Geschichtswettbewerb 2015

Hier finden Sie die Gewinner der Geschichtswettbewerbe im Jahr 2015.



Dezember

1. Platz: Marie de Black
2. Platz: Frida Karlsson
3. Platz: Veith Crowley

(von 7 Teilnehmern)

Thema: Galleone

Die Kunst des Galleonenmachens

Schweiß rinnt mir über die Stirn und tropft mir in die Augen, als ich mich zum Schmelzofen beuge, doch ich wische ihn achtlos weg. Streife mir die dicken, hitzebeständigen Drachenlederhandschuhe über die langen Finger, greife nach dem Türgriff und öffne das Türchen des Schmelzofens. Sofort springt mich glühende Hitze an und ich spüre beinahe, wie die gerade nachgewachsenen Augenbrauen wieder versengt werden. Doch all das ignoriere ich und ziehe stattdessen den Tiegel heraus, der das Ergebnis all meiner Mühen enthält: flüssiges Gold!

Heute bekomme ich übrigens Besuch, zwei Mitarbeiter vom Tagespropheten wollen sich anschauen, woher das Zauberergeld kommt. Das soll zur Annäherung der Zauberer- an die Koboldwelt beitragen. Schwachsinn, wenn Sie mich fragen, wir haben jahrhundertelang nebeneinander gelebt, ohne einander auf die Finger zu schauen und außerdem ...

Oh, da sind sie ja auch schon! Willkommen, willkommen! Gestatten, Gablak mein Name, meines Zeichens Gussmeister der Geldschmiede von Gringotts, zuständig für den reibungslosen Ablauf der Herstellung von Galleonen. Und ja, ich bin ein Kobold, deshalb die langen Finger! Nun, Sie kommen gerade rechtzeitig, um bei den folgenden Arbeitsschritten live dabei sein zu können!

Der erste Schritt betrifft die Auswahl des Rohstoffes: das richtige Gold! Die Konsistenz muss stimmen, die Farbschattierung, der Härtegrad ... Nur Gelbgold ist dazu geeignet, zur Galleone verarbeitet zu werden! Dieses muss auf die Unze genau abgewogen und dann bei genau 1064,18°C in diesem magischen Tiegel geschmolzen werden. Nein, ich kann Ihnen leider nicht verraten, aus welchem Material wir dieses Gefäß machen, Koboldgeheimnis. Dieser Vorgang wurde gerade erledigt, denn hierfür ist dieser Schmelzofen da, vor dem ich stehe.

Nachdem der Schmelztiegel aus dem Hochofen geholt wurde, wird das flüssige Gold erst mal unter einen Stasiszauber gestellt und mit einigen Zaubers ausgestattet. Einer davon ist ein Anti-Fälschungs-Zauber, so viel kann ich Ihnen verraten, der Rest ist, leider, geheim. Streng geheim, um genau zu sein. Doch lassen wir uns davon nicht aufhalten! Der jetzige Tiegel wird nun 48 Stunden hier in diesem Raum bleiben, in diese spezielle Flüssigkeit gestellt, von der ich Ihnen leider auch nichts erzählen darf (ich habe Sie gewarnt, in meinem Brief, wenn Sie sich erinnern!).

Wenn Sie mir stattdessen bitte folgen, hier im nächsten Raum findet der weiterführende Verarbeitungsprozess statt. Dies ist sind einige meiner Kollegen, verantwortlich für die Herstellung der Gussformen für Galleonen, Sickel und Knuts - erkennbar an den verschiedenen Farben der Formen, die eigentlich selbsterklärend sind. Auch diese Herstellung unterliegt einem strengen Geheimhaltungskodex. Aber kommen Sie weiter, nebenan sind die Kollegen gerade mit dem Gießen beschäftigt, da dürfen Sie gerne zuschauen und das wird Sie sicherlich interessieren!

Nachdem die von Kobolden extra fürs Geldherstellen entwickelten Zauber nach 48 Stunden im flüssigen Gold eingewirkt sind, wird der Tiegel hierher gebracht. Die Kollegen sind dafür verantwortlich, mittels eines speziellen Zaubers die exakt berechnete Menge Gold in diese kleinen Vertiefungen einzufüllen. Anschließend werden die frisch befüllten Formen in unsere Kältekammer gebracht, in die ich Sie nicht führen werde - viel zu kalt! Dort bleiben die frisch gegossenen Galleonen drei Tage, bis sie vollständig ausgehärtet sind.

Anschließend werden die funkelnagelneuen Galleonen vorsichtig aus ihren Formen gelöst - das erledigen die Kollegen hier - und mit einer speziellen Flüssigkeit auf Hochglanz poliert. Sie werden es erraten haben: auch diese Rezeptur ist streng geheim! In einem letzten Schritt werden die Münzen kontrolliert, katalogisiert und in Säcke verpackt, die dann auf unterirdischem Wege nach Gringotts transportiert werden.

Der Fabrikationsvorgang für Sickel und Knut ist ein ähnlicher, den wird Ihnen aber mein Kollege hier genauer erklären. Danke für Ihren Besuch und auf Wiedersehen!

Endlich sind die zwei Zauberer weg. Uff! So lange freundlich zu sein ist ganz schön anstrengend! Ich finde, ich habe mir ein Gläschen Feuerwhiskey verdient. Nein, nicht den läppischen, den man überall in den Zaubererbars bekommt, sondern einen waschechten Kobold-Whiskey, frisch aus unserer Brennerei! Und nein, auch hier werde ich nicht verraten, wo die liegt. Prost!




November

1. Platz: Lucy Silvestré
2. Platz: -
3. Platz: -

(von 1 Teilnehmer)

Thema: In der Küche unter der Großen Halle

Ich bin jetzt schon eine ganze Weile auf der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei, in etwa seit fünf Jahren und es gibt noch immer viele Dinge die ich noch nicht über das Schloss weiß. Hogwarts ist so alt, magisch und geheimnisvoll, heute möchte ich euch jedoch von einem geheimnisvollen Ort erzählen, den ich schon oft besucht habe und wie ich ihn gefunden habe.
Es war ein schöner Sommertag und ich hatte den ganzen Nachmittag am See gesessen und dort auch meine Hausaufgaben gemacht. Als ich, zugegebenermaßen etwas zu spät aufbrach um zum Abendessen zu gehen, kam mir ein jüngerer Schüler total verheult entgegen. Ich fragte ihn, was los sei und er antwortet unter schluchzen und heulen: „Ich habe meine Ratte verloren, sie ist einfach weggelaufen und es haben doch so viele Leute Katzen hier, ich mache mir solche Sorgen um sie.“ Ich legte mein Hand auf seine Schulter, eigentlich wollte ich wirklich essen und spürte schon ein grummeln, aber der kleine sah so traurig und verzweifelt aus, dass ich einfach nicht nein sagen konnte. Ich schlosskurz die Augen, um tief durch zu atmen, die Augen unter den Lidern zu verdrehen und dann zu sagen: „Wir suchen sie schnell zusammen und dann passt du ganz gut auf sie auf, dass sie nicht nochmal weg läuft.“ Gemeinsam suchten wir das Tier und fanden es mithilfe eines Aufspührzaubers und fingen sie in der Bibliothek. Obwohl der Zauberspruch sehr schnell wirkte war es ein großes Problem, das Tier dann auch zu fangen, der Zauber war nämlich nur auf ca. zwei Quadratmeter genau. Also mussten wir eine kleine, verdammt schnelle Ratte in einem Radius von einem Meter suchen und irgendwie wollte die Ratte nicht zurück zu ihrem Besitzer. Als wir das Tier endlich gefangen hatten und ich mich nun auf den Weg zum Abendessen machte.
Also ich die große Halle betrat stellte ich mit erschrecken fest, dass die Tische leer und kein Schüler mehr im Raum war. Ich war erschrocken, denn noch nie hatte ich in Hogwarts das Essen verpasst, ich wusste nicht was ich tun sollte. Wenn ich zu Hause zu spät zum Essen kam, bekam ich zwar Ärger, aber trotzdem noch etwas zu essen, hier schien das nicht so zu sein. Etwas resigniert machte ich mich auf den Weg zurück in den Schlafsaal, hungrig legte ich mich ins Bett und verfluchte den Jungen, die Ratte und vor allem mich, dass ich mich nicht mehr beeilt hatte.
Mitten in der Nacht wachte ich auf und konnte vor Hunger nicht mehr schlafen, eine Weile wälzte ich mich in meinem Bett hin und her. Schließlich stand ich auf, zog mir meinem Umhang und Schuhe über und verließ den Schlafsaal und den Gemeinschaftsraum auf dem Weg in die Gänge des Schlosses. Ängstlich sah ich mich um, eigentlich durften Schüler Nachts nicht im Schloss herumlaufen, also versteckte ich mich immer wieder, wenn ich ein Geräusch hörte. Als ich mich hinter einem Vorhang verstecken wollte, stieß ich mit einer kleinen Hauselfin zusammen, wir beide erschraken und als wir uns wieder beruhigt hatten, stellte sie sich mir vor und bat um Entschuldigung. Während wir miteinander sprachen begann mein Magen zu knurren und die Hauselfin begann zu lachen. Sie nahm mich mit, durch einem Geheimen Gang hinter einem Bild und wir kamen in die Küche.
Es war eine ganz normale Küche, nur dass es alles im mehrfacher Ausführung gab, es gab viele Herde und Kühlschränke und überall liefen die Hauselfen herum und machten Essen. Es war eine eigene kleine Gesellschaft, alle waren beschäftigt und alle sorgten sich um das Essen. Ich staunte nicht schlecht, noch nie hatte ich darüber nachgedacht, woher das viele Essen kam, welches uns in Hogwarts serviert wurde, aber das hätte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte. Ich war begeistert und als mein Magen erneut knurrte brachte mir die freundlichen Hauselfen einen großen Teller super leckeres Essen, welches ich sofort aß.
Als ich fertig war, schlich ich zurück ins Bett, in dieser Nacht konnte ich super schlafen und noch viele Male besuchte ich die Hauselfen. Nicht nur, um mir etwas zu Essen zu holen, sondern auch um mit meiner besonderen Freundin zu quatschen und den Hauselfen bei der Arbeit zusehen zu können.




Oktober

1. Platz: Frida Karlsson
2. Platz: Alexandra Twain
3. Platz: Hige Trumm

(von 7 Teilnehmern)

Thema: Mein Leben auf Hoggi

Was beschreibt mein Leben auf Hoggi am besten? Eine sehr gute Frage, über der ich nun schon beinahe einen Monat brüte. Was kann man schon schreiben, wenn man erst seit einiger Zeit dabei ist, während andere bereits ein Jahrzehnt hier verbracht haben? Ist man dann überhaupt in der Lage, überhaupt berechtigt, sich an dieser Frage zu beteiligen? Oder wäre es anmaßend den älteren Hasen gegenüber?
Ich finde, dem ist nicht so. Auch wenn ich erst seit Kurzem hier bin, verbindet mich doch viel mit dieser Seite, das sich zu erwähnen lohnt.
Denn mein Leben auf Hoggi ist spannend! Jede Woche gibt es etwas Neues zu erleben, Spieleabende, Quizze, Quidditchspiele oder Duellierclubs zu besuchen.
Mein Leben auf Hoggi ist abwechslungsreich! Im Jubiläumsmonat hat es viel Spaß gemacht, sich Spiele auszudenken oder an den vielen Events teilzunehmen.
Mein Leben auf Hoggi ist schön. Auch wenn es mal Zwist gibt, wird man immer mit offenen Armen empfangen. Und auch wenn mal ein Scherz auf eigene Kosten geht, weiß man stets, dass er keinen wahren Ärger wiederspiegelt. Und ist man sich dessen mal unsicher, reicht meist ein klärendes Gespräch.
Mein Leben auf Hoggi ist ein Stück Kindheit. Ich bin zusammen mit Harry Potter aufgewachsen, zu einem gewissen Grad sind diese Bücher mein Zuhause und dass sie auf Hoggi und damit in so vielen anderen Menschen weiterleben, ist ein unglaublich beruhigender und steter Gedanke, wenn manchmal alles andere so instabil erscheint.
Denn es gibt auch noch ein anderes Leben neben Hoggi. Jenes Leben, in dem ich abends erschöpft von der Arbeit oder von der Schule komme, in dem ich eine stressige Woche hatte und mich nur noch auf zwei freie Tage freue. In dem mich morgens ein kalter Regenguss erwischt und ich die Bahn verpasse. In diesen Momenten, wenn meine Familie beschließt, sich zu zerstreiten, wenn mich Hausarbeiten fast erdrücken oder wenn sich ein grauer Sonntagnachmittag schon viel zu sehr nach Montag anfühlt.
In diesen Momenten weiß ich, dass ich immer noch einen Platz habe, den ich besuchen kann. An dem Quidditch und Werwolf gespielt, Unterricht abgehalten und Quatsch gemacht wird, Tische geworfen werden, Bolde ihr Unwesen treiben, Schneeeulen therapiert werden, Niffler umhertapsen, Artikel geschrieben und Spiele gespielt werden, aber auch mal ernste Themen auf den Tisch kommen. Einen Ort, an dem ich aufgeheitert werde, wenn ich es brauche, an dem ich mich ablenken kann, wenn ich die Realität vielleicht auch nur für einen kurzen Moment verlassen will, oder an dem ich es mit guter Laune vielleicht selbst schaffe, jemand anderem mit einem weniger schönen Tag ein kleines Lächeln abzuringen. An dem viele verschiedene Leute mit ihren individuellen Geschichten warten, mit denen ich mich unterhalten kann, weil wir alle trotz unserer Verschiedenheit mindestens eine grundlegende Eigenschaft teilen.
Manchmal vermisse ich meine Kindheit und die unbeschwerten Momente, in denen man sich nicht um mehr Sorgen machen musste, als welche Eissorte man beim Italiener bestellen wollte. An die nach Sonnencreme duftenden Sommerferientage, klebrig vom Wassereis. Und manchmal werde ich davon ziemlich melancholisch.
Doch dann denke ich an Hogwartsnet.
Und daran, dass es, genau wie meine Kindheitserinnerungen, immer da sein wird, mich zuhause willkommen zu heißen.



Auf Grund des Themas im Jubiläumsmonat Oktober hier auch die übrigen Einsendungen, da sie es besonders wert sind, auch veröffentlicht und gelesen zu werden. Danke für eure Dankbarkeit - Hogwartsnet will always be there to welcome you home.

von Alexandra Twain:
Ich lief durch die Gänge, denn der Unterricht hatte bereits begonnen. Es war nicht so, dass ich denn Unterricht nicht mochte. Eher im Gegenteil, ich liebte ihn, denn die Professoren waren einfach nur toll und verstanden schon mal den einen oder anderen Spaß. Daher ärgerte ich mich noch mehr darüber, dass ich so spät dran war. Vor der Tür zu Mythologie bremste ich ab und klopfte an. Nach einem kurzen „Herein“ öffnete ich diese und trat ein. Professor Rig begrüßte mich mit einem Lächeln und deutete auf einen Platz, um mir zu signalisieren, dass ich mich leise setzen sollte. Ich tat wie mir geheißen und bedankte mich still. Der Professor setzte seinen Unterricht fort und ich konnte ein wenig durchatmen. Meine Nacht war einfach zu kurz gewesen, denn es war Vollmond. In jeder Vollmondnacht sitze ich am Fenster und schaue zu dem Mond hinauf, meine Gedanken sind bei meinem Vater, der sich im Keller unseres Hauses einsperrt und die Verwandlung zum Werwolf durchlebt. Ich leide mit ihm und jedes Mal, wenn er mich sieht, dankt er mir für meine Gedanken, die ihm so sehr helfen, mit allem klar zu kommen. Wenn um 0 Uhr in Hogsmeade die Glocken ertönen, wünsche ich ihm eine ruhige und angenehme Nacht und lege mich ins Bett.
Ich wurde aus meinen Gedanken geholt, als mich Professor Rig etwas fragte und ich nach kurzem Überlegen die richtige Antwort geben konnte. Zufrieden erzählte er weiter, bis der Unterricht beendet war. Im Klassenraum wurde es laut, während sich alle verabschiedeten und ihre Sachen zusammenpackten, um zum nächsten Unterricht zu gehen.
Gemeinsam gingen wir in die Kerker hinunter, denn als nächstes hatten wir Zaubertränke bei Professor McWilliams. Wir setzten uns alle hin, doch bevor der Unterricht los ging, unterhielten wir uns alle noch über dieses und jenes. Was das faszinierende daran ist, dass wir alle aus verschiedenen Häusern kamen und uns trotzdem super verstanden. Ich liebe mein Leben in Hoggi, denn wir verstanden uns alle super, egal ob Schlange, Adler, Dachs oder Löwe. Wir waren eine große Familie, die den Häuserkampf nur am Rande verfolgte. Es gab natürlich auch hier Ausnahmen, die uns Schlangen nicht so mochten und immer einen bösen Kommentar auf der Zunge hatten, doch dies waren zum Glück die wenigsten.
Freundschaft war und ist für mich das wichtigste im Leben und hier in Hoggi konnte man so was echt finden und wurde auch groß geschrieben.
Vorne am Pult räusperte sich Professor McWilliams und augenblicklich drehten sich alle um und waren still. An der Tafel erschien das heutige Thema und ich war begeistert, denn heute sollte der Wolfsbanntrank behandelt werden. Mein Lieblingstrank, denn den beherrschte ich am besten und er half dabei, dass ich während der Vollmondnächte in der Nähe meines Vaters bleiben konnte. Ich konnte jede Frage richtig beantworten, was mich stolz machte und die Stunde im Fluge vergehen ließ.
Im Laufe des Tages hatten wir noch Zauberkunst bei Professor Blackbird, Pflege magischer Geschöpfe bei Professor Blackthorne und zum Schluss Wahrsagen bei Professor Devlin.
Am Abend würde ich noch Quidditchtraining haben, mein größtes Hobby hier in Hoggi.
Es machte riesigen Spaß und man konnte mit seinen Freunden spielen, toben und lachen. Und wer weiß, vielleicht war eine andere Mannschaft ebenfalls da, mit denen man ein Freundschaftsspiel veranstalten konnte.
Unterbrochen wurden die Stunden nur vom Mittagessen in der Großen Halle, wo es wieder sehr lustig zu ging. Jedes Haus hatte zwar seinen eigenen Tisch, doch über diese hinweg wurde sich lautstark unterhalten. Manuela aus Hufflepuff rief mir lachend was zu, während Magnolia aus Ravenclaw mir die Hausaufgaben nannte, die ich nur zur Hälfte aufgeschrieben hatte. Doch neben mir wollte Mackenzie aus Slytherin noch was ganz anderes wissen.
Mit einem Glücksgefühl antwortete ich jedem und war zufrieden und dachte nur im Stillen, dass es mir doch gar nicht besser gehen könnte. Ich wusste, nach dem Unterricht würde es weiter gehen, wir würden uns alle draußen irgendwo treffen und weiter quatschen und herumalbern. Eine Mischung aus grün, gelb, rot und blau, doch darunter waren wir alle Schüler dieser wunderbaren Schule, die eine schöne Zeit erleben wollten und wer weiß, vielleicht die Liebe seines Lebens finden würden.

von Hige Trumm:
"Mein Leben auf Hoggi"... Ja jetzt denkt man sich "Wow! Als Kind habe ich sehnsüchtig auf den Brief gewartet!"... Ja, so ist es bei vielen... Versteht mich nicht falsch, auch ich gehörte zu diesen Kindern... Auch, wenn mir bewusst war, dass da nie ein Brief kommen wird. Ich wuchs heran und andere Dinge wurden wichtiger. Mein Abschluss, meine Ausbildung, meine Freunde, auch wenn wir uns ...zu... sehr auseinander gelebt haben... Ich begann, einsam zu werden. Klar, ich konnte raus auf die Straße, rein in die Disco oder einfach an belebte Orte gehen... Aber das war einfach nicht das selbe. Irgendwann gewöhnte ich mich daran und mir ging es richtig gut... Doch eines Tages surfte ich wieder im Internet, weil mir einfach nur langweilig war... Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf diese Seite gestoßen bin, jedoch bin ich mittlerweile froh, dass es passiert ist. Ich las mich durch die Seite und dachte mir gleich "Hey, nette Idee und das mit dem Unterricht im Chat ist bestimmt ganz witzig." Ich registrierte mich dort... Mein Name war mir von Anfang an klar... Mein Spitzname, den mir meine Freunde gaben und mein Nachname, den ich auch in "der realen Welt" trage. Jetzt wurde es jedoch interessant... Das Haus... Ich sah mir die Punktegläser an und ich habe für mich beschlossen, dass es am sinnvollsten ist, denen zu helfen, die meine Hilfe auch wirklich benötigten.
Meine erste Wahl fiel also auf Hufflepuff. Glücklicherweise bin ich auch genau dort gelandet (nun, mit Glück hatte das wenig zu tun...). Ich las die Regeln, kaufte mir alles wichtige in der Winkelgasse ein und wollte in den Chat... Der Chat! "Anmeldung ist gesperrt".
Zugegeben, ich war etwas sauer deswegen, konnte mir aber denken, warum... Glücklicherweise dauerte es nicht lange und die Schulleitung ließ mich auf die "Hoggianer" los.. Und nun bin ich hier... im (für mich) tollsten Haus der Welt, zusammen mit vielen netten und interessanten Menschen. Der Unterricht ist stets gut gestaltet, auch wenn er (gefühlt) viel zu kurz ist, die Quizze und Duelle machen mir jede Menge Spaß und auch das Chatten mit den anderen Leuten ist einfach etwas, was ich nicht mehr vermissen möchte. "Da draußen" passiert so viel schlechtes, da ist es ganz angenehm, einen Ort, ja ein kleines Zuhause zu haben, wo man einfach man selbst sein kann und auf ganz viele Gleichgesinnte trifft.
Nun aber zum eigentlichen - mein Leben auf Hoggi... hat viele Höhen und Tiefen. Auf der einen Seite gibt es (natürlich nicht ernst gemeinte) Sticheleien unter den einzelnen Häusern (bei denen ich gerne mal dabei bin) und auf der anderen Seite gibt es tolle Momente wie den Duellierclub, die Bolds, die scheinbar vergeblichen Bemühungen einer gewissen Professorin die Schüler für den nächsten Ball zu verkuppeln, regelmäßige Morde an der Liebe im Werwolf, das Geflüster und Getuschel unter den Professoren und den gelegentlichen "7F"-Patzern... Herrlich. Mein Leben auf Hoggi ist sehr angenehm und ich danke den Menschen, die sich vor nun mittlerweile 10 Jahren dazu entschieden haben, diese Gemeinschaft hier zu gründen und vor allem denen, die diese Seite bis heute am Leben halten und halten werden.. und ja, ich werde ein Teil davon sein und bleiben!

von Magnolia Plivea:
Mein Leben auf Hoggi begann am 27.10.2013 – also vor ziemlich genau 2 Jahren. Damals hatte ich ein paar Startschwierigkeiten, was meinen Namen betraf, aber heute bin ich froh, dass ich mich für diesen entschieden habe. Mir macht mein Leben auf Hoggi großen Spaß und jeden Tag nimmt Hoggi ein bisschen mehr von meinem Herzen ein. Ich habe hier viele neue Freunde gefunden und bin dankbar, dass ich ein Teil dieser Gemeinschaft sein darf.
Ich weiß noch, dass ich mir vor zwei Jahren noch nicht vorgestellt habe, dass ich immer noch hier bin, wo das Konzept doch ganz anders war als von anderen Fanseiten über Hogwarts. Doch diese Art zu unterrichten beispielweise hat mich direkt überzeugt und die Menschen hier waren auch sehr nett.
Ich weiß nicht, was genau ich über mein Leben hier erzählen soll – also schreibe ich einfach etwas über die schönsten Momente hier auf Hoggi. Einmal wären da unzählige Quidditchmomente, vor allem, als wir den Pokal gewannen. Ich weiß noch, wie glücklich ich damals war. Das Gefühl während eines Quidditchspieles ist schwer zu beschreiben. Man ist durchgängig nervös und hat Angst, ein falsches Feld zu nennen, da jedes Feld entscheidend sein kann. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man den Schnatz fängt und das Spiel gewinnt. Das Gefühl kann man gar nicht beschreiben. Es ist irgendwie eine Mischung aus Glück und Aufregung. Dann wären da viele Momente im Unterricht (besonders, seit ich wieder aktiver geworden bin), auf Haustreffen oder bei Spieleabenden oder auch die Abschlussbälle – einfach, wo viele Menschen von Hoggi anwesend waren. Auch das Trimagische Turnier diesen Monat war für mich etwas besonderes, etwas neues. Gewissermaßen war es sehr aufregend und auch dort hat man neue Freundinnen gefunden – Freundinnen, die man so vielleicht nicht kennengelernt hätte, einfach weil man sich im Chat verpasst. Es macht mir Spaß, mich abends in den Chat einloggen zu können und zu wissen, dass jetzt gleich Unterricht ist oder Quidditchtraining – vielleicht auch ein Spieleabend oder sogar ein Quidditchspiel. Gleichzeitig weiß ich auch, dass ich auf Hoggi immer wieder meine Freunde sehen kann. Ich weiß, dass sie für mich da sind. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass es nur Internetfreunde sind. Aber ich bin ehrlich – ich vertraue ihnen genau so sehr wie meinen Freunden aus dem realen Umfeld.
Mit jedem neuen Menschen, der sich auf Hoggi einloggt, frage ich mich, ob die Person vielleicht nett ist oder eher nicht. Viele Menschen sind nach einigen Tagen auch nie wieder gekommen – andere sehe ich nach 2 Jahren immer noch. Man findet Freunde, mit denen man vorher vielleicht nie gesprochen hätte, nicht mal im echten Leben. Und dafür bin ich Hogwartsnet dankbar. Die Seite hat mir in zwei Jahren so unglaublich viel gegeben und dafür bin ich jedem einzelnen hier dankbar.
Und auch wenn das keine wirkliche Geschichte über mein Leben auf Hoggi ist, wollte ich dies trotzdem einschicken, einfach nur um Danke zu sagen und um zu zeigen, was Hoggi für mich bedeutet – nämlich Freundschaft, Spaß, Vertrauen… Und was weiß ich nicht alles. Und auch wenn ich nicht immer aktiv bin, so weiß ich, dass ich hier immer willkommen bin. Und das bedeutet mir unendlich viel. Danke Hoggi!

von Maeve Healy:
Heute war der große Tag, auf den meine halbe Familie mein Leben lang gewartet hatte. Heute war mein 11. Geburtstag. Würde ich eine Eule bekommen? Oder würde ich vielleicht doch nach meiner Muggel-Mutter kommen, völlig ohne magische Begabung?

Ich blickte in die erwartungsfrohen Gesichter meiner Eltern, als ich tief Luft holte, bis drei zählte und pustete. Alle Kerzen erloschen! Begeistertes Klatschen füllte den Raum und für einen Moment hätte ich beinahe vergessen können, welcher Tag heute war.
Als sich Abends noch keine Eule eingestellt hatte, wuchs die Enttäuschung und als sich die Haustür hinter Moms Familie geschlossen hatte begann die Diskussion. Just in dem Moment ertönte aus dem Kamin ein lautes Poltern, gefolgt von einer Staubexplosion, die sich mitten ins Wohnzimmer ergoss.
Als sich die Aschewolken gelegt hatten, entdeckten wir mitten in einem Berg aus Ruß eine kleine, kränkliche Posteule. Allen stockte der Atem und tatsächlich, dieses kleine kümmerliche Wesen hatte einen Brief dabei, der ein Siegel Hogwarts’ trug. Überglücklich nahm mein Vater den Brief an sich, brach das Siegel und verkündete, dass ich im nächsten Schuljahr tatsächlich Schülerin in Hogwarts sein würde.
Die nächsten Tage und Wochen vergingen wie im Flug, oft waren wir in der Winkelgasse, um meine Erstausstattung einzukaufen. Trotz meiner Aufregung hatte ich tief in meinem Inneren auch große Angst. Da mein Vater eine Muggelfrau geheiratet hatte, pflegten wir kaum Kontakt zu anderen Magierfamilien. Ich kannte also niemanden, der nach Hogwarts ging, oder mit mir gemeinsam dort anfangen würde. Dieses Gefühl ballte sich mehr und mehr wie ein Klumpen in meinem Magen. Und zusammen mit der Nervosität, die ich wegen des Schulwechsels eh verspürte, ging es mir kurz vor der Anreise hundeelend.
Doch unaufhaltsam nahte der 01. September, und wir standen gemeinsam am Bahnhof. Als der Hogwartsexpress einfuhr, beeilte sich Dad, mein Gepäck in einem Abteil unterzubringen, wir umarmten uns lange und als das Signal zur Abfahrt ertönte hasteten meine Eltern aus dem Zug, postierten sich am Bahnsteig und winkten. Traurig ließ ich mich in die Sitze sinken, als plötzlich die Tür zu meinem Abteil aufgerissen wurde.
Ein etwa gleichaltriges Mädchen blickte herein: “Ist hier noch frei?“ Stumm glotzte ich das Mädchen an und nickte. „Super!“ strahlte sie, öffnete die Tür und schwang sich samt Gepäck herein. „Ich bin Ravina.“, plapperte das Mädchen und strahlte.
Wieder konnte ich nur zurückstarren. „Du machst nicht viele Worte, was?“. grinste Ravina. Stumm schüttelte ich den Kopf. „Na, ist schon ok.“ lachte sie. Schüchtern lächelte ich, sank wieder in meine Polster und schlug mein Buch auf. „Oh, du liest die „Unendliche Geschichte“? Das wollte ich auch immer mal lesen! Leihst du es mir?“ Überrascht nickte ich. Dann vertieften wir uns in unsere Bücher und verbrachten den Großteil der Fahrt schweigend, nur unterbrochen von Ravinas Plaudereien, so entdeckten wir viele Gemeinsamkeiten und ich begann, mich in Ihrer Gegenwart wohl zu fühlen.
Unsere Ankunft verlief noch spektakulärer als ich mir je hätte träumen können und ich war überwältigt. Ich hatte kurz ein wenig Angst, verloren zu gehen, als sich alle Erstklässler auf die Boote auf dem See stürzten, doch Ravina zog mich am Ärmel mit sich.
Gemeinsam erreichten wir das gegenüberliegende Ufer und begaben uns in einem Pulk in die riesigen Hallen von Hogwarts zum sprechenden Hut und die Zuordnungszeremonie begann. Nacheinander wurden wir aufgerufen, und auf die Häuser verteilt. Als ich Platz genommen hatte und den Hut auf meinem Kopf spürte, bat ich stumm, er möge mich, wie alle Familienmitglieder vor mir nach Ravenclaw sortieren. Doch scheinbar hatte der Hut eine eigene Meinung: „Hufflepuff, vollkommen klar!“.
Ich war enttäuscht versuchte aber, mir nichts anmerken zu lassen. Endlich war auch Ravina an der Reihe, und wurde ebenfalls nach Hufflepuff eingeteilt, dabei wollte sie doch auch eine Ravenclaw werden! Wenigstens würde ich jemanden haben, den ich kannte.
„Na, wie habe ich das gemacht?, strahlte Ravi mich an, und hielt mir ihre Faust entgegen. Automatisch stieß ich meine Faust kurz dagegen und blickte sie verständnislos an „Der dusselige Hut wollte mich erst nach Ravenclaw stecken, aber ich habe ihm klar gemacht, dass das ohne meine neue Freundin nix für mich wäre.“ Freudestrahlend fiel ich ihr um den Hals und für mich stand fest, dass unsere gemeinsame Zeit in Hogwarts nur gut werden konnte.

von Cameron Solomon:
Für die meisten Zaubererkinder in England und dessen Umfeld ist wohl klar, dass sie nach Hogwarts gehen wollen und es vermutlich auch werden.
Bei mir war das anders:
Ich stamme aus einer Muggelfamilie und habe bis zu meinem Brief noch nie etwas von Hogwarts oder Zauberern generell gehört, und ich kann immer noch nicht so recht glauben, dass ich hier, in diesem gewaltigen, magischen, umwerfenden Schloss, zur Schule gehen darf.
An meinem ersten Tag hat der Sprechende Hut mich für Ravenclaw ausgewählt, ebenso wie meine inzwischen beste Freundin Lizzy, und ich weiß: Dort gehöre ich hin. Die anderen Ravenclaws sind alle klug und freundlich, und sie sind für mich bereits so etwas wie eine zweite Familie geworden.
Heute morgen hätte ich fast verschlafen, wäre Lizzy nicht gewesen und hätte mich geweckt. Nachdem wir uns angezogen hatten, liefen wir schnell die vielen Treppen im Ravenclaw-Turm hinunter in die Große Halle. Dort trafen wir auch Simon, einen Jungen aus unserer Klasse. Er ist wirklich schlau und liebt Rätsel, und Lizzy und ich mögen ihn sehr gern. Im Gegensatz zu uns ist er ein echter Morgenmensch und drängte uns während des Frühstücks bereits total gut gelaunt, in Zukunft so wie er an den Zauber-Quizzes teilzunehmen.
"Mal sehen.", meinte Lizzy und legte ihren Löffel beiseite, da in diesem Moment die Post ankam und sie der kleinen Schleiereule, die neben ihr landete, den Brief abnehmen wollte. Auch ich hatte Post bekommen:
Liebe Cammie,
habt ihr Lust, mich später zu besuchen?
Würde mich freuen.
Hagrid
Lizzy und ich besuchten Hagrid öfters, wenn wir Zeit hatten, und hatten immer viel Spaß bei ihm. Also lieh ich mir Simons Feder und schrieb:
Lieber Hagrid,
wir kommen sehr gerne.
Bis später,
Cammie
Dann klingelte es auch schon zum Unterricht und wir machten uns auf den Weg zu den Kerkern, wo Professor McWilliams Zaubertränke unterrichtet. Danach hatten wir Verwandlung bei Professor Strider und Pflege magischer Tiere bei Professor Blackthorne.
Beim Mittagessen kam Gruppe der Erstklässler aus Hufflepuff, mit denen wir mehrere Fächer gemeinsam haben, auf uns zu.
"Hi.", sagte ein Junge, der, glaube ich, Benny heißt. "Habt ihr Lust, gleich mit aufs Quidditchfeld zu kommen? Die Slytherins trainieren gleich, und wir wollen ihnen einen Streich spielen."
"Als Rache für das letzte Spiel!", schaltete sich Taylor, ein Hufflepuffmädchen, ein.
Beim letzten Spiel hatten ein paar Slytherins die Besen der Hufflepuffs mit Flüchen belegt, sodass sie genau das Gegenteil dessen taten,was die Hufflepuffs wollten, und so dafür gesorgt, dass diese haushoch verloren.
Simon machte ein nachdenkliches Gesicht, doch Lizzys Augen funkelten vor Begeisterung, und ich konnte ihr nur zustimmen: Es ging doch nichts darüber, ein paar Slytherins zu ärgern!
So kam es , dass wir eine halbe Stunde später von unserem Versteck in einem der Ränge das Quidditchteam der Slytherins dabei bewundern dürften, wie sie sich mit Nasch- und Schwänzleckereien, die wir von ein paar Weasleys bekommen hatten, abmühten. Sie bekamen Pusteln, Nasenbluten und mussten sich übergeben
Das ganze machte riesigen Spaß, auch wenn wir in unserem Versteck ewig warten mussten bis alle Slytherins das Feld geräumt hatten, und beinahe vom Hüter der Mannschaft erwischt worden wären.
Später erzählten Lizzy und ich Hagrid von der ganzen Sache und lachten zusammen, und als ich am Abend, nachdem ich noch meine Hausaufgaben gemacht hatte , erschöpft ins Bett sank, lächelte ich unwillkürlich: Ein gelungener Tag!




September

1. Platz: Frida Karlsson
2. Platz: Lucy Silvestré
3. Platz: Alexandra Twain

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Prof. Aurora Sinistra

Die Explosion eines Sterns nennt man Supernova. Ein schönes, gewaltiges Wort.
Alle hatten immer gedacht, dass ich mich in den Sternenhimmel so verliebt hatte, dass ich gar nicht anders konnte, als zur Schule zurückzukehren. Das stimmte aber nicht, oder wenn, nur zur Hälfte.
Die junge Absolventin voller Sehnsucht, benannt nach der warmen Morgenröte, oder dem kalten Polarlicht – je nach Bedarf und Stimmung. Eigentlich ein sehr passender Name für mich, obgleich er mir von Geburt an auch einen unverkennbaren Stempel aufdrückte.
Es stimmte – ich interessierte mich insbesondere für die Astronomie. Schon im ersten Schuljahr hatte ich entdeckt, dass der Turm meines Gemeinschaftsraums besten Ausblick über die Milchstraße bot. Einmal, kurz nach den ZAG-Prüfungen, sah ich sogar meine Namensgeberin, die Aurora borealis hell und beunruhigend grünlich über den Dächern leuchten. Während sich mir Fächer wie Kräuterkunde oder Pflege magischer Geschöpfe nie erschlossen, zeichnete ich ohne Verdruss Sternkarten und beobachtete Galaxien durch das magisch veränderte Teleskop. Ich war nie für das Praktische geboren, hatte stets „den Kopf in den Wolken“, wenn man so will.
Bemitleidenswert war ich auf keinen Fall. Andere Schüler fanden mich nicht seltsam, haben mich nicht gemieden oder gehänselt. Besonders beliebt war ich hingegen auch nicht. Ich bin immer irgendwie so durch gekommen, auch wenn meine Noten bis auf manche Ausnahmen gar nicht schlecht waren.
Meine Faszination für die Astronomie war nicht sonderlich populär in einer Zeit, in welcher Lord Voldemorts Aufstieg Thema Nummer eins war und blieb. Alle Schüler in meinem Jahrgang legten damals jeglichen Fokus auf die Verteidigung gegen die Dunklen Künste, so als würde es ihnen bei einer echten Konfrontation irgendetwas nützen. Ich fand all die eingeschüchterten Massen albern.
Und Ewan Nott hatte mich verstanden. Mich gleichzeitig beeindruckt mit seiner Durchsetzungskraft, seinem Willen, seinem Intellekt, seinem Mut. Er war der einzige Mensch, den ich jemals kennenlernen durfte, der wahrscheinlich in jedes Haus in Hogwarts gepasst hätte. Doch je älter wir wurden, desto mehr entfernten wir uns. Ich entschwand immer mehr in den Weltraum, während seine Probleme irdischer Natur blieben und sich irgendwann überhaupt nicht mehr mit meinen deckten. Zu spät erkannte ich seine wahren Absichten – den wahren Grund für seine Abscheu gegenüber all den Verängstigten.
Trotzdem hielt ich an ihm fest, oder eher an der Idee von ihm. Auch er hatte unter einem zu ambitionierten Elternteil leiden müssen und war nie den Ansprüchen gerecht geworden.
Heute weiß ich, dass ich ihn geliebt habe, allerdings nie in romantischer Sicht. Arrogant und überlegen wie ich war, hielt ich Beziehungen und sogar Freundschaften für notwendige Übel.
Trotzdem war es immer er, zu dem ich ging, wenn ich mich unfair behandelt fühlte, wenn nachts Wolken die Sterne verhingen oder wenn ich einfach das Bedürfnis nach sozialen Kontakten verspürte, was selten genug vorkam.
Wir hatten in den sieben Schuljahren viel zusammen erlebt, auch wenn wir öffentlich nie etwas unternahmen. Hogsmeade, Quidditch, Feste – das war mir alles zuwider. Ihm nicht und er hatte auch anfangs noch oft gefragt, aber irgendwann eingesehen, dass ich zu starrsinnig für seine Avancen war.
Nach der Schule verloren wir uns konsequenterweise. Sehnsuchtstrunken und melancholisch wanderte ich durch die altbekannten Schulflure. Ich war nie für die Sterne zurückgekommen. Sondern für all die Gedanken und Erinnerungen, die an den Torbögen, den Fenstern und Treppen hafteten wie Kaugummi. Von Ewan hingegen hörte lange niemand mehr etwas.
Und dann, als wir im ausgehenden Jahrhundert die Schlacht unseres Lebens schlugen, war es natürlich ausgerechnet ich, die über seine reglose Leiche stolpern musste. Mit leeren, aufgerissenen Augen starrte er in den von mir so geliebten Nachthimmel. Während über uns die Flüche bizarre, wunderschöne Muster in die Schwärze brannten.
Die Explosion eines Sterns nennt man Supernova. Ein schönes, gewaltiges Wort.
Doch dass es ein Ende und den Tod des Sterns bedeutet, vergessen die meisten dabei.




August

1. Platz: Frida Karlsson
2. Platz: Maeve Healy
3. Platz: Miles Cornwood

(von 6 Teilnehmern)

Thema: Fenrir Greyback

Wie in jeder Nacht schlief er schlecht, unruhig.
Worte hallten in seinem Kopf wider, wie sie es so oft taten in diesen Zeiten. Er wusste - keiner erwartete von ihm, dass er sich überhaupt großartige Gedanken machte; schon gar nicht um die Richtigkeit seines Tuns. Und doch tat er es. Allerdings wohl auf andere Weise als sie erwarten würden.
“Du widerst mich an”, sagte die Stimme, die früher einmal ihm gehört hatte, und riss ihn wie so oft aus brutalen, blutigen Träumen. Träume, die er zu lieben gelernt hatte nach all den Jahren. In denen weiches Fleisch schwacher Menschen aufbrach und freilegte, was er zum Leben brauchte.
Seufzend erhob sich der Werwolf von seinem Lager aus Stroh in jener Höhle, die er nun so lange mit Gleichartigen bewohnte, dass er sie fast Zuhause hätte nennen können.
Es waren nur einige Tage bis Vollmond und anders als jene, die sich noch immer gegen ihre Bestimmung sträubten, gewann er in dieser Zeit an Kraft, statt sie schwinden zu sehen. Seine Gliedmaßen wurden beweglicher, doch gewannen gleichzeitig an Stabilität und Kraft. Wobei natürlich auch der Blutdurst zunahm, was für ihn aber schon lange keine Hürde mehr darstellte. Nicht seit jemand endlich seine Kräfte erkannt hatte. Sie schätzte.
“Schön”, dachte Greyback knurrend und machte sich erst gar nicht die Mühe, seine Ironie zu verbergen. “Womit wir ja mal bei einem ganz anderen Thema wären als sonst.”
Die Stimme seines jungen Ichs lachte freudlos.
“Du bist wirklich tief gesunken, Greyback. Jetzt fallen wir also schon kleine Jungen an, weil Voldy es so befiehlt, ja?”
Von den bekannten Sticheleien unbeeindruckt, ließ der Angesprochene seine Augen in der dunklen Höhle umhergleiten und sog schnüffelnd Luft ein, da jene ihm mittlerweile mehr verriet als die Sicht.
Viele waren in letzter Zeit dazugestoßen, fühlten sich endlich einer größeren Sache verpflichtet und zugehörig. Wenn Voldemort erst an die Macht kam - vielleicht würden sich die Dinge dann änd-
“Du weißt, dass dein großartiger Dunkler Lord euch in Wahrheit ebenso hasst wie der Rest der Menschheit? Dir ist bewusst, welcher Ekel aus den Gesichtern deiner so vertrauten Freunde spricht, wenn du den Raum betrittst? Du verwechselst noch immer Respekt mit Angst und Abscheu und lässt dich obendrein ausnutzen als Mittel zum Zweck”, unterbrach Fenrir seine Gedanken mit solch gelassener Arroganz, dass Greyback diesmal laut knurrte. Ein halbwüchsiger Junge ein paar Meter weiter schreckte aus dem Schlaf, doch hielt die Störung wohl für eine Illusion. Greyback zuckte mit dem Kopf, als müsse er eine lästige Fliege verjagen.
“Du denkst, ich lüge? Dann frag dich doch mal, wieso du nicht zur Clique gehören darfst, dir nicht diesen albernen Namen geben darfst?”
Greyback stutzte tatsächlich einen Moment lang.
“Darüber hast du wohl noch nie nachgedacht, was?”, höhnte Fenrir und jetzt sah Greyback die frühere Version seiner Selbst direkt vor sich, das abwertende Grinsen im kantigen Gesicht entblößte die damals bereits auffällig prominenten Eckzähne.
“Du hast deine Prinzipien vergessen, den Grund, weswegen du einst mit den Verwandlungen angefangen hast”, schnarrte Fenrir kalt. “Wir wollten sie aufwecken, ihnen zeigen, was für Kräfte und Fähigkeiten wir besitzen! Doch du bist lieber die armselige Marionette eines Menschen und wünschst dir sogar heimlich, selbst wieder einer zu sein, nur damit du ihnen etwas wert bist; zu ihnen gehören darfst..”
“ICH BIN KEIN MENSCH!”, brüllte Greyback wie unter Schmerzen und weckte damit endgültig den Rest der Höhlenbewohner. Im wilden Entschluss, seinem inneren Selbst zu beweisen, zu was er fähig war, rannte er an allen verdutzten Gesichtern vorbei in die Nacht. Er musste sich Luft verschaffen, er war sowieso hungrig und bis zum Vollmond brauchte er jetzt auch nicht mehr zu warten. Er hatte auch in seiner menschlichen Form, die er gleichzeitig verabscheute und liebte, genug Kräfte angesammelt, um seine Dienste zu verrichten. Dienste, die allen Werwölfen zu Respekt und Anerkennung verhelfen sollten. All die Worte, all den Schmerz aus seiner Jugend hatte er nie vergessen können..
“Nein”, kicherte Fenrir während des Rennens immer leiser werdend in seinem Hinterkopf, nicht ohne gewissen Stolz in der Stimme. “Das bist du wahrhaftig nicht.”




Juli

1. Platz: Maeve Healy
2. Platz: Cayla McMorgan
3. Platz: Alexandra Twain

(von 5 Teilnehmern)

Thema: Askaban

Ein leises Rascheln wie ein Windhauch weckte sie auf. Eine leichte Sommerbrise, die sanft ihr Gesicht streifte, so hätte es sich anfühlen können. Doch die Realität sah anders aus. Sie wollte nicht aufwachen und versuchte mit aller Macht wieder tiefer einzuschlafen. Doch es war zu spät, sie war bereits zu weit über die Grenze des Halbschlafs hinweg, als dass es noch funktioniert hätte. Schicksalsergeben öffnete sie die Augen und fand sich direkt in der Wirklichkeit wieder: eine winzige Zelle, dunkel, kalt und zugig. Kaum drang ihre Umgebung in ihr Bewusstsein, begann sie sich zu fragen, wie sie bloß hier hatte landen können. Sie hörte wie draußen die Wellen gegen den felsigen Untergrund der Insel schlugen, wenn sie die Augen fest schloss, konnte sie das Szenario förmlich vor sich sehen: Wellen die sich meterhoch auftürmten und sich bei dem Versuch, die Mauern einzureißen, überschlugen. Die Mauern, die sie seit kurzem gefangen hielten.
Askaban, der wohl trostloseste Ort der ganzen magischen Welt, wenn nicht sogar des Universums. Wie war das doch gleich, warum war sie hier gelandet? Sie schloss erneut die Augen und versuchte, sich zu erinnern. Doch das Tosen der See lenkte sie ab, ihre Gedanken wanderten zurück zu einem sonnigen Tag, den sie mit ihrer Familie am Strand verbracht hatte, sie alle waren so glücklich gewesen, so ausgelassen, krampfhaft versuchte sie, nicht nur einzelne Fetzen jenes Tages vor ihrem geistigen Auge zu sehen, sondern den ganzen Tag. Es musste ein herrlicher Tag gewesen sein, dessen war sie sich sicher, zumindest fühlte es sich beim Erinnern so an.
Jäh wurde sie von einem ohrenbetäubenden Kreischen unterbrochen, hart schlug sie wieder auf dem Boden der Realität auf: Askaban. Verflogen war die flüchtige Erinnerung an bessere Zeiten, die sie vermutlich gesehen hatte. Und wieder die quälende Frage, wie sie nur hier gelandet sein konnte; beim besten Willen, es wollte ihr nicht einfallen. Sie versuchte, sich vorzustellen, was sie denn nur falsch gemacht haben könnte, sie war doch immer ein artiges Kind gewesen, oder? Sie versuchte es erneut, mit aller Macht: Erinnern! Es sah aus, als könnte sie tatsächlich etwas aus dem Nebel ihrer Erinnerungen heraufbeschwören, einzelne Bilder, ihre Eltern, ihre Schwester, die komplette Familie, und schließlich, schließlich auch sie selbst, Callidora Cresswell, als kleines Mädchen. Doch die Erinnerungen waren flüchtig; sobald sie versuchte, ein Bild näher auszuloten, verschwand es unwiederbringlich. Callidora war sich nicht sicher, warum das so war, sie hatte das Gefühl, jemand versuche, ihre schönen Erinnerungen zu verstecken, doch wie? Sie lehnte sich gegen die klamme Wand und wie ein Blitz traf sie die Erkenntnis: Askaban, die Dementoren, darum wollte ihr einfach nichts einfallen. Trotz des Schreckens, der hinter diesem Gedanken steckte, hatte er auch etwas Beruhigendes an sich, schließlich wusste sie nun, dass sie nicht verrückt wurde. Die Tage zogen nur so dahin, während Callidora zunehmend schwächer wurde, nicht nur das Erinnern fiel ihr mittlerweile schwer, sondern selbst einfachste Dinge wie aufstehen, oder gar nur den Kopf heben bereiteten ihr zunehmend Schwierigkeiten. Sie fühlte, wie nicht nur ihre schönen Momente sie verließen, sondern auch die Kraft und der Wille zu leben. Callidora wollte nicht mehr kämpfen, sie wollte endlich schlafen, nur schlafen.
Eine Eule hatte die Nachricht überbracht, es war zu Ende! Bis er in Askaban einträfe, wäre bereits alles vorüber, nichtsdestotrotz machte er sich auf den Weg, zumindest das wollte er noch einmal für sie tun. Auch wenn sie vielleicht nicht immer einer Meinung gewesen waren und wenn er sich auch vielleicht zu oft nicht um seine Familie hatte kümmern können, so hatte sie doch immer Verständnis gezeigt, ihn unterstützt, wo immer sie konnte. Es würde nicht leicht werden ohne sie, in seinen Reisevorbereitungen hielt er einen Moment inne und kurz sah es aus, als kullerte eine Träne seine Wange hinab. Er war von ihrem Vorschlag erstaunt gewesen, geradezu schockiert, doch sie hatte ihn gebeten, ja angefleht, ihr diesen letzten Wunsch zu erfüllen. Zermürbt hatte sie ihn, bis er nicht mehr hatte „Nein“ sagen können. Und jetzt war sie fort, für immer. Er seufzte und griff zum Zauberstab und mit einem für seine Verhältnisse außergewöhnlich lauten „Plopp“ disapparierte er. Mit einem ebenso lauten „Plopp“ tauchte er einige hundert Kilometer entfernt wieder auf und stand mitten auf dem Friedhof Askabans. Es hatte eben doch gewisse Vorteile, für das Ministerium zu arbeiten. Er sah sich kurz um und erblickte nach einigem Suchen schon das frisch aufgeschüttete Grab. Erneut befiel ihn eine tiefe Trauer, er würde seine Callidora schmerzlich vermissen.
Langsam näherte er sich dem Grab, bewegte sich ohne umschweifen direkt darauf zu. Und zögerte doch einen kurzen Moment, blickte sich noch einmal nach Verfolgern um, konnte jedoch keine entdecken. Schließlich trat er direkt an das Grab heran und las die Inschrift des Grabsteins: Hier ruht Bartemius Crouch jr., Sohn von Bartemius Crouch sr. und Callidora Crouch, geb. Cresswell.




Juni

1. Platz: Ana Kupke
2. Platz: Cayla McMorgan
3. Platz: Annie McEvans

(von 3 Teilnehmern)

Thema: Auror

Immer, wenn ich ihn sehe, denke ich an seine Taten. Manchmal überlege ich, warum ich nicht so geworden bin. Ich will auch mutig sein und andere Menschen mit gutem Wissen und Gewissen beschützen. Es ist alles so kompliziert. Ich wollte immer so sein, doch meine ZAGs und UTZs waren einfach zu schlecht gewesen, es war an Zaubertränke gescheitert. Mein ganzer Traum.
Da war er wieder, in seiner Robe und dem ernsten Blick, den Zauberstab immer griffbereit.
Er ist ein Auror, er ist ein Beschützer.
Auroren dürfen kämpfen, sie dürfen Todesser suchen und sie stellen die Ordnung immer wieder her. Auroren sind immer hoch angesehen und arm sind sie auch nicht.
Ich stattdessen stehe wieder hier, an der Theke und starre ihn an. Ich bin ein armer, alter Mann mit einem großen Wunsch.
So gerne wäre ich Auror. Nichts wäre ich lieber.
Wie gerne würde ich auf den Minister aufpassen! Und das Zaubereiministerium betreten ohne Bedenken, danach noch höhere Schulden zu haben, weil ich erneut meine Miete nicht zahlen konnte.
Das Leben ist nicht fair, doch für einen Auror gibt es ein kein fair und unfair. Für einen Auror heißt es, Unruhen beseitigen und für Frieden sorgen.
In meinem Kopf hatte ich immer das Bild eines perfekten Zauberers, welcher Flüche und Tränke kennt wie sonst keiner, welcher sich nie verletzt und welcher nur Gutes macht und nie Schlechtes.
Doch wusste ich, dass dies nicht der Wahrheit entspricht.
Niemand ist perfekt. Auch ein Auror nicht.
Ob sie sich oft verletzen und sind sie glücklich mit ihrer Arbeit?
Ist der Auror für sie eine Bestimmung oder ein Beruf? Das wüsste ich so gerne, Gott wie gerne würde ich für nur einen Tag tauschen!
„Sir, kann ich Ihnen helfen? Sie starren mich die ganze Zeit so an.“
Erschrocken sah ich den Mann an und musterte ihn zum ersten Mal genauer. Narben zogen sich durch sein Gesicht, doch lächelte er mich freundlich an.
„Tut mir Leid.“ Ich senkte den Kopf. Ich bin doch auch nur ein alter Mann…
„Sie müssen sich nicht entschuldigen.“ Ich sah ihn nun doch wieder an. Wie viel hatte dieser Mann schon erlebt? Ich wüsste es gerne… Doch würde ich ihn das nie fragen.
„Ist es schwer, ein Auror zu sein?“ Erstaunt sah der Mann mich an.
„Naja. Wissen Sie, es ist nicht immer leicht, aber man wählt sich seinen Beruf und man erledigt ihn mit Spaß. Ich habe viel durchmachen müssen, denn die Prüfungen waren auf jeden Fall nicht leicht, aber es hat sich gelohnt, wenn ich sehe, dass ich den Zauberern damit helfe. Es ist kompliziert, aber nicht schwer.“
Dieser Mann sprach weise und klang ausgelaugt, ermüdet.
Als er gegangen war, dachte ich eine Weile über ihn nach. Mir fielen weitere Fragen ein, doch er erschien nicht wieder.
Ich wartete tagelang, doch er kam nicht. War ihm etwas zugestoßen? Oder hatte ich ihn verjagt? Ihn verunsichert?
Als ich eine Woche später den Tagespropheten las, erfuhr ich, dass dieser Mann gestorben war.
Er hatte eine mugglestämmige Frau vor drei Todessern beschützt.
Ich beschloss, dass ich ihn nie vergessen würde.
Für mich sind Auroren Beschützer... und Engel.




Mai

1. Platz: Ravina Rubenstein
2. Platz: Juanita Vicario
3. Platz: Karla Kandinsky

(von 8 Teilnehmern)

Thema: Gaunts Goldring

Schön war er wirklich nicht. Der Goldring der vor ihm auf dem Schreibtisch lag war plump und das Edelmetall hatte an Glanz verloren. Hier und da sah man die Spuren der Zeit. Kerben und Kratzer, die sogar durch das harte Gold gedrungen waren. Im Sommer hatte er ihn endlich gefunden. Versteckt in den Ruinen einer kleinen Hütte in Little Hangleton. Schon jetzt spürte er den Fluch auf seinem Körper. Albus atmete einmal kurz durch. Dieser eine Ring stellte eine so große Versuchung dar. Tom Riddle lag falsch in seiner Annahme das dies nur das Zeichen des Erbe von Salazar Slytherin war. In Wirklichkeit war dies der Stein der Auferstehung. Eines der Heiligtümer des Todes.
Seit Stunden stand Albus nun schon vor diesem Ring und starrte ihn an. Er wollte der Versuchung eigentlich nicht nachgeben. Aber die Verlockung noch einmal mit ihr zu sprechen um ihr alles zu erklären und um sie um Verzeihung zu bitten war zu groß. Der Mond schien durch das Fenster und tauchte das Büro in sein fahles Licht. Nein dieser Versuchung konnte er einfach nicht wiederstehen.

Langsam nahm Albus den Stein aus der Fassung und drehte ihn dreimal um seine eigene Achse. Schatten vergangener Wegbegleiter strichen über seine Seele, forderten seine Aufmerksamkeit. Doch er sperrte sie aus und konzentrierte sich nur auf die eine Seele. Sie forderte ihn nicht. So wie sie nie etwas von ihm hatte eingefordert. Ariane. Seine kleine Schwester. Den Tag als sie starb würde er nie vergessen und sich auch nie verzeihen können.
„Ariane.“ Kein Laut kam über seine Lippen. Doch trotzdem hörte sie ihn. „Albus was tust du da? Die Welt der Schatten ist nichts für die Lebenden, dann solltest du doch wissen.“ Dumbledore nickte leicht und dann erzählte er seiner Schwester alles von seiner Suche und was geschah nachdem er den Goldring fand. Ariana hatte aufmerksam zugehört. Am Ende fragte sie ihn mit ihrer typischen leisen Stimme „Das ist eine interessante Geschichte Albus. Aber warum nutzt du diesen Stein?“
Kurz schwieg Albus, suchte nach Worten, doch dann platzte alles unsortiert aus ihm heraus. „Ich will dich um Verzeihung bitten kleine Schwester. Ich war dumm und naiv und ich habe damals nicht erkannt wie wichtig Familie ist. Ich hätte mich besser um dich kümmern müssen. Ich hätte dich beschützen können und dann wäre alles gut gewesen. Ich habe nie gewollt das du meinetwegen stirbst.“ Ariana schüttelte ihren Kopf. Nur leicht. „Nein Albus. Du hättest mich nicht beschützen können. Früher oder später hätte das Zaubereiministerium mitbekommen das mit mir etwas nicht stimmt und dann hättest auch du mich nicht beschützen können. Du hast Recht. Familie ist sehr wichtig. Ich vergebe dir alles was geschehen ist. Aber nur unter einer Bedingung. Ich bin nicht mehr da, aber Aberforth ist noch immer dein Bruder. Versöhnt euch. Sprecht euch aus.“ Damit verblasste ihr Abbild. Albus streckte seine Hand sehnsuchtsvoll aus, doch er ließ sie ziehen. Seine Schwester hatte ihren Frieden gefunden. Nun war es Zeit das er seinen fand. Und so kam es das Albus Dumbledore sich zum ersten mal auf den Weg in den Eberkopf machte.
Später am Abend standen sich zwei alte Männer gegenüber. Später saßen sie und redeten. Albus erzählte seinem Bruder alles über die drohenden Schatten. Von beiden unbemerkt strich hin und wieder ein kleiner Glanz durch den Raum. Drüben in der Schattenwelt betrachtete Ariana ihre beiden vereinten Brüder. Glücklich lächelnd schloss sie ihre Augen. Sie war bereit die Schattenwelt zu verlassen und weiterzugehen. Sie wusste das dieser schnelle Tod sie vor einem langen Leben im St. Mungos Hospital bewahrt hatte.
Spät am Abend verließ Albus den Eberkopf. Er fühlte sich bereit. Er hatte seinen Frieden geschlossen. Heute Abend war es soweit. Er würde mit Harry den Weg zum Medaillon wagen. Er fühlte sich leicht und befreit. Er war bereit.




April

1. Platz: Ravina Rubenstein
2. Platz: Juanita Vicario
3. Platz: Karla Kandinsky

(von 8 Teilnehmern)

Thema: Ein Samstag mit Ginny Weasley

Draco streifte durch die Gassen der Winkelgasse. Es war Samstag, bald Ferienende, daher war es kein Wunder, dass die Straßen voll waren. Überall rasten die Schüler von Geschäft zu Geschäft, um noch die letzen Sachen für das neue Schuljahr in Hogwarts zu kaufen. Auch Draco brauchte noch ein paar Sachen und steuerte direkt auf die nächste Buchhandlung zu. Vor der Eingangstür von Flourish & Blotts drängelten sich die Menschen aneinander, um überhaupt irgendwie in den Laden zu gelangen. Draco seufzte und kämpfte sich durch die Menschenmassen.
"Aua", schrie plötzlich ein Mädchen, dem Draco in die Hacken lief, doch von der Eingangstür kam ein neuer Schwung Menschen und drückte Draco weiter, so riss er das Mädchen mit sich auf den Boden.
"Können Sie nicht .... Du?", fragte Ginny Weasley und blickte in das Gesicht von Draco. Ihr Ekel war nicht zu übersehen.
"GEH SOFORT VON MIR RUNTER, FLUBBERWURM", schrie Ginny aus voller Kehle und lenkte somit die komplette Aufmerksamkeit auf die beiden am Boden liegenden Schüler.
"Psst", fuhr Draco sie an und wurde etwas rötlich im Gesicht, als die Leute anfingen, auf sie zu zeigen und zu flüstern. Schnell erhob er sich, klopfte seine Robe zurecht und wollte gerade weitergehen, als Ginny seinen Arm packte.
"Du hast es kaputt gemacht!", sagte sie und hielt einige Arzneifläschchen hoch, die sie zuvor in der Apotheke besorgt hatte.
"Das ist ja wohl nicht meine Schuld, wenn DU nicht laufen kannst!", erwiderte er arrogant und setzte erneut zum Gehen an.
"Du wirst mir die ersetzen", forderte Ginny. Draco blickte sich lachend um.
"Werde ich nicht", rief er ihr zu.

Draco hatte seine Bücher bekommen, aber er brauchte einen neuen Festumhang. Als ein Malfoy musste er stets gut aussehen. Nicht, dass er das nicht auch in einer gewöhnlichen Garnitur tun würde, aber sicher war eben sicher. Er betrat den Laden von Madam Malkins. Sofort kam sie mit ihrem Maßband angerannt, vermaß den jungen Mann in Windeseile und schob ihn in die Umkleiden. Er zog sich aus und stand nur mit Boxershorts bekleidet in der Kabine, während er auf den neuen Anzug wartete.
"Hey", sagte plötzlich eine Stimme, riss den Vorhang auf und kam herein.
"Weasley? Bist du verrückt geworden?", schrie Draco panisch und versuchte, sich schnell wieder zu bekleiden.
"Du hast noch Schulden bei mir", sagte Ginny sichtlich amüsiert und hielt die kaputten Ampullen vor seine Nase.
"RAUS", rief er und gab Ginny einen kräftigen Stoß. Er hörte noch, wie sie dumpf auf dem Boden landete.
"Na toll", schrie sie. "Jetzt ist mein Mini-Kessel verbeult und der war echt teuer", jammerte sie noch auf dem Boden liegend.
Draco kam heraus, wieder angezogen und absolut lustlos, jetzt einen feierlichen Anzug zu kaufen.
"Heul' nicht rum, Weasley, ich hab dich gewarnt, wer nicht hören will, muss fühlen", sagte er, lachte kurz auf und verließ das Geschäft.

Weiter hatte Draco nichts mehr auf dem Zettel, doch das Wetter war so angenehm, für London nichts typisches. Er beschloss, den Tag bei einer leckeren Kugel Eis ausklingen zu lassen und seine letzten Ferien ohne große Todesser-Verantwortungen zu genießen. Wahrscheinlich war dies der letzte Samstag, an dem er sich so frei fühlen würde, und das wollte er ausnutzen.
Er bestellte sich einen Schokoeisbecher.
"30 Galleonen, 27 Sickel und 5 Knut", sagte Ginny und setzte sich neben Draco auf den freien Platz.
"Du nervst langsam", sagte Draco gelangweilt und aß sein Eis in Ruhe weiter.
"Hättest du bezahlt, wärst du mich schon los", sagte sie und schielte auf seinen Eisbecher. "Und einen Eisbecher zur Entschuldigung wäre auch nicht schlecht", sagte Ginny.
"Nein", sagte er knapp.
"Was nein?"
"Nein, ich geb' dir das Geld nicht."
"Aber dann bist du mich los und kannst endlich wieder in Ruhe ätzend sein."
Draco lachte kurz auf und strahlte sie freudig an. Ginny zuckte zusammen, ein Lachen und so viel Wärme in seinen Augen war sie nicht gewohnt von ihm.
"Vielleicht will ich das ja gar nicht", sagte er noch immer lächelnd.
"Ätzend sein?", fragte Ginny nach und hob eine Augenbraue.
"Nein, alleine sein", sagte er und winkte den Kellner zu sich.
Und so verbrachte Draco einen Samstag mit Ginny Weasley.




März

1. Platz: Emilia Halen
2. Platz: Magnolia Plivea
3. Platz: Juanita Vicario

(von 5 Teilnehmern)

Thema: Mein erster Besuch in Hogsmeade

Wie aufregend doch ein einziger Tag werden konnte! Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich zum ersten Mal einen Fuß in das Dorf Hogsmeade setzte. Es war in meinem dritten Jahr in Hogwarts und es war Dezmeber, kurz vor Weihnachten. Alle anderen waren bereits zwei Monate zuvor im Dorf gewesen doch ich war krank gewesen - eine furchtbare Grippe, mit der Madam Pomfrey zu kämpfen hatte, da sie wie ein Lauffeuer die halbe Schule dahin gerafft hatte! Doch als ich an jenem Morgen dem Hausmeister nervös meine Erlaubnis vorzeigte und mit seiner alten Feder einen roten Haken hinter meinen Namen setzte, konnte ich mir mein breites Grinsen nicht verkneifen. Ich glaube, er glaubte ich hätte die Unterschrift gefälscht! Freudig schnappte ich mir meine Freundin Mackenzie, welche gerade noch mit dem Hausmeister sprach und zerrte sie regelrecht durch den Schlosshof, während einige Erstklässler eine Schneeballschlacht begannen und wieder andere einen Schneemann in der Form von Professor Michaelis bauten. Doch all das war egal, solange ich nach Hogsmeade kam! Wir stapften durch den hohen Schnee und kämpften gegen den Wind, der uns wieder und wieder die Tränen in die Augen trieb und wegen dem ich mehrfach fast hingefallen wäre, hätte Mackenzie mich nicht am Umhang festgehalten und somit etliche Male gerettet. Sie hatte mir so viel von Hogsmeade erzählt und mich richtig eifersüchtig gemacht! Auch Loonie hatte mir immer wieder von Zonkos und dem Honigtopf vorgeschwärmt und ich hatte fast keine Schokofrösche mehr! Und ohne meine Schokofrösche war ich wirklich unausstehbar! Also kämpften wir tapfer weiter und betraten schließlich das Dorf. Es war noch früh, dennoch wimmelte es bereits von Schülern und ich sah einige Hufflepuffs aus dem Honigtopf kommen, große Lutscher vor den Gesichtern und die Nasen rot vom Wind. Also machen auch wir uns in den Honigtopf auf und ich glaube, dass man allein vom Anblick der dortigen Leckereien und Naschereien dicker werden konnte! Schokolade soweit das Auge reichte, über achtzig Sorten Kaugummi, gebrannte Mandeln und Nüsse, eine Auswahl aus über einhundertsiebenundzwanzig Pralinen, mannshohe Regale gefüllt mit Gummibärchen und so vieles mehr! Und all die Kesselkuchen erst! Es war ein Bild, welches ich erst einmal in mir aufnehmen und reichlich genießen musste. Denn dies war ein Bild, welches man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen konnte, sollte es einmal hart auf hart kommen. Ich war froh über meine große Schultasche, welche ich extra mitgenommen und natürlich zuvor gründlich ausgeleert hatte. Ich ließ allerdings noch ein wenig Platz für einige Scherzartikel, denn nichts ging über eine gute Stinkbombe oder ein zwei Scherzknaller! Als wir nach gut anderthalb Stunden den Honigtopf verließen, waren Mackenzie und ich einiges an Geld losgeworden aber glücklich und, was wesentlich wichtiger war: mit genug Süßigkeiten bis Valentinstag versorgt. Also kämpften wir uns durch all die Schüler und den vielen Schnee sowie die Bewohner des Dorfes, bis wir bei Zonkos ankamen. Dort sah es ähnlich wie im Honigtopf aus: alles war bis in den letzten Rand mit Schülern gefüllt und in den riesigen Regalen tummelte sich allerhand für den Scherzbold von heute. Um einen großen Kasten mit Knuddelmuffs tummelte sich ein Haufen Mädchen und ich kam nicht umhin eine dieser flauschigen Kugeln zu kaufen und Gisbert zu nennen! Ich kaufte sogar extra ein wenig Wolle in einem Laden, damit ich ihm eine kleine Mütze stricken konnte! Mackenzie zeigte mir am Nachmittag den Rest des Dorfes, nachdem ich mich mit Stinkbomben und derlei versorgt hatte. So konnte ich direkt den Brief an meine Mutter abschicken und mir neue Federkiele kaufen. Gisbert sollte für den Rest meiner Schulzeit und auch noch weit darüber hinaus meine ewige Erinnerung an diesen einen Tag sein, jener schöner Tag vor Weihnachten. Und man kann mir denke ich glauben, wenn jener Tag einer der besten Tage meiner Schulzeit war. Denn dieses aufregende Gefühl des Neuen, die Neugier auf all die magischen Wunder und der Spaß, den ich hatte, all dies kann man nur ein einziges Mal erleben!




Februar

1. Platz: Kitty Devlin
2. Platz: Alexandra Twain
3. Platz: Megara de Romanus

(von 4 Teilnehmern)

Thema: Meine Hogwarts-Freunde und ich

Ich rannte die Treppe hoch, blickte nach rechts und dann nach links, rannte weiter nach links und blieb vor einer schweren Tür stehen. Ich atmete tief ein und aus, um schließlich zu klopfen.
"Ja", sagte eine tiefe Frauenstimme und ich öffnete langsam die Tür.
"Entschuldigung, ich habe mich verlaufen", sagte ich leise und blickte in die grünen Augen von Professor Moon.
Sie deutete mit dem Zauberstab auf einen freien Platz und drehte sich wieder zu Tafel. Schnell ging ich zu dem Platz, holte Bücher, Pergament und Feder hervor und versuchte dem Unterricht zu folgen. Es wurde ein neuer Zauber geübt und ich hatte keine Ahnung, wie man den Zauberstab bewegen musste oder die Formel betonte.
Lilly, meine Banknachbarin und gute Freundin, blickte aufmunternd zu mir und machte eine Geste mit dem Zauberstab, um mir zu zeigen, wie ich ihn bewegen sollte. Leider war die Idee zu einfach, denn als Lilly ihren Zauberstab bewegte, setzte sie prompt ein Buch aus dem Regal in Brand. Sie schlug sich die Hand vor den Mund und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Professor Moon blickte zum Regal, schwang den Zauberstab, um das Feuer zu löschen, und blickte dann in die Reihe ihrer Schüler. Ohne Worte erwartete sie, dass sich derjenige meldete, der für diesen Brand verantwortlich war. Lilly hatte es in letzter Zeit nicht leicht, ständig wurde sie ermahnt oder verzauberte sich, man drohte ihr mit Massen von Strafarbeit und einem Termin beim Direktor.
Ohne zu zögern stand ich auf und blickte der Professorin in die Augen. "Es tut mir sehr Leid, ich versuchte die Zauberstabbewegung zu machen und setzte versehentlich dabei das Feuer", sagte ich und sah Professor Moon an, die mich anstarrte.
"Erst kommen Sie zu spät und dann setzen sie meinen Unterrichtsraum in Brand. Wir unterhalten uns noch", sagte sie ernst. Ich sah zu Lilly und grinste sie an, ich konnte mir etwas erlauben, da ich sonst sehr unauffällig war und mir nie etwas zu schulden kommen ließ. Als die Stunde vorbei war, blieb ich sitzen, um mir die Strafarbeit abzuholen. Lilly ging nach draußen und ich war mit Professor Moon alleine im Zimmer.
"Nun", begann Professor Moon und lehnte sich gegen die Tischkante. "Ich finde es bemerkenswert, dass Sie Lilly in Schutz nehmen wollen, dennoch weiß ich, dass sie dafür verantwortlich ist und nicht Sie." Ich schluckte; wie konnte sie das nur wissen?
"Dennoch bekommen Sie eine Strafe, auch wenn Ihre Tat sehr lobenswert war. 10 Punkte Abzug für Ravenclaw und Sie werden die nächsten 4 Donnerstagabende damit verbringen, die Bücher in meinem Klassenzimmer zu sortieren. Sie dürfen gehen", sagte sie und schenkte mir trotzdem ein leichtes warmes Lächeln zum Abschied.
Ich stand auf und verließ den Raum. Lilly wartete auf mich, und bevor sie etwas sagen konnte, sagte ich: "Lass gut sein, hab' ich gern gemacht. Dafür sind Freunde doch da." Ich lächelte sie an und sie umarmte mich.

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