisch und Severus warf ihm einen finsteren Blick zu. Wie sehr er Black und Potter doch hasste, dieses angeberische Gryffindor-Paar.
Endlich hatte er den kurzen Schwächeanfall überwunden, rappelte sich auf und schoss einen roten Lichtblitz auf Potter ab, bevor dieser seinen Zauberstab auf ihn richten konnte. Sein Versuch, dem Fluch auszuweichen, scheiterte kläglich und sofort sprang Sirius zu ihm. Nachdem dieser sich versichert hatte, dass Snape seinen Freund nur mit einem Schockzauber belegt hatte - bei ihm konnte man schließlich nie wissen - drehte er sich verärgert zu Schniefelus um und richtete seinen Zauberstab auf den Punkt, wo er Sekunden zuvor noch gestanden hatte.
Doch Severus eilte schon durch die Gänge und versuchte sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen.
Sie schafften es nicht mal, sich allein gegen ihn zu stellen - immer nur zu zweit! Und sowas nannte sich mutiger Gryffindor? Er bezweifelte, dass Gryffindors wirklich Mut ausmachte, sondern dachte eher an mangelnden Verstand.
Schließlich öffnete er die nächstbeste Tür und war erstaunt, als er sich in einem Raum wiederfand, dass dem Zaubertränke-Klassenzimmer glich. Eigentlich wollte er sich nur kurz verstecken, um Potter und Black nicht nochmal über den Weg laufen zu müssen, doch als er die Kessel und Bücher sah, war seine Neugierde geweckt. Er mochte Zaubertränke. Es war ein logisches Fach, das sein Interesse schon in der ersten Klasse geweckt hatte. Zauberer dachten immer, man könne nur mit perfekten Flüchen weit kommen, doch mit Zaubertränken konnten Leben retten oder beenden, Glück bringen oder das Gedächtnis verändern.
Zögernd nahm er sich ein Buch aus einem großen Schrank und las mit Freude den Titel "Zaubertränke für Fortgeschrittene".
Vorsichtig blätterte er das Buch durch, roch förmlich das Wissen, dass es in sich bergte. Bei dem einen oder anderen Trank las er sich die Wirkung durch und blieb dann mit leuchtenden Augen beim Trank der Lebenden Toten stehen. Skeptisch sah er sich in dem Raum um, der nahezu alles beinhaltete, was man sich wünschte. Natürlich war es fraglich, dass es einfach einen Raum in Hogwarts gab, wo selbst die verbotensten Zutaten und Bücher standen, doch das interessierte Severus gerade recht wenig. Freudig legte er das Buch nieder und suchte sich die Zutaten zusammen. Sie hatten den Trank erst im Unterricht gebraut, jedoch fiel ihm im nachhinein noch soviel ein, was er hätte besser machen können.
Bevor er den Kessel erhitzte, verschloss er die Tür mit seinem Zauberstab und begann dann, sich die Zutaten fein ordentlich hinzulegen. Schon beim Beginnen fing er an, sich Notizen zu machen, um seine Ideen später nochmal überarbeiten zu können und versuchte, die hilfreichen Methoden bei anderen Tränken auf diesen zu übertragen. Dabei genoss er es, allein zu sein, und nicht die nervtötenden Stimmen seiner Mitschüler um sich herum haben zu müssen, die sich kein bisschen auf ihr Tun konzentrierten. Er musste auch keine Angst vor einer nahenden Explosion aus dem Kessel eines inkompetenten Schülers haben, der es nicht schaffte, die Anweisungen zu lesen.
Ihm fiel das brauen einfach, weil ihm niemand mehr über die Schultern schauen und seine Verbesserungen kritisieren konnte. Er traute sich, im - statt gegen den Uhrzeigersinn zu rühren, um die Wirkung zu beschleunigen und stellte zufrieden fest, dass es klappte. Als sich am Ende eine blasse Flüssigkeit im Kessel befand, zog er leicht lächelnd das Buch zu sich und schrieb mit geschwungenen Buchstaben "Dieses Buch ist Eigentum des Halbblutprinzen" in den Deckel. Dass er seinen selbsterfundenen Decknamen benutzte, war für ihn selbstverständlich.




Februar

1. Platz: Christian Cornwall
2. Platz: Paige Briain
3. Platz: Shelly-Ginevra Pottly

(von 3 Teilnehmern)

Thema: Flourish and Blotts

"Gut, dann haben wir nun eine Eule, die Anzüge, und ein Stab....Mama!? Was fehlt noch?", fragte ein kleiner Junge, im Alter von elf Jahren, und starrte seine Mutter fragend an. Diese nahm einen Zettel und ließ beinahe vor lauter Stress den Käfig mit der neugekauften Schleiereule fallen. Dann ging sie die Liste durch und nuschelte etwas von: "Bücher für dein Schuljahr in dieser komischen...Schule" Anscheinend sagte sie dies doch etwas zu laut. Einige Menschen mit Umhängen und Hüten drehten sich empört um und meinten Dinge von wegen: "Typisch Muggel, keine Ahnung von....ALLEM"

Der kleine Junge konnte sich vor Aufregung über magische Bücher gar nicht mehr halten. Er bekam vor einigen Wochen einen komischen Brief, dort stand geschrieben, dass er anscheinend ein Zauberer sein würde. Er soll auf die exklusive Zauberschule Hogwarts. Dabei hatr er immer selbst gedacht, soewtas sei völlig unmöglich. Die Reaktionen seiner Eltern waren sehr gemisscht. Sein Vater freute sich, die Mutter sieht dies alles immer noch als Scherz. Trotzdessen ist sie mit in die Winkelgasse gekommen und hat alles gekauft, was auf einerr - für sie selbst hirnrissigen - Liste geschrieben stand. "Nicht einmal ordentliches Geld haben die hier. Pah", schimpfte sie immer wieder.

Sie blickte noch einmal schnaubend auf die Liste und grummelte dann: "Wenn du weißt, wo man hier die Bücher kaufen kann, gib mir Bescheid"´. Doch ehe sie den Satz zu Ende sprach, rannte der kleine Junge in den nächsten Laden hinein. 'Flourish & Blotts' stand über dem großen Eingang. Der Laden war einigermaßen groß, aber es gab ein großes Gedränge darin. Die Mutter hielt ausschau nach ihrem Sohn, fand aber nichts, so hielt sie es für sinnvoll, sich einfach auf einen der Stühle zu setzen und etwas zu entspannen. Doch die Lust und Neugier trieb sie trotzdem dazu eins dieser Bücher in die Hand zu nehmen. Neben ihr lag ein Stapel mit mehreren Bücher, wessen Titel lauteten: 'Das Monsterbuch der Monster`Aufgeregt nahm sie es in die Hand. Dann gab es ihrerseits einen lauten Schrei, das ganze Geschäft wurde blitzartig ruhig. Alle starrten auf die schreiende Frau, welche wütend und brüllend herumrannte und lauthals schrie: "Was ist das für ein Teufelsding? Aua, es hat mich einfach gebissen!" Sie trampelte weiterhin, fast den Tränen nahe herum, bis ein grimmiger Mann herbeieilte, welcher die Frau musterte und dann kopfschüttelnd sagte: "Schon das dritte mal heute." Dann zog er an dem Buch und riss es von der Hand der Muggel-Mutter ab, welche empört sagte: "Sagen Sie einmal! Schämen Sie sich nicht? Eine solche Gefahr in einem Bücherladen?! Sie haben Sie doch nicht mehr alle!" Der Verkäufer meinte nur: "Tztztz...Muggel"

Nach dem Vorfall mit dem Beißenden Buch setzte sich die Frau voller Schmerzen hin und hielt die Hand fest. Irgendwann später kam ihr Sohn zurück, mit einer Hand voller Bücher und sagte aufgeregt: "Schau mal! Diese Bücher....großartig." Seine Mutter wich vor den Büchern zurück und bekam schon fast eine Art Panikattacke. Zu ihrem Glück kam aber der Verkäufer noch einmal vorbei und zog den kleinen weg, dann meinte er mit einer mieseren Laune als vorhin schon: "Ahh...ein neuer Hogwarts-Schüler. Die richtigen Bücher hast du dir ja aschon herausgesucht. Möchtest du so zum Lesen vielleicht noch ein Buch mitnehmen?" Der Junge schaute zu seiner Mutter und dann wieder zum Verkäufer: "Ich würde gerne, aber meine Mutter wäre dagegen..."
Der Verkäufer sah den Kleinen an und meinte: "Wie wäre es mit einem kostenlosen Buch für dich. Es kam gerade heute frisch herein. Du musst aber gut darauf aufpassen" Der Verkäufer sah die Mutter, welche immer noch auf dem Stuhl saß und wütend schaute, an und gab dem Jungen dann eine Ausgabe vom 'Monsterbuch der Monster', dann sagte er: "Das ist kostenlos."

Der Junge freute sich, ging zurück zu seiner Mutter und zeigte ihr das Gratisbuch. Diese fing fast an zu weinen und verließ völlig am Ende mit den Nerven den Laden. Als die beiden die Tür schlossen, fing der Verkäufer an zu Lachen und wandte sich neuen Kunden zu.




Dezember 2016/Januar

1. Platz: Ebony Lancaster
2. Platz: Askari Honorium
3. Platz: Scattach Bergmann

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Aurorenzentrale

„6-2-4-4-3.“ Konzentriert drücke ich die fünf Ziffern auf dem Nummernfeld der Telefonzelle. Ein leises Surren ertönt, ehe ein monotone Frauenstimme allerlei Belehrungen erteilt. Alles zu verinnerlichen, gebe ich schnell auf und hoffe inständig, nicht darüber ausgefragt zu werden.
Der Boden sinkt langsam unter mir ab und ich mit ihm unter die Erde. Man kann noch so oft vorgewarnt werden, es ist trotzdem eine etwas erschreckende Überraschung. Kein Wunder also, dass sich kurzzeitig zu meiner Aufregung noch ein Hauch Klaustrophobie gesellt.
Wenige Momente später finde ich mich in der großen Eingangshalle des Zaubereiministeriums wieder, wo ich etwas verloren wirkend um mich blicke und versuche mich zu orientieren. Ein großgewachsener, etwas schlaksiger Zauberer entdeckt mich sogleich und kommt im Stechschritt auf mich zu.
„Da sind Sie ja schon! Pünktlich wie der Hogwarts Express!“ Ich nicke nur und bedanke mich für die Möglichkeit, ein Ferienpraktikum in der Aurorenzentrale absolvieren zu dürfen. „Ach, papperlapp! Nachwuchskräfte werden immer gebraucht, selbst in Zeiten wie diesen! Das Verbrechen schläft nie! Folgen Sie mir!“
Wir besteigen den Aufzug und fahren hinauf in den zweiten Stock. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass die Stockwerke in diesem unterirdischen Gebäude etwas von der normalen Logik abweichen. „Abteilung für Magische Strafverfolgung“, informiert uns der Lautsprecher.
Mr Miller, als jener er sich vorstellte, führt mich einen langen Gang entlang und erzählt mir für ihn wichtig erscheinende Fakten über die Abteilung. Ich würde ihm gerne gedanklich folgen, doch meine Aufmerksamkeit wird durch geheimnisvoll wirkende Türen, laute Diskussionen und ernst dreinblickenden Hexen und Zauberern von seinen Schilderungen abgelenkt. Lediglich ein paar Worte wie „Magische Strafverfolgungspatrouille“ oder „Zaubergamot“ bleiben hängen.
„Und hinter dieser Tür befindet sich die Aurorenzentrale…“, Mr Miller öffnet die Flügeltür schwungvoll und gibt so den Blick auf deren Inneres frei …“unter der Leitung von Gawain Robards!“ Das Portrait eines sehr wichtig wirkenden Mannes, welches rechts neben dem Eingang in Szene gerückt war, nickt uns begrüßend zu. Ich machte mir eine Gedankennotiz den Namen und das Aussehen des Chefs einzuprägen, um mögliche peinliche Aufeinandertreffen in der Zukunft zu vermeiden.
„Na, was sagen Sie? Beeindruckend oder?“ Tatsächlich hatte ich mich noch nicht einmal richtig umgesehen, was ich sofort nachhole. Augenblicklich entgleist mir das Gesicht und ich lege die Stirn in Falten. „Ich weiß genau, was Sie denken! Als ich das erste Mal hier her kam, hat es mir auch die Sprache verschlagen!“
Mit Sicherheit aber nicht aus den gleichen Gründen. Vor mir befindet sich ein Großraumbüro, bestückt mit Reihen und Reihen an Schreibtischen. An den wenigen besetzten Tischen sitzen gelangweilt aussehende Auroren über Papierkram, trinken gedankenverloren aus leeren Kaffeetassen, tratschen mit ihren Nachbarn oder halten ein kleines Nickerchen. Scheinbar schläft nicht nur das Verbrechen nie.
Wo sind die Verhörräume, die Büros, die Spannung… Gefahr… das Abenteuer?! So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Auch Mr Miller hat nun erkannt, dass mein Schweigen nicht auf Begeisterung beruht. „Nun, ich gebe zu, wir hatten schon aufregendere Tage hier….aber immerhin haben wir nun endlich Zeit, uns um den Berg an fälligen Einsatzberichten zu kümmern, der sich angesammelt hat. Umso glücklicher können wir uns schätzen, Sie nun als Unterstützung zu haben!“
Bitte? Habe ich mich da verhört?! Mein Gesicht ist nun ein offenes Buch.
„Moment, dachten Sie etwa, Sie dürfen Ihr Praktikum als Auror hier absolvieren? Als Minderjährige? … Ach nein, das wäre schon zu absurd, nicht wahr?“
Ich lache nervös. „Ja, total absurd….“
Seufzend gebe ich mich meinem Schicksal geschlagen. Das werden lange zwei Wochen.

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