Geschichtswettbewerb 2008

Hier finden Sie die Gewinner der Geschichtswettbewerbe im Jahr 2008.



Dezember

1. Platz: Lexenia McWish
2. Platz: Glue S. Birnee
3. Platz: Terry Metcalfe

(von ? Teilnehmern)

Thema: Zukunft einer Kristallkugel

Hm. Grau. Weiß. Nebel. Oder Wolken? Nee, zu grau. Eindeutig.
„Wie siehts aus? Schon was gesehen?“, meint Lucy, die das Objekt zwischen uns mit einer Intensität anstarrt, dass man sich wundert, wieso es noch seine runde Form beibehalten hat. Immer noch eine Größe zwischen Klatscher und Quaffel, glänzend und auf dem ersten Blick aus Glas. Auf dem zweiten aber nicht mehr - welche Glaskugel ist schon voll mit waberndem Zeugs?
„Nee!“ Ich schüttle den Kopf und gähne. „Meinst du, Franziska lebt noch?“ Lucy wendet sich von der Kugel ab und betrachtet stirnrunzelnd die dritte im Bunde, die mit glasigen Augen und offenem Mund in das „Glas“ starrt. „Sieht auf jeden Fall ziemlich ungesund aus“, meint sie dann mit hochgezogener Augenbraue. Ich nicke. „Meine Rede.“
„Erweitert euren Horizont, macht euch frei von Gedanken!“ Professor Trelawny huscht klimpert an uns vorbei. Lucy schaut ihr finster hinterher. „Ich mach dich gleich frei von Gedanken“, brummt sie leise.
„Hä?“, macht Franziska, immer noch in die Kugel stierend.
„Lucy plant ein Attentat auf Trelawny, falls du das meinst“, meine ich gelangweilt und schnipse mit dem Finger an die Kristallkugel. Franziska schreckt hoch. „Was?“
Lucy seufzt. „Vergiss es. Spielkind“, knurrt sie dann, als ich nochmal gegen die Kugel schnipse.
„Ich finde, es klingt gut!“, meine ich ernst. „Und das Ding hat wenigstens einen Nutzen.“ „Hast recht!“, stimmt Franziska mir zu und tut es mir grinsend gleich.
„Ah, meine Lieben, wie sieht es bei euch aus?“, säuselt es in dem Moment hinter mir und Trelawny tritt an unseren Tisch. Ertappt ziehen wir unsere Hände zurück.
„Ach, Konztanze hier behauptete gerade, sie hätte was gesehen“, sagt Lucy und grinst verhalten. „Tatsächlich?“ Mit leuchtenden Augen wendet sich unsere Professorin zu mir.
„Äh“, mache ich. Lucy nickt mir ermunternd zu. ‚Zeigs ihr!‘, formt sie mit ihren Lippen.„Also, ich, ähm ... okay.“ Wenn Lucy meint, gut. Mal sehen ...
Ich räuspere mich. Dramatik, bitte. „Ich sehe“, flüstere ich, „etwas dunkles, etwas tiefschwarzes. Es bewegt sich! Aber es kommt nicht auf mich zu, nein ... es schleicht auf etwas kleines, rundes zu ... Merlin, es -“ Erstickt schreie ich auf.
„Was?“, flüstert Trelawny aufgeregt und krallt sich an meiner Schulter fest. „Es, es stürzt sich auf etwas. Oh, bei Merlin, es ist der Grimm!“, japse ich, aber weniger meines Schauspieltalentes wegen, sondern - beim gehörnten Drachen, hat die Krallen! „Auf was stürzt es sich?“ Mit aufgerissenen Augen schaut sie mir über die Schulter.
„Worauf!“, korrigiert Lucy. Ich werfe ihr einen wehleidigen Blick zu. „Auf ... auf eine Kristallkugel! Professor Trelawny, was hat das zu bedeuten?“
Ich setzte einen ängstlichen Gesichtsausdruck auf und drehe mich um. Den Mundgeruch mal beiseite gelassen, nehmen die Augen hinter den dicken Brillengläsern einen panischen Ausdruck an. „Ich ... ich weiß nicht!“, murmelt sie heiser und starrt immer noch in das Nebelgewaber hinter mit. „Ich ... Merlin ...“ Sie lässt mich langsam los. Die ganze Klasse schaut inzwischen zu uns rüber.
Plötzlich prustet Lucy los. „Zu ... geil!“, keucht sie und klopft der ebenfalls giggelnden Franziska neben ihr auf den Rücken. Professor Trelawny verengt die Augen, als auch ich mich nicht mehr halten kann. Begreifen blitzt in ihren Augen auf, sie stürzt zu ihrem Schreibtisch, kritzelt mit der Feder etwas auf ein Pergament und drückt es mir in die Hand. „Zu ... ihrer Hauslehrerin - sofort! Alle drei!“, schnauft sie, als sie uns aus fast die Treppe hinunter wirft. Wir hören gerade noch, wie auch die restliche Klasse loslacht, als die Luke ins Schloss fällt.
Lachend lehnen Lucy und Franziska sich aneinander. „Herrlich!“, meint Franziska und wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
„Sie hätte bestimmt die Nacht nicht schlafen können, wenn Lucy mir nicht in den Rücken gefallen wärst!“, sage ich vorwurfsvoll und rapple mich hoch. „Tut mir leid Kumpel“, grinst Lucy, „Aber du warst etwas zu überzeugend. Ich konnte einfach nicht mehr.“
„Ich glaube, die Zukunft einer Kristallkugel zu sehen entsprach nicht ganz der Aufgabe, was?“, meint Franziska zwinkernd.
Lucy wirft gespielt empört die Arme hoch. „Schande über dich! Dauernd muss die Kristallkugel herhalten, um die Zukunft voraus zu sagen, aber niemals kommt sie selber zu ihrem Recht, gesehen zu werden!“
„Eigentlich doch Glück, dass es mich gibt.“ Ich seufze und reibe mir meine Schulter. Solche Krallen müssten Verboten werden! „Was meint ihr, was müssen wir diesmal machen?“
„Also, schlimm kann es nicht sein!“, meint Lucy euphorisch. „Schließlich hat Konzi nur einer Kristallkugel zu ihrem Recht verholfen!“




November

1. Platz: Hazal Milano
2. Platz: Bonny du Pic d'Espace
3. Platz: Terry Metcalfe

(von ? Teilnehmern)

Thema: Der Keksschwarzmarkt in Hogwarts

„Die Stunde ist beendet, ihr dürft gehen meine Lieben.“ Sobald Professor Lunara diesen Satz beendet hatte, stopfte ich mein Buch in meine Tasche und flog sozusagen aus dem Gewächshaus. Ich wusste, dass meine Freunde mir argwöhnisch hinterher blickten, aber ich hatte keine Wahl. Ich war wie besessen, schon seit zwei Wochen. Ich wusste gar nicht wie es davor war, bevor ER langsam auf mich zugelaufen kam, mich unauffällig angesprochen hatte und mich das erste Mal davon kosten lies. Und ich musste mir eingestehen, ich war süchtig geworden. Süchtig nach den kleinen Dingern mit der tollen magischen Füllung, die einem ein so tolles Glücksgefühl verliehen. Ich riss mich zusammen und konzentrierte mich um nicht noch den falschen Weg zu nehmen oder wie letzte Woche bei dem bloßen Gedanken an den Geschmack zu stolpern. Es war nicht mehr weit bis zu unserem regelmäßigen Treffplatz. Die Gegenleistung für diese leckeren Dinger hatte ich schon dabei, ich fühlte mit meiner Hand noch schnell in meine Jackentasche, ob sie noch da waren. Ich spürte sie rund in meiner Hand liegen, puh, ich hatte sie noch. Ich stellte mich neben einen leeren Bilderrahmen und wunderte mich warum ER noch nicht da war. Was war passiert? Er wurde doch nicht etwa erwischt? Nervös und auf meinen Fingernägeln herumkauend kontrollierte ich unauffällig ob jemand der anderen Eingeweihten auch hier war. Ein paar Meter weiter sah ich dann neben dem Fenster an der Wand lehnend, Gabriel. Er schien auch ein wenig nervös zu sein. Ich schaute ihn fragend an und hob eine Augenbraue hoch. Wusste er, warum ER noch nicht da war? Stirnrunzelnd schüttelte der Ravenclaw den Kopf. Mist! Ich biss mir auf die Lippen. Das was ich mir letzte Woche besorgt hatte war alles schon aufgebraucht, bis auf ein paar Krümelchen in meiner anderen Jackentasche. Das war doch nicht auszuhalten, wo blieb er nur! Er konnte uns, seine treusten Kunden doch nicht eine ganze Woche ohne diese verführerischen Leckerbissen dalassen. Da plötzlich sah ich IHN. Er bog um die Ecke, eingemummt in seinen Winterumhang mit einer dunklen Mütze. „Komm“ hauchte er und ich folgte ihm mit ein paar Metern abstand und sah wie Gabriel es mir nachtat. Es gesellten sich noch ein paar weitere Schüler, unauffällig dazu. ER führte uns zur Bibliothek, zu dieser Zeit war hier niemand, alle waren in den Gängen oder in der großen Halle. Wir versteckten uns hinter den hohen Bücherregalen, insgesamt waren wir zu acht. „Entschuldigt die Verspätung Leute, aber ich musste ein paar Verfolger loswerden. Glauben, dass sie mir meine Schätze einfach so mit einem Aufrufe-Zauber aus der Tasche zaubern können! Hah! Aber egal, Punkt ist ich hab alles was ihr letzte Woche wolltet, es war aber extrem schwer zu beschaffen. Das hier wird jetzt übrigens für eine Zeit lang unser neuer Treffpunkt bleiben bis ich einen anderen sicheren Ort gefunden habe. Also dann Leute, erstmal her mit der Bezahlung.“ Wir bildeten eine Schlange und jeder griff in seine Taschen, holte in bunte Folien eingewickelte Bonbons raus, Schokofrösche, Sammel-Karten, seltene Muggel-Süßigkeiten und Bertie Botts Bohnen. Alles wurde in SEINEN Rucksack geworfen. Dann endlich bekamen wir worauf wir so lange warten mussten. Ich tat es den anderen nach, packte sie langsam aus und atmete den leckeren Duft ein. „Hmmm….“ hörte ich mich seufzen. Das waren sie. Meine absoluten, unverwechselbaren Kekse…so lange hatte ich auf sie gewartet. Ich teilte einen in der Mitte entzwei, da war sie die legendäre Schokoladenfüllung, einfach göttlich. Ich blickte Gabriel an und sah, dass es ihm genauso ging wie mir. „Danke“ flüsterten alle und die Gruppe löste sich auf, alle bereiteten sich darauf vor nicht alles auf einmal zu vernaschen und freuten sich auf das nächste zusammentreffen wo es wieder mehr von den Keksen die nach dem alten Geheimrezept von SEINER Großmutter gemacht wurden.




September/Oktober

1. Platz: Bonny du Pic d'Espace
2. Platz: Marie de Black
3. Platz: Terry Metcalfe

(von ? Teilnehmern)

Thema: Vom Baden in der Nacht in Hogwarts

Überall war es stockdunkel und alles war still. Die Korridore Hogwarts’ lagen verlassen da. Es war Neumond, so lagen auch die Ländereien im Dunkeln. Plötzlich tapste eine Maus aus ihrem Loch und verschwand schnell in der Dunkelheit. Zeitgleich war ein unterdrückter Schrei zu hören, gefolgt von Geflüster. „Du musst leise sein, Rose, es war doch nur eine Maus“, wisperte Lily und blickte eindringlich hoch zu dem zweiten Mädchen, deren lockige Haare zu allen Seiten abstanden und dessen Gesicht ängstlich und verschreckt aussah. „Sicher, dass es eine gute Idee war, nachts die Betten zu verlassen und durchs Schloss zu ziehen? Stell dir vor wir werden erwischt! Lass und doch lieber zurück in die Gemeinschaftsräume...“. Doch Lily unterbrach sie: „Ach quatsch, es wird schon nichts passieren! Komm schon!“ Nicht ganz überzeugt nickte Rose leicht und die beiden Mädchen schlichen weiter. Nach einer weiteren Stunde blieb Rose stehen. Lily bemerkte es zunächst nicht und drehte sich erst nach einigen Metern um. „Was ist los?“ fragte sie. Rose flüsterte: „Es hat doch keinen Sinn! Wir finden eh nichts besonderes und außerdem laufen wir im Kreis. Lass uns zurück gehen bevor wir uns noch verlaufen!“ Lily schenke ihr keine Beachtung, mit einer wegwerfenden Handbewegung lief sie einfach weiter. Rose blieb beleidigt stehen und sah ihr nach, bis sie um die nächste Ecke verschwunden war. Gerade wollte sie sich umdrehen, da hörte sie Lily rufen: „Hey Rose, komm mal schnell!“ Sie klang so begeistert und aufgeregt, dass Rose ihren Stolz vergaß, der ihr sagte einfach weiter zu gehen und Lily zu ignorieren, und lief ihr hinterher. Lily stand direkt hinter der Ecke des nächsten Gangs, so dass Rose beinahe mit ihr zusammengestoßen wäre. Sofort sah Rose, weshalb Lily sie gerufen hatte. Am Ende des Korridors stand eine Tür auf, aus der ein merkwürdiges blau-grün funkelndes Licht kam. Die beiden Mädchen liefen darauf zu und traten durch die Tür. Sie befanden sich in einem riesigen Badezimmer, in dessen Mitte ein großer, runder Pool eingelassen war. Rund um diesen waren Wasserhähne, jeder mit einem anderen Edelstein geschmückt. „Schau mal!“ rief Lily und zeigte zum hinteren Ende des Pools. Die beiden Mädchen liefen um ihn herum. „Sieh nur, dass ist noch ein Wasserhahn!“ sagte Lily. „Und was für einer...“, hauchte Rose. Er war ca. einen Meter hoch und hatte ungefähr den Durchmesser eines großen Tellers. Von oben bis unten war er mit grünen und blauen Kristallen geschmückt, die in bizarren Mustern angeordnet waren und sich im Wasser hundertfach spiegelten. Er wirkte ungeheuer als. Plötzlich flüsterte Rose eindringlich: „Schau, dort oben sind Runen eingraviert!“ Lily schien sie weder gehört zu haben, noch interessierte sie sich dafür. „Da steht.. <>“. „Ist doch egal was da steht“, rief Lily munter und drehte am Hahn. „NEIN!“, kreischte Rose, doch schon war es zu spät. Explosionsartig kamen Unmengen von Wasser heraus. Zeitgleich ertönte ein hoher Heulton, ähnlich dem einer Sirene. „Weg hier!“, schrie Rose, doch sie wurden bereits von den Wassermengen zur Tür herausgetragen. Die beiden rannten die nächste Treppe hoch, während sich das Wasser erst im Korridor, dann auf dem ganzen Stockwerk und schließlich auch in den anderen Stockwerken ausbreitete. Die beiden Mädchen retteten sich in den siebten Stock wo das Wasser nicht so schnell hinkommen würde. Schon hörten sie das Fußgetrappel von tausend Schülern, die, von dem Sirenenton geweckt, ebenfalls die Treppen hoch stürmten um sich vor den Fluten zu retten. Bald hatte sich die ganze Schule im 7. Stock versammelt, einschließlich die Lehrer und Geister. Fast alle waren in Schlafanzügen und mehr oder weniger durchnässt. Alle redeten wild durcheinander. Dann tauchte plötzlich Dumbledore auf, in einem Himmelblauen Umhang, mit seiner Halbmond Brille auf der Nase und unergründlicher Miene. Alle Schüler verstummten auf der Stelle. „Nun“, rief Dumbledore und seine klare Stimme hallte von den Wänden wieder. „Professor Flitwick, ich bitte sie in den 4. Stock zu gehen und das Wasser auszumachen.“ Der kleine Professor Flitwick tat wie ihm geheißen und hüpfte von dannen. „Also“, für der Schulleiter fort. „Ms. Potter und Ms. Weasley hier haben unsere Schule, gewiss unbeabsichtigt, in ein Hallenbad verwandelt.“ Alle Blicke wandten sich Rose und Lily zu. Diese schienen unter den Blicken der anderen zu schrumpfen. Dumbledore sprach weiter: „Ich denke, in Anbetracht dieser Tatsache wäre es angebracht...“ Lily und Rose sahen sich verängstigt an. Was würde nun kommen? Würden sie der Schule verwiesen werden? Was würden ihre Eltern nur sagen? „...wäre es angemessen, eine nächtliche Poolparty zu veranstalten!“ endete Dumbledore lächelnd. Rose und Lily sahen sich perplex an. Um sie herum kreischten und klatschten die Schüler, einige sprangen bereits ins Wasser. Von irgendwo her ertönte laute Musik und Peeves schwebte über die Schüler Scharr, sang laut und bombardierte alle, die noch nicht durchnässt waren, mit Wasserbomben. Alle feierten bis in die frühen Morgenstunden hinein, bis Dumbledore sie aufforderte, nun ins Bett zu gehen. Ein Slytherin beschwerte sich lauthals: „Unser Gemeinschaftsraum ist im Kerker, dort ist doch alles überflutet!“ Dumbledore rief ihm lächelnd zu: „Nun, es geht doch nichts über ein gutes Wasserbett!“ Lily hätte schwören können, dass der Schulleiter Rose und ihr bei diesen Worten kurz zugezwinkert hatte.




Juli/August

1. Platz: Tari Danderfluff
2. Platz: Loane
3. Platz: Paula L. Mackintosh

(von ? Teilnehmern)

Thema: Das Gemälde im Korridor und ich

Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Gemeinschaftsraum, als etwas meinen Blick fesselte. Ein Bild, welches mir bisher nicht aufgefallen war. Viele Bilder hatte ich schon auf das genauste studiert und mit vielen ihrer „Bewohner“ hielt ich dann und wann ein Schwätzchen.
Nur dieses hier – das war mir unbekannt.
Aber warum? Tagtäglich ging ich durch diese Flure und solch ein wunderschönes Bild sollte mir nie aufgefallen sein?
Es war unbeschreiblich. Das Bild zeigte ein atemberaubend schönes Mädchen. Sie war seitlich abgebildet, vor einem hellen, undeutlichen Untergrund. Ihre Haut war blass und ihr Haar hatte einen leichten Goldschimmer. Ein leichtes lächeln umspielte ihre vollen Lippen und in ihren Augen – die genauso blaugrün wie das Meer waren – lag ein verträumter Ausdruck.

Hingerissen blieb ich stehen. Ich weiß nicht wie lange ich dort stand: Minuten, Stunden, Tage – es war mir gleich. Allerdings rührte sie sich nicht. Die wunderschöne Namenlose blieb stumm und still.
Für einen kurzen Moment fragte ich mich, ob es wohl möglich wäre das tatsächlich ein Muggel Bild in Hogwarts hing.
Ich verdrängte den Gedanken und schaute auf den Titel – in der Hoffnung dass dort ein Name stünde: "Die Engelsgleiche"
Ein Anflug von Enttäuschung machte sich in mir breit. Aber der Titel, ja der Titel, der passte. Damit musste sich doch etwas anfangen lassen, oder?

Nur schwer konnte ich mich von dem Bild lösen, doch angetrieben von dem Gedanken mehr über dieses Mädchen herauszufinden, eilte ich in die Bibliothek. Nichts zählte mehr für mich, alle Pflichten waren Vergessen, es gab nur noch das Mädchen.

Stundenlang saß ich in der Bibliothek – erfolglos. Wann immer ich Zeit hatte, durchforstete ich alle Bücher aufs Genauste, aber ich fand nichts.
Nicht die kleinste Information über die Engelsgleiche.
Meine Freunde, Mitschüler, Professoren – sie alle hielten mich für verrückt. „Verliebt sich in ein Bild“, hörte ich sie tuscheln.
Sie hatten Recht. Ich war unsterblich in dieses Bild verliebt. Wenn ich nicht gerade nach Information suchte, stand ich stundenlang vor dem Bild. Nicht einmal veränderte sie ihre Position, nicht einmal kam auch nur ein Wort über ihre rosafarbenen Lippen.

„Sie wird auch ‚die Statue’ genannt“, erklärte mir einmal meine Hauslehrerin, „Noch nie ist es geschehen, das jemand gesehen hat, wie sie sich rührt, oder etwas sagt. Niemand weiß etwas über sie, wir wissen nicht einmal woher es stammt. Es könnte also auch ein Muggel Künstler gewesen sein.“

Mir war das alles egal. Auch das meine Eltern sich um mich sorgten, war mir gleich. Jedes Mal wenn ich nach Hause kam, war ich bekümmert und glaubte, die Sehnsucht nach dem Mädchen würde mich zerreißen.
Ich verschrieb ihr mein Leben. Für mich war sie nicht ein lebloses etwas, das irgendwann mal auf Papier festgehalten wurde. Für mich war sie real. Tief in meinem Herzen spürte ich, dass irgendwo in der Welt dieses Mädchen existierte.

Als sich mein Abschluss näherte, machte sich Verzweiflung in mir breit. Wäre ich erst einmal abgegangen, würde ich sie vielleicht nie wieder sehen.
In meiner Verzweiflung fragte ich sogar die Schulleitung, ob es möglich wäre, das Bild käuflich zu erwerben. Mit einem lachen wurde ich abgewiesen.

Ich weinte lange an diesem Abend. Erst als die letzte Träne versiegt war, entschloss ich mich, überall nach ihr zu suchen.
Die Wunderschöne, Die Engelsgleiche… Irgendwo musste sie sein.

Nach meinem Abschluss reiste ich ununterbrochen.
Aus Tagen, wurden Wochen, aus Wochen, Monate, und schließlich reiste ich schon einige Jahre durch die Weltgeschichte.

Ich bereitete meiner Familie viel Kummer, meiner Mutter am Ende so viel davon, dass sie daran starb.
Meine Familie fing an mich zu hassen. Sie fanden mich egoistisch, herzlos und dumm. Unglaublich dumm. Niemand wollte mehr mit mir reden, niemand nahm noch Kontakt zu mir auf.
Lange reiste ich noch weiter – selbst der Tod meiner Mutter und der Hass meiner Familie brachten mich nicht von meinem Vorhaben ab.

Nach einigen Jahren – ich war gerade in einer großen Stadt angekommen – geriet ich in eine dieser sinnlosen Schießereien zweier Muggel. Warum sie aufeinander schossen und wieso ein Schuss mich traf – ich weiß es nicht.
Auch wenn ich die Muggel für ihre ständige Gewalt und Kriege verabscheue, so war ich diesen beiden dennoch dankbar.

Es war ein schlimmer Schuss, aber im Krankenhaus hörte ich die Muggel Ärzte noch sagen, es bestünde Hoffnung. Danach pressten sie mir dieses widerliche Plastik Ding auf den Mund, und ich schlief ein. Tief und fest.

Alles wurde hell, in meinem Traum. So wunderbar hell. Mein Unterbewusstsein warnte mich noch, nicht in dieses verführerische Licht zu gehen, aber ich ignorierte es.
Am Ende des gleißenden Lichtes stand die Engelsgleiche, die Namenlose, die, nach der ich so lange suchte. Ich konnte ihr lächeln sehen und ihre Stimm hören.
Diese wunderbare, liebliche Stimme. „Komm“, sagte sie, „komm zu mir.“

Also ging ich.




Juni

1. Platz: Chi von Leaderstein
2. Platz: Aurora Castello-Castlewing
3. Platz: Alyssa McKeegan

(von ? Teilnehmern)

Thema: Das Verhalten paarungsbereiter Hogwartarianer – Eine Dokumentation

Wenn selbst Lehrer sexy werden

Wie Sie aus dem Titel bereits herauslesen konnten, beschäftigen wir uns heute mit einem Thema, das viele Hogwartsschüler – besonders die älteren – interessieren wird. Wir gehen heute verschiedene Aspekte dieser interessanten Thematik nach, wir werden sie in Gruppen unterteilen und die charakteristischen Merkmale besser hervorheben.
Sie werden nach dieser Dokumentation also sicher ihre Mitschüler – und Lehrer – besser verstehen lernen – oder auch nicht.
Sollten Sie einiges nicht verstehen oder ihnen der Zugang dieses Themas verboten werden, so seien Sie sicher: in ein paar Jahren werden auch SIE ein ungewöhnlich großes Interesse an diesem Gebiet der sexuellen Orientierung sowie den Symptomen dieses Bereichs haben. Auch wenn Sie sich das nun in ihrem gegenwärtigen Alter nicht glauben werden.
Nun wollen wir aber nicht weiter um den heißen Brei reden und das eigentliche Thema nachhaken.
Wir wollen erst einmal die verschiedenen Untergruppen unterteilen.
So fangen wir an:

Die Schlossmatratze

Beide Geschlechter haben sie, beide Geschlechter fürchten sie: die Schlossmatratzen.
Sie zeichnen sich durch einen erhöhten Verbrauch am anderen Geschlecht ab – wobei man nicht verschleiern darf, dass sie am eigenen Geschlecht auch oft nicht Halt machen.
Sie versuchen jeden neuen Schüler – sprichwörtlich - „um den Finger zu wickeln“. Meist freunden sich Schüler und S.m. zuerst an, bevor diese dann zum Frontalangriff übergeht und ihre wahren Hintergründe offen legt. Der Schüler ist oft so getroffen, dass er es alleine nicht mehr vermag, sich aus den Fängen der Schlossmatratze zu befreien.
Aber keine Angst: meist wissen ältere Schüler, die schon länger mit der S.m. zu tun haben, neue Schüler zu warnen, bevor sie sich täuschen lassen.
Und auch wenn Sie schon in ihren/seinen Fängen sind, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Andere werden Ihnen so gut es geht helfen, heraus zu kommen. Natürlich müssen Sie selbst auch einsehen, an WEN Sie da geraten sind – sonst ist jede Hilfe zu spät.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, so beobachten Sie das Verhalten derjenigen Person bei neuen Schülern. Übermäßiges sogenanntes Knuddeln sowie sehr großes Interesse an ihrem Privat- wie Liebesleben sind Merkmale eines jeden S.m.
Besonders zu erwähnen ist hier wohl, dass die Schlossmatratze gerne auch mal ihre Opfer wechselt, was eigentlich zum Vorteil wird, sollte man in ihren Fängen sein und anderen, trotz allem, nicht helfen können. Dies ist wohl die letzte Hoffnung, die ein jedes, unerreichbares Opfer hat.

Die Unschlüssigen/Anspieler

Meist sind Jungen im Alter von 14+ betroffen. Sind sich oft dieser Position sehr wohl bewusst und sind immer bereit diese noch mal zu betonen. Allerdings sei auch gesagt, dass sie dazu nicht oft Gelegenheit haben, wenn es wenige weitere männliche User gibt, die darauf „anspringen“. Zumeist werden aus zuerst ganz unschuldigen Schülern nach und nach durch ihre Mitmenschen diese Art von Hogwartsschülern. Ein Unschlüssiger/Anspieler prägt sich dadurch aus, dass er oftmals selbst gar nicht als solcher gelten möchte, er ist ein Mensch mit ausgeprägtem Humor und möchte diesen unter der Schülerschaft verbreiten.
Allerdings kommt es auch vor, dass er einfach Opfer seiner weiblichen Mitschüler wird und so in diese „Rolle“ gezwungen wird. Auch wenn er, hervorgerufen durch seinen Humor, zuerst mitspielen wird, wird er schon nach einigen Monaten jegliche Art von Anspielung dementieren und die Schüler, die mit ihm Scherze machen, als Lügner bezeichnen – selbst wenn er selbst nicht mit den Anspielungen aufhören wird und so immer weiter die Gerüchteküche anheizt. Der Unschlüssige/Anspieler wird oft mit seinen männlichen Usern „verschwult“ – ein äußerst passendes Verb. Er ist meist sein ganzes Leben lang ein Unschlüssiger/Anspieler und wird sein Verhalten wohl nie wirklich ablegen können. Nicht selten passiert es, dass sich gerade eine S.m. an ihn „ranschmeißt“, denn ein Anspieler zu sein bedeutet oft beliebt unter der weiblichen Schülerschaft zu sein – auch wenn dieser es sicher leugnen, wenn nicht sogar nerven wird.

Der/die Frauenheld/Männerheld

Über diese Untergruppe gibt es nicht viel zu sagen. Ist meist eine Person mit großem Humor, wird wegen diesem Merkmal oft von einer Schar des anderen Geschlechts verfolgt. Besonders wird diese Person am Ende des Jahres auffallen, wenn es unter den Schülern und Lehrern darum geht einen Ballpartner zu finden.
Besonders sollte man sich merken, dass eher männliche Schüler zu Frauenhelden werden, statt weibliche Schüler zu Männerheldinnen. Das liegt wohl größtenteils daran, dass es einfach einen schwindend geringen Prozentsatz an männlichen Schülern gibt.
Der Frauenheld wird aber immer davon genervt sein, so beliebt zu sein. Er selbst wird wohl seine Erwählte fragen, oder so lange von weiblichen Schülern eingeladen werden, bis dieser zu irgendeiner irgendwann ja sagen wird. Allerdings sollte jedem klar sein, dass er/sie dann mit neidvollen Blicken seiner/ihrer Mitschüler rechnen muss.

Die Personen können mit der Zeit ihre Gruppenzugehörigkeit wechseln. Auch ist es normalerweise so, dass bloß eine Person, die zu einer bestimmten Gruppe gehört, gerade aktiv ist.

Zum Schluss sei gesagt, dass man sich auf gar-keinen-Fall einbilden darf, dass es bloß diese drei Gruppen gibt. Es gibt einfach keine Schubladen, da jeder einzigartig ist.




Mai

1. Platz: Charmine C. Cocayne
2. Platz: Tonks Fér
3. Platz: Sevora Snape

(von ? Teilnehmern)

Thema: Im Eberkopf

Wissen Sie, wenn Sie wirklich nichts Besseres zu tun haben, wissen Sie, also wirklich gar nichts, dann sollten Sie einmal den Eberkopf in Hogsmeade besuchen.
Ob Sie’s glauben oder nicht, als ich vor einer Weile nach Hogsmeade reiste – ursprünglich, um ein Mittel gegen Drachenpocken zu kaufen – verirrte ich mich und musste Schutz vor dem Regen suchen, der in Wasserfällen herunter kam. Ja, so ist es nun mal, wenn man fast ein Squib ist, schauen Sie nicht so, ich kann auch nichts dafür! Jedenfalls rannte ich geradewegs in den Eberkopf hinein, ohne es richtig zu bemerken. Der Gestank, der mir dort entgegenschlug, wissen Sie, der war im Grunde gar nicht auszuhalten. Ich wollte ja schon wieder gehen, wenn mich nicht ein sehr schmuddlig gekleideter Mann mit langem, grauem Bart sofort an einen der dreckigen Tische gesetzt und nach meiner Bestellung gefragt hätte. Dann saß ich eben in diesem nach Ziegen stinkenden Wirtshaus und wartete auf mein Getränk - welches ich übrigens nie bekam, müssen Sie wissen.
Während ich darauf hoffte, dass der Regen bald wieder aufhört, sah ich mich in dem dunklen Raum um. Und ich konnte sogar etwas sehen, nachdem sich meine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, wissen Sie. Da gab es einen Tresen, an dem eine mit Schleiern vermummte Gestalt saß und dahinter ein Regal, voll mit staubigen Gläsern und Flaschen. Vielleicht ist es sogar besser, wenn mein Getränk nicht kommt, hab ich mir gedacht, wissen Sie. Und dann standen in dem ganzen Raum noch scheinbar wahllos aufgestellte Tische, die meisten mit nur einer Person besetzt.
Und wissen Sie, jetzt wird es erst spannend, hinter mir konnte ich nämlich Teile eines Gesprächs mitverfolgen. Da ging es um ganz böse Dinge, kann ich Ihnen sagen. Da planten zwei Männer den Tod eines anderen, der sich offenbar nicht an eine Vereinbarung gehalten hatte. Ja, da sagen Sie nichts mehr, nicht wahr? Aber, wissen Sie, ich habe lieber nichts gesagt, immerhin bin ich fast ein Squib, da lernt man, sich ruhig zu verhalten in der Zaubererwelt, wenns brenzlig wird. Also hab ich weggehört, verstehn Sie?
Und an dem Tisch links neben mir, da gabs auch was zu hören. Die beiden Sabberhexen, die da saßen, stritten sich gerade um das blutige Steak, das auf dem Teller der einen lag. Meine Güte, da konnte man richtig Angst bekommen, wissen Sie. Aber natürlich hab ich nichts gesagt, hab weggehört, nicht wahr?
Und rechts von mir saßen zwei Jungen mit feuerroten Haaren, die gerade über Hogwarts sprachen. Hogwarts kennen Sie doch sicher oder nicht? Diese beiden Jungen jedenfalls hörten sich so an, als würden sie sich auf irgendetwas freuen. Also hab ich genauer hingehört, wissen Sie, die beiden sahen nämlich nicht so aus, als würden sie einen Mord planen. Jaja, da ging es dann um einen Streich, der bald in der Schule gespielt werden sollte, mit Feuerwerken und einem Ablenkungsmanöver im ersten Stock. Ich hätte am liebsten mitgeplant, wissen Sie, aber ich hab mich lieber ruhig verhalten, weiter zugehört und gewartet, dass der Regen aufhört.
Was ich also damit sagen will, ist, im Eberkopf gibt es vielleicht nicht das beste Bier, wissen Sie, und auch nicht die saubersten Gläser aber wenn Sie etwas wissen wollen, was die Öffentlichkeit nicht erfahren soll oder auf seltsame Geschöpfe wie die Gestalt am Tresen oder die Sabberhexen aus sind, dann kommen Sie mal rein. Oder wenn Sie auch fast ein Squib sind, so wie ich, und Schutz vor Regen suchen. Oder wenn Sie gerne die Gespräche anderer Leute belauschen…
Aber nur, wenn sie wirklich nichts zu tun haben, hören Sie? Ich muss es wissen, wissen Sie.




April

1. Platz: Viella Vie
2. Platz: Terry Metcalfe
3. Platz: Paula Mackintosh

(von ? Teilnehmern)

Thema: Die grün schimmernde Pfütze

Eines schönen Tages, als ich mal wieder den Korridor entlang schlich, kam ich an einer offen stehenden Klassenzimmertür vorbei. Wie so häufig besiegte mich meine Neugier und ich öffnete sie ein Stück weiter um mich zu vergewissern, dass niemand drinnen war. Als ich festgestellt hatte das alles verlassen und leer lag wagte ich mich einen Schritt vor. Und noch einen. Und einen weiteren. Stückchenweise gelangte ich weiter in den Raum rein. Es war sehr dunkel. Meinen Zauberstab hatte ich nicht dabei fiel mir siedendheiß ein. Wo war bloß immer mein Erinnermich?
Ich wagte mich weiter vor, nur um es gleich danach wieder zu bereuen. Etwas ekliges klebte an meinen Füßen. Meine Schuhe hatte ich vergessen anzuziehen fiel mir siedendheiß ein. Wo war bloß immer mein Erinnermich? Ich versuchte meinen Fuß anzuheben. Etwas zähes klebriges leistete passiven Widerstand.
Verzweifelt schaute ich mich um, was aber nicht viel brachte. Ach ja, die Dunkelheit! Ich wollte Licht machen, aber mein Zauberstab! Einfach den Schuh ausziehen und weitergehen, aber meine Schuhe!
Blieb mir nichts anderes übrig, als ein wenig zu warten.
Nachdem ich also eine Weile so rumgestanden hatte. Nahm ich Licht war. Es kam von meiner Kehrseite. Instinktiv schaute ich erst auf meine Füße, um zu sehen in welchem – wortwörtlichen - Schlamassel ich DA steckte.
Mein Ebenbild schaute mich, reflektiert in einer grün schimmernden Pfütze, vom Boden an. Und so, wie es mir meine Kräuterkunde- und Pflege magischer Geschöpfe-Kenntnisse ermöglichten, identifizierte ich jene als Hauselfenrotze!
Wie war ich denn auf so eine dumme Idee gekommen hier herein zu gehen? Ich konnte mich nicht erinnern!




März

1. Platz: Sirius Black
2. Platz: Kjani Lupin
3. Platz: Viella Vie

(von ? Teilnehmern)

Thema: Kristallkugel

Es war ein warmer sommerlicher Abend. Professer Sibyll Trelawney, die Professorin für Wahrsagen, streifte fröhlich und gelassen durch das Schloss Hogwarts und summte dabei ein Liedchen. Alle 10 Meter kullerten ihr Sherryflaschen aus der Hand, die sie dann schnell wieder aufhub, damit keiner bemerken konnte, dass sie leicht angeheitert war.

Nach einigen Minuten war sie an der Treppe zu dem Turm, in dem sich ihr Zimmer auf Hogwarts befand, angelangt und stieg diese schwankend hinauf. Trelawney wollte nur noch ins Bett. Sie war erschöpft und ein kleines bisschen wütend. Es hatte es doch tatsächlich keiner der neuen Drittklässler geschafft, eine Eingebung oder ein Omen durch Kristallkugeln zu erkennen. Sie war natürlich ein Vollprofi, was diese Künste angeht. Ganz besonders gut war sie darin, den Schülern, den letzten Nerv zu rauben, indem sie ihnen z.B. kurz vor Quidditchspielen deutete, dass sie von Blitzen getroffen werden oder dass ihre Kessel im Kerker beim Zaubertrank brauen in die Luft gehen würden. Warum Professor Snape nicht sehr gut auf sie zu sprechen war, wusste Sibyll auch nicht so wirklich.

Kurz bevor Trewlaney sich zu ihrem Bett begeben wollte, schaute Trelawney noch in eine Kristallkugel. Das machte sie regelmäßig vor dem schlafen gehen. Leute, die sich stattdessen die Zähne putzten, verstand sie nie. Normalerweise zeigte ihr die Kristallkugel einen gemütlichen Tag, wie jeder andere an. Die schlimmen Sachen waren nur für Schüler. Natürlich zeigte ihr die Kugel das nicht an, aber sie sah das üblicherweise in der Kugel.

Sie nahm die Kugel ein bisschen ungeschickt zur Hand, wobei sie ihr fast runterfiel. Zum Glück und entgegen aller Erwartungen nach genügend Sherrys konnte sie rechtzeitig reagieren und die Kugel noch auffangen. Dies wäre wohl ein Desaster gewesen. Sie hatte ja nur ca. 2.000 andere Kristallkugeln in ihrem kleinen Zimmerchen rumstehen.

Als sie nun in die Kugel sah, sah sie an diesem Abend nicht was sie sonst sah. Sie sah ein Unwetter. Einen gewaltigen Schneesturm über dem Schloss. Schrecklich. Ein Schneesturm im Sommer. Dies konnte nichts gutes bedeuten und nur auf noch weitere schreckliche Dinge hinweisen, die in Zukunft passieren könnten. Trelawney stürmte sofort los um Dumbledore diese Schreckensnachricht mitzuteilen, vor lauter Aufregung hatte sie sogar noch die Kugel fest in der Hand. Auf dem Weg ins Büro des Schulleiters sah sie wie einige Schüler kicherten als sie vorbeirannte. Dann auf halben weg, kam ihr Dumbledore entgegen.

„Professor Dumbledore, es ist schrecklich, ja so schrecklich!“, keuchte Trelawney nach Luft ringend.

„Was ist denn los, Sibyll?“
„Hogwarts, ein riesiger Schneesturm, Gefahren… Ich hab es in dieser Kristallkugel gesehen!“

Dumbledore schwankte leicht kurz einen Tick nach links. Wahrscheinlich roch er die Fahne. Der Sherrygehalt reichte wohl für mehrere Leute.

„Sibyll, ähm, das ist eine…“

„Meine Schneekugel!!!“, rief ein kleiner molliger Junge, der den Gang gerade entlang kam. „Meine Schneekugel! Sie haben sie gefunden. Vielen Dank, Professor!“

„Oh! Ähm, bitte sehr mein Junge.“, sprach sie Neville Longbottom total verdutzt zu und verschwand unter einem seltsamen Blick von Dumbledore so schnell wie möglich in ihr Zimmer.




Februar

1. Platz: Amelie von Blaka
2. Platz: Paula Mackintosh
3. Platz: Ronald Weasley

(von ? Teilnehmern)

Thema: Nokturngasse

Sie machte ihre Augen auf. Sie sah alles verschwommen.

Alles war düster um sie herum. Ihr war kalt und sie hatte höllische Kopfschmerzen.

Ihr war klar, dass sie nicht einfach so auf der Straße rum liegen konnte, also stand sie auf. Sie hatte keine Ahnung, wie sie hier her gelangt sein konnte.

Sie schaute sich suchend um und entdeckte ein Schild mit der Aufschrift „Nokturngasse“. ‚Wie...Was soll die Scheiße?!’ fragte sie sich, als sie plötzlich aus ihren Gedanken gerissen wurde, weil etwas ekelhaft kaltes sie berührte, sie fuhr herum und sah eine alte Frau mit einem Körbchen, in dem unübersehbar menschliche Hände lagen. „Willst du eine Koboldhand?“ fragte die alte Frau mit krächzender Stimme. „Die habe ich heute ganz frisch ersteigert.“ Angewidert macht Sari ein paar Schritte zurück. Noch immer war ihr unklar wie sie hier her geraten ist. Sie war in der Winkelgasse einkaufen und nun ist sie hier. Total verstört rannte sie in den nächsten Laden. „Schwarz und Haarig“. Als sie eintrat läutete ein Glöckchen, sofort kam eine Frau mit einer Frisur, die sie an Vogelnest erinnert. „Guten Tag, mein Kind. Deine Haare brauchen schleunigst pepp, so wie du aussiehst kannst du doch nicht rum laufen“ Amy hustete, denn der Laden ist, wie die ganze Gegend, düster und staubig. Die Verkäuferin kam näher und drückte sie in einen Stuhl nieder. „Nein, ich brauche keine neue Frisur, wirklich nicht hören sie...“ – „Papp, Papp, Papp, ruhe Kindchen. Ich weiß, so etwas ist für die meisten Frauen ein wirklich großer Schritt, aber eine gute Frisur, sorgt für ein schönes Lebensgefühl, ein schönes Lebensgefühl sorgt für bessere Zauberkünste, meinst du nicht auch?“ kaum sprach die Frau zu ende, hatte sie schon einen Kamm und ein paar Spangen in der Hand.

„Lady, hören sie mal zu, ich will wirklich keine neue Frisur, ich möchte so schnell wie möglich wieder zurück in die Winkelgasse und damit hat es sich auch schon erledigt.“ Aber die Frau höre ihr nicht zu, sie summte ein düsteres Lied vor sich hin und türmte ihr die Haare auf... ‚Was soll’s’, dachte sich Amy und schaute der verrückten zu wie sie ihr Haar immer und immer weiter verunstaltete.

Als sie fertig war, sah sie aus wie Marge Simpson, eine Comicfigur der Muggel, nur dass ihre Haare nicht blau sonder schwarz waren, davor hatte sie blonde Haare gehabt, aber ihr war das auch egal, sie wollte weg schnell weg.

„Fertig, Kind. Bezahlen brauchst du mich nicht, mich freut es wenn ich Menschen verschönere.“ – ‚Besser gesagt verunstaltete’ fügte Amy in Gedanken hinzu.

„Ja, danke.“ drückte Amy aus sich raus und verschwand so schnell wie möglich.

Kaum war sie aus der Tür raus, zog jemand an ihrer Hüfte in ein anderes Geschäft.

„Hilfeee!!“ schrie sie, obwohl sie wusste dass es zwecklos war.

„Willkommen, in Lyra’ Damenmode! Wir haben hier alles was dein Herz begehrt.“

Amy schaute sich um, über all an den Kleiderständern hingen schwarze, rote oder graue Sachen.

„Ich hab dich aus „Schwarz und Haarig“ raus gehen sehen, deine Frisur ist bezaubernd, aber deine Sachen...“ sie machte eine Pause. „...Naja, und dachte ich mir, ich sollte dich umstylen“ raunte sie. „Können sie mir danach sagen, wie ich wieder zurück zur Winkelgasse finde?“ – „Aber, sicher doch, hier probier das an.“

Nach einer halben Stunde an- und umziehen, haben sie endlich ein schwarzes Kleid gefunden, das der Verkäuferin auch gefiel.

„Das ist es, perfekt.“ – „Können sie mir jetzt endlich sagen wie ich zurück zur Winkelgasse komme?“

Gott sei Dank, erklärte sie ihr den Weg, so das Amy sich so schnellst wie möglich verkrümeln konnte.

Aber, würde jemand sie jetzt noch erkennen?




Januar

1. Platz: Viella Vie
2. Platz: Gluehbirne
3. Platz: -

(von 2 Teilnehmern)

Thema: Der Vielsafttrank

Ich hatte mich noch nie wirklich an Regeln gehalten, wofür denn auch? Und die Gryffindors hatte ich auch noch nie gemocht, wieso auch? Und denen so richtig eins auszuwischen war schon immer mein Wunsch gewesen, warum auch nicht? Und deshalb saß ich hier in Myrthes Klo und braute den Vielsafttrank, was denn sonst.
Wie auch immer, ich hatte einmal angefangen, dann würde das hier auch zu ende geführt.
Mit gebührender Vorsicht, füllte ich den Trank in ein Glas, denn endlich nach einem Monat Vorbereitungszeit war er nun fertig. Ich jubelte innerlich vor Freude und mein Körper setzte schon mal Adrenalin frei.
Ich guckte ein letztes mal in den Spiegel, dann warf ich ein paar schwarze Haare in den Trank, er nahm eine rote Farbe an, was anderes hatte ich mir nicht gedacht.
Ich hielt mir die Nase zu und musste trotzdem mit aller Kraft den Würgereiz unterdrücken. Meine Hände begannen blasig zu werden und unter meiner Haut kribbelte es, als wenn mich tausende Käfer überrennen würden. Als die Prozedur beendet schien richtete ich mich auf und wagte einen Blick in den Spiegel. Ich erschrak und wollte mich selber verhexen.
Bei einem Blick auf die Uhr, entschied ich mich aber für den Weg nach draußen.
Der Stille im Schloss nach zu urteilen, waren die meisten schon nach draußen gegangen um sich einen Platz auf der Tribüne zu sichern. Ich schlug den Weg Richtung Umkleidekabinen ein zog mir einen Spieler umhang über und nahm den Besen, den ich am Vortag hierher runter gebracht hatte mit.
Die Mannschaften flogen aufs Spielfeld, die Menge brüllte mir zu ich flog große Runden, und hörte die Mädchen von unten hysterisch kreischen.
Ich musste zugeben, ich würde viel dafür tun, so berühmt zu sein wie Potter, vielleicht sollte ich mir den Rest Vielsafttrank für die nächsten Saisonspiele verwahren. Mit dem Gedanken flog ich weiter Runden ums Quidditchfeld und merkte leider erst zu spät die verdutzten Blicke der Menge die auf einen humpelnden, ‚echten’ Potter gerichtet waren, der das Spielfeld betrat.

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