Geschichtswettbewerb 2016

Hier finden Sie die Gewinner der Geschichtswettbewerbe im Jahr 2016.



Dezember/Januar 2017

1. Platz: Ebony Lancaster
2. Platz: Askari Honorium
3. Platz: Scattach Bergmann

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Aurorenzentrale

„6-2-4-4-3.“ Konzentriert drücke ich die fünf Ziffern auf dem Nummernfeld der Telefonzelle. Ein leises Surren ertönt, ehe ein monotone Frauenstimme allerlei Belehrungen erteilt. Alles zu verinnerlichen, gebe ich schnell auf und hoffe inständig, nicht darüber ausgefragt zu werden.
Der Boden sinkt langsam unter mir ab und ich mit ihm unter die Erde. Man kann noch so oft vorgewarnt werden, es ist trotzdem eine etwas erschreckende Überraschung. Kein Wunder also, dass sich kurzzeitig zu meiner Aufregung noch ein Hauch Klaustrophobie gesellt.
Wenige Momente später finde ich mich in der großen Eingangshalle des Zaubereiministeriums wieder, wo ich etwas verloren wirkend um mich blicke und versuche mich zu orientieren. Ein großgewachsener, etwas schlaksiger Zauberer entdeckt mich sogleich und kommt im Stechschritt auf mich zu.
„Da sind Sie ja schon! Pünktlich wie der Hogwarts Express!“ Ich nicke nur und bedanke mich für die Möglichkeit, ein Ferienpraktikum in der Aurorenzentrale absolvieren zu dürfen. „Ach, papperlapp! Nachwuchskräfte werden immer gebraucht, selbst in Zeiten wie diesen! Das Verbrechen schläft nie! Folgen Sie mir!“
Wir besteigen den Aufzug und fahren hinauf in den zweiten Stock. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass die Stockwerke in diesem unterirdischen Gebäude etwas von der normalen Logik abweichen. „Abteilung für Magische Strafverfolgung“, informiert uns der Lautsprecher.
Mr Miller, als jener er sich vorstellte, führt mich einen langen Gang entlang und erzählt mir für ihn wichtig erscheinende Fakten über die Abteilung. Ich würde ihm gerne gedanklich folgen, doch meine Aufmerksamkeit wird durch geheimnisvoll wirkende Türen, laute Diskussionen und ernst dreinblickenden Hexen und Zauberern von seinen Schilderungen abgelenkt. Lediglich ein paar Worte wie „Magische Strafverfolgungspatrouille“ oder „Zaubergamot“ bleiben hängen.
„Und hinter dieser Tür befindet sich die Aurorenzentrale…“, Mr Miller öffnet die Flügeltür schwungvoll und gibt so den Blick auf deren Inneres frei …“unter der Leitung von Gawain Robards!“ Das Portrait eines sehr wichtig wirkenden Mannes, welches rechts neben dem Eingang in Szene gerückt war, nickt uns begrüßend zu. Ich machte mir eine Gedankennotiz den Namen und das Aussehen des Chefs einzuprägen, um mögliche peinliche Aufeinandertreffen in der Zukunft zu vermeiden.
„Na, was sagen Sie? Beeindruckend oder?“ Tatsächlich hatte ich mich noch nicht einmal richtig umgesehen, was ich sofort nachhole. Augenblicklich entgleist mir das Gesicht und ich lege die Stirn in Falten. „Ich weiß genau, was Sie denken! Als ich das erste Mal hier her kam, hat es mir auch die Sprache verschlagen!“
Mit Sicherheit aber nicht aus den gleichen Gründen. Vor mir befindet sich ein Großraumbüro, bestückt mit Reihen und Reihen an Schreibtischen. An den wenigen besetzten Tischen sitzen gelangweilt aussehende Auroren über Papierkram, trinken gedankenverloren aus leeren Kaffeetassen, tratschen mit ihren Nachbarn oder halten ein kleines Nickerchen. Scheinbar schläft nicht nur das Verbrechen nie.
Wo sind die Verhörräume, die Büros, die Spannung… Gefahr… das Abenteuer?! So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Auch Mr Miller hat nun erkannt, dass mein Schweigen nicht auf Begeisterung beruht. „Nun, ich gebe zu, wir hatten schon aufregendere Tage hier….aber immerhin haben wir nun endlich Zeit, uns um den Berg an fälligen Einsatzberichten zu kümmern, der sich angesammelt hat. Umso glücklicher können wir uns schätzen, Sie nun als Unterstützung zu haben!“
Bitte? Habe ich mich da verhört?! Mein Gesicht ist nun ein offenes Buch.
„Moment, dachten Sie etwa, Sie dürfen Ihr Praktikum als Auror hier absolvieren? Als Minderjährige? … Ach nein, das wäre schon zu absurd, nicht wahr?“
Ich lache nervös. „Ja, total absurd….“
Seufzend gebe ich mich meinem Schicksal geschlagen. Das werden lange zwei Wochen.




November

1. Platz: Frida Karlsson
2. Platz: Fiona Hilmstone
3. Platz: -

(von 2 Teilnehmern)

Thema: Ein Tag mit Peeves in Hogwarts

Hinter den Hügeln, die das Schloss säumten, ging langsam die Sonne auf. Sie tat dies so gleichgültig wie immer, obwohl dieser Morgen ganz sicher keinen gewöhnlichen Tag einläuten würde.
Peeves schwebte aus der Besenkammer, in der er genächtigt hatte.
Das angrenzende Pokalzimmer war verwüstet, Pokale und Medaillen lagen verstreut herum.
Es gehörte eindeutig nicht zu seinem Emotionsspektrum und doch war das Gefühl, das der Poltergeist an diesem Morgen spürte, Wehmut. Er hatte ehrlich gesagt nicht einmal gewusst, dass er zu dieser Regung imstande war und erst recht nicht, woher sie kam.
Natürlich hatte er gestern Abend geholfen, obwohl er die Ausmaße dessen, was in Hogwarts geschah, nicht wirklich begriff. Hatte gemeinsam mit Hufflepuffs Snargaluffs und Venemosas auf grimmige Zauberer geworfen. Es sah lustig aus, wie die sich mit all den Tentakeln und Schlingen herumärgerten, doch was taten sie überhaupt in Hogwarts? Und seit wann waren ausgerechnet Hufflepuffs die Wortführer bei Streichen?
Peeves vermutete nur, dass Voldemort im Spiel sein könnte, denn ihm hatte niemand wirklich erklärt, was los war.
Sicher, er war nur ein Poltergeist, es lag ihm nicht im Blut, sorgenvoll zu sein, oder sich an den Kämpfen der Zauberer zu beteiligen..
Der Korridor im dritten Stock war wie ausgestorben. Einzig die zerbeulten Rüstungen und angesengten Wandteppiche zeugten vom Spektakel der Nacht.
Plötzlich klapperte etwas und Peeves wirbelte herum, in der Hoffnung einen Schüler zu erblicken, den er etwas piesacken könnte, doch es war nur ein kaputter Fensterladen, der sich im Wind bewegte.
So setzte er seinen Weg fort und traf im großen Treppenhaus schließlich auf zwei kleine Gryffindors. Schon setzte er zu seinem beliebten Schimpfwort-Lied an, doch da sah er, dass beide bitterlich weinten und eine reglose Eule in den Händen hielten. Peeves Augen weiteten sich und irgendetwas zog sich in ihm zusammen, sodass ihm die Lust am Ärgern ganz verging.
Mittags traf er Filch am Krankenflügel, der ihm jedoch ebenfalls kaum Beachtung schenkte.
„He Filchy, als Squib muss man selbst jetzt noch ackern, hä?“, feixte Peeves und lüftete provokant sein Hütchen, doch der Hausmeister nickte nur abwesend. Das irritierte den Poltergeist endgültig und so schwebte er ohne ein weiteres Wort davon.
Im Laufe des Tages sah Peeves noch mehr Schüler und Lehrer, manche wirkten froh, andere verbittert oder in tiefer Trauer. Er kannte diese Stimmungen in Hogwarts nicht und fühlte sich dadurch so beklommen, dass er den ganzen Tag niemanden ärgerte oder peinigte - was ziemlich untypisch für ihn war.
Zu guter Letzt fand er sich am Nachmittag in der Schwebe vor dem Tor zur Großen Halle wieder. Er zögerte, da er diese ansonsten eher mied. Zu viele Lehrer und der Blutige Baron, die seine Streiche vereiteln könnten. Doch heute war ein seltsamer Tag und so entschied er sich doch für einen kurzen Besuch.
Die Große Halle war nicht wiederzuerkennen. Schüler, Lehrer, Eltern und andere Zauberer saßen bunt gewürfelt an den Haustischen, an denen überall Holz abgesplittert war. Viele der Fenster waren gesprungen und hatten ihre Scherben über den ganzen Boden verteilt. Dort lagen sie gemeinsam mit Wandtrümmern, Tellern und ein paar Trinkbechern.
In einer anderen Ecke hockten die Weasleys und da Peeves die Rotschöpfe immer gern getriezt hatte, schwebte er fröhlich dorthin. Doch warum saßen sie alle im Kreis um den Zwilling? Hatte er Schabernack getrieben und bekam einen Satz heiße Ohren?
Als Peeves begriff, japste er vor Schreck und verlor seine Unsichtbarkeit.
Die Weasleys wandten die Köpfe und starrten den Poltergeist an, doch der konnte seine Augen nicht vom reglosen Zwilling abwenden.
„Das war Voldemort“, sagte das Weasley-Mädchen und sah ihn prüfend an, als überlegte sie, mit welchem Fluch sie ihn belegen würde, wenn er es wagte, einen Scherz zu machen. „Aber Harry hat ihn besiegt.“
Peeves nickte. Diese neue Information war das Puzzleteil, das ihm gefehlt hatte. Der Grund, weswegen alle so traurig, fröhlich, wütend und erleichtert waren. Voldemort war besiegt.
Draußen im Vorhof hatte sich eine feierliche Gruppe versammelt. Professor Flitwick ließ Funken und Leuchtkugeln in den Himmel steigen. Viele Schüler und andere Zauberer taten es ihm gleich.
Und angesichts dieses Hoffnungsschimmers ließ Peeves es sich nicht nehmen, doch noch einen kleinen Singsang zu formulieren: „Wir ham sie vermöbelt, Klein Potter, der war's. Und Voldy, der modert, und wir ham jetzt Spaß!“




Oktober

1. Platz: Morgana Pendragon
2. Platz: Kiwi Blue
3. Platz: Karen Minster

(von 3 Teilnehmern)

Thema: Übereifriger Dobby

Vorsichtig wickelte Dobby die beiden Briefe, die er erst vor wenigen Minuten abgefangen hatte, in einen alten Stoffbeutel, den er aus dem Müll gefischt hatte. Im Anschluss verstaute er seinen geheimen Schatz im hintersten Eck des Dachbodens unter einer verstaubten, vermoderten Kiste. Nicht auszudenken wäre es, wenn sein Herr seinem tiefsten Geheimnis, nach all den mühsamen Wochen, doch noch auf die Spur kommen würde. Dobbys Plan dürfte einfach nicht scheitern. Seine geheime Mission war zu wichtig.

Als in der Villa seines Herren eine Tür ins Schloss fiel, zuckte Dobby unweigerlich zusammen. Er wusste, dass er im Augenblick noch eine Schonfrist hatte, da Lucius Malfoy am heutigen Tag auf einem wichtigen Kongress war, der ihn schon die ganze Woche in Beschlag nahm. Doch die Furcht vor einer neuen Strafe, oder dass er sich erneut selbst bestrafen müsste, lastete schwer auf seiner Seele.
Und außerdem hatte dieser Kongress Dobby in den letzten Tagen sehr viel Schmerzen eingebracht, da die Verhandlungen, die dort geführt worden waren, für seinen Herren nicht zufriedenstellend gewesen waren. Noch heute spürte Dobby eine Zerrung im Rücken, ein Stechen an der Seite und ein Klingeln in den Ohren. Außerdem hinkte er.

Doch heute wollte er alles Erdenkliche tun, um seinen Herren zufrieden zu stellen. Er hatte sich stundenlang in die Küche gestellt und Malfoys Lieblingsgericht gekocht. Extra blutiges Fleisch, dazu Kartoffeln und Knoblauchdill. Eine Speise, die Dobby immer die Tränen in die Augen trieb.
Außerdem hatte der Diener jeden Fleck der Villa fein säuberlich geschrubbt, sodass man nicht mal mehr ein Staubkorn finden konnte. Ja, man könnte sogar sagen, dass man nun definitiv von Boden essen könnte, wenn man es wollte.
Außerdem hatte der kleine Hauself die verbotenen Gegenstände, die sein Herr besaß, in den dunklen Verliesen versteckt. Und vor diesem dunklen Ort hatte Dobby besonders viel Angst.

Dobby hatte demnach sehr viel mehr am heutigen Tag geschafft, als sein Herr ihm ursprünglich aufgetragen hatte.
Dies tat er allerdings nicht nur für sein eigenes Wohl, sondern auch für das des mutigen, großherzigen Jungen, den man Harry Potter nannte. Es handelte sich um den Jungen, der den dunklen Lord vor all den Jahren in die Flucht geschlagen hatte. Dobby musste ihn beschützen. Koste es, was es wolle. Und wenn sein Herr auch nur den Anflug einer Ahnung bekam, dass Dobby diesem Jungen half, dann wäre alles aus. Denn wie Dobby genau wusste, war sein Herr ein Todesser, der dem dunklen Lord noch immer treu ergeben war.

Als Lucius Malfoy, der Herr dieses Hauses, am späten Abend nach Hause kommt ist seine Laune schlechter denn je. Offensichtlich waren die Verhandlungen noch schlechter gelaufen, als die Tage zuvor. Seine Schuhe sind vom Schlamm verschmiert und Dobby muss mit hängenden Ohren mit ansehen, wie er den ganzen Dreck auf dem sauberen Boden verteilt.
Er sieht Malfoy in die Küche gehen und kaum eine Minute später fliegt auch schon der Topf mit dem köstlichen Hauptgericht durch den Flur und hinterlässt weitere Flecken auf dem Mamorboden.
Dobby beginnt zu zittern, denn er weiß genau, was nun folgen würde. Und als sein Herr mit wütender Stimme seinen Namen brüllt, appariert er mit einem leisen Wimmern in die Küche seines Herren, um seine Strafe zu erhalten.




August/September

1. Platz: Huxley Hobbes
2. Platz: Kida Roveend
3. Platz: -

(von 2 Teilnehmern)

Thema: Der Drache und das goldene Ei

Charlie Weasley war stolz auf seinen Job. Als zweiter Sohn einer bekannten Magierfamilie mit immer mehr werdenden Kindern hatte er es nicht immer einfach gehabt, sich zu behaupten und seinen Weg zu gehen. Zu seiner Schulzeit war er ein hervorragender Sucher und als solcher hätte er sogar in der Nationalmannschaft von England spielen können. Doch er hatte noch ein anderes Hobby. Drachen waren seine große Leidenschaft. Und so entschied er sich nach seinem Schulabschluss dazu, nach Rumänien zu gehen und diese faszinierenden Tiere zu studieren. In Rumänien befindet sich das größte Drachenreservat der Welt, wo er als Drachenwärter und –forscher arbeitete. Er war ziemlich aufgeregt, als er vom Zaubereiminister Cornelius Fudge persönlich besucht und mit einem Geheimauftrag betraut wurde. Er selbst sollte 4 verschiedene Drachen auswählen, welche beim ersten Trimagischen Turnier seit mehreren Hundert Jahren zum Einsatz kommen sollten. Welch eine Ehre. Es dauerte nicht lang, bis vier kerngesunde Drachenexemplare zum Transport in riesigen Kisten bereitstanden. Schwedischer Kurzschnäuzler, Walisischer Grünling, Chinesischer Feuerball und Ungarischer Hornschwanz, allesamt Muttertiere. Denn ihm wurde gesagt, diese müssten ein Ei beschützen; Aber selbst nicht-Drachenforschern ist bekannt, dass man sich niemals zwischen eine Mutter und ihren Nachwuchs stellen sollte…

Die Drachendame wusste gar nicht recht wie ihr geschieht. Als sie die Augen öffnete, waren in kurzer Entfernung viele Stimmen zu hören. Sie war in einer kleinen Höhle aus der es nur einen Ausgang gab. Eben noch lag sie inmitten der dichten rumänischen Wälder des Reservats und brütete die Eier aus…DIE EIER! Erschrocken über die fehlende Anwesenheit des Nachwuchses musste der Drache doch seine Höhle verlassen und sich auf die Suche machen. Beim Verlassen der Höhle wurde der Krach der Menschenmenge vor der Höhle immer lauter. Und da lagen die Eier! Zügig ging sie schützend auf das Nest zu und erst jetzt bemerkte Sie, dass sie von einer massiven Eisenkette behindert wurde. Aber egal, das spielte alles keine Rolle, sie musste den Nachwuchs schützen und merkte daher nicht, dass eines der Eier anders aussah als die anderen. Schlimm genug, dass von allen Seiten Menschen auf sie niederblickten, auf einmal rauschte noch jemand auf seinem Besen heran und ging ihr richtig auf die Nerven. Feuerstoß folgte auf Feuerstoß, um den Eindringling abzuwehren, aber der Bursche war flink. An die Eier kam er zwar nicht heran, aber an Entspannung konnte der Drache so auch nicht denken. Wie bei einer kleinen surrenden Mücke die man nachts im Dunkeln erwischen will ohne nochmal aufstehen zu müssen, schlug der Drachen mit seinem mit spitzen Stacheln besetzten Schwanzende wild um sich und erwischte den Zauberer auf seinem Besen. Da freute sich das Drachenweibchen aber ein paar Sekunden zu früh und zu lang, denn statt dass der getroffene Zauberer nun das Weite suchte, vollführte er ein waghalsiges Flugmanöver und schnappte sich trotz Verletzung das andersartige Ei. Der Drache tobte vor Wut und spieh noch einige kräftige Feuerstöße in die Luft. Aber noch am gleichen Abend befand sich die Drachenmutter wieder in einer Transportkiste auf dem Weg nach Rumänien. Was für ein Tag… und Charlie freute sich darüber, „seine“ Drachen wohlbehalten zurückzubekommen.




Juli

1. Platz: Devon Wyler
2. Platz: Marie de Black
3. Platz: Huxley Hobbes

(von 3 Teilnehmern)

Thema: Kingsley Shacklebolt

Ein ganz normaler Arbeitstag

Mit einem Schlenker seines Zauberstabes ließ Kingley Shacklebolt einige Aktenordner im Regal verschwinden. Er hatte seine Arbeit fürs erste erledigt. Nun, zumindest die Arbeit, für die er vorgab, verantwortlich zu sein. Er sollte Termine machen und Akten heraussuchen und damit den ganzen Vormittag beschäftigt sein. Er war damit aber längst fertig und der Minister war noch nicht einmal angekommen.
Er sah sich noch einmal in seinem Büro um. Alles wirkte, als wäre er schwer beschäftigt. Er lächelte, als er daran dachte, wie er die Kunst, stets überaus beschäftigt zu wirken, damals im Zaubereiministerium perfektioniert hatte. Er war für die Suche nach Sirius Black verantwortlich gewesen und hatte stets so getan als würde er ihn jeden Augenblick fassen. Es hatte monatelang funktioniert.
Die Tür öffnete sich und der Premierminister erschien gefolgt von zwei seiner Mitarbeiter. Kingsley erhob sich respektvoll. Tatsächlich hegte er einen gewissen Respekt für die Arbeit des Muggelministers, der ja schließlich ohne Magie auskommen musste. „Guten Morgen, Premierminister“, sagte er, aber der Minister hob nur beiläufig eine Hand. Offenbar gab es schwerwiegende Entscheidungen zu treffen und er war schwer beschäftigt. Das war auch kaum verwunderlich, wenn man die Ereignisse der letzten Zeit berücksichtigte. Eine eingestürzte Brücke, Tornados an der Westküste und einige Morde lasteten schwer auf dem Premierminister und Kingsley war froh, ihm einige Lasten abnehmen zu können.
Nach einigen Minuten verabschiedeten sich die beiden Mitarbeiter und gingen. Der Minister streckte den Kopf aus der Tür seines Büros und winkte mit einigen Papieren. „Kingsley...“, sagte er, „...es wäre nett, wenn sie zukünftig warten könnten, bis ich Ihnen den Auftrag erteile, etwas zu tun, bevor sie es erledigen.“ Seine Stimme war ernst, doch sein Lächeln verriet, dass er das Gesagte nicht ernst gemeint hatte. „Ist ja fast, als könnte der Mann Gedanken lesen“, murmelte der Minister, als er die Tür zu seinem Büro wieder schloss. Kingsley schmunzelte und fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis der Minister bemerken würde, dass er heute einige freie Zeit in seinem Terminkalender hatte und das, obwohl Zeit eigentlich das war, wovon er am wenigsten hatte. Kingsley jedoch war der Meinung, dass der Minister sich einige Minuten der Ruhe und Entspannung durchaus verdient hatte.
Doch wenn der Minister dies bemerkte, dann teilte er es Kingsley nicht mit. Der Vormitag verging. Einige Mitarbeiter kamen und gingen und eine Besprechung fand statt. Auch nach dem Mittag folgten Bespechungen und Meetings und erst, als gegen Abend fast alle Mitarbeiter nach Hause gegangen waren, kehrte etwas Ruhe ein.
Der Premierminister blieb jedoch, denn er hatte noch einige wichtige Dinge zu erledigen. Gegen 22:00 Uhr kam der Minister aus seinem Büro. „Sie sind ja noch hier, Kingsley?!“, stellte er verwundert fest. „Wollen Sie nicht nach Hause gehen?“ „Nein, Herr Minister....“, antwortete Kingsley und täuschte gekonnt äußerste Betriebsamkeit vor, „...ich habe noch einiges zu erledigen.“ Der Minister nickte, nahm sich einige Papiere von Kingsleys Tisch und verschwand wieder in seinem Büro.
Gegen Mitternacht, so wusste Kingsley, würde der Minister unerwarteten Besuch erhalten und so begann er, einige Vorbereitungen zu treffen. Er sorgte dafür, dass niemand unerwartet in das Büro platzen konnte und dass es unmöglich war, das Gesagte in dem Raum zu belauschen. Dann hörte Kingley den Besucher ankommen. Er lehnte sich zurück und wartete.
10 Minuten später ging die Tür zum Büro auf und ein ziemlich blasser Premierminister erschien. Er musterte Kingsley von Kopf bis Fuß. „Sie sind also ein Zauberer, ja....“ nuschelte er, „...können zaubern und so hmmm...“ „Herr Minister, ich...“, wollte Kingsley unterbrechen, doch der Premier schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab. „...Das muss echt praktisch sein....zaubern mein ich....wünschte, ich könnte das auch.“ Der Minister stockte und schaute Kingsley direkt in die Augen. „Ich könnte jetzt einen Schluck vertragen. Was ist mit Ihnen?“ „Nun, ich trinke nicht im Dienst, Herr Minister, aber ich begleite Sie selbstverständlich gern.“
Die beiden verließen das Büro und gingen den Gang entlang. „Was für ein Tag...und ich darf mit niemandem darüber reden. Verrückt...absolut verrückt. Was ist mit Ihnen, Kingsley? Machen Sie so etwas oft?“, fragte der Minister.
„Ich?!“, antwortete Kingsley. „Für mich war das ein ganz normaler Arbeitstag.“




Juni

1. Platz: Cayla McMorgan
2. Platz: Marie de Black
3. Platz: Huxley Hobbes

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Godric's Hollows Friedhof

Es war still. Still und friedlich. Der Himmel war übersäht mit Sternen. Sie lockerten das dunkle Nachtblau auf und gaben dem weiten Himmel einen silbernen Schimmer. Der Mond schien aus voller Kraft, als wüsste er das heute eine besondere Nacht war. Als hätte er sich dazu entschieden diesen Ort, in dieser Nacht, besonders schön zu machen. Die kahlen Äste und Zweige der hohen Bäume warfen ihr Schattenspiel auf den dichten Schnee und der Wind ließ immer wieder Flocken vom Boden hochwirbeln und im Mondlicht tanzen. Die vielen großen und kleinen, alten und neuen Steine schimmerten unter ihren Schneehauben im Mondlicht. In verschlungenden Schriften und Zeichen trugen sie die Erinnerung an die Menschen, die zu ihren Füßen begraben lagen, mit sich. Sie erzählten die Geschichte derer, die in der Welt in Vergessenheit geraten waren.
Mit leisen Schritten ging eine dunkle, große Gestalt durch die stillen Reihen. Eine einsame Fußspur zeigte ihren Weg im Schnee. Hin und wieder legten sich ihre Hände auf einen Grabstein, als begrüßten sie einen alten Freund. Der Wind verfing sich immer wieder im Saum des schwarzen Umhangs und spielte mit ihm. Außer dieser einen Gestalt war niemand zu sehen. Niemand sonst störte die Ruhe der Grabsteine. Das Dorf selbst wirkte wie ausgestorben. Nur die hellen Fenster der nahen Kirche zeugten von den Menschen, die hier lebten.
Vor einem schlichten, größeren Stein blieb die Gestalt stehen. Vollkommen reglos, die Hände tief in den Taschen und den Kopf leicht gesenkt.
So stand sie eine Weile da. Tief versunken in einer Welt, die in der Vergangenheit lag. Die Wärme der Erinnerungen durchflutete sie. Für einen kurzen Moment, immer einmal im Jahr, vertrieb diese Wärme die Kälte in seinem inneren und ließ sein Herz tanzen. Der Mann im dunklen Umhang kniete sich nieder und legte seine schmalen Hände auf die Schrift des Grabsteins. Eine Wolke schob sich kurz über den Mond und verdunkelte die Szene. Als würde die Natur beschließen, dem einsamen Mann ein wenig Zeit nur für sich zu geben, geschützt vor den Augen anderer.
Seine Augen waren fest auf den Namen, den dieser Grabstein zierte, gerichtet. Sanft begann es wieder zu schneien. Helle Flocken legten sich auf das schwarz des Umhangs und rieselten auf den Stein. Leiser Gesang drang nach und nach an sein Ohr. - For my Love is always here. And I will hold you save in my arms. So no evil will touch you.- Ein Lächeln zog sich über das sonst so ernste Gesicht. Er erinnerte sich, wie sie dieses Lied geliebt hatte. Jedes Jahr zu dieser Zeit hatte sie es in den Korridoren gesummt. Und jedes Jahr um dieselbe Zeit kam er hierher. Besuchte sie. Erinnerte sich an sie. Und hörte ihr Lieblingslied aus den vielen Kehlen in der kleinen Kirche von Godrics Hollow. Und für diesen einen Abend im Jahr, ließ er es zu, das die Trauer um ihren Verlust sich in die Wärme der Erinnerungen an sie verwandelte. Während die letzten Klänge des Liedes verstummten, liefen ihm ein paar Tränen über die Wangen und tropften in den Schnee.
Langsam erhob er sich, strich noch einmal sanft über ihren Namen und zückte seinen Zauberstab. Aus seiner Spitze erschien ein kleiner Kranz aus weißen Rosen. Er legte ihn langsam in den hellen Schnee. Dann tippte er mit seinem Zauberstab in den Schnee und eine kleine Hirschkuh aus Schneekristallen erschien in der Mitte des Kranzes. Er gönnte sich noch einen kleinen Moment, dann schloss er seine Augen und wandte sich zum Gehen. Leb wohl Lily. Wir sehen uns im nächsten Jahr. Und mit einem leisen Plopp verschwand Severus Snape wieder in seine Welt.




Mai

1. Platz: Marie de Black
2. Platz: Huxley Hobbes
3. Platz: Devon Wyler

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Schweigezauber

Wortlos

„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“

Er kannte dieses Sprichwort, natürlich kannte er es. Schließlich wurde es ihm fast tagtäglich vom Vater vorgebetet. Er wusste auch um des Vaters Regeln und dessen Meinung zu Kindern und deren Benehmen. Die strenge Stimme war allgegenwärtig:

„Halt den Mund, Junge, es steht dir nicht zu, bei Tisch zu sprechen!“
„Ein Kind richtet niemals ungefragt das Wort an einen Erwachsenen!“
„Sprich nur, wenn du etwas Sinnvolles zu einer Unterhaltung beitragen kannst.“
„Lerne zu Schweigen, das ist das Wichtigste im Leben.“
„Wer klug ist, lerne schweigen und gehorchen.“

Seine Mutter sprach immer nur im Flüsterton mit ihm, selbst Winky hatte niemals die Stimme erhoben. Sie alle hatten pariert, den Vater gefürchtet und gehasst. Gut, letzteres traf nur auf ihn zu: Barty Crouch junior. Er war ein Niemand. Sein Vater hatte ihn niemals beachtet oder sich groß um ihn geschert. Nicht einmal einen eigenen Namen hatte er bekommen, stattdessen teilte der Vater den seinen „großzügig“ mit ihm. Eine kleine Kopie des großen Bartemius hatte er sein sollen – und kläglich dabei versagt.

Bartemius Crouch senior verabscheute es, in seinem Haus „unsinniges Geschnatter und leeres Geschwafel“ zu hören. Stattdessen hatte stets ein Raunen und Wispern zwischen den alten Gemäuern gehangen, ein Flüstern und Hauchen, ein Tuscheln und Zischeln. Vielleicht hing es immer noch dort, denn Stein war geduldig und vergaß nie.

Der Schweigezauber war der erste Zauber, den der kleine Barty erlernt hatte, damals, mit gerade einmal sieben Jahren. Er beherrschte den Silencio immer noch meisterhaft, sogar zauberstablos. Meistens hatte er sich selbst damit belegt, bei Tisch, damit er nicht in die Versuchung kam, den Mund aufzumachen.

Eine wunderbare und leider viel zu kurze Zeit war er frei gewesen. Hatte aufatmen können unter Seinesgleichen, beim Dunklen Lord! Doch dieser fiel und Barty wurde in Askaban begraben. Vom eigenen Vater! Nachdem dieser die Schreie des Sohnes ignoriert hatte, hatte Barty sich selbst mit einem Schweigezauber belegt, bevor die Dementoren ihn zu sehr schwächten. Während die anderen Insassen wahnsinnig wurden und wie von Sinnen schrien, blieb Barty Crouch stumm wie die Dementoren, die vor den Zellen Wache standen.

Die Mutter hatte sich für den Sohn geopfert, als letzten Wunsch. Schweigend war der Austausch vonstatten gegangen. Mit einem Schweigezauber hatte Bartemius Crouch seine Frau belegt, damit diese unter keinen Umständen im Schlaf ihr Geheimnis ausplaudern konnte. Dann nahm er den verkommenen Sohn mit, hielt ihn unter dem Imperius gefangen. Und natürlich mit einem Schweigezauber belegt. Sonst könnte man ja in die Gefahr kommen, miteinander zu sprechen! Nicht auszudenken …

Barty Crouch war entkommen und nahm den Auftrag seines Lebens an. Der Vater wurde dem Imperius unterworfen. Doch Wurmschwanz hatte alles vergeigt: den Schweigezauber vergessen, beim Bewachen nachlässig gewesen. Bartemius Crouch ahmte seinen Sohn nach und floh. Und wollte zu allem Unglück sein jahrelanges Schweigen brechen! Verheerend …


So lauert der Sohn nun auf den Vater. Und findet ihn.

„Silencio!“ Nun kann Bartemius nichts mehr sagen, doch der Schweigezauber ist zu wenig, das Schweigen muss für immer andauern. Verbittert starrt der Sohn den Vater an und umgekehrt. Barty weiß, es ist riskant, doch er hat auf die Verkleidung verzichtet, er muss ihm persönlich gegenübertreten. Von Bartemius zu Bartemius. So ähnlich und doch so verschieden.

„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Du hältst dich nicht an deine eigenen Regeln!“ Barty schüttelt den Kopf. „So viele Sätze hast du mir eingetrichtert, aber ein Sprichwort hast du vergessen: schweigen wie ein Grab! Verstehst du mich?“ Nah bringt er das Gesicht an den Vater heran, ganz nah. Die grauen Augen blicken ausdruckslos zurück. Natürlich versteht Bartemius, aber er will es nicht wahrhaben. Und doch wird es passieren.

„Avada Kedavra!“

Ein grüner Blitz, ein dumpfer Schlag. Bartemius Crouch schweigt für immer. Emotionslos verwandelt der Sohn den toten Körper in einen Knochen und vergräbt diesen. Wochen später wird man das bleiche Gebein finden und darauf lesen „Schweigen wie ein Grab“.

Barty schluckt seinen Trank, ist wieder Mad-Eye Moody. „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ Nur das zählt. Und die Hingabe an den Meister.

Aber Barty Crouch wird keinen Schweigezauber mehr verwenden!
Nie mehr.




April

1. Platz: Huxley Hobbes
2. Platz: Marie de Black
3. Platz: Ebony Lancaster

(von 5 Teilnehmern)

Thema: Prof. Neville Longbottoms erste Unterrichtsstunde

Zufrieden blickt Neville Lonbottom auf. Er sitzt auf einem Stuhl in einem der drei Gewächshauser für das Fach Kräuterkunde, das er vor vielen Jahren im ersten Lehrjahr betreten hat. Vor ihm stehen einige sonderbare Pflanzen in alten rissigen Töpfen, die er dort zusammen mit einigen Utensilien und Dokumenten bereit gelegt hat. Seine erste Stunde als Professor für das Fach Kräuterkunde an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei... er hat sie gut vorbereitet.

Bei diesem Gedanken muss er unwillkürlich grinsen. Gut vorbereitet. Er, der immer trottlige fast-Squib von damals, hat sich stark verändert. Durch die gläsernen Wände betrachet er die Landschaft von Hogwarts. Während sein Blick langsam verschwimmt, versucht er sich die damalige Zeit in sein Gedächtnis zu rufen. Neville fällt auf, dass es ihm nicht gelingt, sich an seine erste Kräuterkundestunde zu erinnern. Er muss so aufgeregt gewesen sein und tausend andere Eindrücke haben die Erinnerung verdrängt. Aber er weiß, das er zu Beginn in keinem Fach gut war. Tagelang wurde ihm hinterhergetragen, dass er beim Umtopfen einer simplen Alraune ohnmächtig geworden ist. Solche Anfängerfehler passieren ihm nicht mehr. Vielleicht war es im Nachhinein dieser Moment, der ihn geprägt hat und so einen Faszination zu diesem Fach gegeben hat: Eine unscheinbare Pflanze mit umwerfender Kraft. Im vierten Schuljahr hatte er sogar mit seinem Wissen über Wasserpflanzen dafür gesorgt, dass der berühmte Harry Potter unter Einsatz von Dianthuskraut erfolgreich einen Wettkampf bestreiten konnte. Würde er es schaffen, seinen bald kommenden Schülern einen ebenso bedeuten Moment zu vermitteln, ganz ohne die Demütigung, die er immer wieder selbst erleiden musste?

Professor Longbottom hat sich fest vorgenommen, sollten lernschwächere Schüler dabei sein, diesen besondere Aufmerksamkeit schenken. Der Kontakt würde ihm sicher leicht fallen. Dass er mit seiner Frau Hannah über dem Tropfenden Kessel wohnt, hat sich bereits bei der Eröffnungsfeier rumgesprochen und wurde von allen neuen und älteren Schülern als "cool" aufgenommen. Seine Art zu unterrichen wird wohl eine andere sein, als die von Professor Pomona Sprout, der alten in de Ruhestand gegangenen Hufflepuff-Lehrerein, deren Posten er übernommen hat. Aber er wird seine Sache gut machen, das Selbstbewusstsein hat er inzwischen bekommen.

Als er in der Ferne eine kleine Gruppe von Schülern nahen sieht, besinnt er sich wieder auf den gleich folgenden Unterricht und beendet seine Gedankenrundreise. Jetzt wird er doch nervös. "Das gibt's doch nicht!", denkt er laut. "Ich habe mit dem Schwert Gryffindors der Schlange Nagini, dem letzten Horkrux, den Kopf abgeschlagen und mich im offenen Kampf mit Todessern gestellt, und ich werde nervös bei einer Gruppe 11-jähriger?" Es war eine neue Art Herausforderung für ihn. Aber er würde daran wachsen, das steht fest, so wie er die letzten Jahre auch immer besser geworden ist. In einer Stunde ist es wieder vorbei und er würde wieder stolz auf sich sein können. Er wird eine neue Geschichte erzählen können, wenn er mit seiner Oma Augusta seine Eltern Alice und Frank im St. Mungos besucht.

Neville Longbottem ist glücklich. Er spürt, wie die Nervosität aus seinem Körper weicht, geht zur Eingangstür des Gewächshauses und öffnet sie mit einem freundlichen Lächeln.




März

1. Platz: -
2. Platz: -
3. Platz: -

(von 0 Teilnehmern)

Thema: Wassermenschen




Februar

1. Platz: Arya Taralom
2. Platz: -
3. Platz: -

(von 1 Teilnehmer)

Thema: Quidditch-Tabelle

Das letzte Spiel

Hier stehe ich nun in den dunklen Katakomben, die meine Teammitglieder und ich durchschreiten, um von der Umkleide zum Spielfeld zu gelangen. Tom hatte seine Rede aufgeregt heruntergerattert, um uns auf dieses wichtige, letzte Saisonspiel einzuschwören. Wir stehen auf Platz 1 der Quidditch-Tabelle und treffen auf den Zweitplatzierten. Nur wenige Punkte trennen unsere Mannschaften. Es kommt auf dieses eine Spiel an. Der Sieger wird in dieser Saison den goldenen Pokal in die Höhe stemmen, die Verlierer werden wie getretene Hunde vom Feld schleichen.
Ich verstärke meinen ohnehin schon festen Griff um meinen Feuerblitz. Das glattpolierte Holz liegt gut in der Hand und knarzt leise bei dem Druck. Die Luft vibriert vor Spannung. Ich kann die voll besetzten Tribünen nahezu vor mir sehen, obwohl die Flügeltür zum Feld noch geschlossen ist. Ich kann die atemlose Anspannung fühlen, sehe die wehenden Fahnen. Der Boden zittert unter meinen Füßen, dank des nervösen Getrampels in den Türmen rund um das Spielfeld. Wir warten nervös vor der großen Holztür. Wie zum Hohn sind links und rechts Pergamente angebracht, die den aktuellen Stand der Quidditch-Tabelle zeigen. Mein Blick flackert immer wieder hinüber. 20 Punkte Vorsprung. Das ist gar nichts im Quidditch. Ich weiß, dass es nicht auf mich ankommt, ein einzelner Treiber kann ein Spiel nicht gewinnen. Aber er kann dafür sorgen, dass es verloren geht. Einmal ein falscher Schlag, einmal nicht aufgepasst und schon kann es vorbei sein, weil der gegnerische Sucher den Schnatz fest in der Hand hält. Ich schüttele den Kopf, darf nicht daran denken. Ich werde mein Team vor allen Klatschern schützen, ich werde sicherstellen, dass unser Kapitän am Ende den strahlenden Pokal in Empfang nimmt!
Mein Herz schlägt bis zum Hals und nimmt mir fast die Luft zum Atmen. Dann schwingt die Tür auf, tosender Jubel brandet an meine Ohren, hüllt mich ein, durchströmt mich, vereinigt sich mit meiner eigenen aufkommenden Freude, verstärkt sie, lässt mich taumeln. Langsam setze ich einen Fuß vor den anderen. Wie gerne möchte ich hinaus fliegen, doch dafür ist der Gang zu tief und zu eng.
Vor mir läuft unsere Sucherin Mia, klein, schmächtig, aber wahnsinnig schnell. Sie muss ich schützen, koste es, was es wolle. Das ist Toms Ansage für mich. Das ist die Aufgabe, die er nur mir gibt. Er selbst geht an der Spitze, dicht gefolgt von seinen Mitjägern Lana und Owen. Ihr perfekter Falkenkopfangriff hat uns in diese Position gebracht. Nichts und niemand kann sie aufhalten, wenn sie zu dritt auf die Torringe zufliegen. Dank ihnen haben wir es verschmerzen können, dass Mia letzte Woche am Schnatz vorbei griff und wir nur auf Grund der Tore gewonnen haben. Ich spüre Pauls Präsenz hinter mir. Sein Treiberholz kratzt hart über die Steinmauer zu unserer Linken. Dieses Geräusch hallt verstärkt immer wieder zu mir herüber. Unser Hüter Kit murmelt immer wieder einzelne Hütertricks vor sich hin, die er normalerweise im Schlaf beherrscht. Doch gerade heute scheint er sich mit seinem Mantra beruhigen zu müssen.
Endlich trete ich in den strahlenden Sonnenschein hinaus. Überall wehen Fahnen. Rote und gelbe Stoffe leuchten mir entgegen. Ich atme tief ein, nehme nicht nur Luft sondern die ganze Atmosphäre des Stadions in mich auf. Meine schweißnassen Hände festigen noch einmal den Griff um die beiden Hölzer in ihnen. Nervös laufe ich auf das Spielfeld, sehe die geschlossene Ballkiste in der Mitte. Auf der anderen Seite kommen unsere Gegner auf das Feld. Ich kenne sie seit Jahren. Deren Treiber Andrew und Victor werden es mir nicht leicht machen, doch ich bin fest entschlossen, dieses Mal nicht gegen sie zu verlieren.
Tom und Andrew reichen sich die Hand, brechen sie sich fast gegenseitig, so verbissen sind beide. Dann schießen die Bälle an mir vorbei und ich schieße hinterher. Ein letzter Blick hinunter auf den Schiedsrichter, der den Quaffel freigibt. Ein letzter Gedanke bevor ich mir den ersten Klatscher zurecht lege. Kraftvoll lasse ich mein Treiberholz gegen ihn krachen. Dieses Mal werden wir die Führung in der Quidditch-Tabelle nicht wieder im letzten Spiel abgeben. Dieses Mal werden wir den Pokal gewinnen.




Januar

1. Platz: Fereria Aturis
2. Platz: Frida Karlsson
3. Platz: Karla Kandinsky

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Verteidigung gegen die dunklen Künste

Darf ich vorstellen? Mein Name ist Jacob Bloomsfield! Ab morgen beginne ich mein erstes Jahr als Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Natürlich auf Hogwarts der besten Schule für Hexerei und Zauberei: Ich bin wirklich froh, dass ich hier mein Lieblingsfach unterrichten darf. Schon als Schüler fand ich Verteidigung für die dunklen Künste am spannendsten. Natürlich sind andere Fächer auch wichtig, aber meiner Meinung nach war eine der wichtigsten Sachen, sich verteidigen zu können und dies lernte man nun mal in VgddK. Genau dies will ich morgen meinen Schülern näher bringen.

Aber hier lag auch mein Problem. Wie sollte ich das anstellen? Ich wollte sie für das Fach begeistern, nur wusste ich noch nicht wie ich das anstellen sollte. Vor allem da ich morgen in der ersten Stunde die Erstklässler unterrichten würde. Ich sitze also nun schon seit Stunden in meinem Büro und überlege, was ich als erstes zu ihnen sagen werde. Wie ich mich und das Fach am besten vorstellen könnte. Ich wollte schließlich, dass sie mich als Lehrer akzeptieren und respektieren. Aber vor allem die Erstklässler wollte ich unbedingt für Verteidigung gegen die dunklen Künste begeistern!

Ich könnte damit anfangen, wie wichtig es ist, sich verteidigen zu können. Schließlich lauern da draußen alle möglichen Gefahren. Von gefährlichen Kreaturen bis hin zu bösen Zauberern. Man wusste nie auf was man so stoßen könnte und es war meine Pflicht die Schüler auf all das vorzubereiten. Jederzeit konnten sie von etwas oder jemandem angegriffen werden. Bei mir würden sie lernen, was sie dann zu tun hatten! Nein, so sollte ich vielleicht nicht anfangen. Ich wollte sie schließlich nicht verschrecken oder ihnen Angst machen.

Am besten ich fange eher mit den fantastischen Kreaturen und den coolen Zaubern an, die ich ihnen im Laufe der Jahre beibringen werde. Sie werden Werwölfe, Vampire und Hinkepanks kennen lernen und sich einem Irrwicht stellen müssen. Ich werde sie lehren, ihre Gegner mit dem Expelliarmus zu entwaffnen oder unsichtbare Feinde mit dem Desillusionierungzauber zu entlarven.

All die Verteidigungszauber, um sich, ihre Familie und Freunde schützen zu können, wie z.B. den Protego oder den Zauberabwehr. Von Dementoren könnte ich ihnen auch erzählen und dass sie sich mit dem Expecto Patronum verteidigen können. Vielleicht zeige ich ihnen auch Patronus, ein wunderschöner Tiger. Das wird sie bestimmt beeindrucken.

Außerdem werden sie Explosionszauber kennen lernen. Zudem noch den Stupor und den Petrificus Totalus, um Feinde lahm zu legen. Auch wie sie jemandem eine Beinklammer verpassen, wie mit dem Locomotor Mortis. So viele Zauber und Flüche, die sie lernen werden, um sich zu verteidigen und Feinde anzugreifen.

Allerdings sollte ich sie auch darauf hinweisen, dass keiner dieser Zauber zum Spaß verwendet werden sollte. Manche von ihnen können großen Schaden anrichten und sind wirklich nur zur Verteidigung in gefährlichen Situationen gedacht. Niemals sollte man diese Zauber leichtfertig benutzen und schon gar nicht, wenn man sie nicht richtig beherrscht. Deshalb sollten sie im Unterricht gut aufpassen und viel üben, damit alle Zauber sitzen, wenn sie gebraucht werden.

Ich glaube, jetzt weiß ich, wie ich das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstelle und was ich ihnen sagen werde. Ich werde ihnen ein paar Zauber und Kreaturen aufzählen, die sie kennen lernen werden. Aber ich werde sie auch auf die Gefahren hinweisen, die von ihnen ausgehen. Ganz gleich ob man von ihnen angegriffen wird oder ob man sie selbst verwendet.

Ich bin mir sicher, dass ich sie so für das Fach von Anfang an begeistern kann. Ich kann es kaum erwarten morgen meine erste Unterrichtsstunde zuhalten, nachdem ich endlich weiß, was ich zu ihnen sagen werde. Jetzt kann ich schlafen gehen, auch wenn ich trotz allem noch ziemlich aufgeregt bin.

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