Geschichtswettbewerb 2011

Hier finden Sie die Gewinner der Geschichtswettbewerbe im Jahr 2011.



Dezember

1. Platz: Tito Arona
2. Platz: Yunami Kotake
3. Platz: Anastasia Bangler

(von 11 Teilnehmern)

Thema: Eine Weihnachtsmütze für die Hauselfen

Weihnachten

Die so ziemlich schönste Zeit im Leben eines Schülers: Ferien. Unterrichtsfrei. Keine Hausaufgaben. Freizeit. Geschenke.

Was will man mehr? Alle sind glücklich, freuen sich in den letzten Schultagen auf ihre Familien. Doch einige wenige bleiben hier.

Fünf von ihnen diesmal aus einem ganz besonderen Grund. Denn Parzival, Caro, Lothan und Tito – die 4 Vertrauensschüler aus Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin – inklusive der Schulsprecherin Bonny, wollten dieses Jahr jemanden ganz besonderes eine Freude machen. Dieser Jemand – man sollte sagen diese Jemande, würde uns nicht die Grammatik einen Strich durch die Rechnung machen – waren hilfsbereit, liebenswürdig und großzügig (nein keine Hufflepuffs), und ihnen hatten die Jungen und Mädchen es zu verdanken, dass sie so ein angenehmes Schülerleben (das bemerken die bloß nicht!) führen konnten.

Genau aus diesem Grunde baten sie (natürlich mit der Zustimmung der Schulleiterin Prof. Harms) zu einem festlichen Bankett in der Großen Halle. Alle Dagebliebenen waren eingeladen und die Hauselfen hatten ganz schön zu schuften, um alle Leute zu deren Zufriedenheit versorgen zu können. Doch das Weihnachtsessen wurde diesmal nicht wie üblich von Prof. Harms eröffnet, nein, diesmal traten Bonny, Parzival, Caro, Lothan und Tito vor das Rednerpult und Bonny sprach stellvertretend für sie:

„Liebe Mitschüler und Mitschülerinnen, liebe Professoren. Wie Sie sehen, werde heute ich anstelle von Prof. Harms die alljährliche Weihnachtsansprache halten. Zunächst möchte ich euch allen fröhliche Weihnachten und ein schönes Fest wünschen. Doch nun komme ich zu meinem eigentlichen Anliegen. Heute wird von uns – das heißt, den 4 Vertrauensschülern und mir – eine Ehrung vorgenommen. “ Würde man sich an dieser Stelle in der Großen Halle umsehen, so hätte man erkennen können, dass sich einige Lehrer und Mitarbeiter aufrichteten und schon mit rausgestreckter Brust ihren Tagträumen nachgingen, in denen sie eine Anstecknadel aus purem Gold für ihre Verdienste um die Schüler empfingen.

„Die Empfänger sind immer für einen da wenn man sie braucht, sind hilfsbereit, nett und stets freundlich.“ Es wäre sicherlich lustig geworden, hätten die Schüler bemerkt, wie einige der Professoren wieder eine gemütlichere Sitzhaltung einnahmen, da sie anscheinend zu dem Schluss gekommen waren, dass sie wohl doch nicht geehrt werden würden.

„Ohne sie wäre Hogwarts nicht so wie es ist. Und für ihre Verdienste möchten wir ihnen aus vollem Herzen danken. Ihr seid klasse!“ Und bei diesen Worten klopfte es an die Türe.

„Hohohohooo. Aus der Bahn – hier kommt der Weihnachtsmann – schleppt viele Geschenke an!“
Alle Köpfe drehten sich synchron zu den großen Flügeltüren, die sich endlich voll geöffnet hatten und den Weihnachtsmann höchstpersönlich (eigeweihte Personen wussten, dass es sich hierbei um den Hausmeister Drude handelte, der offiziell wegen eines grippalen Infekts nicht an der Feier teilnehmen konnte) mit einigen Special-Light-Effects (von der klexxigen Firma Lexenia & Light) voll in Szene setzten.

Jeder suchte nach Gründen, warum man selbst in Frage kam, geehrt zu werden. Doch das Ergebnis war zumeist nicht zufriedenstellend und so konnte man auch feststellen, dass es eigentlich allen, außer denen, die überproportional an Selbstüberschätzung litten, ähnlich ging.

„Liebe Hauselfen..“

Ebengenannte hoben erstaunt die Köpfe und sahen sich gegenseitig überrascht an - ebenso wie die eben angesprochen, an hochgradiger Selbstüberschätzung leidenden, Personen, die nun verärgert einen Flunsch zogen.

„IHR macht uns das Essen, IHR versorgt uns mit allem was wir brauchen und IHR seid immer nett zu uns, egal wie wir uns verhalten wenn es mal nicht so läuft. Deshalb seid IHR auch diejenigen, die an diesem Abend geehrt werden. Merry Christmas!“

Und so ging der Weihnachtsmann rundrum und verteilte unter allen Hauselfen Weihnachtsmützen, die individuell mit allerlei nützlichen Dingen gefüllt waren. Doddy bekam beispielsweise Ohrenschützer und Handwärmer geschenkt, da sie im Winter kaum aus dem Bett kam, so sehr setzte ihr die Kälte zu. Und Brady bekam einen großen Lebkuchen in Form eines wunderschönen Apfels, weil er zwar einerseits gegen Äpfel allergisch war, diese aber andererseits sehr gerne mochte.


Und so wurden endlich auch einmal die Hauselfen ihrer Arbeit gewürdigt und hatten das schönste Weihnachtsfest ihres Lebens.




September

1. Platz: Tito Arona
2. Platz: Lyviel Lancaster
3. Platz: Karla Kandinsky

(von 7 Teilnehmern)

Thema: Schüleraustausch mit Durmstrang

Es war stockdunkel um mich herum. Ich lief durch die verlassenen Gänge und sah mich immer wieder panisch um, hatte das Gefühl verfolgt zu werden. Ich stürzte in einen Raum und holte völlig aus der Puste Luft, nachdem ich mich an eine der kühlen Mauern gelehnt hatte. Dann alles drehte sich um mich herum und ich hatte das Gefühl, dass die Wände auf mich zu kamen. Ich schrie und schrie, doch niemand konnte mich hören. Niemand war mehr draußen, schließlich waren alle in ihren Betten und schliefen tief und fest. Ich drehte mich um und versuchte die Tür aufzubekommen, rüttelte panisch daran, doch sie blieb verschlossen. Mit geschlossenen Augen sackte ich auf dem Boden zusammen und sah meinem Ende entgegen.

„Wach auf, Süße! Es ist nur ein Traum gewesen, alles ist gut.“ Jemand nahm mich in die Arme und zog mich sanft an sich. Ich genoss das Gefühl der Geborgenheit und machte langsam erst eine und dann auch das andere Auge auf.

Mexim und Dennis saßen neben mir an meinem Bett und sahen mich besorgt an. Verschlafen richtete ich mich auf, mein Gehirn kam erst langsam wieder in Gang und ich bemerkte, dass irgendetwas an der Situation seltsam war. Fieberhaft überlegte ich, was es wohl sein könnte. Dann schlich sich ein Grinsen über mein Gesicht. „Mexim, Dennis? Was macht ihr eigentlich hier im Mädchenschlafsaal der 7. Klasse? Ich dachte immer das ihr Jungs seid.“ Elegant zog ich meine rechte Augenbraue hoch.

Verlegen und mit leicht rötlichen Wangen – soweit man das mitten in der Nacht bei Mondschein eben erkennen konnte – betrachteten sie äußerst interessiert die Musterung meiner Bettdecke. „Also...“ „Ehm…“ stotterten beide um die Wette.

„Ja, ich höre?“

„Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Dein Schrei waren ja nicht zu überhören und da haben wir uns gedacht, da Kitty ja nicht da ist, weil sie im Krankenflügel liegt, und du somit ganz alleine hierliegst, schauen wir mal eben nach dir.“

„Das war süß von euch... Danke!“ Ich war ehrlich erfreut, weil sie sich Sorgen um mich gemacht hatten.

„Du?“ fing Dennis da an. „Wenn du dann in ein paar Stunden nach Durmstrang gehst, wegen dem Schüleraustausch, du weißt schon, dann vergiss uns nicht, ja?“

„Wie könnte ich meine besten Freunde vergessen, die mich zu nachtschlafender Zeit von meinem Albtraum befreit haben? Ich muss gestehen, ich bin echt sau müde und ich will ja morgen früh bei der Ankunft aussehen wie ein zerknittertes Blatt Papier. Seid ihr das etwa nicht?“

Die beiden seufzten synchron auf „Die andren bei uns schnarchen um die Wette, nicht zum aushalten ist das!“

„Wenn ihr wollt könnt ihr auf Kittys Bett pennen, ich denk das macht ihr nix aus und mir sowieso nicht. Aber lasst euch bloß nicht von Shiro erwischen, geschweige denn von der Sulli.“

Und so endete das Gespräch dann auch. Ich legte mich schlafen und die beiden taten es mir mit einem Grinsen auf dem Gesicht nach.

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Ich nahm mein Gepäck und stieg auf das Schiff, das uns zu unsrer Partnerschule Durmstrang bringen sollte. Außer mir waren noch 5 andere 7. Klässler und 7. Klässlerinnen an Bord. Allerdings war ich die einzige Slytherin. Kjani und Bonny waren aus Hufflepuff dabei, Trissi und Parzival aus Gryffindor und zu guter Letzt auch Marli aus Ravenclaw.

Gespannt diskutierten wir was uns wohl erwarten würde und Parzival meinte in seiner unverbesserlichen Art: „Ich bin Parzival Ronald Dippet und der Meister der Herausforderung! Ich werde mich dem Unbekannten stellen, egal was uns erwartet! Also seid auch ihr bereit? Habt ihr den Mumm? Der Countdown läuft! In ein paar Stunden beginnt der Spaß!“²

„Wow, Parz. Was für ´ne Ansage! Wir werden sehen was uns erwartet, so schnell kann uns nichts vom Hocker reißen.“, entgegnete sein Kumpel Trissi und auch wir bestätigten sofort seine Aussage mit einem schiefen Grinsen.

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Und dann war es endlich soweit. Der große Augenblick rückte näher. Unser Schiff legte an und gespannt gingen wir von Bord.
Wir wurden allerdings nur vom Direktor und ein paar gesetzteren Personen erwartet, von denen ich vermutete, dass sie die Lehrer und Lehrerinnen dieser Schule waren. Der Schulleiter – später erfuhr ich, dass er Professor Justin Helliwell hieß und sich schon des Öfteren erfolglos bei unserer Hogwarts-Schulleiterin Prof. Dorothea R. Harms für den Lehrerposten beworben hatte, bis er endlich auch einmal Glück hatte und in Durmstrang angenommen wurde, wo er sich letztendlich bis zum Rektor hochge- äh dingst hatte– erklärte uns mit wichtiger Miene, dass er uns bei der nächsten Mahlzeit vorstellen wolle.

Ich sah kurz auf Bonnys und Kjanis Gesicht einen Hauch der Enttäuschung liegen, wahrscheinlich, so vermutete ich zumindest, weil keine süßen Jungs bei unsrer Ankunft anwesend waren, die ihnen natürlich total Gentlemen-like und auch überhaupt nicht uneigennützig die Koffer zu ihren Zimmern tragen würden. Zugegeben, so ein Angebot hätte selbst ich nicht ausgeschlagen. Weiter kam ich mit meinen Überlegungen aber gar nicht, denn Trissi und Parzival erfüllten diesen Job auch sehr gut, als sie wie selbstverständlich unsere Koffer nahmen und dem Direktor hinterher gingen, der vor gegangen war, um uns die Schule und unsere Zimmer zu zeigen. Um ihretwillen hoffte ich, dass wir zuerst zu den Schlafräumen kommen würden.

Von außen hatte Durmstrang ziemlich imposant und geheimnisvoll ausgesehen, es war jedoch kein Vergleich zu Hogwarts. Auf dem Gang stolperte uns eine ziemlich gehetzte Schülerin, die wohl etwas – ich betone: etwas - zu spät dran war, entgegen und stellte sich im Vorbeirennen mit einem „Hallo, ich bin Ginny!“ vor.
„Verrückt diese Durmstranger!“ hörte ich Marli – wohlgemerkt OHNE Gepäck – murmeln.
„Das habe ich gehört!“, rief Ginny noch, ehe sie um die nächste Ecke bog und verschwand.

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Abends dann – die Vorstellung lief glatt und wir wurden auch recht gut aufgenommen – nahm ich mein Tagebuch zur Hand und schrieb:

Liebes Tagebuch,

Der 1. Tag und schon so viel passiert. Ich würde dir ja gern mehr erzählen, aber das ist mir heute leider nicht mehr möglich. Mein Kopf kommt nämlich mit über 1000 Wörtern pro Tag nicht klar...

Gute Nacht~

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² Parzivals Aussage – zwar nicht wortwörtlich, aber es ist seine
grosses Lachen




Juli

1. Platz: Tito Arona
2. Platz: Karla Kandinsky
3. Platz: Luzifer Sheard

(von 6 Teilnehmern)

Thema: Die größte Erfindung der Weasley-Zwillinge

„George, George! Wo steckst du denn schon wieder verdammt nochmal?“
„Fred, ich bin hier! Mach doch die Augen auf, nein, nicht da, hier bin ich!“
„Ach da bist du. Oh Gott, wie sieht du denn bitteschön aus?“
„Oh man Brüderchen, es ist wirklich höchst amüsant dein Gesicht zu betrachten. Gefällt dir was nicht an mir?“
„Naja.. Also.. Bis auf dass du eine äußerst schräge und zudem viel zu kurze Hose trägst, und ein Hawaii-Hemd anhast, ist irgendetwas anders als sonst. Was hast du verändert? Warst du beim Friseur?“
„Nein. Beziehungsweise nicht direkt. Weißt du noch, Fred, damals, kurz nachdem wir die Schule geschmissen und diesen Laden hier eröffnet haben?“
„Natürlich. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, George, sogar da waren wir schon bekannt und berüchtigt für unsere fabelhaften Scherzartikel.“
„Genau und mit einem sind wir weltberühmt geworden, Fred.“
„Was grinst du so? Du hast doch nicht etwa…?“
„Ich glaube du liegst richtig Brüderchen. Ich hatte irgendwo noch so ein Vorläufermodell davon und wollte es mal testen, schließlich wollte sogar Malfoy so ein Ding haben und das will echt was heißen.“

*Flashback*
„Oh. Es läutet, Fred. - Na sieh mal einer an ... Wen haben wir denn da? Draco Malfoy, der Eisprinz von Slytherin, der unseren Ronnie immer so zu Weißglut treibt. Den müssen ja wirklich große Sorgen planen, sonst würde er sich niemals dazu herablassen in unseren Laden zu kommen. Kommst du mit nach vorne zu ihm, Brüderchen?“
„Aber sicher. Mich würde brennend interessieren, was den hierher verschlägt. Normalerweise geht der doch nur in der Nokturngasse shoppen.“
„Psst, Fred. Er kommt rein! Lass mich das mal machen. - Was willst du Malfoy?“
„Es ist mir wirklich unangenehm Euren Laden zu besuchen, aber als ich das Werbeschild draußen gesehen habe, war ich doch etwas neugierig. Das Ding brauche ich unbedingt. Wie viel verlangt ihr? Wollt ihr mir nicht einen Sonderpreis geben? “
„Immer doch, Malfoy. 30 Galleonen.“
„Aber…“
„40.“
„Halsabschneider! Draußen steht 20 Galleonen dran.“
„Ja, für normale Kunden 20. Für dich 40.“
„Na schön. Da habt ihr die Galleonen, ihr Wucherer. Aber jetzt möchte ich endlich meinen Epilierer haben!!“





Juni

1. Platz: Janet Bloom
2. Platz: Annie McEvans
3. Platz: Lynette Silver

(von 7 Teilnehmern)

Thema: Der Tag, an dem ich Filch leiden konnte

Es war wieder einer der Tage, an denen man am besten gar nicht erst aufgestanden wäre. Wenn ich gedacht hatte, dass ich von diesen Tagen in diesem Jahr schon genug gehabt hatte, hatte ich mich ziemlich getäuscht.
Völlig gehetzt lief ich also am Morgen des besagten Tages durch die Eingangshalle von Hogwarts. Ich hatte doch tatsächlich wieder verschlafen! So etwas passierte mir eigentlich nicht. Verfluchter Wecker! Flubber musste ihn wieder von meinem Nachttisch gestoßen haben, als sie wieder mal versucht hatte, in meinem Bett zu schlafen. Nichtsnutzige Kröte! Wenn ich sie nicht so gern hätte, dann hätte ich sie schon längst vom Astronomie-Turm befördert.
Als ich in der Großen Halle ankam, war schon so gut wie niemand mehr zu sehen. Ein paar einzelne Schüler saßen hier und da noch an ihren Haustischen, aber wahrscheinlich auch nur, weil sie jetzt eine Freistunde hatten. Ich schlug mir eine Hand gegen die Stirn. Verdammt! Ich hatte jetzt wohl nicht einmal mehr Zeit, etwas zu essen. Und ein Blick auf meine Armbanduhr bestätigte mir dies: Ich hatte noch etwa acht Minuten um rechtzeitig bei Zaubertränke aufzutauchen, ansonsten hagelte es wieder Strafarbeiten.
Ich machte auf dem Absatz kehrt und stürmte wieder in die Eingangshalle und hinunter in Richtung Kerker, als ich ein gackerndes Lachen hinter mir hörte. Oh nein! Bei Merlins fleckigem Unterrock! Den konnte ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen! Aber wie das an solchen Tagen nun einmal so ist …
Peeves rauschte noch immer laut gackernd an mir vorbei und blieb direkt vor mir in der Luft hängen, da ich den Fehler begangen hatte, stehen zu bleiben. „Peeves, bitte …“, flehte ich und hoffte inständig, dass er mich nur dieses eine Mal in Ruhe lassen würde, „ich hab‘ jetzt wirklich keine -“ Er ließ mich nicht einmal mehr meinen Satz zu Ende führen.
„Urgh!“, machte ich und wischte mir den grünen Schleim aus dem Gesicht, den Peeves mir entgegen geschleudert hatte. Mit angewidertem Gesichtsausdruck versuchte ich, mir das Zeug von den Fingern zu wischen, doch plötzlich klebte es bombenfest. Wie Muggel-Super-Kleber. Ich stöhnte frustriert auf und funkelte den noch immer lachenden Poltergeist an. „Was ist das Peeves?“, fauchte ich laut.
Peeves schlug fröhlich ein paar Saltos. „Verrat’s der kleinen Bloom nicht. Verrat’s ihr nicht!“, trällerte er mit Sing-Sang-Stimme.
Wütend wollte ich an ihm vorbeistürmen, doch das ließ er nicht zu. Sein Grinsen wurde immer breiter und sein Lachen immer lauter. Mittlerweile erinnerte er mich mehr denn je an die "Grinsekatze" aus "Alice im Wunderland". „Lass‘ die kleine Bloom nicht durch. Lass‘ sie nicht durch!“
„Bei Merlins stinkender, linken Baumwollsocke, Peeves! Ich bin sowieso schon spät dran!“ Erneut wollte ich an ihm vorbeilaufen, doch Peeves griente mich nur mit rosigen Wangen an und verteilte etwas auf dem Boden. Gerade noch rechtzeitig sah ich, dass es sich um das grüne Zeug handelte, dass er mir auch schon ins Gesicht geworfen hatte. Genüsslich leerte er den gesamten Eimer, den er in den Händen hielt, über dem Boden aus und zog dabei eine schön gerade Linie zwischen sich und mich.
Vollkommen entnervt hielt ich inne. Es dauerte einen Moment bis … ich vollends die Beherrschung verlor. Laut fluchend schleuderte ich Peeves meine Tasche und meine Bücher entgegen. Aber Peeves gackerte weiter und tauchte mit Entzücken durch alle Dinge hindurch, die ich nach ihm warf. „Peeves gewinnt!“, frohlockte er dabei.
Wieder schaute ich auf meine Uhr. Noch drei Minuten. „Was soll ich tun, damit du mich vorbeilässt, Peeves?“, ging ich nun zum Betteln über.
„Gaaaaaar nichts!“, trällerte Peeves und drehte ein paar Pirouetten um mich herum.
Dann hörte ich plötzlich Schritte hinter uns. Ich fuhr herum und konnte die leuchtenden Augen von Mrs Norris erkennen. Das hatte mir gerade noch gefehlt! Ausgerechnet jetzt, musste Filch hier aufkreuzen. „Hat die kleine Bloomie Aaaaaangst?“, jauchzte Peeves und schien die schlurfenden Schritte von Argus Filch gar nicht zu hören.
Ich drehte mich ein paar Mal um die eigene Achse, auf der Suche nach einem Versteck. Eine Besenkammer käme mir jetzt ganz recht. Und, wie es der Zufall so wollte, ein Stück weit hinter Peeves befand sich eine. Lange zögerte ich nicht, stürmte an dem überraschten Peeves vorbei, sprang über den grünen Glibber, schnappte meine Tasche und die Bücher und schaffte es gerade noch so in die Besenkammer zu springen, als ich Filch um die Ecke kommen hörte. „Hast du einen Schwänzer entdeckt, Mrs Norris?“, hörte ich Filch‘ ölige Stimme. Es dauerte keine zwei Sekunden, da folgte ein lautes Brüllen: „PEEVES!“, polterte der Hausmeister von Hogwarts. „WAS HAST DU ANGERICHTET?“
Ein letztes Mal noch hörte ich Peeves gackerndes Lachen und er verschwand vermutlich durch die Decke in die oberen Geschosse des Schlosses. Verdammt, war ich froh, dass er mich nicht verpfiffen hatte.
Filch murmelte wütend vor sich hin, doch ich konnte ihn nicht genau verstehen. Ich hörte etwas von „sauber machen“, „nächste Strafarbeit“ und „Schüler, der mir begegnet“. Ich hielt die Luft an. Wenn das so war … dann wollte ich nicht die nächste Schülerin sein, die er traf. Aber Filch‘ Murmeln wurde immer leiser, bis ich schließlich nicht einmal mehr seine schlurfenden Schritte hören konnte.
„Du stehst auf meinem Fuß.“, flüsterte eine heisere Stimme hinter mir.
Erschrocken sprang ich beinahe einen halben Meter in die Luft und stieß dabei die Besen um, die hier in der Kammer lagerten. Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss. „Conner!“, keuchte ich entsetzt und presste meine Tasche an meine Brust. „Was machst du denn hier?“
„Verstecken.“, erwiderte Conner nur.
Doch noch bevor ich fragen konnte, wovor er sich denn eigentlich versteckte, spürte ich, wie er ganz nah an mich herantrat. In der Dunkelheit konnte ich jedoch sein Gesicht nicht sehen.
„Hast du Lust, mal mit mir auszugehen?“, fragte Conner ohne Umschweife.
Vor Glück wäre ich beinahe in Ohnmacht gefallen.

Und das war der Tag, an dem ich Argus Filch leiden konnte. Denn ohne ihn … kein Date mit Conner McChuck.




April/Mai

1. Platz: Hazal Milano
2. Platz: Annie McEvans
3. Platz: Marli Becker

(von 15 Teilnehmern)

Thema: Das Minimuff-Tattoo

Es war in dieser Nacht besonders kalt. Eine dunkle Gestalt, eingehüllt in einen Mantel, mit hochgezogenem Kragen welcher das Gesicht verdeckte, ging schnellen Schrittes die Hauptstraße entlang und bog jedoch abrupt in eine Seitengasse.

Hier nach rechts, da weiter nach vorne, zur Kneipe und dann nach links. Lautlos erreichte die Gestalt ihr Ziel. Der Vermummte blickte nervös zu beiden Seiten, ob jemand gefolgt war und betrat einen kleinen, unscheinbaren Laden. Das Neonschild war dreckig und schäbig, in unregelmäßigen Abständen leuchtete der Name „Bragi’s Nadel“ auf.

Der Unbekannte drückte die Klinke nach unten, mit einem letzten Blick hinter sich öffnete er die quietschende Tür und verschwand im Inneren des Ladens. „Gute Nacht mein Herr, was kann ich für Sie tun?“ begrüßte ihn eine junge Hexe sogleich. Der Mann räusperte und blickte sich zunächst unsicher um. „Bragi’s Nadel“ bestand aus einem recht geräumigen, einzelnen Zimmer. Die Wände zierten unzählige Poster und Bilder; Skizzen und Motive; einzelne, unvollständige Entwürfe und fertige Werke. An einer Seite waren einige Stühle aneinander gereiht worden, wie im Wartezimmer einer Arztpraxis, in der Mitte war jedoch ein Sessel. Um ihn herum schwebten vereinzelt sonderbare Gerätschaften, welchen unser Fremder misstrauische Blicke zuwarf. Zum Schluss war der hintere Teil des Zimmers durch mehrere Theken und Schränke vom Rest abgetrennt, es wirkte dort besonders unordentlich. Obwohl jedoch alles einen Eindruck des Durcheinanders vermittelte, war der Raum auffallend rein gehalten worden. Es lag ein Geruch in der Luft, der ein Gemisch verschiedenster Heilkräuter zu sein schien, in einem Schrank erkannte Mr. Anonymous Zaubertränke, unter ihnen auch Gifte… „Die sind zum abtöten…!“ zischte es von hinter der Theke zu ihm hinüber. Der immer noch Vermummte zuckte zurück, er hatte die zweite Hexe gar nicht bemerkt!

Im Gegensatz zu der ersten, die freundlich und aufgeschlossen, wie ein „ordentliches“ Mädchen wirkte, war diese hier sozusagen das Gegenteil. Ihre Haare wechselten alle paar Sekunden von einem tiefen Schwarz in ein helles und leuchtendes Lila, der Kleidungsstil lies zu wünschen übrig ( „Die Jugend von heute, tzee!“ ) und sie hatte so viel Make-Up auf dem Gesicht, dass eine Geisha daneben als ungeschminkt hätte gelten können. „…Abtöten der Keime natürlich“ Sie zeigte ein boshaftes Grinsen. „Was darf’s denn sein?“ setzte sie gelangweilt zur Frage an. Dem Mann liefen langsam Schweißperlen über das Gesicht, „Ich uhm…Also…äh…“ – „Na spucken sie’s schon aus!“ giftete ihn das Mädchen an. Die andere fiel ihr ins Wort „Hör mal, sei nett er ist das erste Mal hier!“ tadelte sie. Doch die erste fuhr unbeirrt fort, „Was soll eigentlich der Aufzug? Alter, du weist schon, wenn das was werden soll musst du dein Zeug ausziehen! Ich kann doch da nix machen, sieh dich mal an wie eingepackt du bist, hast du Angst zu zeigen wer du bist?! Haste Schiss??“ Er nahm all seinen Mut zusammen, jetzt oder nie…!

- Ein paar Tage später -

„Nein, ich möchte keine Nutellabäume auf meinem Schulgelände!“ polterte Professor Harms und rückte energisch ihre Brille zurecht. „Ach komm Doro, das wär’ doch mal was cooles, wir wären die ersten die das hätten, die von Durmstrang würden platzen vor Neid! Außerdem ist Nutella lecker. Eimer würde auch das mit dem Ernten übernehmen“ entgegnete Professor Drude grinsend. „Hm, ich weiß nicht, zu welcher Jahreszeit blühen denn diese Nutellabäume? Die sind doch noch relativ neu erfunden worden, das finde ich riskant…“ murmelte hingegen Professor Sherven und zupfte wie immer an seinem linken Ärmel herum. „Nein keine Nutellabäume, wollt ihr meinen Diät-Plan zerstören!“ schrie Professor Woolsock die wieder mal am Stricken war und lies vor Schreck die unfertige Wollsocke fallen. „Lil, was sagst du dazu?“ meldete sich wieder Prof. Drude zu Wort. Prof. Harms war schon dabei die Augen zu verdrehen als Prof. Sullivan aufgeregt auf ihrem Stuhl auf und ab sprang und „NUTELLA NUTELLA NUTELLA =DDDDD“ schrie. „Alles klar, die hatte ne Überdosis von dem Zeug. Wir kommen zu keinem Ergebnis…“ fuhr die Schulleiterin fort, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Prof. Shiro hereingestolpert kam. „Kamui! Du bist 3 Stunden zu spät, da hättest du auch gleich wegbleiben können!“ schimpfte Prof. Harms und zückte ihre Spiel-Sense die sie zu solchen Lehrer-Konferenzen immer dabei hatte. „’Tschuldigung, ich hatte Kekse im Ofen, die sind auch noch angebrannt…“ murmelte der nach Rauch riechende Prof. Shiro und huschte schnell neben Prof. Sullivan, die sich immer noch nicht eingekriegt hatte. „Also, wo war ich, Marie?“ Die Sekretärin überflog ihr Pergament und antwortete „Sie sagten gerade, dass Sie zu keinem Ergebnis kommen werden, Professor Harms“. „Ah ja, genau! Also wir vertagen das Ganze erst mal und dann…“ „FEUER!!! Kamui du BRENNST“ rief plötzlich Professor Sullivan und zückte bereits ihren Zauberstab um die Flamme auf dem Umhang von ihrem Kollegen zu löschen, welche bereits den Ärmel verkohlt hatte. Professor Shiro hüpfte aufgeregt im Kreis umher und nuschelte irgendetwas was wie „ich wusste ja, dass ich heiß bin aber das….“ klang und wurde mit den Wasserstrahlen aus den Zauberstäben der anderen Professoren abgekühlt, als sich plötzlich eine seltsame Stille über den Raum legte…

„Puhh das war knapp, danke Leute“ seufzte der gerade noch Gerettete, und schüttete sich die Asche vom Anzug, „Der war aus Einhornhaar, und noch ganz neu!“ klagte er: der rechte Ärmel war bis zur Schulter verkohlt, vom Umhang ganz zu schweigen, der Professor hatte zum Glück nur wenige Brandwunden, welche sich ganz leicht behandeln ließen. Er blickte in die Runde, doch seine Kollegen starrten ihn alle, aber auch wirklich ausnahmslos ALLE an. „Leute…?“ Professor Shiro, schaute sich verdutzt um, blickte an sich herab ob ihm wohl seine ganze Kleidung abgefackelt war und er in Unterwäsche oder so dastand, oder ob sonst irgendetwas war, als er urplötzlich in seiner Bewegung erstarrte. Es fiel ihm wie Schuppen von seinen Augen, doch jetzt war es schon zu spät. „So ein…“ flüsterte er und verdeckte langsam seinen rechten, entblößten Arm. Er wurde ganz rot im Gesicht und schämte sich in Grund und Boden, wie konnte er das nur vergessen! Und so plötzlich wie die Professoren ins Schweigen verfallen waren, genauso plötzlich brachen sie auch in schallendes Gelächter aus. „HAHAHAHAHAHA“ „LOOOL“ „NICE!“ erklang es von allen Seiten und die Lehrer kugelten sich vor Lachen auf dem Boden: Prof. Paladin war schon ganz rot im Gesicht, Prof. Horrible bekam fast keine Luft mehr und irgendjemand ließ einen lang gezogenen Pfiff los und imitierte den -Smiley auf gekonnte Weise.

Somit war das Geheimnis unseres zweiten Slytherin-Hauslehrers offenbart: Er hatte sich vor ein paar Tagen heimlich in ein Tattowier-Studio begeben und nun zierte seinen rechten Arm ein wunderbares Bild: Ein pinker Minimuff, umgeben von schnörkeligen Linien, die sich bei genauerem betrachten um eine ebenso pinke Schlange handelten, umgeben von kleinen, glitzernden Sternen. Im Nachhinein kann man sagen, dass dies eine der peinlichsten Erfahrungen für unseren Professor Shiro war, doch immerhin, er hatte dadurch einen neuen Freund dazu gewonnen: Der Hogwarts-Minimuff wich ihm von dem Tage an nie mehr von der Seite!




Februar/März

1. Platz: Annie McEvans
2. Platz: Marli Becker
3. Platz: Karla Kandinsky/Caro McCollen

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Konferenz der Hoggitierchen

„Hat irgendjemand eine Idee?“, Miniacromantula sah sich im Raum um, stieß aber eher auf verhaltenes Interesse. Pixie, Kniesel und Feldmaus spielten Knallpoker, Fee und Fwuuper teilten sich einen Toffi, den sie Quintessa stibitzt hatten und Zwergdrache schnarchte auf seinem Platz vor sich ihn, wobei ab und zu eine kleine Rauchwolke aus seiner Nase kam. Miniacromantula holte tief Luft um sich zu beruhigen, als die Tür aufging.

Alle Köpfe wandten sich dem Neuankömmling zu. Ein kleiner, pinker und flauschiger Knuddelmuff hüpfte in den Raum. „Miep!“, sagte er. Alle anwesenden verdrehten die Augen.

„Wer hat ihm die richtige Zeit verraten?“, zischte Fee wütend und sah die anderen Hoggitierchen scharf an. Feldmaus, Pixie, Kniesel, Fwuuper und Miniacromantula hielten ihrem Blick stand, aber Zwergdrache, der inzwischen aufgewacht war, schaute betreten auf seine Füße. „Also…öhm. Ich hab ihm die Zeit nicht gesagt, aber er könnte meine Einladung gefunden haben, die ich letzte Woche verloren habe.“

„Na toll, dir haben wir es zu verdanken, das sich dieses Viech in unser Jahrestreffen einmischt!“

Zwergdrache beschloss, es dabei zu belassen.

„Also, noch mal. Wer hat eine Idee was wir dieses Jahr am 1. April machen?“, Miniacromantula ließ ihren Blick über die versammelten Tiere wandern. Fee sprang auf: „Wir…“

„Lass uns mit deinen Idee lieber in Ruhe!“, beeilte sich Feldmaus zu sagen, „Ich weiß noch gut, was beim letzten mal rausgekommen ist!“

Die anderen nickten zustimmend. „Also wirklich! Das war doch echt nicht schlimm! Gut, es hat ein wenig nach Rauch gestunken, aber…“
„Lass mich überlegen!“, unterbrach Kniesel die Fee, „Ach ja! Du hattest die wunderbare Idee, sämtliche Zaubertränke der Erst-, Zweit- und Drittklässler zu sabotieren, woraufhin 10 Schüler mit Rauchvergiftung, 17 mit Ausschlag und 11 mit angesengten Körperteilen in den Krankenflügel mussten. Professor Harms hat nach dieser Aktion den Unterricht für 3 Wochen abgesagt, weil der Kerker völlig verwüstet war und sie unter Schock stand!“

„Na gut, in dem Jahr hab ich es vielleicht ein bisschen übertrieben, aber das war doch nur das eine mal!“, Fee sah von einem Gesicht ins nächste und wartete darauf, dass ihr jemand Rückendeckung gab. Aber selbst Fwuuper wich ihrem Blick aus.

„Im Jahr davor“, ergriff Miniacromantula nun das Wort, „hattest du, wenn ich mich recht entsinne, den ach-so-genialen Einfall, in den Gemeinschaftsräumen Cupcakes zu verteilen, die die Schüler Feuerwerkskörper ausspucken lassen. Professor Sullivan hat noch heute Angst vor diesen Teilen und Professor Milano hat eine riesige Narbe am rechten Unterarm! Tut mir leid Fee. Aber für die nächsten zehn Jahre werden keine Vorschläge von dir angenommen!“

Beleidigt hob Fee ihre Nase gen Himmel und starrte an die Decke.

„Also, irgendwelche nützlichen Ideen?“ Aber niemand meldete sich.

„Mh… wenn niemandem etwas einfällt, ich hätte da eine Idee!“, Fee flatterte mit neuer Begeisterung auf den Tisch.

„NEIN!“, sagten alle auf einmal.

„Pff… dann halt nicht!“

„Ich denke, wir verlegen die Konferenz auf nächste Woche und bis dahin sammelt jeder Ideen. Einverstanden?“ Miniacromantula ließ ihren Blick über die schweigsamen Tierchen schweifen. Die anderen Hoggitierchen nickten zustimmend und verließen den Raum. Miniacromantula blieb allein zurück. „Ich glaube, das nächste Mal gebe ich ihnen lieber Plappertrank statt Veritaserum!“ Und mit diesen Worten verließ sie ebenfalls den Raum.




Januar

1. Platz: Marli Becker
2. Platz: Jordan Ulysses
3. Platz: Alexandra Twain

(von 5 Teilnehmern)

Thema: Mein Professor - mein Vorbild

Mit wehendem Umgang floh ich aus dem Lehrerzimmer und machte mich auf den Weg zu den Verwandlungsräumen.
Ich bog um die Ecke und sofort viel mein Blick auf die Schar Erstklässler, die sich vor dem Raum versammelt hatten.
Hüpfende, schreiende und laut lachende Gestalten machten mir Platz, sodass ich die Tür mit einem Alohomora öffnen konnte.
Als alle auf ihrem Platz gewuselt waren, konnte ich endlich diese Stunde hinter mich bringen.
Na ja, so dringend wollte ich die Stunde auch nicht hinter mir haben, da ich gleich im Anschluss bei den Siebtklässlern hatte.
Keine Frage, eine siebte Klasse zu unterrichten ist sehr viel mehr effektiv, als diese kleinen nervigen und unqualifizierten Schüler zurechtzuweisen. Dennoch wusste ich, dass dieser Tag, wie jedes Jahr, ein sehr schlimmer werden würde.
Denn heute war der so genannte „Mottotag“, ein Tag, an dem sich die Abschlussschüler noch einen lustigen Tag machen sollten, bevor die harte Zeit des Lernens für die UTZ Prüfung anstand.
Wenn ihr mich fragt, ist es absoluter Schwachsinn was sich Dumbledore da mal wieder in den Kopf gesetzt hatte!
Letztes Jahr erst war fast die ganze Schule in rosa Schaum gehüllt wurden, nur weil die Schüler am Abend ihre Kontrolle verloren hatten, da sie ein, zwei Butterbier über den Durst getrunken hatten.

Viel zu schnell ging der Unterricht mit den Erstklässlern vorbei und schon strömten eine Schar der Siebtklässler in meine Räume.
Resigniert betrachtete ich die verbissenen Gesichter der Schüler.
Nanu, was war denn nur los?
Leicht verwundert begann ich dennoch mit dem Unterricht und lies mir nichts anmerken.
Plötzlich hielt es eine Schülerin der hinteren Reihe nicht mehr aus und fing schallend an zu lachen.
„Also wirklich, Miss Murple! Gleich gibt es fünf Punkte Abzug für Ravenclaw, für das Stören im Unterricht!“, erschrocken klappte mein Mund wieder zu. Anscheinend hielt es George oder Fred Weasley für sehr lustig, ihre Mitschüler in einem perfekten McGonagall-Lehrerton nachzuäffen. Leicht säuerlich verzog ich meinen Mund, dieser Schüler machte sich doch gerade tatsächlich lustig über mich, indem er mich nachäffte!
Da ich mich aber grundsätzlich nicht provozieren ließ, führte ich meinen Unterricht fort.
Mit Schrecken erkannte ich, dass die Schüler doch tatsächlich ihren Mund zu einem geraden Strich verzogen hatten und streng dreinblickten, was mich ziemlich an mein eigenes Spiegelbild erinnerte.
Endlich war die Stunde vorbei und ich war ungewöhnlicher Weise fast sekundenschnell aus dem Raum geflohen und merkte viel zu spät, dass ich vergessen hatte, Hausaufgaben aufzugeben.
Als ich vor der Tür stand, hörte ich jaulendes Gelächter aus dem Klassenraum, war heute der „Ich-verunsichere-meine-Lehrerin-Tag“, oder was?

Später im Lehrerzimmer - ich genoss gerade die Ruhe vor dem nächtlichen Rundgang - wurde die Lehrerzimmertür aufgerissen und ein wütender Severus Snape stapfte herein. Da er gleich mit seiner schlechten Laune anfing vor sich hin zu murren, dachte ich bei mir, dass es besser wäre schon mal in den Gemeinschaftsraum zu gucken und zu kontrollieren, dass keine Schüler unter siebzehn Jahren noch herumtobten.

Gerade als ich die Treppe emporsteigen wollte, veränderte sie ihre Richtung. Bei Merlins Unterhose! Was war heute aber auch für ein Tag?
Sogleich erblickte ich, zu meinem Unheil, eine Scharr Slytherins.
Allerdings wurde mein strenger Gesichtsausdruck fast sekundenschnell weggeblasen, als ich sah, wie die Slytherins sich eine Perücke, fettig und schwarz, auf die Schultern fallen ließen und sich eine krumme Pappnase aufgesetzt hatten.
Ich lachte herzlichst auf und konnte mich kaum beruhigen.
Mit aufgebauschten Umhang und tötenden Blicken rauschten die Slytherins wieder von dannen, womit sie Professor Snape alle Ehre machten.
Als ich mich einigermaßen gefasst hatte, ging ich so schnell wie möglich Richtung Gemeinschaftsraum.
Ich ahnte Böses, als ich das Passwort nannte und in den laut schallenden Gemeinschaftraum schritt.
Ich hatte mit allem gerechnet, aber definitiv nicht mit dem, was mich nun erwartete.
Auf den Tischen standen halbleere Whiskeyflaschen, der Boden war übersät mit Popcorn und sonstigen Knabberzeug und mittendrin die Schüler.
Die meisten lagen quer übereinander und schienen schon tief und fest ihren Rausch auszuschlafen, die anderen lagen auf den Tischen und lachten sich wegen irgendetwas kirre.
So weit, so gut, oder eher nicht gut.
Denn es hing ein scharlachroter Banner an unserer Gryffindorwand, auf welchem mit verschnörkelter, dennoch gutlesbarer Schrift „Mein Professor – Mein Vorbild“ stand.
Auf dem zweiten Blick bemerkte ich auch, dass die kompletten Gryffindors mir zum verwechseln ähnlich sahen.
Ich wusste nicht, ob ich froh sein sollte, dass sie anscheinend talentiert in Sachen Verwandlungen am eigenen Körper waren, oder geschockt darüber, was mir mein Blick bot.
Einer der beiden Weasley-Zwillinge blickte auf und sah mich verwundert an.
Dann fing er an, wie irre zu lachen und rief lallend „Professor McGonagall – Mein Vorbild“.

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